Annike Krahn: "Das gesamte Spiel hat sich weiterentwickelt"

Der 31. Oktober 1970 markiert einen Meilenstein in der Geschichte des deutschen Frauenfußballs – er wurde an diesem Tag vom Deutsche Fußball-Bund (DFB) offiziell in seine Satzung aufgenommen. Seitdem sind bald 50 Jahre vergangen. Fünf Jahrzehnte, in denen viele Persönlichkeiten den Weg bereitet haben. Sie haben gestaltet, motiviert und inspiriert – damals wie heute. 50 Jahre, 50 Gesichter: In der großen Serie zum Jubiläum rückt DFB.de prägende Persönlichkeiten in den Fokus. Heute: Annike Krahn, langjährige Abwehrchefin der Frauen-Nationalmannschaft, die im DFB-Trikot alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt.

DFB.de: Frau Krahn, welche Erinnerungen haben Sie an die U 19-Weltmeisterschaft von 2004 in Thailand? War es damals schon absehbar, dass dort eine goldene Generation zusammenspielt?

Annike Krahn: An die U 19-WM 2004 habe ich viele gute Erinnerungen. Als junge Spielerin erstmals eine WM spielen zu dürfen, war etwas ganz Besonderes. Wir hatten einige Monate zuvor schon die EM gespielt und sind da trotz überzeugender Leistungen "nur" Vizeeuropameister geworden. Die WM selbst war mit Aufs und Abs verbunden, im Viertelfinale mussten wir gegen Nigeria ins Elfmeterschießen. Letztendlich konnten wir unser Potenzial abrufen und sind verdient Weltmeister geworden. Der Schritt in die A-Nationalmannschaft ist dann aber noch mal ein anderer, das darf man nicht unterschätzen. Im Nachhinein ist man natürlich schlauer und weiß, dass viele Spielerinnen der damaligen U 19 den Sprung geschafft haben. Das zeugt von großer Qualität im Jugendbereich, von erfolgreichen Mannschaften schafften in der Vergangenheit immer viele Spielerinnen den Sprung zu den Frauen. Turniererfahrung in jungen Jahren ist von unschätzbarem Wert für die weitere Karriere. Gerade wenn man dort schon Erfolge feiern konnte, weiß man, worauf man hinarbeitet.

DFB.de: Kann man ein Spiel als besonderes Highlight aus diesem U 19-Turnier herausgreifen? War es das angesprochene Viertelfinale gegen Nigeria, das Halbfinale gegen die USA oder doch das Finale gegen China?

Krahn: Im Viertelfinale hatten wir viel Glück, das muss man ehrlicherweise sagen. Unsere Torfrau Tessa Rinkes hat uns ein paar Male im Spiel gehalten. Das Halbfinale gegen die favorisierten USA war so ein bisschen das vorgezogene Finale. Für mich persönlich war es ein besonderes Spiel, weil ich zwei Tore geschossen habe, eins vorne und eins hinten. (lacht) Wir haben dann aber relativ überzeugend 3:1 gewonnen. Im Finale selbst haben sich die Belastungen aus fünf Spielen in relativ kurzer Zeit gepaart mit den klimatischen Bedingungen in Thailand bemerkbar gemacht. Das Endspiel gegen China war trotz des 2:0 nicht unser bestes Turnierspiel, aber natürlich waren wir überglücklich.

DFB.de: Sie waren über viele Jahre eine Bank in der Defensive deutscher Auswahlteams. Wenn man sich Ihre Position genauer anschaut, welche Qualitäten braucht eine gute Innenverteidigerin?

Krahn: Alles. (lacht) Neben einer gewissen Technik ist vor allem das Durchsetzungsvermögen in Zweikämpfen wichtig. Für mich gehören zuvorderst ein sehr gutes Stellungsspiel und Spielverständnis zur Qualität einer Innenverteidigerin. Darüber hinaus sind ein gutes Kopfball- und Aufbauspiel hilfreich. Abwehrspielerinnen sind eher Risikominimierer als Risikonehmer. Man muss die richtigen Entscheidungen treffen und clever agieren, da gehört auch die mentale Komponente dazu. Ich finde es wichtig, dass wenigstens eine der beiden Innenverteidigerinnen eine Führungspersönlichkeit ist. Von hinten hat man einen großen Überblick und kann die Mannschaft durch eine gute Kommunikation lenken.

DFB.de: Wie hat sich das über die Jahre entwickelt, ist die spielerische Komponente zuletzt mehr in den Vordergrund gerückt?

Krahn: Auf jeden Fall, das gesamte Spiel hat sich weiterentwickelt. Die spielerische Komponente hat stark zugenommen, mittlerweile sind Innenverteidigerinnen im Spielaufbau stark gefordert. Man muss sich nichts vormachen, als ich in der U 19 war, ging es in erster Linie ums Verteidigen und Gegentore verhindern. Im Laufe der Jahre hat sich das immer mehr in Richtung Spielaufbau entwickelt, der Fokus hat sich etwas verlagert. Die Anforderungen heute sind andere, daher sind auch die Spielertypen andere. Der Frauenfußball insgesamt entwickelt sich konstant weiter. Zu Beginn meiner Karriere war das Spiel ein anderes als zu ihrem Ende.

DFB.de: Wie sehen Sie den aktuellen deutschen Kader dahingehend aufgestellt? Lena Oberdorf gilt als eines der größten Talente auf Ihrer Position. Wie beurteilen Sie sie?

Krahn: Lena Oberdorf hat sehr gute Grundvoraussetzungen und viel Potenzial. Man darf jedoch nicht vergessen, dass sie erst 18 Jahre alt ist, man muss ihr Zeit geben. Jungen Spielerinnen muss man auch Fehler zugestehen. Die Belastungssteuerung sollte im Blick behalten werden, physisch, aber auch mental. Für ihr Alter ist Lena bereits sehr abgeklärt und macht einen guten Job. Sie ist ein Wettkampftyp, wenn das Spiel losgeht, ist sie voll da, das ist sehr positiv. Das Wichtigste ist, dass sie gesund bleibt und immer wieder gefördert und gefordert wird.

DFB.de: Kommen wir zu einem anderen Thema, dem DFB-Pokalfinale. Sie waren 2010 beim ersten Endspiel der Frauen in Köln dabei. Damals spielten Sie vor einer Rekordkulisse von fast 30.000 Zuschauern für den FCR 2001 Duisburg gegen den FF USV Jena. Wie haben Sie die Atmosphäre wahrgenommen?

Krahn: Vom Papier her war es gar nicht die vermeintlich beste Finalpaarung. Wir sind als Favorit in die Partie gegangen. 30.000 Zuschauer motivieren immer - egal, ob sie für oder gegen einen sind. Wir hatten das Glück, dass durch die geografische Nähe zu Duisburg mehr Fans auf unserer Seite waren. Die Kulisse hat großen Spaß gemacht. Im Spiel selbst haben wir uns relativ schwergetan. Wir waren sehr glücklich, als wir nach vielen vergebenen Chancen das 1:0 geschossen haben. Dass es eins meiner wenigen spielentscheidenden Tore war, hat mich natürlich gefreut, wichtiger war aber der Pokalsieg. Tore schießen war ja nie meine primäre Aufgabe. (lacht)

DFB.de: Sie sprechen es an, Sie haben per Kopf den 1:0-Siegtreffer erzielt. Beschreiben Sie uns Ihr Tor, bitte.

Krahn: Eines der wenigen meiner ganz passablen Kopfballtore. (lacht) Nach einer Standardsituation kam der Ball zu Alex Popp, die ihn mir mit einer butterweichen Flanke auf den Kopf serviert hat. Da blieb mir gar nichts anderes übrig, als ihn reinzumachen.

DFB.de: Wie wichtig fanden Sie den Schritt zu einem eigenständigen Pokalfinale der Frauen damals?

Krahn: Ich hatte vorher zwei Finals in Berlin gespielt. Beides hat seinen Reiz. In Berlin hat man vor vielen Zuschauern gespielt, allerdings mit dem Beigeschmack, nur das "Vorspiel" für das Männerfinale zu sein. Es ist schon eine skurrile Situation, wenn auf dem Platz Duisburg gegen Potsdam spielt, und von den Rängen Fangesänge von Werder Bremen zu hören sind. Bei einem eigenständigen Finale kann man sicher sein, dass die Zuschauer für das Frauenfinale kommen. Das hat meiner Meinung nach etwas mit Wertschätzung zu tun. Ich würde gerne die beiden Finalspiele an unterschiedlichen Terminen sehen, um zu testen, ob sich der Zuschauerzuspruch verändert. Generell war der Schritt zu einem eigenständigen Finale ein guter und wichtiger.

DFB.de: Wie beurteilen Sie den Standort Köln, wo das Pokalfinale der Frauen mindestens bis 2023 stattfinden wird?

Krahn: Die Stadt Köln und der Fußballverband Mittelrhein sind sehr engagiert. Das Familienfest und die Auswahlturniere rund um das eigentliche Pokalfinale schaffen ein besonderes Ambiente und sind sehr positiv zu sehen. Es spricht die Zielgruppe des Frauenfußballs gezielt an.

DFB.de: Sie arbeiten mittlerweile beim Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen. Wie sehen Ihre Aufgaben dort aus?

Krahn: Ich bin als Masterplan-Koordinatorin unter anderem für die Projektkoordination zuständig. Wir setzen als Landesverband den Masterplan des DFB im Amateurfußball um. Da geht es neben Themen wie Qualifizierung, Vereinsberatung und der Schaffung von Strukturen auch um Mädchen-, Frauen- und Freizeitfußball. Alle Projekte im Detail aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen. (lacht) Aktuell beschäftigen die Vereine hauptsächlich die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf den Trainings- und Spielbetrieb sowie die Finanzen. Größere Projekte stehen deshalb zurzeit hinten an. Wir haben als Verband Onlineangebote wie Seminare und Schulungen geschaffen, welche sicherlich auch künftig weitergeführt werden.

DFB.de: Gibt es Dinge, die Sie sich für die Zukunft des deutschen Frauenfußballs wünschen?

Krahn: Als Kind des Ruhrgebiets und Westfalens würde ich mir wünschen, dass sich die großen Vereine aus der Männer-Bundesliga wie Dortmund und Schalke mehr im Frauenfußball engagieren würden. Ich glaube, da könnte für alle Beteiligten ein Mehrwert entstehen.

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Der 31. Oktober 1970 markiert einen Meilenstein in der Geschichte des deutschen Frauenfußballs – er wurde an diesem Tag vom Deutsche Fußball-Bund (DFB) offiziell in seine Satzung aufgenommen. Seitdem sind bald 50 Jahre vergangen. Fünf Jahrzehnte, in denen viele Persönlichkeiten den Weg bereitet haben. Sie haben gestaltet, motiviert und inspiriert – damals wie heute. 50 Jahre, 50 Gesichter: In der großen Serie zum Jubiläum rückt DFB.de prägende Persönlichkeiten in den Fokus. Heute: Annike Krahn, langjährige Abwehrchefin der Frauen-Nationalmannschaft, die im DFB-Trikot alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt.

DFB.de: Frau Krahn, welche Erinnerungen haben Sie an die U 19-Weltmeisterschaft von 2004 in Thailand? War es damals schon absehbar, dass dort eine goldene Generation zusammenspielt?

Annike Krahn: An die U 19-WM 2004 habe ich viele gute Erinnerungen. Als junge Spielerin erstmals eine WM spielen zu dürfen, war etwas ganz Besonderes. Wir hatten einige Monate zuvor schon die EM gespielt und sind da trotz überzeugender Leistungen "nur" Vizeeuropameister geworden. Die WM selbst war mit Aufs und Abs verbunden, im Viertelfinale mussten wir gegen Nigeria ins Elfmeterschießen. Letztendlich konnten wir unser Potenzial abrufen und sind verdient Weltmeister geworden. Der Schritt in die A-Nationalmannschaft ist dann aber noch mal ein anderer, das darf man nicht unterschätzen. Im Nachhinein ist man natürlich schlauer und weiß, dass viele Spielerinnen der damaligen U 19 den Sprung geschafft haben. Das zeugt von großer Qualität im Jugendbereich, von erfolgreichen Mannschaften schafften in der Vergangenheit immer viele Spielerinnen den Sprung zu den Frauen. Turniererfahrung in jungen Jahren ist von unschätzbarem Wert für die weitere Karriere. Gerade wenn man dort schon Erfolge feiern konnte, weiß man, worauf man hinarbeitet.

DFB.de: Kann man ein Spiel als besonderes Highlight aus diesem U 19-Turnier herausgreifen? War es das angesprochene Viertelfinale gegen Nigeria, das Halbfinale gegen die USA oder doch das Finale gegen China?

Krahn: Im Viertelfinale hatten wir viel Glück, das muss man ehrlicherweise sagen. Unsere Torfrau Tessa Rinkes hat uns ein paar Male im Spiel gehalten. Das Halbfinale gegen die favorisierten USA war so ein bisschen das vorgezogene Finale. Für mich persönlich war es ein besonderes Spiel, weil ich zwei Tore geschossen habe, eins vorne und eins hinten. (lacht) Wir haben dann aber relativ überzeugend 3:1 gewonnen. Im Finale selbst haben sich die Belastungen aus fünf Spielen in relativ kurzer Zeit gepaart mit den klimatischen Bedingungen in Thailand bemerkbar gemacht. Das Endspiel gegen China war trotz des 2:0 nicht unser bestes Turnierspiel, aber natürlich waren wir überglücklich.

DFB.de: Sie waren über viele Jahre eine Bank in der Defensive deutscher Auswahlteams. Wenn man sich Ihre Position genauer anschaut, welche Qualitäten braucht eine gute Innenverteidigerin?

Krahn: Alles. (lacht) Neben einer gewissen Technik ist vor allem das Durchsetzungsvermögen in Zweikämpfen wichtig. Für mich gehören zuvorderst ein sehr gutes Stellungsspiel und Spielverständnis zur Qualität einer Innenverteidigerin. Darüber hinaus sind ein gutes Kopfball- und Aufbauspiel hilfreich. Abwehrspielerinnen sind eher Risikominimierer als Risikonehmer. Man muss die richtigen Entscheidungen treffen und clever agieren, da gehört auch die mentale Komponente dazu. Ich finde es wichtig, dass wenigstens eine der beiden Innenverteidigerinnen eine Führungspersönlichkeit ist. Von hinten hat man einen großen Überblick und kann die Mannschaft durch eine gute Kommunikation lenken.

DFB.de: Wie hat sich das über die Jahre entwickelt, ist die spielerische Komponente zuletzt mehr in den Vordergrund gerückt?

Krahn: Auf jeden Fall, das gesamte Spiel hat sich weiterentwickelt. Die spielerische Komponente hat stark zugenommen, mittlerweile sind Innenverteidigerinnen im Spielaufbau stark gefordert. Man muss sich nichts vormachen, als ich in der U 19 war, ging es in erster Linie ums Verteidigen und Gegentore verhindern. Im Laufe der Jahre hat sich das immer mehr in Richtung Spielaufbau entwickelt, der Fokus hat sich etwas verlagert. Die Anforderungen heute sind andere, daher sind auch die Spielertypen andere. Der Frauenfußball insgesamt entwickelt sich konstant weiter. Zu Beginn meiner Karriere war das Spiel ein anderes als zu ihrem Ende.

DFB.de: Wie sehen Sie den aktuellen deutschen Kader dahingehend aufgestellt? Lena Oberdorf gilt als eines der größten Talente auf Ihrer Position. Wie beurteilen Sie sie?

Krahn: Lena Oberdorf hat sehr gute Grundvoraussetzungen und viel Potenzial. Man darf jedoch nicht vergessen, dass sie erst 18 Jahre alt ist, man muss ihr Zeit geben. Jungen Spielerinnen muss man auch Fehler zugestehen. Die Belastungssteuerung sollte im Blick behalten werden, physisch, aber auch mental. Für ihr Alter ist Lena bereits sehr abgeklärt und macht einen guten Job. Sie ist ein Wettkampftyp, wenn das Spiel losgeht, ist sie voll da, das ist sehr positiv. Das Wichtigste ist, dass sie gesund bleibt und immer wieder gefördert und gefordert wird.

DFB.de: Kommen wir zu einem anderen Thema, dem DFB-Pokalfinale. Sie waren 2010 beim ersten Endspiel der Frauen in Köln dabei. Damals spielten Sie vor einer Rekordkulisse von fast 30.000 Zuschauern für den FCR 2001 Duisburg gegen den FF USV Jena. Wie haben Sie die Atmosphäre wahrgenommen?

Krahn: Vom Papier her war es gar nicht die vermeintlich beste Finalpaarung. Wir sind als Favorit in die Partie gegangen. 30.000 Zuschauer motivieren immer - egal, ob sie für oder gegen einen sind. Wir hatten das Glück, dass durch die geografische Nähe zu Duisburg mehr Fans auf unserer Seite waren. Die Kulisse hat großen Spaß gemacht. Im Spiel selbst haben wir uns relativ schwergetan. Wir waren sehr glücklich, als wir nach vielen vergebenen Chancen das 1:0 geschossen haben. Dass es eins meiner wenigen spielentscheidenden Tore war, hat mich natürlich gefreut, wichtiger war aber der Pokalsieg. Tore schießen war ja nie meine primäre Aufgabe. (lacht)

DFB.de: Sie sprechen es an, Sie haben per Kopf den 1:0-Siegtreffer erzielt. Beschreiben Sie uns Ihr Tor, bitte.

Krahn: Eines der wenigen meiner ganz passablen Kopfballtore. (lacht) Nach einer Standardsituation kam der Ball zu Alex Popp, die ihn mir mit einer butterweichen Flanke auf den Kopf serviert hat. Da blieb mir gar nichts anderes übrig, als ihn reinzumachen.

DFB.de: Wie wichtig fanden Sie den Schritt zu einem eigenständigen Pokalfinale der Frauen damals?

Krahn: Ich hatte vorher zwei Finals in Berlin gespielt. Beides hat seinen Reiz. In Berlin hat man vor vielen Zuschauern gespielt, allerdings mit dem Beigeschmack, nur das "Vorspiel" für das Männerfinale zu sein. Es ist schon eine skurrile Situation, wenn auf dem Platz Duisburg gegen Potsdam spielt, und von den Rängen Fangesänge von Werder Bremen zu hören sind. Bei einem eigenständigen Finale kann man sicher sein, dass die Zuschauer für das Frauenfinale kommen. Das hat meiner Meinung nach etwas mit Wertschätzung zu tun. Ich würde gerne die beiden Finalspiele an unterschiedlichen Terminen sehen, um zu testen, ob sich der Zuschauerzuspruch verändert. Generell war der Schritt zu einem eigenständigen Finale ein guter und wichtiger.

DFB.de: Wie beurteilen Sie den Standort Köln, wo das Pokalfinale der Frauen mindestens bis 2023 stattfinden wird?

Krahn: Die Stadt Köln und der Fußballverband Mittelrhein sind sehr engagiert. Das Familienfest und die Auswahlturniere rund um das eigentliche Pokalfinale schaffen ein besonderes Ambiente und sind sehr positiv zu sehen. Es spricht die Zielgruppe des Frauenfußballs gezielt an.

DFB.de: Sie arbeiten mittlerweile beim Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen. Wie sehen Ihre Aufgaben dort aus?

Krahn: Ich bin als Masterplan-Koordinatorin unter anderem für die Projektkoordination zuständig. Wir setzen als Landesverband den Masterplan des DFB im Amateurfußball um. Da geht es neben Themen wie Qualifizierung, Vereinsberatung und der Schaffung von Strukturen auch um Mädchen-, Frauen- und Freizeitfußball. Alle Projekte im Detail aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen. (lacht) Aktuell beschäftigen die Vereine hauptsächlich die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf den Trainings- und Spielbetrieb sowie die Finanzen. Größere Projekte stehen deshalb zurzeit hinten an. Wir haben als Verband Onlineangebote wie Seminare und Schulungen geschaffen, welche sicherlich auch künftig weitergeführt werden.

DFB.de: Gibt es Dinge, die Sie sich für die Zukunft des deutschen Frauenfußballs wünschen?

Krahn: Als Kind des Ruhrgebiets und Westfalens würde ich mir wünschen, dass sich die großen Vereine aus der Männer-Bundesliga wie Dortmund und Schalke mehr im Frauenfußball engagieren würden. Ich glaube, da könnte für alle Beteiligten ein Mehrwert entstehen.

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