Dallmann über Restart: "Großartiges Gefühl"

Es geht wieder los. Und zwar mit einem echten Spitzenspiel. Wenn der FC Bayern München heute (ab 13 Uhr, im Livestream auf Sportschau.de und BR24 Sport) in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga die TSG Hoffenheim empfängt, dürfte schon eine wichtige Weichenstellung hinsichtlich der Qualifikation für die Champions League vorgenommen werden. Sollte der FC Bayern gewinnen, hätte das Team von Jens Scheuer bereits vier Zähler Vorsprung auf die TSG – bei dann noch fünf ausstehenden Begegnungen.

Klar, es sind viele Konjunktive dabei. Aber es ist gut möglich, dass es so kommen wird. Andererseits ist das Aufeinandertreffen für Hoffenheim auch die große Gelegenheit, wieder auf Rang zwei zu springen. Alles ist möglich, es wird spannend, das ist unbestritten.

Dallmann: "Eine große Chance"

"Uns ist die Ausgangslage und die damit verbundene große Chance natürlich bewusst", sagt Münchens Nationalspielerin Linda Dallmann im Gespräch mit DFB.de. "Im Moment sind wir einfach nur froh, dass wir jetzt wieder Fußball spielen können. Das ist ein großartiges Gefühl. Sportlich ist es unser Ziel, die sechs noch ausstehenden Partien zu gewinnen."

Das wäre logischerweise gleichbedeutend mit der souveränen Qualifikation für die Champions League im kommenden Jahr. Aber könnte es für den FC Bayern dann auch noch für den ganz großen Coup reichen: für den Gewinn der Deutschen Meisterschaft? "Wolfsburg ist acht Punkte vor uns und hat bis jetzt sehr konstante Leistungen gezeigt", sagt Dallmann. "Wir geben natürlich nicht auf. Aber ich halte es nicht für sehr realistisch, dass sie sich diesen Vorsprung noch nehmen lassen."

"Alle starten von null auf hundert"

Die Münchnerinnen richten ihren ganzen Fokus nur auf sich selbst und zunächst auf das anstehende wichtige Spiel gegen Hoffenheim. Es gibt viele Fragen, die noch auf eine Antwort warten. Wie kommen die Klubs aus der fast dreimonatigen Pause zurück? Wie fühlen sich Geisterspiele an? Wer kann die besondere Atmosphäre für sich nutzen? Wer hat die Unterbrechung am besten überbrückt bekommen?

"Ich bin selbst auch sehr gespannt darauf, was bei der Fortsetzung passieren wird. Alle starten von null auf hundert. Es gab keine Testspiele, niemand hat einen Anhaltspunkt, wo er wirklich steht", sagt Dallmann. Klar ist für die 25-Jährige aber, dass es gut ist, dass es jetzt weitergeht: "Uns ist allen bewusst, dass es ein absolutes Privileg ist, dass wir unsere Saison fortsetzen und hoffentlich auch beenden können."

Dallmann ist ein Mensch, der auch in schwierigen Situationen versucht, das Beste daraus mitzunehmen. Das macht sie auf dem Fußballplatz so stark, aber das ist eben auch eine wichtige Charaktereigenschaft: "Die Lust am Fußball ist bei uns riesig. Es ist eine gute Gelegenheit, nach fast dreimonatiger Corona-Unterbrechung auch mal wieder auf andere Gedanken zu kommen. Jedes Mannschaftstraining macht unglaublich viel Spaß. Nach so einer langen Pause merkt man erst mal, wie es einem gefehlt hat. Zumindest mir geht das so."

"Wir haben das 0:1 nicht vergessen"

Dallmann hat viel Zeit zuhause verbracht und sich individuell mit Trainingsplänen fit gehalten. "Ich hatte das große Bedürfnis, zu meiner Familie zu fahren", sagt sie. "Aber um sie zu schützen, habe ich darauf verzichtet. Das ist mir schon sehr schwer gefallen. Umso schöner ist es, dass jetzt schrittweise der Alltag wieder zurückkommt - natürlich mit allen bekannten Vorsichtsmaßnahmen."

Das Duell mit Hoffenheim ist aus ihrer Sicht genau der richtige Auftakt. Ein langsames Herantasten könnte gravierende negative Folgen haben. Die Münchnerinnen sind direkt gefordert, so mag es Dallmann. Und die Erinnerungen an das Hinspiel geben ihr und ihren Kolleginnen dabei einen besonderen Motivationsschub: "Wir haben das 0:1 nicht vergessen. Wir haben noch eine Rechnung zu begleichen." Der FC Bayern war damals keinesfalls das schlechtere Team. Die Mannschaft nutzte einfach nicht ihre Chancen und verlor deshalb am Ende etwas unglücklich.

Aber Linda Dallmann ist eigentlich gar nicht der Typ, der sich gedanklich lange mit der Vergangenheit beschäftigt. Diese Dinge sind sowieso nicht mehr zu ändern. Das, was kommt, kann sie beeinflussen: "Wir wissen, dass wir gegen Hoffenheim eine Topleistung brauchen. Sie sind immer ein unangenehmer Gegner. In dieser Saison treten sie beeindruckend stark auf. Das ist schon beachtlich."

Restart mit einem echten Spitzenspiel

Dallmann selbst steht seit vergangenem Sommer in München unter Vertrag. In dieser Zeit hat sie inklusive des DFB-Pokals und der Champions League 19 Begegnungen für den Verein bestritten. Mit ihren Leistungen hat sie sich schnell zu einer unumstrittenen Stammspielerin entwickelt. Sie fühlt sie wohl beim FC Bayern. Deshalb hat sie kürzlich ihren Vertrag vorzeitig bis 2023 verlängert. "Sie ist eine sehr wichtige Spielerin für uns und hat diese Saison bereits gezeigt, welch bedeutenden Platz sie in der Mannschaft einnimmt", sagt Trainer Jens Scheuer.

Die persönliche Zukunft hat Dallmann also erst mal geregelt. Wenn die Gegenwart das Duell gegen Hoffenheim ist, wird es sicher nicht langweilig. Linda Dallmann und ihre Kolleginnen haben lange genug auf diesen Moment gewartet. Auf den Augenblick, wenn die Schiedsrichterin den Restart der Saison amtlich macht. Es geht wieder los. Mit einem echten Spitzenspiel.

[sw]

Es geht wieder los. Und zwar mit einem echten Spitzenspiel. Wenn der FC Bayern München heute (ab 13 Uhr, im Livestream auf Sportschau.de und BR24 Sport) in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga die TSG Hoffenheim empfängt, dürfte schon eine wichtige Weichenstellung hinsichtlich der Qualifikation für die Champions League vorgenommen werden. Sollte der FC Bayern gewinnen, hätte das Team von Jens Scheuer bereits vier Zähler Vorsprung auf die TSG – bei dann noch fünf ausstehenden Begegnungen.

Klar, es sind viele Konjunktive dabei. Aber es ist gut möglich, dass es so kommen wird. Andererseits ist das Aufeinandertreffen für Hoffenheim auch die große Gelegenheit, wieder auf Rang zwei zu springen. Alles ist möglich, es wird spannend, das ist unbestritten.

Dallmann: "Eine große Chance"

"Uns ist die Ausgangslage und die damit verbundene große Chance natürlich bewusst", sagt Münchens Nationalspielerin Linda Dallmann im Gespräch mit DFB.de. "Im Moment sind wir einfach nur froh, dass wir jetzt wieder Fußball spielen können. Das ist ein großartiges Gefühl. Sportlich ist es unser Ziel, die sechs noch ausstehenden Partien zu gewinnen."

Das wäre logischerweise gleichbedeutend mit der souveränen Qualifikation für die Champions League im kommenden Jahr. Aber könnte es für den FC Bayern dann auch noch für den ganz großen Coup reichen: für den Gewinn der Deutschen Meisterschaft? "Wolfsburg ist acht Punkte vor uns und hat bis jetzt sehr konstante Leistungen gezeigt", sagt Dallmann. "Wir geben natürlich nicht auf. Aber ich halte es nicht für sehr realistisch, dass sie sich diesen Vorsprung noch nehmen lassen."

"Alle starten von null auf hundert"

Die Münchnerinnen richten ihren ganzen Fokus nur auf sich selbst und zunächst auf das anstehende wichtige Spiel gegen Hoffenheim. Es gibt viele Fragen, die noch auf eine Antwort warten. Wie kommen die Klubs aus der fast dreimonatigen Pause zurück? Wie fühlen sich Geisterspiele an? Wer kann die besondere Atmosphäre für sich nutzen? Wer hat die Unterbrechung am besten überbrückt bekommen?

"Ich bin selbst auch sehr gespannt darauf, was bei der Fortsetzung passieren wird. Alle starten von null auf hundert. Es gab keine Testspiele, niemand hat einen Anhaltspunkt, wo er wirklich steht", sagt Dallmann. Klar ist für die 25-Jährige aber, dass es gut ist, dass es jetzt weitergeht: "Uns ist allen bewusst, dass es ein absolutes Privileg ist, dass wir unsere Saison fortsetzen und hoffentlich auch beenden können."

Dallmann ist ein Mensch, der auch in schwierigen Situationen versucht, das Beste daraus mitzunehmen. Das macht sie auf dem Fußballplatz so stark, aber das ist eben auch eine wichtige Charaktereigenschaft: "Die Lust am Fußball ist bei uns riesig. Es ist eine gute Gelegenheit, nach fast dreimonatiger Corona-Unterbrechung auch mal wieder auf andere Gedanken zu kommen. Jedes Mannschaftstraining macht unglaublich viel Spaß. Nach so einer langen Pause merkt man erst mal, wie es einem gefehlt hat. Zumindest mir geht das so."

"Wir haben das 0:1 nicht vergessen"

Dallmann hat viel Zeit zuhause verbracht und sich individuell mit Trainingsplänen fit gehalten. "Ich hatte das große Bedürfnis, zu meiner Familie zu fahren", sagt sie. "Aber um sie zu schützen, habe ich darauf verzichtet. Das ist mir schon sehr schwer gefallen. Umso schöner ist es, dass jetzt schrittweise der Alltag wieder zurückkommt - natürlich mit allen bekannten Vorsichtsmaßnahmen."

Das Duell mit Hoffenheim ist aus ihrer Sicht genau der richtige Auftakt. Ein langsames Herantasten könnte gravierende negative Folgen haben. Die Münchnerinnen sind direkt gefordert, so mag es Dallmann. Und die Erinnerungen an das Hinspiel geben ihr und ihren Kolleginnen dabei einen besonderen Motivationsschub: "Wir haben das 0:1 nicht vergessen. Wir haben noch eine Rechnung zu begleichen." Der FC Bayern war damals keinesfalls das schlechtere Team. Die Mannschaft nutzte einfach nicht ihre Chancen und verlor deshalb am Ende etwas unglücklich.

Aber Linda Dallmann ist eigentlich gar nicht der Typ, der sich gedanklich lange mit der Vergangenheit beschäftigt. Diese Dinge sind sowieso nicht mehr zu ändern. Das, was kommt, kann sie beeinflussen: "Wir wissen, dass wir gegen Hoffenheim eine Topleistung brauchen. Sie sind immer ein unangenehmer Gegner. In dieser Saison treten sie beeindruckend stark auf. Das ist schon beachtlich."

Restart mit einem echten Spitzenspiel

Dallmann selbst steht seit vergangenem Sommer in München unter Vertrag. In dieser Zeit hat sie inklusive des DFB-Pokals und der Champions League 19 Begegnungen für den Verein bestritten. Mit ihren Leistungen hat sie sich schnell zu einer unumstrittenen Stammspielerin entwickelt. Sie fühlt sie wohl beim FC Bayern. Deshalb hat sie kürzlich ihren Vertrag vorzeitig bis 2023 verlängert. "Sie ist eine sehr wichtige Spielerin für uns und hat diese Saison bereits gezeigt, welch bedeutenden Platz sie in der Mannschaft einnimmt", sagt Trainer Jens Scheuer.

Die persönliche Zukunft hat Dallmann also erst mal geregelt. Wenn die Gegenwart das Duell gegen Hoffenheim ist, wird es sicher nicht langweilig. Linda Dallmann und ihre Kolleginnen haben lange genug auf diesen Moment gewartet. Auf den Augenblick, wenn die Schiedsrichterin den Restart der Saison amtlich macht. Es geht wieder los. Mit einem echten Spitzenspiel.

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