Blindenreporter-Premiere in Würzburg

Die Vorfreude beim FC Würzburger Kickers steigt: Im Rahmen des Heimspiels gegen den FSV Mainz 05 II am Samstag (ab 14 Uhr, im Live-Stream auf br.de) kommen erstmals Blindenreporter beim Tabellenzehnten der 3. Liga zum Einsatz. Ein Service, der nun regelmäßig in der flyeralarm Arena angeboten werden soll.

In Bundesliga und 2. Bundesliga gehören Blindenkommentatoren zum Standard. Auch in der 3. Liga sind immer mehr Vereine dabei. Vor einem Jahr beispielsweise hatte sich Holstein Kiel dem Projekt angeschlossen, in der laufenden Saison sind der VfL Osnabrück und nun die Kickers aus Würzburg hinzugekommen. "Der Auftrag heißt Inklusion, alle sollen am Fußball teilhaben können", sagt Gerald von Gorrissen, der Fanbeauftragte des DFB.

Die Blindenreportagen werden im Stadion über ein geschlossenes technisches System ausgespielt. Sehbehinderte Zuschauer werden mit Empfangsgeräten ausgestattet, zwei geschulte Reporter kommentieren für sie das Spiel. So kommen die Fans in den Genuss der Live-Atmosphäre im Stadion und wissen gleichzeitig immer genau, was gerade auf dem Rasen und rund ums Match vor sich geht.

"Reporter müssen deutlich mehr erklären"

Angeschoben worden war das Thema im vergangenen Jahr, als sich die Behinderten-Fanbeauftragten der 3. Liga erstmals zu einer eigenen Tagung zusammengefunden hatten. Auf Wunsch des Gremiums wurde bis Saisonbeginn ein Paket zum Thema Blindenreportage für die Klubs erarbeitet. Dieses sieht vor, dass der DFB 50 Prozent der Anschaffungskosten für die Hardware bei jedem interessierten Verein übernimmt und das Thema an jedem Standort auch inhaltlich begleitet, etwa bei der Akquise und Schulung der Reporter.

Ein Fußballspiel zu kommentieren, ist alles andere als einfach. Bei Blindenreportagen ist noch mehr Ausführlichkeit und Detailverliebtheit gefragt als aus dem Radio gewohnt. "Man muss sich vergegenwärtigen, dass manche nie ein Stadion oder ein Spiel gesehen haben, die Reporter müssen also auf deutlich mehr Dinge eingehen und mehr erklären", erklärt von Gorrissen. Gerade in Passagen, in denen auf dem Spielfeld wenig passiert, ist das eine echte Herausforderung. Blindenreporter müssen pausenlos reden. Anderenfalls wüssten die sehbehinderten Fußballfans nicht, was gerade los ist.

In Würzburg sollen sie sich ab morgen mehr denn je mitten im Geschehen fühlen. Vorfreude und Stolz bei den Kickers sind groß, den neuen Service im Programm zu haben. Die Premiere gegen Mainz kann kommen.

[jb]

Die Vorfreude beim FC Würzburger Kickers steigt: Im Rahmen des Heimspiels gegen den FSV Mainz 05 II am Samstag (ab 14 Uhr, im Live-Stream auf br.de) kommen erstmals Blindenreporter beim Tabellenzehnten der 3. Liga zum Einsatz. Ein Service, der nun regelmäßig in der flyeralarm Arena angeboten werden soll.

In Bundesliga und 2. Bundesliga gehören Blindenkommentatoren zum Standard. Auch in der 3. Liga sind immer mehr Vereine dabei. Vor einem Jahr beispielsweise hatte sich Holstein Kiel dem Projekt angeschlossen, in der laufenden Saison sind der VfL Osnabrück und nun die Kickers aus Würzburg hinzugekommen. "Der Auftrag heißt Inklusion, alle sollen am Fußball teilhaben können", sagt Gerald von Gorrissen, der Fanbeauftragte des DFB.

Die Blindenreportagen werden im Stadion über ein geschlossenes technisches System ausgespielt. Sehbehinderte Zuschauer werden mit Empfangsgeräten ausgestattet, zwei geschulte Reporter kommentieren für sie das Spiel. So kommen die Fans in den Genuss der Live-Atmosphäre im Stadion und wissen gleichzeitig immer genau, was gerade auf dem Rasen und rund ums Match vor sich geht.

"Reporter müssen deutlich mehr erklären"

Angeschoben worden war das Thema im vergangenen Jahr, als sich die Behinderten-Fanbeauftragten der 3. Liga erstmals zu einer eigenen Tagung zusammengefunden hatten. Auf Wunsch des Gremiums wurde bis Saisonbeginn ein Paket zum Thema Blindenreportage für die Klubs erarbeitet. Dieses sieht vor, dass der DFB 50 Prozent der Anschaffungskosten für die Hardware bei jedem interessierten Verein übernimmt und das Thema an jedem Standort auch inhaltlich begleitet, etwa bei der Akquise und Schulung der Reporter.

Ein Fußballspiel zu kommentieren, ist alles andere als einfach. Bei Blindenreportagen ist noch mehr Ausführlichkeit und Detailverliebtheit gefragt als aus dem Radio gewohnt. "Man muss sich vergegenwärtigen, dass manche nie ein Stadion oder ein Spiel gesehen haben, die Reporter müssen also auf deutlich mehr Dinge eingehen und mehr erklären", erklärt von Gorrissen. Gerade in Passagen, in denen auf dem Spielfeld wenig passiert, ist das eine echte Herausforderung. Blindenreporter müssen pausenlos reden. Anderenfalls wüssten die sehbehinderten Fußballfans nicht, was gerade los ist.

In Würzburg sollen sie sich ab morgen mehr denn je mitten im Geschehen fühlen. Vorfreude und Stolz bei den Kickers sind groß, den neuen Service im Programm zu haben. Die Premiere gegen Mainz kann kommen.