© 2016 Getty Images

Nordirland

Tor: Roy Carroll (Notts County), Alan Mannus (St Johnstone FC), Michael McGovern (Hamilton Academical FC)

Abwehr: Chris Baird (Derby County), Craig Cathcart (FC Watford), Jonny Evans (West Bromwich Albion), Lee Hodson (Milton Keynes Dons), Aaron Hughes (Melbourne City FC), Gareth McAuley (West Bromwich Albion), Luke McCullough (Doncaster Rovers), Conor McLaughlin (Fleetwood Town), Paddy McNair (Manchester United)

Mittelfeld: Stuart Dallas (Leeds United), Steven Davis (FC Southampton), Corry Evans (Blackburn Rovers), Shane Ferguson (FC Millwall), Niall McGinn (FC Aberdeen), Oliver Norwood (FC Reading), Jamie Ward (Nottingham Forest)

Sturm: Will Grigg (Wigan Athletic), Kyle Lafferty (Norwich City), Josh Magennis (Kilmarnock FC), Conor Washington (Queens Park Rangers)

Trainer: Michael O'Neill

Neue Generation will bei EM nächstes Kapitel schreiben

Was verbindet man mit nordirischem Fußball? Richtig! Tugenden wie harte Arbeit, Leidenschaft Kampf, und natürlich den Namen George Best. Doch, und das haben die Erfahrungen der EM-Qualifikation gezeigt, das ist längst nicht mehr alles, was die nordirischen Fußballer zu bieten haben.

Unter Coach Michael O'Neill glänzte Deutschlands Gruppengegner mit spielerischer Leichtigkeit, Dynamik und Nervenstärke: Auf dem Weg zur EURO 2016 in Frankreich haben die Nordiren nicht wenige überrascht und sich vollkommen verdient als Sieger der Gruppe F erstmals für eine EM qualifiziert. Vor den stark eingeschätzten Rumänen und Ungarn und mit riesigem Vorsprung auf Ex-Europameister Griechenland. Nur eine Niederlage setzte es in den zehn Qualispielen. 

"Das ist eine unglaubliche Leistung, ein unglaubliches Ergebnis", sagte Mittelfeldspieler Oliver Nordwood: "Die Jungs können richtig stolz sein." Und sein Teamkollege Steven Davis brachte es auf den Punkt: "Das ist das Stoff, aus dem Träume sind. Wir haben davon geträumt, und die Hoffnungen haben sich erfüllt."

O'Neill ist seit Dezember 2011 im Amt. Unter seiner Regie verpassten die Nordiren zwar die WM 2014, doch der Verband hielt am Teammanager fest, verlängerte dessen Vertrag im November 2013 vorzeitig, und der Nordire zahlte das Vertrauen zurück. Der folgende, kaum für möglich gehaltene Umschwung, mit der Qualifikation für die EURO in Frankreich als strahlenden Höhepunkt kann getrost als eine der größten Sensationen im europäischen Fußball der vergangenen Jahre bezeichnet werden.

Spieler sind längst Volkshelden

In Nordirland entfachte das Team eine selten dagewesene Fußball-Euphorie. Die Spieler sind längst Volkshelden, nie gingen mehr grüne Nationaltrikots über den Ladentisch. Alle Quali-Heimspiele waren ausverkauft, und auch der Ansturm auf die Tickets für Frankreich war riesig.

Den Nordiren ist eine Überraschung zuzutrauen, schließlich ist der Teamgeist der große Trumpf von O'Neills Mannschaft. Es gibt keinen herausragenden Namen, keinen Superstar - keinen wie George Best. Noch immer ist der schillernde Ex-ManUnited-Profi ein Volksheld auf der Insel. Seine Leistungen auf und abseits des Platzes sind unvergessen und machten ihn weltberühmt. Am 25. November 2005 verstarb Best im Alter von 59 Jahren an einem Multiorganversagen - an seinem Todestag ehren die Nordiren ihn auch heute noch.

Übrigens: Einen Eintrag in den Geschichtsbüchern der Fußball-WM haben die Nordiren dank Norman Whiteside schon seit Jahren sicher. Noch immer ist er der jüngste Akteur, der bislang in einem WM-Spiel zum Einsatz gekommen ist. 17 Jahre und 42 Tage war Whiteside alt, als er bei der WM 1982 in Spanien für die Nordiren gegen Jugoslawien auflief.

Auch beim bis dato letzten Auftritt auf der ganz großen Fußball-Bühne bei der WM 1986 in Mexiko war Whiteside dabei. Nun will die neue Generation bei der EM das nächste Kapitel ihrer Historie schreiben, oder wie O'Neill es ausdrückt: "Wir wollen unser Volk stolz machen."