Vorbild Irmhild Venschott: Ehrenamt ist eine Lebensteinstellung

Rund 400.000 Menschen in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich für den Fußball. Sie sind Vereinsvorsitzender, Abteilungsleiterin, Jugendleiter oder Schatzmeisterin. Rechnet man die unzähligen freiwilligen Helfer hinzu - den Platzwart, die Betreuerin der Bambinis, den Papa am Grill, die Mama an der Waschmaschine - sind es zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen 1,7 Millionen Menschen, die dafür sorgen, dass der Ball rollt.

Die Aktion Ehrenamt des Deutschen Fußball-Bundes feiert im Jahr 2017 ihr 20-jähriges Jubiläum. Zwei Jahrzehnte der Unterstützung aller ehrenamtlich und freiwillig Engagierten. "20 Jahre, 20 Köpfe", "Verrückte" und Vorbilder: Im Jubiläumsjahr stellt DFB.de einige von ihnen vor. Heute: Irmhild Venschott aus Münster.

"Ich kann nur schwer Nein sagen"

"Eigentlich hätte ich ja mal gerne eine Pause", sagt Irmhild Venschott, wenn sie auf 39 Jahre Fußball zurückblickt, aber "bisher kam immer etwas dazwischen." Nach über 25 Jahren als Spielerin, war so ein Moment, wo eigentlich mal Zeit für eine Pause war. Doch die Damenmannschaft ihrer Borussia Münster stand vor der Auflösung, eine neue Trainerin musste her. Die Pause musste warten. Später kamen noch zwei Jugendmannschaften dazu, erst die U 13, später die U 15.

Nach zehn Jahren als Trainerin sollte es dann fürs Erste genug gewesen sein: "Irgendwann kann man sich ja selbst nicht mehr hören. Dann wollte ich auch mal Platz für jemand anderen machen." Nur als sportliche Leiterin sollte sie der Abteilung erhalten bleiben. Zeitgleich suchte der Verein dann einen Nachfolger für seinen zweiten Vorsitzenden im Bereich Breitensport. "Irmi", wie sie im Verein eigentlich jeder nennt, kann "nur schwer Nein sagen" und wird zur ersten weiblichen Vorsitzenden in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Vereins - das ist für sie natürlich nur Randnotiz.

Vom Schwimmen zum Fußball

Im selben Jahr sucht der Fußballkreis eine neue Trainerin für die Kreisauswahl der U 14-Mädchen. Irmhild Venschott überlegt nicht lange: "Eigentlich wollte ich ja aufhören als Trainerin, aber das zieht sich einfach so durch mein Leben: Irgendwas kommt immer dazwischen". Ob sie es bereue: "Nein, denn es macht mir immer noch Spaß."

Bevor die heute 49-Jährige als junges Mädchen zum Fußball kam, ist sie geschwommen: "Die Staffel hat mir am meisten Spaß gemacht. Ich habe früh gemerkt, dass mir Teamsport besser liegt". Fußball sollte es sein. Der Heimatverein hatte aber überhaupt keine Damenabteilung, also ging sie mit 15 Jahren zusammen mit ein paar Freundinnen kurzerhand zur benachbarten Borussia Münster. Mehr als drei Jahrzehnte später ist vor allem sie der Grund, dass es die Frauenfußball-Abteilung hier noch gibt. Bei den Seniorinnen ist der Kader mittlerweile so groß, dass man eine zweite Mannschaft anmelden musste.



Rund 400.000 Menschen in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich für den Fußball. Sie sind Vereinsvorsitzender, Abteilungsleiterin, Jugendleiter oder Schatzmeisterin. Rechnet man die unzähligen freiwilligen Helfer hinzu - den Platzwart, die Betreuerin der Bambinis, den Papa am Grill, die Mama an der Waschmaschine - sind es zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen 1,7 Millionen Menschen, die dafür sorgen, dass der Ball rollt.

Die Aktion Ehrenamt des Deutschen Fußball-Bundes feiert im Jahr 2017 ihr 20-jähriges Jubiläum. Zwei Jahrzehnte der Unterstützung aller ehrenamtlich und freiwillig Engagierten. "20 Jahre, 20 Köpfe", "Verrückte" und Vorbilder: Im Jubiläumsjahr stellt DFB.de einige von ihnen vor. Heute: Irmhild Venschott aus Münster.

"Ich kann nur schwer Nein sagen"

"Eigentlich hätte ich ja mal gerne eine Pause", sagt Irmhild Venschott, wenn sie auf 39 Jahre Fußball zurückblickt, aber "bisher kam immer etwas dazwischen." Nach über 25 Jahren als Spielerin, war so ein Moment, wo eigentlich mal Zeit für eine Pause war. Doch die Damenmannschaft ihrer Borussia Münster stand vor der Auflösung, eine neue Trainerin musste her. Die Pause musste warten. Später kamen noch zwei Jugendmannschaften dazu, erst die U 13, später die U 15.

Nach zehn Jahren als Trainerin sollte es dann fürs Erste genug gewesen sein: "Irgendwann kann man sich ja selbst nicht mehr hören. Dann wollte ich auch mal Platz für jemand anderen machen." Nur als sportliche Leiterin sollte sie der Abteilung erhalten bleiben. Zeitgleich suchte der Verein dann einen Nachfolger für seinen zweiten Vorsitzenden im Bereich Breitensport. "Irmi", wie sie im Verein eigentlich jeder nennt, kann "nur schwer Nein sagen" und wird zur ersten weiblichen Vorsitzenden in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Vereins - das ist für sie natürlich nur Randnotiz.

Vom Schwimmen zum Fußball

Im selben Jahr sucht der Fußballkreis eine neue Trainerin für die Kreisauswahl der U 14-Mädchen. Irmhild Venschott überlegt nicht lange: "Eigentlich wollte ich ja aufhören als Trainerin, aber das zieht sich einfach so durch mein Leben: Irgendwas kommt immer dazwischen". Ob sie es bereue: "Nein, denn es macht mir immer noch Spaß."

Bevor die heute 49-Jährige als junges Mädchen zum Fußball kam, ist sie geschwommen: "Die Staffel hat mir am meisten Spaß gemacht. Ich habe früh gemerkt, dass mir Teamsport besser liegt". Fußball sollte es sein. Der Heimatverein hatte aber überhaupt keine Damenabteilung, also ging sie mit 15 Jahren zusammen mit ein paar Freundinnen kurzerhand zur benachbarten Borussia Münster. Mehr als drei Jahrzehnte später ist vor allem sie der Grund, dass es die Frauenfußball-Abteilung hier noch gibt. Bei den Seniorinnen ist der Kader mittlerweile so groß, dass man eine zweite Mannschaft anmelden musste.

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"Einfach den Mut haben, es auszuprobieren"

Mit einer U 11- und einer U 13-Mannschaft wurde ein Unterbau für den Mädchenfußball geschaffen. Mit ihrer freundlichen und unkomplizierten Art schafft es Irmhild Venschott zudem immer wieder, junge Mädchen als Helferinnen und Trainerinnen zu gewinnen. Dennoch sagt sie: "Ich wünschte, noch mehr Leute hätten einfach mal den Mut, es auszuprobieren. Es gibt bestimmt viele, die gar nicht wissen, wie toll so ein Ehrenamt ist." Ein Ehrenamt sei oft mehr Geben als Nehmen und dennoch "hat es mein Leben so ungemein bereichert".

Der Fußball und auch das Ehrenamt hätten sie schließlich zu dem gemacht, was sie heute ist. Und vielleicht ist es auch kein Zufall, dass sie nach all den Jahren immer noch dabei ist. Klar, da war die Angst um das, was sie über Jahre aufgebaut hatte, aber eben auch noch mehr: Venschott nennt das Ehrenamt "eine Lebenseinstellung". Und so etwas legt man nicht so einfach ab. Heute ist der Frauenfußball bei der Borussia bestens aufgestellt. Eine Pause ist erst mal trotzdem nicht in Sicht: Dafür macht es noch zu viel Spaß.

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