Jenas Lisa Seiler: "Happy End ist möglich"

Zwei Punkte hat der FF USV Jena nach 14 Begegnungen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga erst auf dem Konto. Das Duell am Sonntag (ab 14 Uhr) beim Drittletzten 1. FC Köln ist für den Verein aus Thüringen extrem wichtig. Lisa Seiler spielt seit 14 Jahren für Jena. Im DFB.de-Interview erklärt die 29-Jährige, warum sie trotz allem noch an die Rettung glaubt.

DFB.de: Frau Seiler, ist die Partie beim 1. FC Köln die letzte Chance für Sie und den FF USV Jena, um nochmal in den Kampf gegen den Abstieg eingreifen zu können?

Lisa Seiler: Ich mag diesen Spruch eigentlich nicht. Aber in diesem Fall ist es aus meiner Sicht absolut zutreffend: Das wird ein Sechs-Punkte-Spiel. Wenn wir gewinnen, haben wir wieder alle Chancen. Wenn wir verlieren, wird es sehr schwer. In diesem Fall würde unser Rückstand bereits acht Zähler betragen. Dann könnte uns wohl nur noch ein Wunder retten.

DFB.de: Wie sehen Sie die Chance in Köln?

Seiler: Wir müssen eine ähnliche Leistung zeigen wie zuletzt beim 2:3 gegen den 1. FFC Frankfurt. Dann bin ich sehr zuversichtlich, dass wir die drei Punkte aus Köln mit nach Jena nehmen. Klar ist aber: Für uns ist jetzt jede Begegnung ein Endspiel.

DFB.de: Was macht Ihnen Hoffnung?

Seiler: Wir haben ein junges Team, das extrem motiviert ist. Und wir haben uns gesteigert und stabilisiert. Gegen Frankfurt haben wir zweimal geführt und ganz am Ende unglücklich den entscheidenden Treffer hinnehmen müssen. Das war bitter, weil es meiner Meinung nach unverdient war. Das hat richtig wehgetan. Aber wenn man unten drinsteht, gibt es häufiger solche Situation. Wir müssen jetzt die positiven Dinge aus dem Duell mit Frankfurt mitnehmen. Wir können die Rettung noch schaffen. Wie gesagt: Ich bin ziemlich sicher, dass wir in Köln wichtige Punkte holen werden. Dann sind wir wieder drin in der Verlosung. Wir haben uns noch lange nicht aufgegeben.

DFB.de: Nach 14 Begegnungen haben Sie zwölf Niederlagen und zwei Unentschieden in der Bilanz stehen. Ein Sieg ist Ihnen noch gar nicht gelungen. Wie schwer ist es vor diesem Hintergrund, sich jede Woche aufs Neue zu motivieren?

Seiler: Manchmal ist es sehr schwer. Ich bin seit 14 Jahren in Jena und kenne es eigentlich nicht anders. Wir müssen immer große Herausforderungen überwinden, um in der Bundesliga bestehen zu können. Alle haben Bock darauf, hier den Klassenverbleib zu schaffen. Solange wir die Chance darauf haben, werden wir alles dafür tun. Woche für Woche, egal wie groß die Rückschläge auch sein werden.

DFB.de: Wie groß ist der Druck, den Klassenverbleib schaffen zu müssen, um dem Verein auch eine Perspektive geben zu können?

Seiler: Der Druck ist immer da. Das war noch nie anders. Aber das ist auch so, wenn man um die deutsche Meisterschaft spielt. Als Team können wir das ganz gut kompensieren. Wir versuchen, die aktuelle Situation so weit wie möglich auszublenden. Wir können sowieso nichts anderes tun, als zu versuchen, endlich den ersten Saisonsieg zu feiern. Dafür arbeiten wir hart. Wir müssen uns jetzt jedoch auch langsam mal belohnen. Am besten in Köln.

DFB.de: War Ihnen schon vor der Saison klar, dass Ihnen eine so schwere Spielzeit bevorsteht?

Seiler: Eigentlich schon. Aufsteiger haben es immer schwer. Wir haben viele junge Spielerinnen in der Mannschaft, die sich erstmal an das höhere Niveau gewöhnen mussten. Das hat leider länger gedauert, als wir alle es uns erhofft hatten. Aber ich habe den Eindruck, dass wir jetzt den Punkt erreicht haben, an dem wir absolut in der Lage sind, Spiele in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu gewinnen. Wir hatten Schwankungen in unseren Leistungen, aber zuletzt sind die Ausschläge nach unten weniger geworden. Schon während der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte hatte ich das Gefühl, dass wir einige Schritte in die richtige Richtung gemacht haben. Die Partie gegen Frankfurt hat mich darin bestätigt. Aber noch einmal: Wenn wir es dann nicht schaffen, einen oder sogar drei Zähler zu holen, wird es sehr, sehr schwer werden, unsere Ziele zu erreichen.

DFB.de: Sie sind eine der Spielerinnen, die am längsten in Jena dabei sind. Welche Rolle nehmen Sie im Team ein?

Seiler: Ich versuche, mit meiner Erfahrung den jungen Spielerinnen zu helfen. Gerade im Moment, wenn alles nicht so einfach ist.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen dieser Verein, für den Sie inzwischen seit 14 Jahren spielen?

Seiler: Sehr viel, deshalb ist es auch mein großer Wunsch, dass wir den Abstieg vermeiden können. Mein halbes Leben spiele ich jetzt schon in Jena und ich habe es nie bereut. Ich bin immer mit dem Herzen dabei und das wird auch so bleiben. Ich durfte hier viele tolle Momente erleben, aber natürlich auch einige Rückschläge. Den nächsten wollen wir vermeiden. Ich sehe noch die Möglichkeit für ein Happy End.

[sw]

Zwei Punkte hat der FF USV Jena nach 14 Begegnungen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga erst auf dem Konto. Das Duell am Sonntag (ab 14 Uhr) beim Drittletzten 1. FC Köln ist für den Verein aus Thüringen extrem wichtig. Lisa Seiler spielt seit 14 Jahren für Jena. Im DFB.de-Interview erklärt die 29-Jährige, warum sie trotz allem noch an die Rettung glaubt.

DFB.de: Frau Seiler, ist die Partie beim 1. FC Köln die letzte Chance für Sie und den FF USV Jena, um nochmal in den Kampf gegen den Abstieg eingreifen zu können?

Lisa Seiler: Ich mag diesen Spruch eigentlich nicht. Aber in diesem Fall ist es aus meiner Sicht absolut zutreffend: Das wird ein Sechs-Punkte-Spiel. Wenn wir gewinnen, haben wir wieder alle Chancen. Wenn wir verlieren, wird es sehr schwer. In diesem Fall würde unser Rückstand bereits acht Zähler betragen. Dann könnte uns wohl nur noch ein Wunder retten.

DFB.de: Wie sehen Sie die Chance in Köln?

Seiler: Wir müssen eine ähnliche Leistung zeigen wie zuletzt beim 2:3 gegen den 1. FFC Frankfurt. Dann bin ich sehr zuversichtlich, dass wir die drei Punkte aus Köln mit nach Jena nehmen. Klar ist aber: Für uns ist jetzt jede Begegnung ein Endspiel.

DFB.de: Was macht Ihnen Hoffnung?

Seiler: Wir haben ein junges Team, das extrem motiviert ist. Und wir haben uns gesteigert und stabilisiert. Gegen Frankfurt haben wir zweimal geführt und ganz am Ende unglücklich den entscheidenden Treffer hinnehmen müssen. Das war bitter, weil es meiner Meinung nach unverdient war. Das hat richtig wehgetan. Aber wenn man unten drinsteht, gibt es häufiger solche Situation. Wir müssen jetzt die positiven Dinge aus dem Duell mit Frankfurt mitnehmen. Wir können die Rettung noch schaffen. Wie gesagt: Ich bin ziemlich sicher, dass wir in Köln wichtige Punkte holen werden. Dann sind wir wieder drin in der Verlosung. Wir haben uns noch lange nicht aufgegeben.

DFB.de: Nach 14 Begegnungen haben Sie zwölf Niederlagen und zwei Unentschieden in der Bilanz stehen. Ein Sieg ist Ihnen noch gar nicht gelungen. Wie schwer ist es vor diesem Hintergrund, sich jede Woche aufs Neue zu motivieren?

Seiler: Manchmal ist es sehr schwer. Ich bin seit 14 Jahren in Jena und kenne es eigentlich nicht anders. Wir müssen immer große Herausforderungen überwinden, um in der Bundesliga bestehen zu können. Alle haben Bock darauf, hier den Klassenverbleib zu schaffen. Solange wir die Chance darauf haben, werden wir alles dafür tun. Woche für Woche, egal wie groß die Rückschläge auch sein werden.

DFB.de: Wie groß ist der Druck, den Klassenverbleib schaffen zu müssen, um dem Verein auch eine Perspektive geben zu können?

Seiler: Der Druck ist immer da. Das war noch nie anders. Aber das ist auch so, wenn man um die deutsche Meisterschaft spielt. Als Team können wir das ganz gut kompensieren. Wir versuchen, die aktuelle Situation so weit wie möglich auszublenden. Wir können sowieso nichts anderes tun, als zu versuchen, endlich den ersten Saisonsieg zu feiern. Dafür arbeiten wir hart. Wir müssen uns jetzt jedoch auch langsam mal belohnen. Am besten in Köln.

DFB.de: War Ihnen schon vor der Saison klar, dass Ihnen eine so schwere Spielzeit bevorsteht?

Seiler: Eigentlich schon. Aufsteiger haben es immer schwer. Wir haben viele junge Spielerinnen in der Mannschaft, die sich erstmal an das höhere Niveau gewöhnen mussten. Das hat leider länger gedauert, als wir alle es uns erhofft hatten. Aber ich habe den Eindruck, dass wir jetzt den Punkt erreicht haben, an dem wir absolut in der Lage sind, Spiele in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu gewinnen. Wir hatten Schwankungen in unseren Leistungen, aber zuletzt sind die Ausschläge nach unten weniger geworden. Schon während der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte hatte ich das Gefühl, dass wir einige Schritte in die richtige Richtung gemacht haben. Die Partie gegen Frankfurt hat mich darin bestätigt. Aber noch einmal: Wenn wir es dann nicht schaffen, einen oder sogar drei Zähler zu holen, wird es sehr, sehr schwer werden, unsere Ziele zu erreichen.

DFB.de: Sie sind eine der Spielerinnen, die am längsten in Jena dabei sind. Welche Rolle nehmen Sie im Team ein?

Seiler: Ich versuche, mit meiner Erfahrung den jungen Spielerinnen zu helfen. Gerade im Moment, wenn alles nicht so einfach ist.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen dieser Verein, für den Sie inzwischen seit 14 Jahren spielen?

Seiler: Sehr viel, deshalb ist es auch mein großer Wunsch, dass wir den Abstieg vermeiden können. Mein halbes Leben spiele ich jetzt schon in Jena und ich habe es nie bereut. Ich bin immer mit dem Herzen dabei und das wird auch so bleiben. Ich durfte hier viele tolle Momente erleben, aber natürlich auch einige Rückschläge. Den nächsten wollen wir vermeiden. Ich sehe noch die Möglichkeit für ein Happy End.

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