Neues Förderprojekt der Kulturstiftung: "Zwei Gesichter"

Die 200 Stühle im Kölner Olympiamuseum reichten nicht. Wie gut, dass Stehplätze beim Fußball eindeutig dazugehören. Volles Haus also am Donnerstagabend bei der Premiere des Kurzspielfilms "Zwei Gesichter", in dem die Geschichte des unfreiwilligen Outings eines 18 Jahre alten Junioren-Bundesligaspielers erzählt wird.

"Mit einem Abend ist es nicht getan, dieser Film wird schrittweise weiter zu transportieren sein", sagte Eugen Gehlenborg. Dem Norddeutschen, im DFB-Präsidium zuständig für sozial- und gesellschaftspolitische Fragen, hatte der 24-minütige Kurzfilm gut gefallen. "Ein sehr unterstützenswertes Projekt", sagte Gehlenborg.

Homosexualität im Fußball erobert immer wieder Schlagzeilen

Erzählt wird die Geschichte des Junioren-Bundesligaspielers Jonathan. Er steht auf dem Sprung zum Profifußball. Gleichzeitig kämpft Jonathan mit seinem Doppelleben. Er ist schwul. Und aus Angst, dass jemand hinter seine Fassade blicken könnte, führt er eine Scheinbeziehung mit seiner Ex-Freundin Hannah. Es kommt zum Eklat. Hannah outet ihn vor der gesamten Mannschaft.

Die Fans der "Lindenstraße" kennen Klaus Nierhoff, der in "Zwei Gesichter" in einer Nebenrolle als schwuler Barkeeper auftritt. "Ähnlich wie vor ein paar Jahren bei den Frauen, sollte auch mit dem Thema Homosexualität im Fußball offen umgegangen werden", sagte Nierhoff, der in der ARD-Kultserie sieben Jahre lang die Rolle des Christian Brenner, eines Lokalpolitikers, spielte. Der beliebte TV-Schauspieler wünscht sich ein starkes Engagement des gesamten Fußballs. "Damit die Leute nicht mehr so ein Doppelleben führen müssen", sagte er.

Natürlich ist Homosexualität im Fußball eigentlich ein Nicht-Thema. Im modernen Fußball, mit seinen Scouting-Abteilungen, Datenbanken, Fitnesstrainern und Ernährungsberatern, in dem die Qualität des Spiels auf das Gramm genau gewogen, in dem alles ermittelt wird – Pass- und Zweikampfquote, Laufstrecke, Ballbesitz im letzten Drittel und – ganz wichtig – das Intervall zwischen Ballannahme und Weiterleitung – kann es da wirklich noch wichtig sein, mit wem Spieler X gestern Nacht unter einer Bettdecke lag?

Eigentlich nicht. Und dennoch erobert das Thema "Homosexualität im Fußball" immer wieder die Schlagzeilen. Der Deutsche Fußball-Bund positioniert sich seit etlichen Jahren. 2013 erschien die Broschüre "Fußball und Homosexualität", die an alle 26.000 Vereine verschickt wurde. Gemeinsam mit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld veröffentlichte der DFB die sogenannte "Berliner Erklärung" unter dem Motto "Gemeinsam gegen Homophobie. Für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz im Sport". Einzelne Vereine engagieren sich ebenfalls. So trugen die Spieler des 1. FC Köln vor einem Spiel in der 2. Bundesliga Trikots mit der Aufschrift "Schwule Pässe gibt es nicht".

DFB-Kulturstiftung fördert Film mit 15.000 Euro

Trotz großer Bemühungen um Normalität, birgt das Thema immer noch Zündstoff und sorgt regelmäßig für Schlagzeilen. So erschien im September 2012 im fluter, dem Magazin der Bundeszentrale für Politische Bildung, ein Interview mit einem angeblich schwulen Bundesligaspieler. Viele Leser zweifelten die Echtheit an, Philipp Köster vom Magazin 11Freunde beschrieb seine Zweifel unter der Überschrift "Der Scoop ist ein Fake". Im Frühjahr sorgte das Outing des US-Profispielers Robbie Rogers für Aufregung. Im Januar 2014 schließlich offenbarte der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger in einem Interview mit Die Zeit seine sexuelle Identität.

Zum Ende des Jahres sorgt der von der DFB-Kulturstiftung mit 15.000 Euro geförderte Film "Zwei Gesichter" dafür, dass wieder über Homophobie im Fußball diskutiert werden kann. Prof. Sybille Stürmer von der Macromedia Hochschule in Köln erinnert sich daran, wie sie erstmals von der Idee hörte: "Unsere Studenten müssen selbstständig einen gesellschaftspolitschen Film realisieren. Die Meisten betrachten das als lästige Pflichtaufgabe und erledigen die Sache in einem Monat. Als unser Student Christian Schäfer zu mir kam, und mir seine Idee präsentierte, wusste ich, das wird etwas ganz anderes."



Die 200 Stühle im Kölner Olympiamuseum reichten nicht. Wie gut, dass Stehplätze beim Fußball eindeutig dazugehören. Volles Haus also am Donnerstagabend bei der Premiere des Kurzspielfilms "Zwei Gesichter", in dem die Geschichte des unfreiwilligen Outings eines 18 Jahre alten Junioren-Bundesligaspielers erzählt wird.

"Mit einem Abend ist es nicht getan, dieser Film wird schrittweise weiter zu transportieren sein", sagte Eugen Gehlenborg. Dem Norddeutschen, im DFB-Präsidium zuständig für sozial- und gesellschaftspolitische Fragen, hatte der 24-minütige Kurzfilm gut gefallen. "Ein sehr unterstützenswertes Projekt", sagte Gehlenborg.

Homosexualität im Fußball erobert immer wieder Schlagzeilen

Erzählt wird die Geschichte des Junioren-Bundesligaspielers Jonathan. Er steht auf dem Sprung zum Profifußball. Gleichzeitig kämpft Jonathan mit seinem Doppelleben. Er ist schwul. Und aus Angst, dass jemand hinter seine Fassade blicken könnte, führt er eine Scheinbeziehung mit seiner Ex-Freundin Hannah. Es kommt zum Eklat. Hannah outet ihn vor der gesamten Mannschaft.

Die Fans der "Lindenstraße" kennen Klaus Nierhoff, der in "Zwei Gesichter" in einer Nebenrolle als schwuler Barkeeper auftritt. "Ähnlich wie vor ein paar Jahren bei den Frauen, sollte auch mit dem Thema Homosexualität im Fußball offen umgegangen werden", sagte Nierhoff, der in der ARD-Kultserie sieben Jahre lang die Rolle des Christian Brenner, eines Lokalpolitikers, spielte. Der beliebte TV-Schauspieler wünscht sich ein starkes Engagement des gesamten Fußballs. "Damit die Leute nicht mehr so ein Doppelleben führen müssen", sagte er.

Natürlich ist Homosexualität im Fußball eigentlich ein Nicht-Thema. Im modernen Fußball, mit seinen Scouting-Abteilungen, Datenbanken, Fitnesstrainern und Ernährungsberatern, in dem die Qualität des Spiels auf das Gramm genau gewogen, in dem alles ermittelt wird – Pass- und Zweikampfquote, Laufstrecke, Ballbesitz im letzten Drittel und – ganz wichtig – das Intervall zwischen Ballannahme und Weiterleitung – kann es da wirklich noch wichtig sein, mit wem Spieler X gestern Nacht unter einer Bettdecke lag?

Eigentlich nicht. Und dennoch erobert das Thema "Homosexualität im Fußball" immer wieder die Schlagzeilen. Der Deutsche Fußball-Bund positioniert sich seit etlichen Jahren. 2013 erschien die Broschüre "Fußball und Homosexualität", die an alle 26.000 Vereine verschickt wurde. Gemeinsam mit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld veröffentlichte der DFB die sogenannte "Berliner Erklärung" unter dem Motto "Gemeinsam gegen Homophobie. Für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz im Sport". Einzelne Vereine engagieren sich ebenfalls. So trugen die Spieler des 1. FC Köln vor einem Spiel in der 2. Bundesliga Trikots mit der Aufschrift "Schwule Pässe gibt es nicht".

DFB-Kulturstiftung fördert Film mit 15.000 Euro

Trotz großer Bemühungen um Normalität, birgt das Thema immer noch Zündstoff und sorgt regelmäßig für Schlagzeilen. So erschien im September 2012 im fluter, dem Magazin der Bundeszentrale für Politische Bildung, ein Interview mit einem angeblich schwulen Bundesligaspieler. Viele Leser zweifelten die Echtheit an, Philipp Köster vom Magazin 11Freunde beschrieb seine Zweifel unter der Überschrift "Der Scoop ist ein Fake". Im Frühjahr sorgte das Outing des US-Profispielers Robbie Rogers für Aufregung. Im Januar 2014 schließlich offenbarte der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger in einem Interview mit Die Zeit seine sexuelle Identität.

Zum Ende des Jahres sorgt der von der DFB-Kulturstiftung mit 15.000 Euro geförderte Film "Zwei Gesichter" dafür, dass wieder über Homophobie im Fußball diskutiert werden kann. Prof. Sybille Stürmer von der Macromedia Hochschule in Köln erinnert sich daran, wie sie erstmals von der Idee hörte: "Unsere Studenten müssen selbstständig einen gesellschaftspolitschen Film realisieren. Die Meisten betrachten das als lästige Pflichtaufgabe und erledigen die Sache in einem Monat. Als unser Student Christian Schäfer zu mir kam, und mir seine Idee präsentierte, wusste ich, das wird etwas ganz anderes."

Schäfer suchte und fand Unterstützung beim Kölner Jugendhaus "anyway". Glenn Büsing schrieb das Drehbuch. Zehn Sprech- und 80 Komparsenrollen wurden besetzt. Die DFB-Kulturstiftung unterstützte finanziell und ermöglichte einen Dreh im Stadion von Fortuna Köln. Im Januar war Schäfer zu Sybille Stürmer gegangen, nun im November fand die Premiere statt. Vor einem vollen Filmsaal im Kölner Sport- und Olympiamuseum.