Almuth Schult: "Wir sind selbst schuld"

2:1 gewonnen und dennoch verloren - die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben das Endspiel um die Champions League verpasst, weil sie das 0:2 aus dem Hinspiel gegen Paris St. Germain nicht mehr drehen konnten. Sie hatten schnell 0:1 zurückgelegen, ehe Martina Müller und Zsanett Jakabfi mit einem Doppelschlag für die Führung sorgten. Ein weiteres Tor hätte das Weiterkommen für die Mannschaft von Trainer Ralf Kellermann bedeutet, aber in der dramatischen Schlussphase gelang das nicht mehr. Damit kommt es am 14. Mai in Berlin zwischen dem 1. FFC Frankfurt und Paris zum Duell um die internationale Krone.

Im DFB.de-Interview spricht VfL-Torhüterin Almuth Schult über ihre Gefühle nach dem Ausscheiden. Aber die deutsche Nationalspielerin wirft auch schon einen Blick nach vorne - schließlich stehen für die Wolfsburgerinnen zwei weitere Endspiele auf dem Programm: am Freitag (ab 17.15 Uhr, live in der ARD) in Köln im DFB-Pokal gegen Turbine Potsdam. Und am 10. Mai (ab 14 Uhr) geht es beim 1. FFC Frankfurt in der Allianz Frauen-Bundesliga um die Deutsche Meisterschaft.

DFB.de: Frau Schult, 2:1 gewonnen und dennoch ausgeschieden. Wie groß ist die Enttäuschung?

Almuth Schult: Sie ist riesig. Wir haben ein super Spiel gezeigt, leider hat uns am Ende ein Tor gefehlt. Das ist einfach extrem bitter. Wir hatten die Pariserinnen genau dort, wo wir sie haben wollten. Wir hatten die Möglichkeiten auf das für uns entscheidende 3:1. Leider haben wir diese Chancen nicht genutzt. Außerdem hatte die Pariser Torhüterin einen überragenden Tag. Man hat gemerkt, dass PSG am Ende Angst hatte, weil wir richtig am Drücker waren. Aber wir haben es nicht geschafft. Man muss es leider so deutlich sagen. Wir sind selbst schuld.

DFB.de: Sie haben dieses Halbfinale im Hinspiel verloren, oder?

Schult: Ja, da hatten wir einen ganz schlechten Tag. Dieses 0:2 im eigenen Stadion war ein riesiges Defizit. Aber wir haben vorher daran geglaubt, dass wir das Aufeinandertreffen noch drehen können. Das Rückspiel hat ja auch gezeigt, dass es möglich gewesen wäre.

DFB.de: Wann ist die Hoffnung zurückgekehrt?

Schult: Wir haben immer dran geglaubt. Der Ausgleich durch Martina Müller 20 Minuten vor Schluss hat dann noch mal neue Kräfte freigesetzt. Nur wenige Minuten später hat Zsanett Jakabfi das 2:1 erzielt. Danach war es ein Sturmlauf auf das Pariser Tor - am Ende leider vergeblich.



2:1 gewonnen und dennoch verloren - die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben das Endspiel um die Champions League verpasst, weil sie das 0:2 aus dem Hinspiel gegen Paris St. Germain nicht mehr drehen konnten. Sie hatten schnell 0:1 zurückgelegen, ehe Martina Müller und Zsanett Jakabfi mit einem Doppelschlag für die Führung sorgten. Ein weiteres Tor hätte das Weiterkommen für die Mannschaft von Trainer Ralf Kellermann bedeutet, aber in der dramatischen Schlussphase gelang das nicht mehr. Damit kommt es am 14. Mai in Berlin zwischen dem 1. FFC Frankfurt und Paris zum Duell um die internationale Krone.

Im DFB.de-Interview spricht VfL-Torhüterin Almuth Schult über ihre Gefühle nach dem Ausscheiden. Aber die deutsche Nationalspielerin wirft auch schon einen Blick nach vorne - schließlich stehen für die Wolfsburgerinnen zwei weitere Endspiele auf dem Programm: am Freitag (ab 17.15 Uhr, live in der ARD) in Köln im DFB-Pokal gegen Turbine Potsdam. Und am 10. Mai (ab 14 Uhr) geht es beim 1. FFC Frankfurt in der Allianz Frauen-Bundesliga um die Deutsche Meisterschaft.

DFB.de: Frau Schult, 2:1 gewonnen und dennoch ausgeschieden. Wie groß ist die Enttäuschung?

Almuth Schult: Sie ist riesig. Wir haben ein super Spiel gezeigt, leider hat uns am Ende ein Tor gefehlt. Das ist einfach extrem bitter. Wir hatten die Pariserinnen genau dort, wo wir sie haben wollten. Wir hatten die Möglichkeiten auf das für uns entscheidende 3:1. Leider haben wir diese Chancen nicht genutzt. Außerdem hatte die Pariser Torhüterin einen überragenden Tag. Man hat gemerkt, dass PSG am Ende Angst hatte, weil wir richtig am Drücker waren. Aber wir haben es nicht geschafft. Man muss es leider so deutlich sagen. Wir sind selbst schuld.

DFB.de: Sie haben dieses Halbfinale im Hinspiel verloren, oder?

Schult: Ja, da hatten wir einen ganz schlechten Tag. Dieses 0:2 im eigenen Stadion war ein riesiges Defizit. Aber wir haben vorher daran geglaubt, dass wir das Aufeinandertreffen noch drehen können. Das Rückspiel hat ja auch gezeigt, dass es möglich gewesen wäre.

DFB.de: Wann ist die Hoffnung zurückgekehrt?

Schult: Wir haben immer dran geglaubt. Der Ausgleich durch Martina Müller 20 Minuten vor Schluss hat dann noch mal neue Kräfte freigesetzt. Nur wenige Minuten später hat Zsanett Jakabfi das 2:1 erzielt. Danach war es ein Sturmlauf auf das Pariser Tor - am Ende leider vergeblich.

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DFB.de: Warum hat es letztlich nicht geklappt?

Schult: Das frühe Gegentor war natürlich eine Katastrophe, ein weiterer Tiefschlag. Aber auch davon haben wir uns erholt und sind wieder aufgestanden. Wir haben wieder eine herausragende Moral gezeigt. Schade, dass wir uns nicht selbst belohnt haben. Paris hatte im Rückspiel einen echten Torschuss, wenn man mal die Kontergelegenheiten nicht mitzählt, die am Ende natürlich zwangsläufig entstanden sind, weil wir aufmachen mussten. Und aus diesem einen Torschuss, der auch noch abgefälscht war, ist der Treffer gefallen.

DFB.de: Wie schwer fällt es nun, den Blick wieder nach vorne zu richten?

Schult: Sehr schwer. Wie gesagt: Dieses Ausscheiden ist sehr, sehr schmerzhaft, weil es einfach überflüssig war. Im Rückspiel waren wir über 90 Minuten die dominierende Mannschaft. Wir waren besser. Dennoch hat es nicht gereicht. Einen Tag dürfen wir jetzt enttäuscht sein. Dann müssen wir den Blick nach vorne richten. Uns stehen nun zwei Endspiele bevor.

DFB.de: Zunächst das am Freitag in Köln im DFB-Pokal gegen Turbine Potsdam...

Schult: ... und da wollen wir den ersten Titel in dieser Saison holen. Turbine hatte zuletzt nicht die Belastung wie wir, die sind also möglicherweise etwas ausgeruhter. Aber wir werden nun noch enger zusammenrücken, um den DFB-Pokal zu gewinnen. Wir wollen diesen Schritt jetzt unbedingt machen. Das ist unser nächster Traum, den wir uns erfüllen wollen.

DFB.de: Und dann kommt es am letzten Spieltag zum Showdown in der Allianz Frauen-Bundesliga.

Schult: Wir müssen zum 1. FFC Frankfurt. Dort kann alles passieren. Mit einem Sieg sind wir Deutscher Meister. Bei einem Unentschieden kann Bayern München noch an uns vorbeiziehen, aber wir wären wenigstens erneut für die Champions League qualifiziert. Eine Niederlage wäre deshalb eine Katastrophe, weil wir im nächsten Jahr sehr wahrscheinlich nicht international dabei wären. Aber so weit denken wir im Moment noch gar nicht. Wir sind alle davon überzeugt, dass wir die beiden Titel holen. Das Ausscheiden gegen Paris wirft uns zurück, aber es wirft uns nicht um. Wir werden gestärkt daraus hervorgehen, mit uns ist weiterhin zu rechnen. Dass wir die Qualität haben trotz der vielen verletzten Spielerinnen, hat man auch in Paris gesehen.