FC-Aufstiegstrainer Glass: "Auftrag erfüllt"

Der erste Aufsteiger in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga steht fest: Der 1. FC Köln hat die Rückkehr durch ein 7:2 gegen die Würzburger Kickers bereits vier Spieltage vor Schluss perfekt gemacht. Im DFB.de-Interview spricht FC-Trainer Sascha Glass (48) über eine außergewöhnliche Saison, kurzfristige Ziele und Karnevalsmusik in der Kabine.

DFB.de: Herr Glass, ein hochverdienter Aufstieg aus Ihrer Sicht?

Sascha Glass: Absolut, das zeigt ja auch schon der Blick auf die Tabelle. Erfreulich ist für mich vor allem, dass wir uns Woche für Woche und Monat für Monat gesteigert haben. Ich ärgere mich im Nachhinein noch etwas über das 3:3 gegen den 1. FC Saarbrücken, weil das der bisher wirklich einzige Makel ist. Ansonsten lief es von Anfang an perfekt.

DFB.de: Gab es mal einen Moment, an dem der Aufstieg für Sie in Gefahr geraten ist?

Glass: Im November wurde mir etwas mulmig. Da gab es eine Woche, in der wir drei schwere Knieverletzungen hinnehmen mussten. Im Januar sind dann noch zwei Kreuzbandrisse dazugekommen. Und plötzlich war es personell richtig eng. Wir haben einen Kader von 21 Spielerinnen, sieben der Mädels sind teilweise gleichzeitig und lange ausgefallen. Hinzu kam, dass Lena Lotzen aufgrund ihrer Knieverletzung und des daraus resultierenden Karriereendes gar kein Spiel für uns gemacht hat. Wir sind zeitweilig mit 13 Feldspielerinnen durch die Saison gekommen. Das hätte natürlich auch schief gehen können – gerade in den vergangenen Wochen, in denen wir praktisch im Drei-Tages-Rhythmus gespielt haben. Ich bin einfach nur glücklich, dass wir es trotzdem geschafft haben.

DFB.de: Wie schwer war es, in jedem Spiel der haushohe Favorit zu sein?

Glass: Das war nicht so einfach. Jeder war gegen uns immer doppelt motiviert. Aber meine Mannschaft hat schnell gelernt, damit umzugehen. Auch deshalb ist es dem Team umso höher anzurechnen, den Aufstieg schon zu so einem frühen Zeitpunkt perfekt gemacht zu haben. Aber das ändert nichts daran, dass wir noch ein weiteres Ziel haben: Wir möchten Meister der 2. Bundesliga Süd werden. Den rechnerisch dafür nötigen Punkt werden wir auch noch holen. Wir wollen die vier ausstehenden Spiele gewinnen.

DFB.de: Wie groß ist jetzt die Erleichterung über den Aufstieg?

Glass: Der Jubel war groß nach dem Schlusspfiff. Uns ist jetzt allen ein Stein vom Herzen gefallen, weil der Druck natürlich groß war. Jeder hat von uns den souveränen Aufstieg erwartet. Diesen Auftrag haben wir erfüllt. Jetzt kann corona-konform etwas gefeiert werden. Ich habe gehört, dass in der Kabine Karnevalsmusik lief und die Mädels lauthals mitgesungen haben.

DFB.de: Was sind jetzt die nächsten Ziele, wenn wir den Blick nach vorne richten?

Glass: Das ist jetzt der vierte Aufstieg für die Frauen des 1. FC Köln. Und wir werden alles dafür tun, dass dies auch der letzte Aufstieg ist. Wir wollen uns Schritt für Schritt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga etablieren.

DFB.de: Die letzten sieben Jahre liefen so ab: Aufstieg, Abstieg, Aufstieg, Abstieg, Aufstieg, Abstieg, Aufstieg...

Glass: Und diesen Rhythmus wollen wir durchbrechen und uns stabilisieren. Das ist das Ziel aller Verantwortlichen im Verein – natürlich besonders von der sportlichen Leiterin Nicole Bender und von mir. Vonseiten der Geschäftsführung werden wir total unterstützt. Wir stehen beispielsweise in regelmäßigen Austausch mit Alexander Wehrle. Diese Wertschätzung ist sehr wichtig für uns. Wir wollen hier in Köln peu á peu etwas Schönes aufbauen.

DFB.de: Sind dafür Verstärkungen nötig?

Glass: Ja, definitiv. Unsere Arbeitsweise sieht so aus, dass wir praktisch ab Oktober damit beginnen, langsam die neue Saison zu planen. Nicole Bender und ich haben einmal in der Woche ein Meeting mit unserer Scoutingabteilung. Die Planungen sind dementsprechend schon sehr weit fortgeschritten. Nach und nach werden wir das jetzt konkretisieren und auch kommunizieren. Klar ist, dass wir Vertrauen in unseren Kader haben, aber natürlich trotzdem Verstärkung brauchen. Der nun feststehende Aufstieg vereinfacht einiges.

DFB.de: Ist die Etablierung in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga nur das erste Ziel? Geht es nicht mittelfristig darum, nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben?

Glass: Ich bin nicht der Typ, der irgendwelche großen Sprüche raushaut oder zu weit in die Zukunft schaut. Das bringt nichts. Ich arbeite lieber daran, Ziele zu erreichen. Es ging zuletzt oft hoch, aber zu schnell auch wieder runter. Wir müssen jetzt schauen, dass wir drinbleiben und ein festes Mitglied der Bundesliga werden. Das wird schwer genug, das hat die Vergangenheit gezeigt. Jedes einzelne Spiel dort wird für uns ein großer Kampf und eine echte Herausforderung. Aber wir gehen es an. Und ich bin zuversichtlich, dass wir es gemeinsam schaffen können.

[sw]

Der erste Aufsteiger in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga steht fest: Der 1. FC Köln hat die Rückkehr durch ein 7:2 gegen die Würzburger Kickers bereits vier Spieltage vor Schluss perfekt gemacht. Im DFB.de-Interview spricht FC-Trainer Sascha Glass (48) über eine außergewöhnliche Saison, kurzfristige Ziele und Karnevalsmusik in der Kabine.

DFB.de: Herr Glass, ein hochverdienter Aufstieg aus Ihrer Sicht?

Sascha Glass: Absolut, das zeigt ja auch schon der Blick auf die Tabelle. Erfreulich ist für mich vor allem, dass wir uns Woche für Woche und Monat für Monat gesteigert haben. Ich ärgere mich im Nachhinein noch etwas über das 3:3 gegen den 1. FC Saarbrücken, weil das der bisher wirklich einzige Makel ist. Ansonsten lief es von Anfang an perfekt.

DFB.de: Gab es mal einen Moment, an dem der Aufstieg für Sie in Gefahr geraten ist?

Glass: Im November wurde mir etwas mulmig. Da gab es eine Woche, in der wir drei schwere Knieverletzungen hinnehmen mussten. Im Januar sind dann noch zwei Kreuzbandrisse dazugekommen. Und plötzlich war es personell richtig eng. Wir haben einen Kader von 21 Spielerinnen, sieben der Mädels sind teilweise gleichzeitig und lange ausgefallen. Hinzu kam, dass Lena Lotzen aufgrund ihrer Knieverletzung und des daraus resultierenden Karriereendes gar kein Spiel für uns gemacht hat. Wir sind zeitweilig mit 13 Feldspielerinnen durch die Saison gekommen. Das hätte natürlich auch schief gehen können – gerade in den vergangenen Wochen, in denen wir praktisch im Drei-Tages-Rhythmus gespielt haben. Ich bin einfach nur glücklich, dass wir es trotzdem geschafft haben.

DFB.de: Wie schwer war es, in jedem Spiel der haushohe Favorit zu sein?

Glass: Das war nicht so einfach. Jeder war gegen uns immer doppelt motiviert. Aber meine Mannschaft hat schnell gelernt, damit umzugehen. Auch deshalb ist es dem Team umso höher anzurechnen, den Aufstieg schon zu so einem frühen Zeitpunkt perfekt gemacht zu haben. Aber das ändert nichts daran, dass wir noch ein weiteres Ziel haben: Wir möchten Meister der 2. Bundesliga Süd werden. Den rechnerisch dafür nötigen Punkt werden wir auch noch holen. Wir wollen die vier ausstehenden Spiele gewinnen.

DFB.de: Wie groß ist jetzt die Erleichterung über den Aufstieg?

Glass: Der Jubel war groß nach dem Schlusspfiff. Uns ist jetzt allen ein Stein vom Herzen gefallen, weil der Druck natürlich groß war. Jeder hat von uns den souveränen Aufstieg erwartet. Diesen Auftrag haben wir erfüllt. Jetzt kann corona-konform etwas gefeiert werden. Ich habe gehört, dass in der Kabine Karnevalsmusik lief und die Mädels lauthals mitgesungen haben.

DFB.de: Was sind jetzt die nächsten Ziele, wenn wir den Blick nach vorne richten?

Glass: Das ist jetzt der vierte Aufstieg für die Frauen des 1. FC Köln. Und wir werden alles dafür tun, dass dies auch der letzte Aufstieg ist. Wir wollen uns Schritt für Schritt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga etablieren.

DFB.de: Die letzten sieben Jahre liefen so ab: Aufstieg, Abstieg, Aufstieg, Abstieg, Aufstieg, Abstieg, Aufstieg...

Glass: Und diesen Rhythmus wollen wir durchbrechen und uns stabilisieren. Das ist das Ziel aller Verantwortlichen im Verein – natürlich besonders von der sportlichen Leiterin Nicole Bender und von mir. Vonseiten der Geschäftsführung werden wir total unterstützt. Wir stehen beispielsweise in regelmäßigen Austausch mit Alexander Wehrle. Diese Wertschätzung ist sehr wichtig für uns. Wir wollen hier in Köln peu á peu etwas Schönes aufbauen.

DFB.de: Sind dafür Verstärkungen nötig?

Glass: Ja, definitiv. Unsere Arbeitsweise sieht so aus, dass wir praktisch ab Oktober damit beginnen, langsam die neue Saison zu planen. Nicole Bender und ich haben einmal in der Woche ein Meeting mit unserer Scoutingabteilung. Die Planungen sind dementsprechend schon sehr weit fortgeschritten. Nach und nach werden wir das jetzt konkretisieren und auch kommunizieren. Klar ist, dass wir Vertrauen in unseren Kader haben, aber natürlich trotzdem Verstärkung brauchen. Der nun feststehende Aufstieg vereinfacht einiges.

DFB.de: Ist die Etablierung in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga nur das erste Ziel? Geht es nicht mittelfristig darum, nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben?

Glass: Ich bin nicht der Typ, der irgendwelche großen Sprüche raushaut oder zu weit in die Zukunft schaut. Das bringt nichts. Ich arbeite lieber daran, Ziele zu erreichen. Es ging zuletzt oft hoch, aber zu schnell auch wieder runter. Wir müssen jetzt schauen, dass wir drinbleiben und ein festes Mitglied der Bundesliga werden. Das wird schwer genug, das hat die Vergangenheit gezeigt. Jedes einzelne Spiel dort wird für uns ein großer Kampf und eine echte Herausforderung. Aber wir gehen es an. Und ich bin zuversichtlich, dass wir es gemeinsam schaffen können.

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