Katja Bornschein: Die erste Torschützin der Frauen-Bundesliga

Der 31. Oktober 1970 markiert einen Meilenstein in der Geschichte des deutschen Frauenfußballs - er wurde an diesem Tag vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) offiziell in seine Satzung aufgenommen. Seitdem sind bald 50 Jahre vergangen. Fünf Jahrzehnte, in denen viele Persönlichkeiten den Weg bereitet haben. Sie haben gestaltet, motiviert und inspiriert - damals wie heute. 50 Jahre, 50 Gesichter: In der großen Serie zum Jubiläum rückt DFB.de prägende Persönlichkeiten aus dem Frauenfußbal in den Fokus. Heute: Katja Bornschein, 1990 die erste Torschützin der Frauen-Bundesliga.

DFB.de: Wie haben Sie Ihr erstes Bundesligator erlebt? 

Katja Bornschein: Im ersten Moment habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Ich habe mich einfach über das Tor gefreut und wir hatten gewonnen. Nach dem Spiel kam eine Reporterin auf mich zu und fragte mich, ob ich mir bewusst sei, dass ich das erste Tor der Bundesliga geschossen hätte. Im Nachgang war mir bewusst, dass es besonders war. Aber leider geriet es in Vergessenheit, von daher bin ich auch nicht weiter darauf angesprochen worden.

DFB.de: Haben Sie sich oft geärgert, dass Sie die Anerkennung für das erste Bundesligator nicht bekommen haben?

Katja Bornschein: Dem wurde im Nachgang keine große Aufmerksamkeit zugesprochen und es war nie ein Thema. Am Anfang habe ich mich vielleicht etwas drüber geärgert, aber das mache ich schon seit längerer Zeit nicht mehr.

DFB.de: Wie haben Sie damals den Weg in den Fußball gefunden?

Katja Bornschein: Ich hatte eigentlich keine andere Möglichkeit. Meine Mutter und mein Vater haben selbst Fußball gespielt und ich war schon immer auf dem Fußballplatz. Mit fünf Jahren bin ich zum SVS Griesheim und habe bis zur C-Jugend mit den Jungs zusammengespielt. Für mich war es kein Thema, aber für die Gegner war es ungewohnt. Am Ende hatte ich Probleme körperlich mitzuhalten. Mit 14 Jahren bin ich zum FCA Darmstadt in die Mädchenmannschaft gewechselt.

DFB.de: Wie haben Sie die Anfänge zum Start der Bundesliga erlebt?

Katja Bornschein: Als ich zum FSV Frankfurt gewechselt bin, war das ein Riesending. Damals war die Oberliga die höchste Spielklasse der Frauen, was die wenigsten wussten. Die Bundesliga sorgte für eine wahnsinnige Aufwertung und auch das Interesse der Medien wurde mehr.

DFB.de: Welche Erinnerungen verbinden sie mit ihrer Fußballkarriere?

Katja Bornschein: Sehr viele schöne Erinnerungen wie die Reisen, die Erlebnisse und die Nationalmannschaft. Aber es war auch mit sehr viel Aufwand verbunden, weil ich immer zu hundert Prozent gearbeitet habe. Arbeit und Fußball waren schwer zu verbinden. Ohne das Verständnis meiner Schule und meinem späteren Arbeitgeber wäre das nicht möglich gewesen.

DFB.de: Sie haben viele Erfolge mit dem FSV Frankfurt gefeiert: Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück? 

Katja Bornschein: Die Pokalspiele und die Pokalsiege waren sehr schön. Die sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Ich kann mich noch an das Spiel gegen Bayern München erinnern, als wir im Endspiel geführt haben und Bayern kurz vor Schluss einen Elfmeter bekam. Unsere damalige Torhüterin hielt den Schuss und die Freude war natürlich unbeschreiblich.

DFB.de: Welche Entwicklung hat der Frauenfußball in den letzten 50 Jahren Ihrer Meinung nach durchlebt?

Katja Bornschein: In der Zwischenzeit hat der Frauenfußball eine wahnsinnige Entwicklung genommen. Man kann von dem Geld in seiner aktiven Karriere leben. Heute gibt es Internate für Mädchen und professionelle Bedingungen. 

DFB.de: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Frauenfußballs?

Katja Bornschein: Ich bin aktuell relativ weit weg vom Fußballgeschehen. Für die Mädels wünsche ich mir, dass sie Anerkennung bekommen in Form von mehr Zuschauern zu Bundesligaspielen. 

DFB.de: Wie verfolgen Sie den Frauenfußball heute?

Katja Bornschein: Ehrlich gesagt verfolge ich ihn kaum noch. Ins Stadion gehe ich eigentlich gar nicht. Da war ich Jahre nicht mehr. Ich verfolge nur mal Bundesligaspiele oder die Champions League, wenn sie im Fernsehen kommen. Aber die Tabelle kenne ich jetzt nicht. 

[jp]

Der 31. Oktober 1970 markiert einen Meilenstein in der Geschichte des deutschen Frauenfußballs - er wurde an diesem Tag vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) offiziell in seine Satzung aufgenommen. Seitdem sind bald 50 Jahre vergangen. Fünf Jahrzehnte, in denen viele Persönlichkeiten den Weg bereitet haben. Sie haben gestaltet, motiviert und inspiriert - damals wie heute. 50 Jahre, 50 Gesichter: In der großen Serie zum Jubiläum rückt DFB.de prägende Persönlichkeiten aus dem Frauenfußbal in den Fokus. Heute: Katja Bornschein, 1990 die erste Torschützin der Frauen-Bundesliga.

DFB.de: Wie haben Sie Ihr erstes Bundesligator erlebt? 

Katja Bornschein: Im ersten Moment habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Ich habe mich einfach über das Tor gefreut und wir hatten gewonnen. Nach dem Spiel kam eine Reporterin auf mich zu und fragte mich, ob ich mir bewusst sei, dass ich das erste Tor der Bundesliga geschossen hätte. Im Nachgang war mir bewusst, dass es besonders war. Aber leider geriet es in Vergessenheit, von daher bin ich auch nicht weiter darauf angesprochen worden.

DFB.de: Haben Sie sich oft geärgert, dass Sie die Anerkennung für das erste Bundesligator nicht bekommen haben?

Katja Bornschein: Dem wurde im Nachgang keine große Aufmerksamkeit zugesprochen und es war nie ein Thema. Am Anfang habe ich mich vielleicht etwas drüber geärgert, aber das mache ich schon seit längerer Zeit nicht mehr.

DFB.de: Wie haben Sie damals den Weg in den Fußball gefunden?

Katja Bornschein: Ich hatte eigentlich keine andere Möglichkeit. Meine Mutter und mein Vater haben selbst Fußball gespielt und ich war schon immer auf dem Fußballplatz. Mit fünf Jahren bin ich zum SVS Griesheim und habe bis zur C-Jugend mit den Jungs zusammengespielt. Für mich war es kein Thema, aber für die Gegner war es ungewohnt. Am Ende hatte ich Probleme körperlich mitzuhalten. Mit 14 Jahren bin ich zum FCA Darmstadt in die Mädchenmannschaft gewechselt.

DFB.de: Wie haben Sie die Anfänge zum Start der Bundesliga erlebt?

Katja Bornschein: Als ich zum FSV Frankfurt gewechselt bin, war das ein Riesending. Damals war die Oberliga die höchste Spielklasse der Frauen, was die wenigsten wussten. Die Bundesliga sorgte für eine wahnsinnige Aufwertung und auch das Interesse der Medien wurde mehr.

DFB.de: Welche Erinnerungen verbinden sie mit ihrer Fußballkarriere?

Katja Bornschein: Sehr viele schöne Erinnerungen wie die Reisen, die Erlebnisse und die Nationalmannschaft. Aber es war auch mit sehr viel Aufwand verbunden, weil ich immer zu hundert Prozent gearbeitet habe. Arbeit und Fußball waren schwer zu verbinden. Ohne das Verständnis meiner Schule und meinem späteren Arbeitgeber wäre das nicht möglich gewesen.

DFB.de: Sie haben viele Erfolge mit dem FSV Frankfurt gefeiert: Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück? 

Katja Bornschein: Die Pokalspiele und die Pokalsiege waren sehr schön. Die sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Ich kann mich noch an das Spiel gegen Bayern München erinnern, als wir im Endspiel geführt haben und Bayern kurz vor Schluss einen Elfmeter bekam. Unsere damalige Torhüterin hielt den Schuss und die Freude war natürlich unbeschreiblich.

DFB.de: Welche Entwicklung hat der Frauenfußball in den letzten 50 Jahren Ihrer Meinung nach durchlebt?

Katja Bornschein: In der Zwischenzeit hat der Frauenfußball eine wahnsinnige Entwicklung genommen. Man kann von dem Geld in seiner aktiven Karriere leben. Heute gibt es Internate für Mädchen und professionelle Bedingungen. 

DFB.de: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Frauenfußballs?

Katja Bornschein: Ich bin aktuell relativ weit weg vom Fußballgeschehen. Für die Mädels wünsche ich mir, dass sie Anerkennung bekommen in Form von mehr Zuschauern zu Bundesligaspielen. 

DFB.de: Wie verfolgen Sie den Frauenfußball heute?

Katja Bornschein: Ehrlich gesagt verfolge ich ihn kaum noch. Ins Stadion gehe ich eigentlich gar nicht. Da war ich Jahre nicht mehr. Ich verfolge nur mal Bundesligaspiele oder die Champions League, wenn sie im Fernsehen kommen. Aber die Tabelle kenne ich jetzt nicht. 

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