Freiburg-Trainerin Merk: "Ich musste nicht lange überlegen"

Am 16. September geht die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München wieder los. Wer spielt um den Titel? Für wen geht es um den Klassenverbleib? Wer sind die spannenden neuen Gesichter? Und wie schlagen sich die Vizeeuropameisterinnen? DFB.de stellt Protagonist*innen aller zwölf Klubs in einer Serie vor. Heute: Theresa Merk (32), neue Trainerin beim SC Freiburg.

Theresa wer? Für viele stellt sich vielleicht die Frage, wer denn eigentlich die neue Trainerin des SC Freiburg ist. Wirklich im Rampenlicht stand Theresa Merk in Deutschland bislang tatsächlich nicht. Aber genau diese Tatsache macht die Personalie so spannend. Merk war zwei Jahren Co-Trainerin beim VfL Wolfsburg unter Stephan Lerch, bevor sie im vergangenen Sommer als Chefcoach zum Schweizer Traditionsverein Grashopper Club Zürich wechselte. Und nun also die Rückkehr nach Deutschland.

"Ich bin glücklich darüber, wieder hier zu sein", sagt Merk. "Ich bin in der Nähe von Freiburg groß geworden, daher habe ich schon immer eine besondere Beziehung zu diesem Verein. Umso mehr habe ich mich gefreut, als nun die Anfrage kam, ob ich die Fußballerinnen in der Bundesliga übernehmen könne. Ich musste nicht lange überlegen, weil mich die Aufgabe unheimlich reizt."

"Es gibt einige Klubs, die ähnliche Ansprüche haben wie wir"

Auf Merk warten große Herausforderungen. Nach einer durchwachsenen Hinrunde haben die Freiburgerinnen sich in der vergangenen Rückrunde gesteigert und sind bis auf Rang sechs in der Abschlusstabelle geklettert. Was ist also in der neuen Spielzeit möglich? "Die Leistungen in der zweiten Saisonhälfte sind der Maßstab. Daran wollen wir anknüpfen", betont Merk.

Ist also möglichweise Platz drei und damit die Qualifikation für die Champions League ein Ziel? "Der Kader ist bis auf ganz wenige Veränderungen zusammengeblieben. Das macht mir Hoffnung, dass wir direkt gut starten können. Mittelfristig kann es schon ein Ziel sein, Platz drei ins Visier zu nehmen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang allerdings auch, was Frankfurt und Hoffenheim machen. Köln hat ebenfalls Ambitionen angedeutet. Potsdam hatte einen Umbruch. Ich bin gespannt, wie stark sie jetzt sind. Es gibt einige Klubs, die ähnliche Ansprüche haben, wie wir."

Im Gespräch mit Merk merkt man deutlich, dass sie es kaum erwarten kann, endlich ihre Premiere als Cheftrainerin der FLYERALARM Frauen-Bundesliga feiern zu können. In der Schweiz bei Grashopper Club Zürich hat sie bereits bewiesen, dass sie Mannschaften weiterentwickeln kann. Sie hat den Traditionsklub zu einem der Spitzenteams in der Schweiz gemacht.

"Voll auf meine Karriere als Trainerin konzentriert"

"Es war eine tolle Zeit dort, weil ich viel lernen konnte", sagt Merk. "Aber man muss auch sagen, dass das Niveau nicht so hoch ist, wie in Deutschland. Die absoluten Spitzenmannschaften wie der FC Zürich und Servette Genf könnten vielleicht in der Bundesliga mitspielen. Den weiteren Teams würde ich eher eine gute Rolle als Zweitligist zutrauen."

Theresa Merk hat sich in bemerkenswerter Klarheit dafür entschieden, Trainerin zu werden. Sie war gerade mit dem VfL Sindelfingen als Spielerin in die Bundesliga aufgestiegen, hat für sich dann aber beschlossen, diesen Weg nicht weiterzugehen: "Ich habe erst recht spät mit dem Fußball begonnen. Deshalb haben mir einige Basics gefehlt und ich habe gemerkt, dass ich dieses Niveau nur spielen kann, wenn ich unheimlich viel Zeit investieren würde – womöglich hätte es trotzdem nicht gereicht. Deshalb habe ich Schluss gemacht, um mich voll auf meine Karriere als Trainerin zu konzentrieren."

Titelgewinne mit dem VfL Wolfsburg

Sie hat schon früh gespürt, dass es ihr liegt, Dinge zu vermitteln. Während sie noch zur Schule ging, fehlte für die Fußball-AG eine geeignete Lehrerin. Also übernahm sie mit einer Mitschülerin die Leitung  des Kurses. Nach ihrem Studium absolvierte sie erfolgreich ein Masterstudium in Sportmanagement an der Uni Tübingen. Parallel spielte sie für den VfL Sindelfingen, dessen weibliche U 17 sie auch trainierte. Danach wechselte sie zum Fußball-Verband Mittelrhein und wurde dort Verbandssportlehrerin.

Aber sie reizte eher die tägliche Arbeit mit einer Mannschaft im Verein. 2019 schloss sie erfolgreich die Ausbildung zur Fußball-Lehrerin ab. Danach ging sie als Co-Trainerin zum VfL Wolfsburg und wurde Deutsche Meisterin, gewann zweimal den DFB-Pokal und stand im Finale der Champions League. Und nun wartet mit dem SC Freiburg die nächste Herausforderung auf sie. Es ist ziemlich sicher, dass spätestens nach dieser Saison viel mehr Personen als im Moment mit dem Namen Theresa Merk etwas anfangen können.

[sw]

Am 16. September geht die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München wieder los. Wer spielt um den Titel? Für wen geht es um den Klassenverbleib? Wer sind die spannenden neuen Gesichter? Und wie schlagen sich die Vizeeuropameisterinnen? DFB.de stellt Protagonist*innen aller zwölf Klubs in einer Serie vor. Heute: Theresa Merk (32), neue Trainerin beim SC Freiburg.

Theresa wer? Für viele stellt sich vielleicht die Frage, wer denn eigentlich die neue Trainerin des SC Freiburg ist. Wirklich im Rampenlicht stand Theresa Merk in Deutschland bislang tatsächlich nicht. Aber genau diese Tatsache macht die Personalie so spannend. Merk war zwei Jahren Co-Trainerin beim VfL Wolfsburg unter Stephan Lerch, bevor sie im vergangenen Sommer als Chefcoach zum Schweizer Traditionsverein Grashopper Club Zürich wechselte. Und nun also die Rückkehr nach Deutschland.

"Ich bin glücklich darüber, wieder hier zu sein", sagt Merk. "Ich bin in der Nähe von Freiburg groß geworden, daher habe ich schon immer eine besondere Beziehung zu diesem Verein. Umso mehr habe ich mich gefreut, als nun die Anfrage kam, ob ich die Fußballerinnen in der Bundesliga übernehmen könne. Ich musste nicht lange überlegen, weil mich die Aufgabe unheimlich reizt."

"Es gibt einige Klubs, die ähnliche Ansprüche haben wie wir"

Auf Merk warten große Herausforderungen. Nach einer durchwachsenen Hinrunde haben die Freiburgerinnen sich in der vergangenen Rückrunde gesteigert und sind bis auf Rang sechs in der Abschlusstabelle geklettert. Was ist also in der neuen Spielzeit möglich? "Die Leistungen in der zweiten Saisonhälfte sind der Maßstab. Daran wollen wir anknüpfen", betont Merk.

Ist also möglichweise Platz drei und damit die Qualifikation für die Champions League ein Ziel? "Der Kader ist bis auf ganz wenige Veränderungen zusammengeblieben. Das macht mir Hoffnung, dass wir direkt gut starten können. Mittelfristig kann es schon ein Ziel sein, Platz drei ins Visier zu nehmen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang allerdings auch, was Frankfurt und Hoffenheim machen. Köln hat ebenfalls Ambitionen angedeutet. Potsdam hatte einen Umbruch. Ich bin gespannt, wie stark sie jetzt sind. Es gibt einige Klubs, die ähnliche Ansprüche haben, wie wir."

Im Gespräch mit Merk merkt man deutlich, dass sie es kaum erwarten kann, endlich ihre Premiere als Cheftrainerin der FLYERALARM Frauen-Bundesliga feiern zu können. In der Schweiz bei Grashopper Club Zürich hat sie bereits bewiesen, dass sie Mannschaften weiterentwickeln kann. Sie hat den Traditionsklub zu einem der Spitzenteams in der Schweiz gemacht.

"Voll auf meine Karriere als Trainerin konzentriert"

"Es war eine tolle Zeit dort, weil ich viel lernen konnte", sagt Merk. "Aber man muss auch sagen, dass das Niveau nicht so hoch ist, wie in Deutschland. Die absoluten Spitzenmannschaften wie der FC Zürich und Servette Genf könnten vielleicht in der Bundesliga mitspielen. Den weiteren Teams würde ich eher eine gute Rolle als Zweitligist zutrauen."

Theresa Merk hat sich in bemerkenswerter Klarheit dafür entschieden, Trainerin zu werden. Sie war gerade mit dem VfL Sindelfingen als Spielerin in die Bundesliga aufgestiegen, hat für sich dann aber beschlossen, diesen Weg nicht weiterzugehen: "Ich habe erst recht spät mit dem Fußball begonnen. Deshalb haben mir einige Basics gefehlt und ich habe gemerkt, dass ich dieses Niveau nur spielen kann, wenn ich unheimlich viel Zeit investieren würde – womöglich hätte es trotzdem nicht gereicht. Deshalb habe ich Schluss gemacht, um mich voll auf meine Karriere als Trainerin zu konzentrieren."

Titelgewinne mit dem VfL Wolfsburg

Sie hat schon früh gespürt, dass es ihr liegt, Dinge zu vermitteln. Während sie noch zur Schule ging, fehlte für die Fußball-AG eine geeignete Lehrerin. Also übernahm sie mit einer Mitschülerin die Leitung  des Kurses. Nach ihrem Studium absolvierte sie erfolgreich ein Masterstudium in Sportmanagement an der Uni Tübingen. Parallel spielte sie für den VfL Sindelfingen, dessen weibliche U 17 sie auch trainierte. Danach wechselte sie zum Fußball-Verband Mittelrhein und wurde dort Verbandssportlehrerin.

Aber sie reizte eher die tägliche Arbeit mit einer Mannschaft im Verein. 2019 schloss sie erfolgreich die Ausbildung zur Fußball-Lehrerin ab. Danach ging sie als Co-Trainerin zum VfL Wolfsburg und wurde Deutsche Meisterin, gewann zweimal den DFB-Pokal und stand im Finale der Champions League. Und nun wartet mit dem SC Freiburg die nächste Herausforderung auf sie. Es ist ziemlich sicher, dass spätestens nach dieser Saison viel mehr Personen als im Moment mit dem Namen Theresa Merk etwas anfangen können.

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