Auf den Spuren von Julius Hirsch

DEPORTATION NACH AUSCHWITZ | BIELEFELD | 65 Bruder Robert und ein weiterer Bruder im Block 10 in Monowitz untergebracht war. Robert Voos brachte sich selbst durch das Zurennen auf den elektrischen Zaun um, der andere Bruder ist selektiert und ermor- det worden. Paul Hoffmann und Julius Voos waren Bettnachbarn in Block 10 in Monowitz – durch diverse abendliche Gespräche mit Paul Hoffmann ist überliefert, dass Julius Voos sich regelmäßig über die Behandlung der jüdischen Gefangenen aufregte. Auch versammelte Voos im Jahr 1943 an den hohen jüdischen Feiertagen die gläubigen Häftlinge seines Blocks um sich und hielt in einer Ecke der Baracke improvisierte Gottesdienste mit ihnen ab. Franz Uni- kower, ein weiterer Mithäftling, erinnerte sich daran, dass Voos als einer der wenigen Rabbiner „das Lager erbarmungslos mitgemacht, schwerstgearbeitet, gehungert und gedurstet und seine Kameraden noch aufgerichtet“ hat. Mit ihm, so der Überlebende aus Breslau, sei ein „vorbildlicher Mensch, der für jeden ein gutes Wort hatte, zugrunde“ gegangen. Julius Voos starb im Krankenbau des KZ Monowitz am 2. Januar 1944, sein Tod ist in den Unterlagen des Kran- kenbaus verzeichnet. Seit 1988 erinnert die Julius- Voos-Gasse in Münsters Innenstadt an den Rabbiner. Drei Stolpersteine für Julius, Stephanie und Denny Voos liegen auf dem Platz des Westfälischen Friedens in Münster. Im Jahr 1988 wurde eine Straße im Zentrum Münsters nach Julius Voos benannt. Foto: Katharina Röleke

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