"Fair ist mehr": Fairplay gehört zum Geist des Fußballs

Steffen Sgraja (SV Empor Schenkenberg, Brandenburg) - Landesliga, Senioren, SV Victoria Seelow – SV Empor Schenkenberg (31. Mai 2008)

In der Partie der Männer-Landesliga zwischen SV Victoria Seelow und dem SV Empor Schenkenberg zeigt in der 48. Spielminute beim Stand von 0:0 der Schenkberger Torwart Steffen Sgraja einen vom Schiedsrichter zunächst nicht gegebenen Treffer als Tor an. Was war passiert? Der Ball war durch das Netz gerutscht und deshalb vom Unparteiischen nicht als Treffer anerkannt worden. Der Referee entscheidet nach dem Hinweis von Steffen Sgraja nachträglich auf Tor. Es steht nun 1:0 für den SV Seelow. Am Ende verliert der SV Empor das Spiel 2:0 und steigt aus der Landesliga ab.

SC Staaken 1919 und Reinickendorfer Füchse (Berliner FV) - SC Staaken 1919 – Reinickendorfer Füchse, B-Junioren, Landesliga (11. November 2007)

Nachdem das Spiel der Berliner Jugendmannschaften aufgrund von Zuschauerausschreitungen abgebrochen werden musste, trafen sich beide Mannschaften zu einem gemeinsamen Fototermin. Das Bild wurde mit einem Fair-Play-Aufruf an die Eltern auf der Internet-Seite der beiden Klubs veröffentlicht.

Martin Meyer (TuS Frisia Goldenstedt, Niedersachsen) - Kreisklasse, B-Junioren, TuS Frisia Goldenstedt – TuS Lutten (09. Januar 2008)

Zu Beginn der zweiten Halbzeit in der Partie TuS Frisia Goldenstedt gegen TuS Lutten schlägt ein Spieler von Frisia Goldenstedt einen Spieler der gegnerischen Mannschaft. Dies geschieht im Rücken des Schiedsrichters, der die Szene nicht bestrafen kann. Aber Martin Meyer, der Trainer von Goldenstedt, hat die Aktion bemerkt. Er holt den Spieler vom Feld und schickt ihn mit den Worten: "So was wollen und brauchen wir nicht im Fußball. Mach das du in die Kabine kommst!" zum Duschen. Eine Einwechselung eines Ersatzspielers erfolgte nicht. Die Vorgehensweise von Trainer Martin Meyer stößt bei vielen Anhängern der Heimmannschaft auf Unverständnis, da es sich bei dem betroffenen Spieler um einen Leistungsträger der Mannschaft handelt. Bis zu diesem Zeitpunkt führt der TuS Frisia Goldenstedt im Gemeindederby mit 2:1. Dennoch spielt das Team die Begegnung mit zehn Akteuren zu Ende und verliert letztlich 2:3.

Urs Keser (SV Schwörstadt, Südbadischer FV) - Kreisliga A, Senioren, FC Grenzach – SV Schwörstadt (22. September 2007)

Gegen Ende der ersten Halbzeit bleibt ein Akteur des SV Schwörstadt verletzt an der Außenlinie liegen. Ein Mitspieler führt den Ball und deutet zunächst an, dass er ihn ins Aus spielen will. Alle Spieler bleiben stehen. Doch dann entscheidet er sich plötzlich anders, dreht sich um und schießt aufs Tor. Der Grenzacher Torhüter reagiert nicht und der Ball landet im FC-Gehäuse. Der Schiedsrichter muss auf Tor entscheiden, es steht 1:1. Die Zuschauer sind wütend. Doch Schwörstadts Spielertrainer Urs Keser erkennt die Ungerechtigkeit und schiebt den Ball kurz nach dem Anstoß ins eigene Tor – der alte Abstand ist wieder hergestellt. In der Nachspielzeit verliert der SV Schwörstadt die Partie 3:2.

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Diese Gratulation werden Alexander Darius (PSV Neuss, FV Niederrhein), Steffen Sgraja (SV Empor Schenkenberg, Brandenburg), Martin Meyer (TuS Frisia Goldenstedt, Niedersachsen), Urs Keser (SV Schwörstadt, Südbaden) sowie den SC Staaken 1919 und die Reinickendorfer Füchse (Berlin), die Gewinner der DFB-Aktion "Fair ist Mehr" so schnell nicht vergessen. Bundeskanzlerin Dr Angela Merkel ließ es sich nicht nehmen, den sechs Ausgezeichneten herzliche Glückwünsche für ihr couragiertes Handeln auszusprechen.

Im Bundeskanzleramt ehrte der Deutsche Fußball-Bund am Mittwoch die Jahres-Sieger von Fair ist Mehr. Über 450 faire Aktionen ganzer Mannschaften und einzelner Spieler waren dem DFB vorgeschlagen worden. Die fünf Sieger und Sonderpreissiegerin Sabrina Schlottmann (Herforder SV, Westfalen) wurden im Bundeskanzleramt von DFB-Vizepräsident Rolf Hocke ausgezeichnet. Der DFB lud alle Sieger zum Länderspiel gegen England in das Berliner Olympiastadion ein.

"Die Medien führen einem großen Publikum immer nur die negativen Ausschläge des Fußballs vor, aber wir müssen auch den positiven Fälle Beachtung schenken. Wir müssen solche Vorbilder auszeichnen und bekannt machen", sagte der renommierte Soziologe und Fußball-Forscher Prof. Dr Gunther Pilz in seiner Laudatio. "Zum Geist des Fußballs gehört sicher auch das Fairplay".

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2009 wird die Aktion das Verhalten von Eltern an der Seitenlinie bei Jugendspielen zum Schwerpunktthema machen, tragen im Jugendfußball doch gerade die Eltern eine große Verantwortung für die Fairness auf dem Platz. Überhöhter Ehrgeiz an der Seitenlinie schlägt hier schnell um in unfaires Spiel auf dem Feld.

Dies bestätigte auch der ehemalige Nationalspieler und Bundesliga-Profi Fredi Bobic, der gemeinsam mit den Nationalspielerinnen Anja Mittag und Babett Peter die Preise überreichte. "Ich bin selbst Vater zweier Töchter, beides Fußballerinnen, und was ich da manchmal an der Seitenlinie höre, ist schon erschreckend". Die Sieger der diesjährigen "Fair ist mehr"-Kampagne zeigen, dass es auch anders geht.

dfb.de stellt die Preisträger des Jahres 2008 vor:

Alexander Darius (PSV Neuss, FV Niederrhein) - Kreisliga B, Senioren, PSV Neuss – FC Straberg (24. April 2008)

Beim Spiel PSV Neuss gegenden FC Straberg bleibt ein Spieler von Straberg ohne Einwirkung des Gegners auf dem Boden liegen. Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel. Nach einer kurzen Behandlungspause wird die Begegnung mit Schiedsrichterball fortgesetzt. Dabei kündigt ein Spieler des PSV an, den Ball zum gegnerischen Torwart zurück zu spielen. Nun kommt es zu einer kuriosen Situation. Der zurückgespielte Ball springt vor dem Torwart auf und von dort ins Tor. Das Tor musste der Schiedsrichter anerkennen. Nach kurzer Beratung der PSV Spieler kommt PSV-Spielführer Alexander Darius auf den Schiedsrichter zu und kündigt im Beisein des Straberger Spielführers: "Beim nächsten Angriff von Straberg lassen wir den Gegner gewähren und den ballführenden Spieler ein Tor erzielen, um den alten Spielstand wieder herzustellen". Gesagt, getan. Das Spiel gewinnt am Ende der PSV Neuss doch noch mit 2:1.

Steffen Sgraja (SV Empor Schenkenberg, Brandenburg) - Landesliga, Senioren, SV Victoria Seelow – SV Empor Schenkenberg (31. Mai 2008)

In der Partie der Männer-Landesliga zwischen SV Victoria Seelow und dem SV Empor Schenkenberg zeigt in der 48. Spielminute beim Stand von 0:0 der Schenkberger Torwart Steffen Sgraja einen vom Schiedsrichter zunächst nicht gegebenen Treffer als Tor an. Was war passiert? Der Ball war durch das Netz gerutscht und deshalb vom Unparteiischen nicht als Treffer anerkannt worden. Der Referee entscheidet nach dem Hinweis von Steffen Sgraja nachträglich auf Tor. Es steht nun 1:0 für den SV Seelow. Am Ende verliert der SV Empor das Spiel 2:0 und steigt aus der Landesliga ab.

SC Staaken 1919 und Reinickendorfer Füchse (Berliner FV) - SC Staaken 1919 – Reinickendorfer Füchse, B-Junioren, Landesliga (11. November 2007)

Nachdem das Spiel der Berliner Jugendmannschaften aufgrund von Zuschauerausschreitungen abgebrochen werden musste, trafen sich beide Mannschaften zu einem gemeinsamen Fototermin. Das Bild wurde mit einem Fair-Play-Aufruf an die Eltern auf der Internet-Seite der beiden Klubs veröffentlicht.

Martin Meyer (TuS Frisia Goldenstedt, Niedersachsen) - Kreisklasse, B-Junioren, TuS Frisia Goldenstedt – TuS Lutten (09. Januar 2008)

Zu Beginn der zweiten Halbzeit in der Partie TuS Frisia Goldenstedt gegen TuS Lutten schlägt ein Spieler von Frisia Goldenstedt einen Spieler der gegnerischen Mannschaft. Dies geschieht im Rücken des Schiedsrichters, der die Szene nicht bestrafen kann. Aber Martin Meyer, der Trainer von Goldenstedt, hat die Aktion bemerkt. Er holt den Spieler vom Feld und schickt ihn mit den Worten: "So was wollen und brauchen wir nicht im Fußball. Mach das du in die Kabine kommst!" zum Duschen. Eine Einwechselung eines Ersatzspielers erfolgte nicht. Die Vorgehensweise von Trainer Martin Meyer stößt bei vielen Anhängern der Heimmannschaft auf Unverständnis, da es sich bei dem betroffenen Spieler um einen Leistungsträger der Mannschaft handelt. Bis zu diesem Zeitpunkt führt der TuS Frisia Goldenstedt im Gemeindederby mit 2:1. Dennoch spielt das Team die Begegnung mit zehn Akteuren zu Ende und verliert letztlich 2:3.

Urs Keser (SV Schwörstadt, Südbadischer FV) - Kreisliga A, Senioren, FC Grenzach – SV Schwörstadt (22. September 2007)

Gegen Ende der ersten Halbzeit bleibt ein Akteur des SV Schwörstadt verletzt an der Außenlinie liegen. Ein Mitspieler führt den Ball und deutet zunächst an, dass er ihn ins Aus spielen will. Alle Spieler bleiben stehen. Doch dann entscheidet er sich plötzlich anders, dreht sich um und schießt aufs Tor. Der Grenzacher Torhüter reagiert nicht und der Ball landet im FC-Gehäuse. Der Schiedsrichter muss auf Tor entscheiden, es steht 1:1. Die Zuschauer sind wütend. Doch Schwörstadts Spielertrainer Urs Keser erkennt die Ungerechtigkeit und schiebt den Ball kurz nach dem Anstoß ins eigene Tor – der alte Abstand ist wieder hergestellt. In der Nachspielzeit verliert der SV Schwörstadt die Partie 3:2.