LIEBE FANS DER 3. LIGA,

sportlich war es die Saison der großen Traditionsvereine. Der 1. FC Magdeburg krönte sich souverän zum Meister. Mit Eintracht Braunschweig und dem 1. FC Kaiserslautern schafften zwei weitere namhafte Klubs die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Alle wurden sie getragen durch ihre leidenschaftlichen Fans, die nach Ende der Corona-Einschränkungen in der Spielzeit 2021/2022 endlich wieder in die Stadien zurückkehren konnten. Das Fritz-Walter-Stadion war gleich zweimal ausverkauft mit knapp 50.000 Menschen – das zeigt die enorme Wucht des FCK, der eine harte Zeit hinter sich gebracht hat.

Besonders hervorzuheben ist die überragende Saison des 1. FC Magdeburg. Der FCM hat nach dem Abstieg 2019 zwei sehr schwierige Jahre erlebt, daraus die richtigen Lehren gezogen, sich zurückgekämpft und sich mit dem Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga belohnt. Rückschläge wegstecken, nach Niederschlägen wieder aufstehen – das zeichnet echte Champions aus. Die Entwicklung, die das Team unter Trainer Christian Titz seit dessen Amtsantritt im Februar 2021 genommen hat, verdient höchste Anerkennung. Auf dem Spielfeld hat Baris Atik mit seinem Scorer-Rekord neue Maßstäbe in der 3. Liga gesetzt.

Ein ganz anderes und leider trauriges Kapitel war das Aus für Türkgücü München. Zum ersten Mal in der Geschichte der 3. Liga musste ein Klub mitten in der Saison den Spielbetrieb einstellen. Diese unrühmliche Premiere hat uns im DFB betroffen und nachdenklich gemacht. Das Zulassungsverfahren ist hier an Grenzen gestoßen.

Umso wichtiger ist es, dass wir auf Grundlage der Empfehlungen aus der Task Force „Wirtschaftliche Stabilität 3. Liga“ gemeinsam mit den Vereinen Maßnahmen auf den Weg gebracht haben, die in den Spielzeiten 22/23 und 23/24 greifen. Sie sollen helfen, die Liga finanziell auf festere Füße zu stellen. Gleiches gilt für weitere Optimierungen des Zulassungsverfahrens, die das DFB-Präsidium in Abstimmung mit dem Ausschuss 3. Liga als Reaktion auf die Fälle Türkgücü München und KFC Uerdingen zusätzlich vor wenigen Monaten beschlossen hat.

Grundsätzlich gilt: Der Liga-Träger setzt Leitplanken; in der Verantwortung für das eigene Wirtschaften stehen aber in erster Linie die Klubs selbst. Das gilt mehr denn je, nachdem der kürzlich erfolgte Abschluss des Medienrechte-Vertrages in der 3. Liga für den Zeitraum von 2023 bis 2027 eine erneute Steigerung der Erlöse beschert hat. Die Einnahmen aus diesem Bereich für die Klubs werden sich damit um rund 50 Prozent erhöhen.

In Verbindung mit den beschriebenen Maßnahmen im Zulassungsverfahren, dem unverändert spannenden sportlichen Wettbewerb und der hohen öffentlichen Aufmerksamkeit blicke ich daher für die 3. Liga sehr optimistisch in die Zukunft.

Herzlichst Ihr

Peter Frymuth
DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung