50 JAHRE FRAUENFUSSBALL IM DFB

Frauen und Fußball – was heutzutage perfekt zusammenpasst, war vor über 50 Jahren noch unvorstellbar. Im Jahr 1955 war der Frauenfußball sogar verboten worden. Dennoch ließen sich die Frauen schon damals nicht davon abbringen, ihrem Lieblingssport nachzugehen, und gründeten in den 1950er- und 1960er-Jahren eigene Vereine und Verbände. Und die Beharrlichkeit hat sich gelohnt. Am 31. Oktober 1970 hob der DFB-Bundestag in Travemünde das Verbot offiziell wieder auf. Sportvereinen war es ab sofort gestattet, auch eine Frauen-Fußball­ab­teilung zu besitzen. 

Seither feierte der deutsche Frauenfußball einige Meilensteine. Im Herbst 1974 passierte eine der ersten Sensationen. Der Volleyschuss von Bärbel Wohlleben, TuS Wörrstadt, wurde von den Zuschauer*innen der ARD Sportschau zum ersten von einer Frau erzielten Tor des Monats gewählt. Wohlleben setzte sich bei der Wahl gegen die rein männliche Konkurrenz durch und gehört damit zu den bislang 13 Frauen, deren Treffer zum Tor des Monats gekürt wurden.

1982 fiel mit dem ersten Länderspiel gegen die Schweiz der offizielle Start­schuss der Frauen-National­mann­schaft. Seither gewann die DFB-Auswahl acht Europameisterschaften, zwei Welt­meis­ter­­­schaften und 2016 den Olympia­titel in Rio de Janeiro. Und auch auf Vereins­ebene entwickelte sich der Frauenfußball in Deutschland rasant nach oben. Nach dem ersten Europameistertitel 1989 wurde erstmals eine zweigleisige Bundesliga gegründet, die 1997 dann eingleisig wurde und mit zwölf Mann­schaften startete. 

Und auch im internationalen Vergleich kann sich der deutsche Fußball mehr als nur sehen lassen. Seit Einführung der UEFA Women’s Champions League, ehemals UEFA Women’s Cup, in der Saison 2001/2002 gewannen die drei deutschen Mannschaften aus Potsdam, Frankfurt und Wolfsburg insgesamt neunmal den re­nom­mierten inter­nationalen Titel. Kein anderes Land holte sich den europäischen Pokal so oft wie Deutschland.