Burkardt: "Die U 21-EM wird ein Riesenevent"

Jonathan Burkardt hat vom U 21-EM-Kader die zweitmeisten Bundesligaspiele (24) in der aktuellen Saison bestritten. Nur Wolfsburgs Ridle Baku hat zwei Einsätze mehr als der Mainzer Stürmer. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski spricht er über seine Vorfreude und Erwartungen.

DFB.de: Jonathan Burkardt, morgen steht für Deutschland das erste Spiel bei der EM in Ungarn an. Diese Endrunde wird anders verlaufen als andere Turniere. Sie ist zweigeteilt mit der Vorrunde im März und der K.o.-Runde ab Ende Mai. Kommt da schon ein richtiges EM-Feeling auf?

Burkardt: Das ist eine gute Frage. Es ist sicherlich eine schwierigere Situation als bei einer normalen EM, weil man sich als Mannschaft im Vorfeld nicht so gut finden kann, man aus den Vereinen geholt wird und dann direkt drei enorm wichtige Partien spielen muss. Aber das EM-Feeling kommt jetzt auf. Wir werden voll drin sein. Es ist ja ein Turnier, in dem es um alles geht.

DFB.de: Deutschland trifft erst auf Gastgeber Ungarn, dann auf die Niederlande und im letzten Spiel auf Rumänien. Wie stark schätzen Sie die Gruppe ein?

Burkardt: Ich kenne die anderen Mannschaften noch nicht so genau. Die Niederlande hat in der Qualifikation etwas souveräner gespielt als wir. Deswegen denke ich, dass die Holländer leichter Favorit sind. Ungarn dürfte als Gastgeber sehr unangenehm und schwierig sein. Ebenso Rumänien. Aber wir wollen und müssen zwei der drei Spiele gewinnen, wenn wir sicher weiterkommen wollen.

DFB.de: Haben Sie sich schon über mögliche Gegenspieler informiert?

Burkardt: Diese Informationen werden wir dann kurz vor den Spielen bekommen. Ich persönlich habe keine Spiele anderer U 21-Nationalmannschaften gesehen. Ich denke, dass es auch einen Tick wichtiger sein wird, dass wir uns auf unsere eigene Leistung konzentrieren. Wenn wir alles abrufen, werden die anderen gegen uns das Nachsehen haben.

DFB.de: Bei den letzten beiden EM-Turnieren stand Deutschland im Finale, wurde einmal Europameister und einmal Zweiter. Wie sehen die Ziele 2021 aus?

Burkardt: Es ist noch zu früh, um diese Frage zu beantworten. Die drei Spiele in der kurzen Länderspielpause sollten unser Hauptaugenmerk sein. Wir sollten gucken, dass wir unsere Gruppe überstehen. Über alles weitere können wir uns danach Gedanken machen.

DFB.de: Wie ist Ihr Verhältnis zum U 21-Bundestrainer Stefan Kuntz?

Burkardt: Ich wurde von ihm ein paar Mal eingeladen und aufgestellt. Wir haben ein gutes Verhältnis. Er führt die Mannschaft gut und wird uns gut auf die drei Spiele einstellen.

DFB.de: Wer ist Ihr bester Kumpel bei der U 21?

Burkardt: Wir sind wirklich eine total homogene Truppe. Egal woher man kommt, ob es die Jungs sind, die in Belgien kicken, oder die aus den anderen Vereinen der Bundesliga oder 2. Liga - es ist alles top. Am besten verstehe ich mich mit Finn Dahmen von Mainz 05, weil wir uns über die Jahre gut kennengelernt haben.

DFB.de: Hatten Sie als Jugendlicher ein fußballerisches Vorbild?

Burkardt: Nein, das eine große Vorbild hatte ich nicht.

DFB.de: Dann anders gefragt. Von welchem Stürmer kann man sich am meisten abgucken?

Burkardt: In der Bundesliga natürlich von Robert Lewandowski. Er ist der Angreifer, der in allen Bereichen der beste zentrale Mittelstürmer ist. Cristiano Ronaldo bewundere ich auch total, wie er es auch nach all den Jahren im Geschäft nach wie vor immer wieder schafft, Topleistungen abzurufen. Das sind großartige Spieler. 

DFB.de: Im Verein haben Sie in dieser Saison fast alle Bundesligaspiele bestritten und oft in der Startelf gestanden. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer persönlichen Entwicklung in den letzten Monaten?

Burkardt: Das Jahr fing etwas schwierig an, weil ich öfter auf der Bank saß. Mein Ziel vor der Saison war, mich über die Saison unter den ersten zwölf, 13 Spielern zu etablieren, die dann auch immer eingewechselt werden. Ich denke, das geht schon in die richtige Richtung. Die Entwicklung ist schon ganz gut. Jetzt möchte ich noch häufiger in der Startelf stehen.

DFB.de: Sie spielen jetzt Ihr drittes Jahr in der Bundesliga. Bei einer normalen Ausbildung wären Sie im dritten Lehrjahr und auf dem Sprung zum geschätzten Mitarbeiter. Sehen Sie sich auf dem Weg zum gestandenen Profi?

Burkardt: Ja, das kann man ganz gut miteinander vergleichen. Das erste Jahr hatte ich vier Bundesligaspiele, im zweiten waren es acht. Und in dieser Saison bin ich in fast jedem Spiel eingesetzt worden. Es geht immer weiter, man lernt immer mehr. Ich sehe eine gute persönliche Entwicklung und hoffe, dass es weiter aufwärts geht.

DFB.de: War der Schritt zu den Profis einfacher, als Sie gedacht hatten?

Burkardt: Nein, es war auf keinen Fall einfacher als gedacht. Es gab immer wieder Höhen und Tiefen, die man wegstecken muss. Es kommt dann darauf an, wie man damit umgeht. Im ersten Bundesligajahr hatte ich vier Startelfspiele in relativ kurzer Zeit hintereinander absolviert und wurde dann in der ganzen Saison gar nicht mehr eingesetzt. Das war gar nicht einfach. Zudem muss man sich erst an die total andere Intensität gewöhnen.

DFB.de: Wer war Ihr größter Förderer?

Burkardt: Da würde ich jetzt keinen Trainer im Speziellen nennen. Alle Trainer haben mich irgendwie unterstützt und mir geholfen: Bo Svensson als Jugendtrainer an der Kante zum Profifußball, Sandro Schwarz hat mir meine ersten Einsätze ermöglicht. So ging es immer weiter. Den einen großen Förderer gab es aber eigentlich nicht.

DFB.de: Wo sehen Sie bei sich noch Verbesserungspotenzial?

Burkardt: Meine Quote vor dem Tor könnte besser sein. Ich kann sicher noch mehr Tore schießen und muss konsequenter im Abschluss sein. Ich glaube aber, das kommt mit der Zeit.

DFB.de: In den sozialen Netzwerken sind Sie im Gegensatz zu den meisten Kollegen nicht zu finden.

Burkardt: Ich bin nicht auf Instagram, nicht auf Facebook und nicht auf Twitter. Ich mache da gar nichts.

DFB.de: Warum?

Burkardt: Ich möchte nicht so in diese Scheinwelt eintauchen mit den auf der einen Seite viel zu positiven Rückmeldungen, andererseits aber auch total negativem Feedback. Die Menschen wollen dort das perfekte Bild von sich zeigen. Das muss ich nicht haben. Ich bin ganz gut ohne soziale Medien gefahren, vermisse nichts und werde nicht abgelenkt.

[tg]

Jonathan Burkardt hat vom U 21-EM-Kader die zweitmeisten Bundesligaspiele (24) in der aktuellen Saison bestritten. Nur Wolfsburgs Ridle Baku hat zwei Einsätze mehr als der Mainzer Stürmer. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski spricht er über seine Vorfreude und Erwartungen.

DFB.de: Jonathan Burkardt, morgen steht für Deutschland das erste Spiel bei der EM in Ungarn an. Diese Endrunde wird anders verlaufen als andere Turniere. Sie ist zweigeteilt mit der Vorrunde im März und der K.o.-Runde ab Ende Mai. Kommt da schon ein richtiges EM-Feeling auf?

Burkardt: Das ist eine gute Frage. Es ist sicherlich eine schwierigere Situation als bei einer normalen EM, weil man sich als Mannschaft im Vorfeld nicht so gut finden kann, man aus den Vereinen geholt wird und dann direkt drei enorm wichtige Partien spielen muss. Aber das EM-Feeling kommt jetzt auf. Wir werden voll drin sein. Es ist ja ein Turnier, in dem es um alles geht.

DFB.de: Deutschland trifft erst auf Gastgeber Ungarn, dann auf die Niederlande und im letzten Spiel auf Rumänien. Wie stark schätzen Sie die Gruppe ein?

Burkardt: Ich kenne die anderen Mannschaften noch nicht so genau. Die Niederlande hat in der Qualifikation etwas souveräner gespielt als wir. Deswegen denke ich, dass die Holländer leichter Favorit sind. Ungarn dürfte als Gastgeber sehr unangenehm und schwierig sein. Ebenso Rumänien. Aber wir wollen und müssen zwei der drei Spiele gewinnen, wenn wir sicher weiterkommen wollen.

DFB.de: Haben Sie sich schon über mögliche Gegenspieler informiert?

Burkardt: Diese Informationen werden wir dann kurz vor den Spielen bekommen. Ich persönlich habe keine Spiele anderer U 21-Nationalmannschaften gesehen. Ich denke, dass es auch einen Tick wichtiger sein wird, dass wir uns auf unsere eigene Leistung konzentrieren. Wenn wir alles abrufen, werden die anderen gegen uns das Nachsehen haben.

DFB.de: Bei den letzten beiden EM-Turnieren stand Deutschland im Finale, wurde einmal Europameister und einmal Zweiter. Wie sehen die Ziele 2021 aus?

Burkardt: Es ist noch zu früh, um diese Frage zu beantworten. Die drei Spiele in der kurzen Länderspielpause sollten unser Hauptaugenmerk sein. Wir sollten gucken, dass wir unsere Gruppe überstehen. Über alles weitere können wir uns danach Gedanken machen.

DFB.de: Wie ist Ihr Verhältnis zum U 21-Bundestrainer Stefan Kuntz?

Burkardt: Ich wurde von ihm ein paar Mal eingeladen und aufgestellt. Wir haben ein gutes Verhältnis. Er führt die Mannschaft gut und wird uns gut auf die drei Spiele einstellen.

DFB.de: Wer ist Ihr bester Kumpel bei der U 21?

Burkardt: Wir sind wirklich eine total homogene Truppe. Egal woher man kommt, ob es die Jungs sind, die in Belgien kicken, oder die aus den anderen Vereinen der Bundesliga oder 2. Liga - es ist alles top. Am besten verstehe ich mich mit Finn Dahmen von Mainz 05, weil wir uns über die Jahre gut kennengelernt haben.

DFB.de: Hatten Sie als Jugendlicher ein fußballerisches Vorbild?

Burkardt: Nein, das eine große Vorbild hatte ich nicht.

DFB.de: Dann anders gefragt. Von welchem Stürmer kann man sich am meisten abgucken?

Burkardt: In der Bundesliga natürlich von Robert Lewandowski. Er ist der Angreifer, der in allen Bereichen der beste zentrale Mittelstürmer ist. Cristiano Ronaldo bewundere ich auch total, wie er es auch nach all den Jahren im Geschäft nach wie vor immer wieder schafft, Topleistungen abzurufen. Das sind großartige Spieler. 

DFB.de: Im Verein haben Sie in dieser Saison fast alle Bundesligaspiele bestritten und oft in der Startelf gestanden. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer persönlichen Entwicklung in den letzten Monaten?

Burkardt: Das Jahr fing etwas schwierig an, weil ich öfter auf der Bank saß. Mein Ziel vor der Saison war, mich über die Saison unter den ersten zwölf, 13 Spielern zu etablieren, die dann auch immer eingewechselt werden. Ich denke, das geht schon in die richtige Richtung. Die Entwicklung ist schon ganz gut. Jetzt möchte ich noch häufiger in der Startelf stehen.

DFB.de: Sie spielen jetzt Ihr drittes Jahr in der Bundesliga. Bei einer normalen Ausbildung wären Sie im dritten Lehrjahr und auf dem Sprung zum geschätzten Mitarbeiter. Sehen Sie sich auf dem Weg zum gestandenen Profi?

Burkardt: Ja, das kann man ganz gut miteinander vergleichen. Das erste Jahr hatte ich vier Bundesligaspiele, im zweiten waren es acht. Und in dieser Saison bin ich in fast jedem Spiel eingesetzt worden. Es geht immer weiter, man lernt immer mehr. Ich sehe eine gute persönliche Entwicklung und hoffe, dass es weiter aufwärts geht.

DFB.de: War der Schritt zu den Profis einfacher, als Sie gedacht hatten?

Burkardt: Nein, es war auf keinen Fall einfacher als gedacht. Es gab immer wieder Höhen und Tiefen, die man wegstecken muss. Es kommt dann darauf an, wie man damit umgeht. Im ersten Bundesligajahr hatte ich vier Startelfspiele in relativ kurzer Zeit hintereinander absolviert und wurde dann in der ganzen Saison gar nicht mehr eingesetzt. Das war gar nicht einfach. Zudem muss man sich erst an die total andere Intensität gewöhnen.

DFB.de: Wer war Ihr größter Förderer?

Burkardt: Da würde ich jetzt keinen Trainer im Speziellen nennen. Alle Trainer haben mich irgendwie unterstützt und mir geholfen: Bo Svensson als Jugendtrainer an der Kante zum Profifußball, Sandro Schwarz hat mir meine ersten Einsätze ermöglicht. So ging es immer weiter. Den einen großen Förderer gab es aber eigentlich nicht.

DFB.de: Wo sehen Sie bei sich noch Verbesserungspotenzial?

Burkardt: Meine Quote vor dem Tor könnte besser sein. Ich kann sicher noch mehr Tore schießen und muss konsequenter im Abschluss sein. Ich glaube aber, das kommt mit der Zeit.

DFB.de: In den sozialen Netzwerken sind Sie im Gegensatz zu den meisten Kollegen nicht zu finden.

Burkardt: Ich bin nicht auf Instagram, nicht auf Facebook und nicht auf Twitter. Ich mache da gar nichts.

DFB.de: Warum?

Burkardt: Ich möchte nicht so in diese Scheinwelt eintauchen mit den auf der einen Seite viel zu positiven Rückmeldungen, andererseits aber auch total negativem Feedback. Die Menschen wollen dort das perfekte Bild von sich zeigen. Das muss ich nicht haben. Ich bin ganz gut ohne soziale Medien gefahren, vermisse nichts und werde nicht abgelenkt.

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