Benefizländerspiele: Einzigartiges Engagement

Seit 1993 tritt die deutsche Nationalmannschaft zu Benefizspielen an, zumeist als Länderspiel.Auch heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Mainz gegen Armenien fließen die gesamten Einnahmen auf die Konten der Sozialstiftungen. Das gibt es nur im deutschen Fußball. In der Regel stellt sich die DFB-Auswahl alle zwei Jahre in den Dienst der guten Sache. Veranstalter der Partie ist die DFB-Stiftung Egidius Braun.

Manchmal wäre es schön, wenn sich Geschichte wiederholen würde. Am 4. Juni 1996 jedenfalls beendete die deutsche Mannschaft ihre EM-Vorbereitung mit einem temperamentvollen 9:1-Sieg über Liechtenstein. 26.000 Zuschauer im ausverkauften Mannheimer Stadion klatschten damals begeistert. Wie es weiterging, ist uns allen bis heute bekannt: Die DFB-Auswahl wurde kurz darauf Europameister. 26 Tage nach Mannheim schoss Oliver Bierhoff in Wembley das Golden Goal gegen die Tschechen. Scheint also nicht das Schlechteste zu sein, wenn sich die deutsche Nationalmannschaft mit einem Benefizspiel in ein großes Turnier verabschiedet. Das Spiel für die gute Sache vor den Spielen für die große Sache – es könnte auch 2014 ein Glücksbringer werden.

Kein anderer Fußball-Verband gibt derart freigiebig, keine andere Mannschaft stellt sich so kompromisslos in den Dienst der Gemeinnützigkeit. Die kompletten Einnahmen des heutigen Spiels gegen Armenien – vom Verkauf der Eintrittskarten bis zu den eingenommenen Werbe- und TV-Geldern – werden auf das Konto des Veranstalters, der DFB-Stiftung Egidius Braun, überwiesen. In Summe werden das rund 4,5 Millionen Euro sein. An den Einnahmen beteiligt die DFB-Stiftung Egidius Braun mit freiwilligen Zuwendungen die Sepp-Herberger-Stiftung, die älteste deutsche Fußballstiftung, die DFB-Kulturstiftung sowie die Bundesliga-Stiftung.

Schon knapp 27 Millionen Euro für den guten Zweck erspielt

Alle zwei Jahre spielt die Nationalmannschaft in der Regel diese weltweit einzigartige Partie: das Benefiz-Länderspiel. 26,6 Millionen Euro sind auf diese Weise bereits den vielfältigen Aufgaben der Stiftungen zugutegekommen. Der Termin hat einen positiven Nebeneffekt. Neben dem dringend benötigten Geld zahlt sich das Spiel auch anders aus, denn durch die hohe Bedeutung der Mannschaft wendet sich der Scheinwerfer auch auf die soziale Arbeit der Stiftungen. "Die regelmäßige Ausrichtung des Benefiz-Länderspiels ist ein wunderbarer Beleg für das soziale Engagement von DFB und Ligaverband und ein starkes Zeichen für die Solidarität des Fußballs", sagt Wolfgang Niersbach.

Die Namen der Spieler, die beim ersten Mal dabei waren, machen deutlich, wie lange es das Benefizspiel nun schon gibt. Lothar Matthäus stand auf dem Platz damals, Jürgen Kohler, Guido Buchwald, Jürgen Klinsmann auch, das Tor hütete Andy Köpke, heute Trainer der deutschen Torhüter. Drei Jahre nach Rom und drei Jahre vor Wembley schlug die Geburtsstunde des Benefizspiels. Der Anlass war ein trauriger: der Brandanschlag von Solingen, bei dem fünf Mitglieder einer türkischen Familie ums Leben gekommen waren. Egidius Braun, damals Präsident des DFB, veranlasste eine Sofortspende in Höhe von 50.000 Mark an die Familie und ließ seinen Stab mit der Planung für ein Benefizspiel beginnen.

Am 5. Oktober 1993 fand dieses erste Benefizspiel überhaupt statt: die Nationalmannschaft gegen eine Auswahl ausländischer Bundesligaspieler. "Mein Freund ist Ausländer" lautete das Motto der Partie. Der damalige Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl übernahm die Schirmherrschaft. Mehr als zehn Millionen Zuschauer sahen sich das Spiel im Fernsehen an. Einschalten war an dem Abend auch ein Zeichen der Solidarität und der Abscheu gegen Fremdenfeindlichkeit, die sich in Solingen als heimtückischer Mord auf schreckliche Weise Bahn gebrochen hatte.

Nationalteam gegen Bundesligastars



[bild2]

Seit 1993 tritt die deutsche Nationalmannschaft zu Benefizspielen an, zumeist als Länderspiel.Auch heute (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Mainz gegen Armenien fließen die gesamten Einnahmen auf die Konten der Sozialstiftungen. Das gibt es nur im deutschen Fußball. In der Regel stellt sich die DFB-Auswahl alle zwei Jahre in den Dienst der guten Sache. Veranstalter der Partie ist die DFB-Stiftung Egidius Braun.

Manchmal wäre es schön, wenn sich Geschichte wiederholen würde. Am 4. Juni 1996 jedenfalls beendete die deutsche Mannschaft ihre EM-Vorbereitung mit einem temperamentvollen 9:1-Sieg über Liechtenstein. 26.000 Zuschauer im ausverkauften Mannheimer Stadion klatschten damals begeistert. Wie es weiterging, ist uns allen bis heute bekannt: Die DFB-Auswahl wurde kurz darauf Europameister. 26 Tage nach Mannheim schoss Oliver Bierhoff in Wembley das Golden Goal gegen die Tschechen. Scheint also nicht das Schlechteste zu sein, wenn sich die deutsche Nationalmannschaft mit einem Benefizspiel in ein großes Turnier verabschiedet. Das Spiel für die gute Sache vor den Spielen für die große Sache – es könnte auch 2014 ein Glücksbringer werden.

Kein anderer Fußball-Verband gibt derart freigiebig, keine andere Mannschaft stellt sich so kompromisslos in den Dienst der Gemeinnützigkeit. Die kompletten Einnahmen des heutigen Spiels gegen Armenien – vom Verkauf der Eintrittskarten bis zu den eingenommenen Werbe- und TV-Geldern – werden auf das Konto des Veranstalters, der DFB-Stiftung Egidius Braun, überwiesen. In Summe werden das rund 4,5 Millionen Euro sein. An den Einnahmen beteiligt die DFB-Stiftung Egidius Braun mit freiwilligen Zuwendungen die Sepp-Herberger-Stiftung, die älteste deutsche Fußballstiftung, die DFB-Kulturstiftung sowie die Bundesliga-Stiftung.

Schon knapp 27 Millionen Euro für den guten Zweck erspielt

Alle zwei Jahre spielt die Nationalmannschaft in der Regel diese weltweit einzigartige Partie: das Benefiz-Länderspiel. 26,6 Millionen Euro sind auf diese Weise bereits den vielfältigen Aufgaben der Stiftungen zugutegekommen. Der Termin hat einen positiven Nebeneffekt. Neben dem dringend benötigten Geld zahlt sich das Spiel auch anders aus, denn durch die hohe Bedeutung der Mannschaft wendet sich der Scheinwerfer auch auf die soziale Arbeit der Stiftungen. "Die regelmäßige Ausrichtung des Benefiz-Länderspiels ist ein wunderbarer Beleg für das soziale Engagement von DFB und Ligaverband und ein starkes Zeichen für die Solidarität des Fußballs", sagt Wolfgang Niersbach.

Die Namen der Spieler, die beim ersten Mal dabei waren, machen deutlich, wie lange es das Benefizspiel nun schon gibt. Lothar Matthäus stand auf dem Platz damals, Jürgen Kohler, Guido Buchwald, Jürgen Klinsmann auch, das Tor hütete Andy Köpke, heute Trainer der deutschen Torhüter. Drei Jahre nach Rom und drei Jahre vor Wembley schlug die Geburtsstunde des Benefizspiels. Der Anlass war ein trauriger: der Brandanschlag von Solingen, bei dem fünf Mitglieder einer türkischen Familie ums Leben gekommen waren. Egidius Braun, damals Präsident des DFB, veranlasste eine Sofortspende in Höhe von 50.000 Mark an die Familie und ließ seinen Stab mit der Planung für ein Benefizspiel beginnen.

Am 5. Oktober 1993 fand dieses erste Benefizspiel überhaupt statt: die Nationalmannschaft gegen eine Auswahl ausländischer Bundesligaspieler. "Mein Freund ist Ausländer" lautete das Motto der Partie. Der damalige Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl übernahm die Schirmherrschaft. Mehr als zehn Millionen Zuschauer sahen sich das Spiel im Fernsehen an. Einschalten war an dem Abend auch ein Zeichen der Solidarität und der Abscheu gegen Fremdenfeindlichkeit, die sich in Solingen als heimtückischer Mord auf schreckliche Weise Bahn gebrochen hatte.

[bild1]

Nationalteam gegen Bundesligastars

Seitdem also gab es neun Benefiz-Länderspiele sowie zwei weitere Spiele für die gute Sache gegen eine Bundesliga-Auswahl, beide Male in Gelsenkirchen. Im Dezember 2002 spielten die Fußballstars zugunsten der Opfer der "Jahrhundertflut", betroffen war dabei vor allem der Osten der Republik.

Das weitere Spiel fand dann im Januar 2005 statt. Kurz vor Weihnachten 2004 war die deutsche Mannschaft in Bangkok gegen Thailand angetreten. Am zweiten Weihnachtsfeiertag kam es dann im Indischen Ozean zu dem verheerenden Unterseebeben. In Thailand wurden die Urlaubszentren Khao Lak und Phuket von der riesigen Flutwelle unvorbereitet und mit großer Härte getroffen. "Unsere Teilnahme an diesem Spiel ist eine Selbstverständlichkeit", sagte der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann.

Das Benefiz-Länderspiel hat eine lange Tradition, und unterhaltsam ist es meistens auch. Wer gerne Tore sieht, ist hier gut aufgehoben. In den neun Spielen gegen andere Nationen schoss die DFB-Auswahl sagenhafte 47 Tore. Also 5,22 im Schnitt. Mindestens fünfmal jubeln! Wäre heute Abend doch auch eine gute Sache.