Meppens Günnewig: "Integration ist für uns eine Herzensangelegenheit"

Der SV Meppen ist nicht nur in sportlicher Hinsicht eine der positiven Überraschungen der FLYERALARM Frauen-Bundesliga bisher. Darüber hinaus hat sich der Verein nun einem Projekt des Landessportbundes Niedersachsen angeschlossen, das das Ziel hat, Geflüchtete aus der Ukraine über den Sport in die Gesellschaft zu integrieren. Die beiden Spielerinnen Noreen Günnewig (21) und Anna Margraf (21) sind für den SV Meppen die Projektverantwortlichen der Aktion. Im DFB.de-Interview erklärt Günnewig, wie die Idee entstanden ist, welche Hürden zu überwinden sind und warum es ihr persönlich wichtig ist, sich für Geflüchtete einzusetzen.

DFB.de: Noreen Günnewig, gemeinsam mit Ihrer Mitspielerin Anna Margraf haben Sie eine integrative Maßnahme gestartet, die sich vor allem an Geflüchtete aus der Ukraine richten soll. Wie kam es zu der Aktion?

Noreen Günnewig:  Nachdem wir von dem LSB-Programm erfahren haben, haben wir gemeinsam mit unserem kaufmännischen Leiter Markus Lohle überlegt, wie wir als Verein uns hier einbringen können. So ist die Idee entstanden, Geflüchteten ein Sport- und Unterhaltungsangebot zu unterbreiten. Denn es muss sich unserer Meinung nach nicht nur um den Sport drehen. Wenn sich eine Gruppe gebildet hat, kann man zum Beispiel auch mal einen Ausflug oder einen Spieleabend machen. Ich sehe hier viele verschiedene Möglichkeiten, die sich anbieten. Es stimmt, dass wir uns in erster Linie auf Menschen aus der Ukraine konzentrieren, aber grundsätzlich ist jede und jeder herzlich willkommen. Wir wollen damit gerne einen integrativen Beitrag leisten.

DFB.de: Arbeiten Sie hier mit Partnerorganisationen zusammen?

Günnewig: Ja, wir waren Teil des Bundesprogramms „Aktiv für Geflüchtete - Integration durch Sport“. Aber diese Initiative läuft zum Ende des Jahres aus. Nichtsdestotrotz wollen wir unser Angebot für die Stadt Meppen und gerne auch darüber hinaus aufrechterhalten. Zu erreichen sind Anna und ich am besten unter integrationssport.meppen@gmail.com. Die Mails landen direkt bei uns.

DFB.de: Warum ist es Ihnen so wichtig, hier zu helfen?

Günnewig: Wir sind davon überzeugt, dass der Sport und der Fußball im Speziellen hervorragende Möglichkeiten bieten, um die Menschen bei uns in der Gesellschaft zu integrieren. Ich glaube zudem, dass die Geflüchteten hier am besten zurechtkommen, wenn sie eine gewisse Alltagsstruktur haben. Und vielleicht können sie ja während unserer Treffen ihre Sorgen für ein paar Stunden vergessen. Wir haben hier sehr familiäre Strukturen. Ich denke, dass die Voraussetzungen beim SV Meppen optimal für solch ein Projekt sind.

DFB.de: Wie sprechen Sie die Geflüchteten an?

Günnewig: Wir haben unsere Initiative in einem Flüchtlingscafe in Meppen vorgestellt. Auch in Schulen waren wir unterwegs. Der Verein hat ebenfalls einen Aufruf gestartet, dass sich Interessierte gerne bei uns melden können. Aber man muss auch ehrlich sagen, dass es nicht so einfach ist, an diese Menschen heranzukommen. Viele müssen einfach erstmal andere Probleme lösen. Das verstehen wir natürlich. Aber wir geben nicht auf und bleiben dran. Das grundsätzliche Interesse ist nämlich da und das Feedback auf unser Projekt ist auch sehr positiv. Die Integration ist mir und uns wirklich eine Herzensangelegenheit. Wir geben nicht auf, auch wenn der Start etwas mühselig verlief bisher.

DFB.de: Lassen Sie uns zum Schluss auch noch einen Blick auf Ihr sportliches Jahr 2022 werfen. Im Sommer haben Sie mit dem SV Meppen den Aufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga geschafft und belegen dort nach der ersten Saisonhälfte mit zwölf Zählern einen sehr beachtlichen siebten Rang.

Günnewig: Es lief vielleicht sogar besser, als wir es uns selbst erhofft hatten. Ich persönlich hatte damit auf jeden Fall nicht gerechnet. Aber es ist nicht unverdient, weil wir es gut gemacht haben. Ich denke vor allem an die Erfolge gegen Bayer 04 Leverkusen und den 1. FC Köln. Wir sind insgesamt natürlich sehr zufrieden. Aber im neuen Jahr werden wir uns darauf nicht ausruhen. Wir wollen weitere Siege einfahren, denn zwölf Punkte werden nicht reichen für den Kassenverbleib. Dafür brauchen wir weitere Zähler. Aber wir sind auf einem guten Weg, denn wir haben ein gutes Fundament gelegt. Ich gehe mit einem guten Gefühl in die Winterpause und freue mich jetzt schon auf die Aufgabe, die im nächsten Jahr auf uns warten werden.

[sw]

Der SV Meppen ist nicht nur in sportlicher Hinsicht eine der positiven Überraschungen der FLYERALARM Frauen-Bundesliga bisher. Darüber hinaus hat sich der Verein nun einem Projekt des Landessportbundes Niedersachsen angeschlossen, das das Ziel hat, Geflüchtete aus der Ukraine über den Sport in die Gesellschaft zu integrieren. Die beiden Spielerinnen Noreen Günnewig (21) und Anna Margraf (21) sind für den SV Meppen die Projektverantwortlichen der Aktion. Im DFB.de-Interview erklärt Günnewig, wie die Idee entstanden ist, welche Hürden zu überwinden sind und warum es ihr persönlich wichtig ist, sich für Geflüchtete einzusetzen.

DFB.de: Noreen Günnewig, gemeinsam mit Ihrer Mitspielerin Anna Margraf haben Sie eine integrative Maßnahme gestartet, die sich vor allem an Geflüchtete aus der Ukraine richten soll. Wie kam es zu der Aktion?

Noreen Günnewig:  Nachdem wir von dem LSB-Programm erfahren haben, haben wir gemeinsam mit unserem kaufmännischen Leiter Markus Lohle überlegt, wie wir als Verein uns hier einbringen können. So ist die Idee entstanden, Geflüchteten ein Sport- und Unterhaltungsangebot zu unterbreiten. Denn es muss sich unserer Meinung nach nicht nur um den Sport drehen. Wenn sich eine Gruppe gebildet hat, kann man zum Beispiel auch mal einen Ausflug oder einen Spieleabend machen. Ich sehe hier viele verschiedene Möglichkeiten, die sich anbieten. Es stimmt, dass wir uns in erster Linie auf Menschen aus der Ukraine konzentrieren, aber grundsätzlich ist jede und jeder herzlich willkommen. Wir wollen damit gerne einen integrativen Beitrag leisten.

DFB.de: Arbeiten Sie hier mit Partnerorganisationen zusammen?

Günnewig: Ja, wir waren Teil des Bundesprogramms „Aktiv für Geflüchtete - Integration durch Sport“. Aber diese Initiative läuft zum Ende des Jahres aus. Nichtsdestotrotz wollen wir unser Angebot für die Stadt Meppen und gerne auch darüber hinaus aufrechterhalten. Zu erreichen sind Anna und ich am besten unter integrationssport.meppen@gmail.com. Die Mails landen direkt bei uns.

DFB.de: Warum ist es Ihnen so wichtig, hier zu helfen?

Günnewig: Wir sind davon überzeugt, dass der Sport und der Fußball im Speziellen hervorragende Möglichkeiten bieten, um die Menschen bei uns in der Gesellschaft zu integrieren. Ich glaube zudem, dass die Geflüchteten hier am besten zurechtkommen, wenn sie eine gewisse Alltagsstruktur haben. Und vielleicht können sie ja während unserer Treffen ihre Sorgen für ein paar Stunden vergessen. Wir haben hier sehr familiäre Strukturen. Ich denke, dass die Voraussetzungen beim SV Meppen optimal für solch ein Projekt sind.

DFB.de: Wie sprechen Sie die Geflüchteten an?

Günnewig: Wir haben unsere Initiative in einem Flüchtlingscafe in Meppen vorgestellt. Auch in Schulen waren wir unterwegs. Der Verein hat ebenfalls einen Aufruf gestartet, dass sich Interessierte gerne bei uns melden können. Aber man muss auch ehrlich sagen, dass es nicht so einfach ist, an diese Menschen heranzukommen. Viele müssen einfach erstmal andere Probleme lösen. Das verstehen wir natürlich. Aber wir geben nicht auf und bleiben dran. Das grundsätzliche Interesse ist nämlich da und das Feedback auf unser Projekt ist auch sehr positiv. Die Integration ist mir und uns wirklich eine Herzensangelegenheit. Wir geben nicht auf, auch wenn der Start etwas mühselig verlief bisher.

DFB.de: Lassen Sie uns zum Schluss auch noch einen Blick auf Ihr sportliches Jahr 2022 werfen. Im Sommer haben Sie mit dem SV Meppen den Aufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga geschafft und belegen dort nach der ersten Saisonhälfte mit zwölf Zählern einen sehr beachtlichen siebten Rang.

Günnewig: Es lief vielleicht sogar besser, als wir es uns selbst erhofft hatten. Ich persönlich hatte damit auf jeden Fall nicht gerechnet. Aber es ist nicht unverdient, weil wir es gut gemacht haben. Ich denke vor allem an die Erfolge gegen Bayer 04 Leverkusen und den 1. FC Köln. Wir sind insgesamt natürlich sehr zufrieden. Aber im neuen Jahr werden wir uns darauf nicht ausruhen. Wir wollen weitere Siege einfahren, denn zwölf Punkte werden nicht reichen für den Kassenverbleib. Dafür brauchen wir weitere Zähler. Aber wir sind auf einem guten Weg, denn wir haben ein gutes Fundament gelegt. Ich gehe mit einem guten Gefühl in die Winterpause und freue mich jetzt schon auf die Aufgabe, die im nächsten Jahr auf uns warten werden.

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