Osman Cankaya: "Für uns zählt nicht nur der Klassenverbleib"

Als Meister der Regionalliga Süd (nach der Quotientenregel) stand der 1. FC Nürnberg schon Mitte Mai als direkter Aufsteiger in die 2. Frauen-Bundesliga fest. Seit vier Jahren betreut Cheftrainer Osman Cankaya die "Club"-Frauen. Im DFB.de-Interview spricht der 32 Jahre alte Aufstiegstrainer mit Mitarbeiter Peter Haidinger über die neuen Anforderungen, Ziele und das Derby beim FC Bayern München II.

DFB.de: Mitte August geht es wieder los. Wie sehr fiebert Ihre Mannschaft der ersten Saison in der 2. Frauen-Bundesliga entgegen, Herr Cankaya?

Osman Cankaya: Nachdem wir im Mai als Aufsteiger feststanden, haben wir mit dem Trainerteam umgehend die Trainingssteuerung koordiniert, um bestmöglich vorbereitet in die Liga zu starten. Wir haben fünf externe Transfers getätigt, um mögliche Defizite auf einzelnen Positionen auszugleichen.

DFB.de: Welchen Stellenwert genießt der Frauenfußball beim 1. FC Nürnberg, dessen Männerteam ebenfalls in der 2. Bundesliga an den Start geht?

Cankaya: Mit dem Aufstieg wächst auch die mediale Aufmerksamkeit für den Frauenfußball in Nürnberg. Beim "Club" finden wir optimale Trainingsbedingungen vor. Beim FCN genießt der Frauenfußball infrastrukturell und organisatorisch einen hohen Stellenwert. So werden unsere Auswärtsfahrten und Übernachtungen von dem Unternehmen organisiert, das sich auch bei den Profis um die gleichen Aufgaben kümmert.

DFB.de: Wie ist der sportliche Aufstieg im Gesamtverein wahrgenommen worden?

Cankaya: Vorstand, Marketing- und Finanzabteilung haben mit allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle ein Video gedreht und uns zum Aufstieg gratuliert. Auch Sportvorstand Dieter Hecking und Cheftrainer Robert Klauß haben uns Glückwünsche übermittelt und mich persönlich angeschrieben.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit dem Stand der Vorbereitung?

Cankaya: Wir bereiten uns seit Ende Juni auf die neue Saison vor. Aktuell befinden wir uns in einer Phase, in der es etwas intensiver wird, kümmern uns um den fußballspezifischen Ausdauerbereich. Unser erstes Testspiel gegen den Bayernligisten FC Ezelsdorf haben wir 5:0 gewonnen. Am Sonntag überprüfen wir gegen den österreichischen Erstligisten FFC Vorderland die Form.

DFB.de: Wie hat sich das Gesicht des Kaders für die anstehenden Aufgaben verändert?

Cankaya: Wir haben uns nur punktuell verstärkt. Für die Innenverteidigung wurde Michaela Drescher vom 1. FC Saarbrücken geholt. Für das Mittelfeld haben wir Kerstin Bogenschütz, die ebenfalls aus Saarbrücken kommt, und Amelie Thöle vom FC Ingolstadt 04 verpflichtet. Für die Offensive wurden Nele Bauereisen vom SV 67 Weinberg und Leonie Hein von der SpVgg Oberfranken Bayreuth neu dazu geholt.

DFB.de: Was erwarten Sie von den Zugängen?

Cankaya: Mit einem sehr geringen Durchschnittsalter von 19,7 Jahren ist die Mannschaft aufgestiegen. Was uns fehlte, waren Spielerinnen, die über Zweitligaerfahrung verfügen und eine junge Mannschaft führen können. Einige zentrale Positionen dürften durch die Zugänge besetzt werden. Wir hoffen, dass sie uns entscheidend weiterhelfen.

DFB.de: Im DFB-Pokal steht in der ersten Runde die Partie beim Absteiger 1. FC Saarbrücken auf dem Programm. Haben Sie sich schon Tipps von ihren Zugängen eingeholt?

Cankaya: Tatsächlich habe ich beim Training mit Kerstin Bogenschütz und Michaela Drescher darüber gesprochen. Die Vorfreude ist groß. Beide haben nicht gedacht, dass es ein so schnelles Wiedersehen mit ihrem Ex-Klub geben wird. Bei der Spielvorbereitung werden wir uns allerdings mehr auf unsere Analysten verlassen. (lacht)

DFB.de: Wie lautet Ihre Einschätzung des Erstrundenduells?

Cankaya: Wenn man als Zweitligist bei einem Regionalligisten antritt, befindet man sich automatisch in einer Favoritenrolle. Wir sind uns darüber bewusst, wissen aber auch, dass es nicht die einfachste Aufgabe wird. Wir wollen unbedingt in die zweite Runde einziehen.

DFB.de: Mit welcher Zielsetzung werden Sie in die neue Saison der 2. Frauen-Bundesliga starten?

Cankaya: Für uns zählt auf jeden Fall nicht nur der Klassenverbleib. Wir treten an, um Spiele zu gewinnen. Es ist für uns ein Privileg, für den FCN spielen zu dürfen. Aufgrund des großen Namens sind wir auch zum Erfolg verpflichtet. Als einen Favoriten auf eine Spitzenplatzierung sehen wir uns allerdings auch nicht. (lacht)

DFB.de: Zum Ligastart steht am Sonntag, 15. August, gleich die Partie beim FC Bayern München II auf dem Programm. Ist es eine besondere Partie für den "Club"?

Cankaya: Definitiv. Für uns ist es das einzige Derby in der Liga, deshalb ist es etwas Besonderes. Beide Vereine verfügen über das gleiche Einzugsgebiet. Auf beiden Seiten stehen Spielerinnen, die der andere Verein vielleicht gerne gehabt hätte. Mit Bayern München II und 1. FC Nürnberg stehen sich zwei klangvollen Namen gegenüber. Es ist sehr attraktiv, mit einer solchen Partie in die Saison zu starten.

DFB.de: Sie sind bereits seit 2014 für den 1. FC Nürnberg tätig. Wie ist die Zusammenarbeit zustande gekommen?

Cankaya: Angefangen hatte ich bei den Jungs als Co-Trainer der U 15. Dann wurde für die U 17-Juniorinnen ein Co-Trainer für das Bundesligateam gesucht. Ich bin dazu gestoßen und ein halbes Jahr später war ich Cheftrainer der U 17-Mannschaft.

DFB.de: Wo liegen die Stärken bei Ihrem Team und in welchen Bereichen muss das Team zulegen?

Cankaya: Das Spiel mit dem Ball hat uns über die Jahre ausgezeichnet, in diesem Bereich sind wir ganz gut aufgestellt. Wir sind flexibel und dominant zugleich. An der geforderten Zweikampfhärte müssen wir noch arbeiten.

[mspw]

Als Meister der Regionalliga Süd (nach der Quotientenregel) stand der 1. FC Nürnberg schon Mitte Mai als direkter Aufsteiger in die 2. Frauen-Bundesliga fest. Seit vier Jahren betreut Cheftrainer Osman Cankaya die "Club"-Frauen. Im DFB.de-Interview spricht der 32 Jahre alte Aufstiegstrainer mit Mitarbeiter Peter Haidinger über die neuen Anforderungen, Ziele und das Derby beim FC Bayern München II.

DFB.de: Mitte August geht es wieder los. Wie sehr fiebert Ihre Mannschaft der ersten Saison in der 2. Frauen-Bundesliga entgegen, Herr Cankaya?

Osman Cankaya: Nachdem wir im Mai als Aufsteiger feststanden, haben wir mit dem Trainerteam umgehend die Trainingssteuerung koordiniert, um bestmöglich vorbereitet in die Liga zu starten. Wir haben fünf externe Transfers getätigt, um mögliche Defizite auf einzelnen Positionen auszugleichen.

DFB.de: Welchen Stellenwert genießt der Frauenfußball beim 1. FC Nürnberg, dessen Männerteam ebenfalls in der 2. Bundesliga an den Start geht?

Cankaya: Mit dem Aufstieg wächst auch die mediale Aufmerksamkeit für den Frauenfußball in Nürnberg. Beim "Club" finden wir optimale Trainingsbedingungen vor. Beim FCN genießt der Frauenfußball infrastrukturell und organisatorisch einen hohen Stellenwert. So werden unsere Auswärtsfahrten und Übernachtungen von dem Unternehmen organisiert, das sich auch bei den Profis um die gleichen Aufgaben kümmert.

DFB.de: Wie ist der sportliche Aufstieg im Gesamtverein wahrgenommen worden?

Cankaya: Vorstand, Marketing- und Finanzabteilung haben mit allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle ein Video gedreht und uns zum Aufstieg gratuliert. Auch Sportvorstand Dieter Hecking und Cheftrainer Robert Klauß haben uns Glückwünsche übermittelt und mich persönlich angeschrieben.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit dem Stand der Vorbereitung?

Cankaya: Wir bereiten uns seit Ende Juni auf die neue Saison vor. Aktuell befinden wir uns in einer Phase, in der es etwas intensiver wird, kümmern uns um den fußballspezifischen Ausdauerbereich. Unser erstes Testspiel gegen den Bayernligisten FC Ezelsdorf haben wir 5:0 gewonnen. Am Sonntag überprüfen wir gegen den österreichischen Erstligisten FFC Vorderland die Form.

DFB.de: Wie hat sich das Gesicht des Kaders für die anstehenden Aufgaben verändert?

Cankaya: Wir haben uns nur punktuell verstärkt. Für die Innenverteidigung wurde Michaela Drescher vom 1. FC Saarbrücken geholt. Für das Mittelfeld haben wir Kerstin Bogenschütz, die ebenfalls aus Saarbrücken kommt, und Amelie Thöle vom FC Ingolstadt 04 verpflichtet. Für die Offensive wurden Nele Bauereisen vom SV 67 Weinberg und Leonie Hein von der SpVgg Oberfranken Bayreuth neu dazu geholt.

DFB.de: Was erwarten Sie von den Zugängen?

Cankaya: Mit einem sehr geringen Durchschnittsalter von 19,7 Jahren ist die Mannschaft aufgestiegen. Was uns fehlte, waren Spielerinnen, die über Zweitligaerfahrung verfügen und eine junge Mannschaft führen können. Einige zentrale Positionen dürften durch die Zugänge besetzt werden. Wir hoffen, dass sie uns entscheidend weiterhelfen.

DFB.de: Im DFB-Pokal steht in der ersten Runde die Partie beim Absteiger 1. FC Saarbrücken auf dem Programm. Haben Sie sich schon Tipps von ihren Zugängen eingeholt?

Cankaya: Tatsächlich habe ich beim Training mit Kerstin Bogenschütz und Michaela Drescher darüber gesprochen. Die Vorfreude ist groß. Beide haben nicht gedacht, dass es ein so schnelles Wiedersehen mit ihrem Ex-Klub geben wird. Bei der Spielvorbereitung werden wir uns allerdings mehr auf unsere Analysten verlassen. (lacht)

DFB.de: Wie lautet Ihre Einschätzung des Erstrundenduells?

Cankaya: Wenn man als Zweitligist bei einem Regionalligisten antritt, befindet man sich automatisch in einer Favoritenrolle. Wir sind uns darüber bewusst, wissen aber auch, dass es nicht die einfachste Aufgabe wird. Wir wollen unbedingt in die zweite Runde einziehen.

DFB.de: Mit welcher Zielsetzung werden Sie in die neue Saison der 2. Frauen-Bundesliga starten?

Cankaya: Für uns zählt auf jeden Fall nicht nur der Klassenverbleib. Wir treten an, um Spiele zu gewinnen. Es ist für uns ein Privileg, für den FCN spielen zu dürfen. Aufgrund des großen Namens sind wir auch zum Erfolg verpflichtet. Als einen Favoriten auf eine Spitzenplatzierung sehen wir uns allerdings auch nicht. (lacht)

DFB.de: Zum Ligastart steht am Sonntag, 15. August, gleich die Partie beim FC Bayern München II auf dem Programm. Ist es eine besondere Partie für den "Club"?

Cankaya: Definitiv. Für uns ist es das einzige Derby in der Liga, deshalb ist es etwas Besonderes. Beide Vereine verfügen über das gleiche Einzugsgebiet. Auf beiden Seiten stehen Spielerinnen, die der andere Verein vielleicht gerne gehabt hätte. Mit Bayern München II und 1. FC Nürnberg stehen sich zwei klangvollen Namen gegenüber. Es ist sehr attraktiv, mit einer solchen Partie in die Saison zu starten.

DFB.de: Sie sind bereits seit 2014 für den 1. FC Nürnberg tätig. Wie ist die Zusammenarbeit zustande gekommen?

Cankaya: Angefangen hatte ich bei den Jungs als Co-Trainer der U 15. Dann wurde für die U 17-Juniorinnen ein Co-Trainer für das Bundesligateam gesucht. Ich bin dazu gestoßen und ein halbes Jahr später war ich Cheftrainer der U 17-Mannschaft.

DFB.de: Wo liegen die Stärken bei Ihrem Team und in welchen Bereichen muss das Team zulegen?

Cankaya: Das Spiel mit dem Ball hat uns über die Jahre ausgezeichnet, in diesem Bereich sind wir ganz gut aufgestellt. Wir sind flexibel und dominant zugleich. An der geforderten Zweikampfhärte müssen wir noch arbeiten.

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