Duisburgs Günster: "Wir würden gerne etwas weniger zittern"

Zwölf Vereine, ein Ziel: der Saisonstart in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Am 4. September (ab 19.15 Uhr, live auf Eurosport) geht es mit dem Topspiel von Titelverteidiger VfL Wolfsburg gegen die SGS Essen wieder los. In einer Serie stellt DFB.de bis dahin eine Protagonistin jeder Mannschaft vor. Heute: die erst 17 Jahre alte Meret Günster vom MSV Duisburg.

DFB.de: Meret Günster, mit 17 Jahren tragen Sie schon die 10 auf dem Rücken beim MSV Duisburg. Haben Sie eine besondere Beziehung zu dieser Rückennummer?

Meret Günster: Ich habe sie schon immer getragen. Nicht nur in Duisburg, sondern auch vorher bei meinem Heimatverein SuS 09 Dinslaken. Und mein Vorbild hat übrigens auch die 10.

DFB.de: Wer ist das?

Günster: Lionel Messi.

DFB.de: Eifern Sie ihm auch auf dem Platz nach?

Günster: Ich mag seine Spielweise, ich mag es, wie er sich auf dem Platz bewegt. Ich bin auch relativ klein und wendig, dafür aber relativ dribbelstark. Ich bereite gerne Tore vor. Ich hoffe, dass mir das in der neuen Spielzeit einige Male gelingen wird.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die nun beginnende Saison?

Günster: Für uns als Mannschaft geht es vom ersten Spieltag darum, den Klassenverbleib zu schaffen. Und gerne würden wir etwas weniger zittern, als in den vergangenen Jahren. Aber wichtig ist nur, dass wir am Ende über dem Strich stehen.

DFB.de: Und Sie persönlich?

Günster: Ich möchte gerne noch mehr Spielzeit bekommen, als in der vergangenen Saison. Das ist der Anspruch, den ich an mich selbst stelle.

DFB.de: Nach der Corona-Unterbrechung haben Sie bereits fast immer gespielt.

Günster: Das stimmt. Aber die Hinrunde lief nicht gut. Da war ich viel verletzt. Im Nachhinein vermute ich, dass mein Körper einfach etwas gebraucht hat, um sich der höheren Belastung im Frauenfußball anzupassen. Mich haben immer wieder muskuläre Probleme zurückgeworfen. Das war teilweise frustrierend.

DFB.de: Wie haben Sie Ihr erstes Jahr in Duisburg insgesamt erlebt?

Günster: Ich war vor den Spielen immer sehr aufgeregt. Ich hoffe, das legt sich jetzt langsam etwas, wenn ich weiterhin regelmäßiger dabei bin. Während der Begegnungen war es meist in Ordnung. Da hatte ich keine Zeit mehr, um aufgeregt zu sein (lacht).

DFB.de: Sie haben vor zwei Jahren noch in der Kreisklasse gespielt und sind jetzt auf einmal ganz oben angekommen. Überrascht es Sie, den Weg so schnell gegangen zu sein?

Günster: Ich habe natürlich niemals damit gerechnet. Ich habe nicht einmal davon geträumt. Als ich nach Duisburg kam, war ich ja zunächst für die B-Juniorinnen eingeplant und habe dort auch gespielt. Im Winter 2019 hat mich Cheftrainer Thomas Gerstner dann erstmals in den Bundesligakader geholt. Das war ein großer Moment für mich. Als ich noch in der Kreisklasse gespielt habe, war Fußball für mich ein reines Hobby. Jetzt ist es schon eher eine ernste Angelegenheit. Ich freue mich riesig darauf, dass die FLYERALARM Frauen-Bundesliga in Kürze wieder losgeht.

DFB.de: Zum Auftakt ist Aufsteiger SV Meppen zu Gast. Die nächsten Gegner sind Leverkusen und Sand.

Günster: Das ist ein Programm, das es uns direkt ermöglicht, ein gutes Polster auf die Abstiegsränge aufzubauen. Das muss unser Ziel sein. Es wäre schön, wenn wir nicht wieder direkt vom ersten Spieltag unter Zugzwang wären. Zuletzt haben wir oft Woche für Woche mit dem Rücken zur Wand gestanden und es am Ende zum Glück geschafft, den Abstieg zu vermeiden.

DFB.de: Wie schafft man es aus der Kreisklasse in Bundesliga?

Günster: Mein Traum war es immer, irgendwann Bundesliga zu spielen. Aber das ist ja bei vielen so und die wenigsten schaffen es. Mein Vater meinte, dass ich inzwischen zu gut für Dinslaken geworden sei. Ich habe die Spiele aus dem Mittelfeld heraus immer dominiert. Dann hat er mich einfach mal zum Probetraining in Duisburg angemeldet. Und da habe ich dann offenbar einen ganz ordentlichen Eindruck hinterlassen. Ich habe dann zunächst bei der U 17 gespielt. Aber kurz vor meinem 16. Geburtstag bin ich zur Bundesligamannschaft gekommen und habe schon wenig später meine Premiere in der Bundesliga feiern können. Das war alles sehr besonders für mich.

DFB.de: Auch in der Juniorinnen-Nationalmannschaft des DFB waren Sie schon dabei. Was bedeutet Ihnen das?

Günster: Es ist etwas ganz Besonderes, für Deutschland auf dem Platz zu stehen und das DFB-Trikot tragen zu dürfen. Bei drei Lehrgängen war ich bislang dabei und es war immer richtig cool.

DFB.de: Und parallel läuft die Schule weiter?

Günster: Ja, genau. Ich gehe jetzt in die zwölfte Klasse und arbeite auf mein Abitur im Jahr 2022 hin. Es ist nicht immer einfach, die Doppelbelastung in den Griff zu bekommen – gerade wenn in Kürze die Klausurphase beginnt. Ich muss mir meine Zeit sehr gut einteilen. Dennoch kommt es manchmal vor, dass ich erst um zehn Uhr abends zuhause bin und dann noch ein paar Hausaufgaben machen muss. Das ist nicht immer ein Vergnügen. Aber ich weiß ja, warum ich es mache.

DFB.de: Wenn Ihr Freundeskreis eine Party feiert...

Günster: ... kann ich häufig leider nicht dabei sein. Aber damit komme ich klar. Meine engsten Freunde wissen, dass ich viel zu tun habe und akzeptieren auch, wenn ich häufiger absagen muss. Mir ist es aber dennoch ganz wichtig, den Kontakt aufrecht zu halten. So oft es geht, unternehmen wir etwas zusammen.  

[sw]

Zwölf Vereine, ein Ziel: der Saisonstart in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Am 4. September (ab 19.15 Uhr, live auf Eurosport) geht es mit dem Topspiel von Titelverteidiger VfL Wolfsburg gegen die SGS Essen wieder los. In einer Serie stellt DFB.de bis dahin eine Protagonistin jeder Mannschaft vor. Heute: die erst 17 Jahre alte Meret Günster vom MSV Duisburg.

DFB.de: Meret Günster, mit 17 Jahren tragen Sie schon die 10 auf dem Rücken beim MSV Duisburg. Haben Sie eine besondere Beziehung zu dieser Rückennummer?

Meret Günster: Ich habe sie schon immer getragen. Nicht nur in Duisburg, sondern auch vorher bei meinem Heimatverein SuS 09 Dinslaken. Und mein Vorbild hat übrigens auch die 10.

DFB.de: Wer ist das?

Günster: Lionel Messi.

DFB.de: Eifern Sie ihm auch auf dem Platz nach?

Günster: Ich mag seine Spielweise, ich mag es, wie er sich auf dem Platz bewegt. Ich bin auch relativ klein und wendig, dafür aber relativ dribbelstark. Ich bereite gerne Tore vor. Ich hoffe, dass mir das in der neuen Spielzeit einige Male gelingen wird.

DFB.de: Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die nun beginnende Saison?

Günster: Für uns als Mannschaft geht es vom ersten Spieltag darum, den Klassenverbleib zu schaffen. Und gerne würden wir etwas weniger zittern, als in den vergangenen Jahren. Aber wichtig ist nur, dass wir am Ende über dem Strich stehen.

DFB.de: Und Sie persönlich?

Günster: Ich möchte gerne noch mehr Spielzeit bekommen, als in der vergangenen Saison. Das ist der Anspruch, den ich an mich selbst stelle.

DFB.de: Nach der Corona-Unterbrechung haben Sie bereits fast immer gespielt.

Günster: Das stimmt. Aber die Hinrunde lief nicht gut. Da war ich viel verletzt. Im Nachhinein vermute ich, dass mein Körper einfach etwas gebraucht hat, um sich der höheren Belastung im Frauenfußball anzupassen. Mich haben immer wieder muskuläre Probleme zurückgeworfen. Das war teilweise frustrierend.

DFB.de: Wie haben Sie Ihr erstes Jahr in Duisburg insgesamt erlebt?

Günster: Ich war vor den Spielen immer sehr aufgeregt. Ich hoffe, das legt sich jetzt langsam etwas, wenn ich weiterhin regelmäßiger dabei bin. Während der Begegnungen war es meist in Ordnung. Da hatte ich keine Zeit mehr, um aufgeregt zu sein (lacht).

DFB.de: Sie haben vor zwei Jahren noch in der Kreisklasse gespielt und sind jetzt auf einmal ganz oben angekommen. Überrascht es Sie, den Weg so schnell gegangen zu sein?

Günster: Ich habe natürlich niemals damit gerechnet. Ich habe nicht einmal davon geträumt. Als ich nach Duisburg kam, war ich ja zunächst für die B-Juniorinnen eingeplant und habe dort auch gespielt. Im Winter 2019 hat mich Cheftrainer Thomas Gerstner dann erstmals in den Bundesligakader geholt. Das war ein großer Moment für mich. Als ich noch in der Kreisklasse gespielt habe, war Fußball für mich ein reines Hobby. Jetzt ist es schon eher eine ernste Angelegenheit. Ich freue mich riesig darauf, dass die FLYERALARM Frauen-Bundesliga in Kürze wieder losgeht.

DFB.de: Zum Auftakt ist Aufsteiger SV Meppen zu Gast. Die nächsten Gegner sind Leverkusen und Sand.

Günster: Das ist ein Programm, das es uns direkt ermöglicht, ein gutes Polster auf die Abstiegsränge aufzubauen. Das muss unser Ziel sein. Es wäre schön, wenn wir nicht wieder direkt vom ersten Spieltag unter Zugzwang wären. Zuletzt haben wir oft Woche für Woche mit dem Rücken zur Wand gestanden und es am Ende zum Glück geschafft, den Abstieg zu vermeiden.

DFB.de: Wie schafft man es aus der Kreisklasse in Bundesliga?

Günster: Mein Traum war es immer, irgendwann Bundesliga zu spielen. Aber das ist ja bei vielen so und die wenigsten schaffen es. Mein Vater meinte, dass ich inzwischen zu gut für Dinslaken geworden sei. Ich habe die Spiele aus dem Mittelfeld heraus immer dominiert. Dann hat er mich einfach mal zum Probetraining in Duisburg angemeldet. Und da habe ich dann offenbar einen ganz ordentlichen Eindruck hinterlassen. Ich habe dann zunächst bei der U 17 gespielt. Aber kurz vor meinem 16. Geburtstag bin ich zur Bundesligamannschaft gekommen und habe schon wenig später meine Premiere in der Bundesliga feiern können. Das war alles sehr besonders für mich.

DFB.de: Auch in der Juniorinnen-Nationalmannschaft des DFB waren Sie schon dabei. Was bedeutet Ihnen das?

Günster: Es ist etwas ganz Besonderes, für Deutschland auf dem Platz zu stehen und das DFB-Trikot tragen zu dürfen. Bei drei Lehrgängen war ich bislang dabei und es war immer richtig cool.

DFB.de: Und parallel läuft die Schule weiter?

Günster: Ja, genau. Ich gehe jetzt in die zwölfte Klasse und arbeite auf mein Abitur im Jahr 2022 hin. Es ist nicht immer einfach, die Doppelbelastung in den Griff zu bekommen – gerade wenn in Kürze die Klausurphase beginnt. Ich muss mir meine Zeit sehr gut einteilen. Dennoch kommt es manchmal vor, dass ich erst um zehn Uhr abends zuhause bin und dann noch ein paar Hausaufgaben machen muss. Das ist nicht immer ein Vergnügen. Aber ich weiß ja, warum ich es mache.

DFB.de: Wenn Ihr Freundeskreis eine Party feiert...

Günster: ... kann ich häufig leider nicht dabei sein. Aber damit komme ich klar. Meine engsten Freunde wissen, dass ich viel zu tun habe und akzeptieren auch, wenn ich häufiger absagen muss. Mir ist es aber dennoch ganz wichtig, den Kontakt aufrecht zu halten. So oft es geht, unternehmen wir etwas zusammen.  

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