Greenkeeper Schmitz: "Auszeichnung bestätigt die harte Arbeit"

Zum ersten Mal ist in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga der Pitch of the Year vergeben worden. Die Auszeichnung für den besten Rasen der Saison 2019/2020 ging an Bayer 04 Leverkusen, dessen Greenkeeper Georg Schmitz den Preis gemeinsam mit seinem Team am Sonntag im Rahmen des Heimspiels gegen die TSG Hoffenheim in Empfang nahm. Im DFB.de-Interview spricht er über seine Arbeit im Greenkeeping, welchen Stellenwert die Platzpflege im Fußball hat und was die Auszeichnung für ihn und sein Team bedeutet.

DFB.de: Herr Schmitz, wie lange sind Sie schon als Greenkeeper aktiv, und wie sind Sie zu dem Job gekommen?

Georg Schmitz: Ich habe damals bei der Bayer AG gelernt und hatte schon immer einen besonderen Draht zu Bayer, denn schon mein Vater und mein Großvater waren hier. Somit hatte ich früh die Verbindung zum Stadion, zum Fußball und auch zum Rasen. Bei meinem Zivildienst auf der TSV-Anlage hatte ich ebenfalls viel mit dem Rasen zu tun und wurde 1997 von meinem Vorgänger Dieter Prahl auf den Job angesprochen. Ich habe dann 2000 meinen Greenkeeper und 2014 meinen Head-Greenkeeper absolviert und im selben Jahr die Leitung hier übernommen.

DFB.de: Hat der Stellenwert der Platzpflege im Fußball zugenommen?

Schmitz: Der hat definitiv zugenommen, weil die Ansprüche höher sind. Denn heute haben immer mehr Vereine Hybridrasen. Als ich 1997 angefangen habe, da hatten wir Schnitthöhen von 30 Millimeter Rasenlänge, heute sind es gewünschte 23 oder 22 Millimeter. In Leverkusen haben wir 1998 die erste Rasenheizung bekommen, damit ist auch der Aufbau professioneller geworden. Heute bestehen die Bodenaufbauten aus mehreren sandigen Schichten mit vielen Rohren, die Abwasser ableiten können. Also je mehr Wasser der Boden durchlässt, desto stabiler ist der Platz und ermöglicht den Spielerinnen den schnellen Ball.

DFB.de: Aus wie vielen Mitarbeitern besteht Ihr Team?

Schmitz: Wir sind 15 Festangestellte, Aushilfskräfte und zusätzliche Mitarbeiter, die für die Beseitigung der Trittschäden nach dem Training verantwortlich sind. Die beiden Sportanlagen, das Ulrich-Haberland-Stadion und Kurtekotten, sind sieben Tage die Woche besetzt und teilweise arbeiten wir im Schichtbetrieb. Das richtet sich natürlich auch nach Spiel- und Trainingszeiten, und im Sommer muss der Rasen natürlich auch gepflegt und gemäht werden.

DFB.de: Sie haben von den Teammanagern und den Schiedsrichter*innen der FLYERALARM Frauen-Bundesliga eine exzellente Durchschnittsbewertung erhalten: neun von zehn möglichen Punkten. Welchen Stellenwert hat die Auszeichnung Pitch of the Year für Sie?

Schmitz: Die Auszeichnung bestätigt die harte Arbeit und natürlich möchte man den besten Rasen haben. Letztes Jahr war die U 17 und die U 19 da, das Lizenzabschlusstraining ist meist zweimal die Woche und zusätzlich kommen die Heimspiele der Frauen dazu – da herrscht schon ordentlich Betrieb auf dem Rasen. Wenn man dann so eine gute Bewertung erzielt, freut uns das alle hier.

DFB.de: Gibt es etwas, was Ihnen hinsichtlich der Platzpflege Sorgen bereitet?

Schmitz: Unter den Bedingungen kann kein Rasen optimal wachsen und bei zusätzlichen Niederschlägen macht man sich schon Sorgen. Wenn es beim Spiel richtig schüttet, dann leidet die Rasenqualität.

DFB.de: Tut es Ihnen weh, wenn Sie sehen, dass eine Spielerin zur Grätsche ausholt und den Rasen dabei beschädigt?

Schmitz: Wir sind dafür da, Spielschäden zu beseitigen. Für uns ist es wichtig, dass sich die Spielerinnen nicht aufgrund der Platzverhältnisse verletzen, wenn der Boden zu hart ist. Wenn man beim Training oder beim Aufwärmen zu viel auf einer Stelle bleibt, dann sieht man deutlich die Spuren im Rasen. Aber das gehört einfach dazu.

DFB.de: Sie sind schon sehr lange als Greenkeeper dabei und führen eine Art "Tradition" der Familie fort: Gibt es jemanden aus dem Umkreis Ihrer Familie, der in Ihre Fußstapfen tritt?

Schmitz: Ich habe drei Mädels Zuhause und die sind alle in einem festen Werdegang. Da ist leider nichts "grünes" dabei. (lacht)

[jp]

Zum ersten Mal ist in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga der Pitch of the Year vergeben worden. Die Auszeichnung für den besten Rasen der Saison 2019/2020 ging an Bayer 04 Leverkusen, dessen Greenkeeper Georg Schmitz den Preis gemeinsam mit seinem Team am Sonntag im Rahmen des Heimspiels gegen die TSG Hoffenheim in Empfang nahm. Im DFB.de-Interview spricht er über seine Arbeit im Greenkeeping, welchen Stellenwert die Platzpflege im Fußball hat und was die Auszeichnung für ihn und sein Team bedeutet.

DFB.de: Herr Schmitz, wie lange sind Sie schon als Greenkeeper aktiv, und wie sind Sie zu dem Job gekommen?

Georg Schmitz: Ich habe damals bei der Bayer AG gelernt und hatte schon immer einen besonderen Draht zu Bayer, denn schon mein Vater und mein Großvater waren hier. Somit hatte ich früh die Verbindung zum Stadion, zum Fußball und auch zum Rasen. Bei meinem Zivildienst auf der TSV-Anlage hatte ich ebenfalls viel mit dem Rasen zu tun und wurde 1997 von meinem Vorgänger Dieter Prahl auf den Job angesprochen. Ich habe dann 2000 meinen Greenkeeper und 2014 meinen Head-Greenkeeper absolviert und im selben Jahr die Leitung hier übernommen.

DFB.de: Hat der Stellenwert der Platzpflege im Fußball zugenommen?

Schmitz: Der hat definitiv zugenommen, weil die Ansprüche höher sind. Denn heute haben immer mehr Vereine Hybridrasen. Als ich 1997 angefangen habe, da hatten wir Schnitthöhen von 30 Millimeter Rasenlänge, heute sind es gewünschte 23 oder 22 Millimeter. In Leverkusen haben wir 1998 die erste Rasenheizung bekommen, damit ist auch der Aufbau professioneller geworden. Heute bestehen die Bodenaufbauten aus mehreren sandigen Schichten mit vielen Rohren, die Abwasser ableiten können. Also je mehr Wasser der Boden durchlässt, desto stabiler ist der Platz und ermöglicht den Spielerinnen den schnellen Ball.

DFB.de: Aus wie vielen Mitarbeitern besteht Ihr Team?

Schmitz: Wir sind 15 Festangestellte, Aushilfskräfte und zusätzliche Mitarbeiter, die für die Beseitigung der Trittschäden nach dem Training verantwortlich sind. Die beiden Sportanlagen, das Ulrich-Haberland-Stadion und Kurtekotten, sind sieben Tage die Woche besetzt und teilweise arbeiten wir im Schichtbetrieb. Das richtet sich natürlich auch nach Spiel- und Trainingszeiten, und im Sommer muss der Rasen natürlich auch gepflegt und gemäht werden.

DFB.de: Sie haben von den Teammanagern und den Schiedsrichter*innen der FLYERALARM Frauen-Bundesliga eine exzellente Durchschnittsbewertung erhalten: neun von zehn möglichen Punkten. Welchen Stellenwert hat die Auszeichnung Pitch of the Year für Sie?

Schmitz: Die Auszeichnung bestätigt die harte Arbeit und natürlich möchte man den besten Rasen haben. Letztes Jahr war die U 17 und die U 19 da, das Lizenzabschlusstraining ist meist zweimal die Woche und zusätzlich kommen die Heimspiele der Frauen dazu – da herrscht schon ordentlich Betrieb auf dem Rasen. Wenn man dann so eine gute Bewertung erzielt, freut uns das alle hier.

DFB.de: Gibt es etwas, was Ihnen hinsichtlich der Platzpflege Sorgen bereitet?

Schmitz: Unter den Bedingungen kann kein Rasen optimal wachsen und bei zusätzlichen Niederschlägen macht man sich schon Sorgen. Wenn es beim Spiel richtig schüttet, dann leidet die Rasenqualität.

DFB.de: Tut es Ihnen weh, wenn Sie sehen, dass eine Spielerin zur Grätsche ausholt und den Rasen dabei beschädigt?

Schmitz: Wir sind dafür da, Spielschäden zu beseitigen. Für uns ist es wichtig, dass sich die Spielerinnen nicht aufgrund der Platzverhältnisse verletzen, wenn der Boden zu hart ist. Wenn man beim Training oder beim Aufwärmen zu viel auf einer Stelle bleibt, dann sieht man deutlich die Spuren im Rasen. Aber das gehört einfach dazu.

DFB.de: Sie sind schon sehr lange als Greenkeeper dabei und führen eine Art "Tradition" der Familie fort: Gibt es jemanden aus dem Umkreis Ihrer Familie, der in Ihre Fußstapfen tritt?

Schmitz: Ich habe drei Mädels Zuhause und die sind alle in einem festen Werdegang. Da ist leider nichts "grünes" dabei. (lacht)

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