Meppens Weiss: "Tiefer fallen können wir sowieso nicht"

Bittere Niederlage für den SV Meppen: Nach der 0:2-Heimniederlage in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen den MSV Duisburg ist die Mannschaft von Trainerin Carin Bakhuis drei Spieltage vor Schluss auf einen Abstiegsrang abgerutscht. Am kommenden Sonntag (ab 16 Uhr, live auf MagentaSport) müssen die Meppenerinnen beim Drittletzten 1. FC Köln gewinnen, um die Chance auf den Klassenverbleib zu wahren. Im DFB.de-Interview spricht SVM-Kapitänin Lisa-Marie Weiss über die Gründe für die Niederlage, die Enttäuschung bei den Spielerinnen und den Aspekt, der dennoch Hoffnung macht.

DFB.de: Lisa-Marie Weiss, wie bitter ist diese Niederlage gegen den MSV Duisburg?

Lisa-Marie Weiss: Es war eine riesige Chance für uns, einen großen Schritt Richtung Klassenverbleib zu machen. Das haben wir leider nicht geschafft. Das erste entscheidende Spiel haben wir nun verloren.

DFB.de: Woran lag es?

Weiss: Wir haben über die gesamten 90 Minuten unseren Kopf nicht frei bekommen und nicht annähernd die Leistung gebracht, zu der wir fähig sind. Wir waren einfach viel zu verkopft. Heute hat Vieles gefehlt. Das hat uns die Punkte gekostet.

DFB.de: War also der Druck zu groß?

Weiss: Ja, für viele von uns war der Druck heute vermutlich zu groß. Auch ich habe eine große Anspannung verspürt und konnte nicht so befreit aufspielen. Man denkt über viele Situation viel mehr nach, als es vielleicht gut wäre. Wir waren die ganze Begegnung über nicht frei. Daran sind wir leider gescheitert.

DFB.de: Aber es ist noch nicht vorbei. Am kommenden Sonntag sind Sie beim Drittletzten 1. FC Köln zu Gast.

Weiss: Da müssen wir gewinnen. Dazu gibt es keine Alternative. Danach spielen wir noch gegen Wolfsburg und Frankfurt. In diesen Partien ist nicht unbedingt damit zu rechnen, dass wir noch viele Punkte holen. Das Köln-Spiel ist jetzt unsere große Chance. Da müssen wir Gas geben und alles reinhauen, was in unserer Macht steht, damit wir uns nachher nichts vorwerfen können. Gegen Duisburg haben wir natürlich auch alles gegeben. Man kann den Spielerinnen keinen Vorwurf machen. Aber am Ende ist es nun mal so, dass auch der Kopf entscheidend sein kann.

DFB.de: Wie wollen Sie jetzt mit dem Druck vor dem Duell in Köln umgehen?

Weiss: Es gibt ja nicht mehr viele Möglichkeiten: Entweder es klappt oder es klappt eben nicht. Wir müssen einfach frei aufspielen. Tiefer fallen können wir sowieso nicht. Wir stehen ja bereits auf einem Abstiegsplatz. Vielleicht klappt es, wenn wir uns selbst nicht zu sehr unter Druck setzen. Gegen Duisburg sind wir daran ja gescheitert.

DFB.de: Wie haben Sie die Partie gegen den MSV erlebt?

Weiss: Zur Halbzeit stand es noch 0:0. Aber dann sind wir ganz schlecht aus der Pause gekommen. Das ist uns viel zu oft schon in dieser Saison passiert. Wir waren wieder überhaupt nicht wach und verteidigen nicht konsequent. Für die Duisburgerinnen war es dann recht einfach, mit zwei Flanken zu zwei Toren zu kommen. Im Endeffekt müssen wir dann vielleicht auch ehrlich zu uns selbst sein: Wenn wir solche Spiele nicht gewinnen, dann soll es womöglich nicht sein und wir gehören dann vielleicht auch nicht in die Bundesliga und müssen uns noch weiterentwickeln. Aber das Gute an der Situation ist: Wir sind noch nicht weg und können es noch schaffen.

DFB.de: Sie haben jetzt zehn Mal in Serie nicht gewonnen. Wie ist das Ihrer Meinung nach zu erklären?

Weiss: Ich habe das Gefühl, dass wir in der Hinserie noch viel freier gespielt haben und die Aufstiegseuphorie uns getragen hat. In der Rückrunde hatten wir dann durch die guten Leistungen höhere Ansprüche an uns selbst und haben uns mehr Druck gemacht, weil wir die Möglichkeit nutzen wollten, frühzeitig den Klassenerhalt klar zu machen. Wir haben dann Spiel für Spiel gemerkt, dass es nicht mehr so funktioniert, wir noch in der Hinserie. Es wurde enger und enger und enger. Der Druck wurde gleichzeitig noch größer. Und jetzt knallt es leider bei uns ganz am Ende.

DFB.de: Wie schwierig ist es, aus so einer Negativspirale wieder herauszukommen?

Weiss: Unglaublich schwierig. Natürlich sind wir nicht mehr so selbstbewusst, wie in der Hinserie. Es ist nicht einfach, positive Dinge zu finden, die wirklich Hoffnung machen. Aber wir geben nicht auf. Wir müssen jetzt ein Meisterwerk vollbringen.

DFB.de: Nach dem neunten Spieltag hatten Sie bereits zwölf Zähler auf dem Konto. Der Klassenverbleib war bereits zu diesem Zeitpunkt schon zum Greifen nah.

Weiss: Ja, das muss man leider so sagen. Viele in unserem Umfeld haben uns auch gar nicht mehr zu den Kandidaten gezählt, die noch absteigen können. Aber wir wussten natürlich immer, dass noch alles passieren kann. Vielleicht hatten wir in der Hinserie auch einfach das nötige Quäntchen Glück, das uns jetzt seit Wochen fehlt. Im Moment kommt alles zusammen. Und dann passiert das, was wir gerade erleben.

DFB.de: Wie gehen Sie nun in die Woche vor dem Köln-Spiel?

Weiss: Es geht darum, die Hoffnung wieder aufleben zu lassen. Alles, was geschehen ist, müssen wir nun hinter uns lassen. Wir müssen in dieser Trainingswoche den Spaß am Fußball wiederfinden. Wir brauchen Übungen, in denen wir uns Selbstbewusstsein aufbauen können. Wir müssen Bock haben auf die Partie in Köln und sie als große Chance sehen. Und dann werden wir schauen, was möglich ist. Wir liegen jetzt am Boden, aber wir sind noch nicht weg.

[sw]

Bittere Niederlage für den SV Meppen: Nach der 0:2-Heimniederlage in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gegen den MSV Duisburg ist die Mannschaft von Trainerin Carin Bakhuis drei Spieltage vor Schluss auf einen Abstiegsrang abgerutscht. Am kommenden Sonntag (ab 16 Uhr, live auf MagentaSport) müssen die Meppenerinnen beim Drittletzten 1. FC Köln gewinnen, um die Chance auf den Klassenverbleib zu wahren. Im DFB.de-Interview spricht SVM-Kapitänin Lisa-Marie Weiss über die Gründe für die Niederlage, die Enttäuschung bei den Spielerinnen und den Aspekt, der dennoch Hoffnung macht.

DFB.de: Lisa-Marie Weiss, wie bitter ist diese Niederlage gegen den MSV Duisburg?

Lisa-Marie Weiss: Es war eine riesige Chance für uns, einen großen Schritt Richtung Klassenverbleib zu machen. Das haben wir leider nicht geschafft. Das erste entscheidende Spiel haben wir nun verloren.

DFB.de: Woran lag es?

Weiss: Wir haben über die gesamten 90 Minuten unseren Kopf nicht frei bekommen und nicht annähernd die Leistung gebracht, zu der wir fähig sind. Wir waren einfach viel zu verkopft. Heute hat Vieles gefehlt. Das hat uns die Punkte gekostet.

DFB.de: War also der Druck zu groß?

Weiss: Ja, für viele von uns war der Druck heute vermutlich zu groß. Auch ich habe eine große Anspannung verspürt und konnte nicht so befreit aufspielen. Man denkt über viele Situation viel mehr nach, als es vielleicht gut wäre. Wir waren die ganze Begegnung über nicht frei. Daran sind wir leider gescheitert.

DFB.de: Aber es ist noch nicht vorbei. Am kommenden Sonntag sind Sie beim Drittletzten 1. FC Köln zu Gast.

Weiss: Da müssen wir gewinnen. Dazu gibt es keine Alternative. Danach spielen wir noch gegen Wolfsburg und Frankfurt. In diesen Partien ist nicht unbedingt damit zu rechnen, dass wir noch viele Punkte holen. Das Köln-Spiel ist jetzt unsere große Chance. Da müssen wir Gas geben und alles reinhauen, was in unserer Macht steht, damit wir uns nachher nichts vorwerfen können. Gegen Duisburg haben wir natürlich auch alles gegeben. Man kann den Spielerinnen keinen Vorwurf machen. Aber am Ende ist es nun mal so, dass auch der Kopf entscheidend sein kann.

DFB.de: Wie wollen Sie jetzt mit dem Druck vor dem Duell in Köln umgehen?

Weiss: Es gibt ja nicht mehr viele Möglichkeiten: Entweder es klappt oder es klappt eben nicht. Wir müssen einfach frei aufspielen. Tiefer fallen können wir sowieso nicht. Wir stehen ja bereits auf einem Abstiegsplatz. Vielleicht klappt es, wenn wir uns selbst nicht zu sehr unter Druck setzen. Gegen Duisburg sind wir daran ja gescheitert.

DFB.de: Wie haben Sie die Partie gegen den MSV erlebt?

Weiss: Zur Halbzeit stand es noch 0:0. Aber dann sind wir ganz schlecht aus der Pause gekommen. Das ist uns viel zu oft schon in dieser Saison passiert. Wir waren wieder überhaupt nicht wach und verteidigen nicht konsequent. Für die Duisburgerinnen war es dann recht einfach, mit zwei Flanken zu zwei Toren zu kommen. Im Endeffekt müssen wir dann vielleicht auch ehrlich zu uns selbst sein: Wenn wir solche Spiele nicht gewinnen, dann soll es womöglich nicht sein und wir gehören dann vielleicht auch nicht in die Bundesliga und müssen uns noch weiterentwickeln. Aber das Gute an der Situation ist: Wir sind noch nicht weg und können es noch schaffen.

DFB.de: Sie haben jetzt zehn Mal in Serie nicht gewonnen. Wie ist das Ihrer Meinung nach zu erklären?

Weiss: Ich habe das Gefühl, dass wir in der Hinserie noch viel freier gespielt haben und die Aufstiegseuphorie uns getragen hat. In der Rückrunde hatten wir dann durch die guten Leistungen höhere Ansprüche an uns selbst und haben uns mehr Druck gemacht, weil wir die Möglichkeit nutzen wollten, frühzeitig den Klassenerhalt klar zu machen. Wir haben dann Spiel für Spiel gemerkt, dass es nicht mehr so funktioniert, wir noch in der Hinserie. Es wurde enger und enger und enger. Der Druck wurde gleichzeitig noch größer. Und jetzt knallt es leider bei uns ganz am Ende.

DFB.de: Wie schwierig ist es, aus so einer Negativspirale wieder herauszukommen?

Weiss: Unglaublich schwierig. Natürlich sind wir nicht mehr so selbstbewusst, wie in der Hinserie. Es ist nicht einfach, positive Dinge zu finden, die wirklich Hoffnung machen. Aber wir geben nicht auf. Wir müssen jetzt ein Meisterwerk vollbringen.

DFB.de: Nach dem neunten Spieltag hatten Sie bereits zwölf Zähler auf dem Konto. Der Klassenverbleib war bereits zu diesem Zeitpunkt schon zum Greifen nah.

Weiss: Ja, das muss man leider so sagen. Viele in unserem Umfeld haben uns auch gar nicht mehr zu den Kandidaten gezählt, die noch absteigen können. Aber wir wussten natürlich immer, dass noch alles passieren kann. Vielleicht hatten wir in der Hinserie auch einfach das nötige Quäntchen Glück, das uns jetzt seit Wochen fehlt. Im Moment kommt alles zusammen. Und dann passiert das, was wir gerade erleben.

DFB.de: Wie gehen Sie nun in die Woche vor dem Köln-Spiel?

Weiss: Es geht darum, die Hoffnung wieder aufleben zu lassen. Alles, was geschehen ist, müssen wir nun hinter uns lassen. Wir müssen in dieser Trainingswoche den Spaß am Fußball wiederfinden. Wir brauchen Übungen, in denen wir uns Selbstbewusstsein aufbauen können. Wir müssen Bock haben auf die Partie in Köln und sie als große Chance sehen. Und dann werden wir schauen, was möglich ist. Wir liegen jetzt am Boden, aber wir sind noch nicht weg.

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