Grindel will bei EM 2024 "Brücken bauen"

Bei der Weltmeisterschaft im Sommer in Russland muss die deutsche Nationalmannschaft ohne Philipp Lahm spielen - der Kapitän des Weltmeisterteams von 2014 hatte im Anschluss an das Turnier in Brasilien seine Karriere im DFB-Trikot beendet. Aber sie muss nicht ohne seine Unterstützung auskommen. Denn DFB-Ehrenspielführer Lahm, mittlerweile ganz als Fußballer zurückgetreten, hält weiter zu seiner ehemaligen Mannschaft und zu seinem früheren Bundestrainer Joachim Löw.

Nicht nur, weil er nun wieder Fan ist und Spiele des DFB-Teams aus einer anderen Perspektive erlebt. Sondern auch, weil er sich als offizieller Botschafter Rückenwind für die Bewerbung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) um die Ausrichtung der UEFA EURO 2024 erhofft. "Erfolg ist das beste Mittel, um Begeisterung zu entfachen", sagte Lahm am Dienstag auf der Bühne des Sportbusiness-Kongresses SPOBIS in Düsseldorf. Er selbst diente dabei als strahlendes Beispiel. Denn die Begeisterung des hochdekorierten Fußballers, der neben dem WM-Titel achtmal die Deutsche Meisterschaft, sechsmal den DFB-Pokal und auch die Champions League gewinnen konnte, für seine neue Aufgabe war deutlich spürbar. "Es macht mir immer mehr Spaß", sagte Lahm und erinnerte an ein Turnier, das vor zwölf Jahren nachhaltig die Botschaft aussendete, dass auch Deutschland ein Land des Lächelns sein kann: an die Weltmeisterschaft 2006, das letzte große Turnier der Männer in Deutschland.

EM-Botschafter Lahm: "Heim-WM 2006 war einmalig"

"Die WM 2006 war meine erste WM, und die Begeisterung zu erleben, so ein Turnier ausrichten zu dürfen, das war einmalig", sagte Lahm. "Die Ereignisse und Erlebnisse werde ich nie vergessen. Diese Erlebnisse werden mich ein Leben lang begleiten. Von den Bildern her war 2006 am intensivsten. Es war sensationell, wie uns die Zuschauer durch das Turnier getragen haben." Keine Wiederholung, aber eine Neuauflage, das ist der Anspruch des früheren Fußballprofis, der nun als Unternehmer erfolgreich ist: "Wir wollen die Menschen noch einmal so begeistern wie 2006."

DFB-Präsident Reinhard Grindel, der neben Lahm auf dem Podium Platz genommen hatte, weiß, wie das gelingen kann. Indem die Bewerbung des DFB nicht nur sportliche Höchstleistungen zum Ziel, sondern auch nachhaltige Entwicklungen im Fußball im Blick hat, die die Fans mitnehmen auf dem Weg zur EURO. "Wir wollen ein Fußballfest organisieren, mit dem Brücken gebaut werden zwischen Hunderttausenden Fans. In einer Zeit, in der in vielen Ländern auf nationale Interessen geschaut wird", sagte Grindel. Unter dem Motto "United by Football – Vereint im Herzen Europas" soll bereits die Bewerbung Zeichen setzen gegen Abgrenzung und Abschottung und für ein Miteinander - auf dem Rasen und auf den Rängen.

Grindel: "Bewerbung ist Leuchtturmprojekt"

So soll von der UEFA EURO 2024 der gesamte deutsche Fußball profitieren, nicht nur die Spitze, sondern vor allem auch die rund 25.000 Amateurvereine in Deutschland. Die Bewerbung des DFB sei ein "Leuchtturmprojekt", sagte Grindel und erinnerte daran, dass die Mehrheit der deutschen Nationalspieler nicht bei Bayern München oder Borussia Dortmund mit dem Fußballspielen begann, sondern im Amateurverein um die Ecke. Philipp Lahm etwa bei der FT Gern, wo seine Mutter noch heute Jugendleiterin ist. Nach der WM 2006 konnte sie viele neue Mitglieder im Klub begrüßen, vor allem Kinder und Jugendliche, die ihren Idolen aus dem Fernsehen nacheifern wollten. Diese Perspektive böte auch die EURO 2024 ein weiteres Mal.

Der Präsident wie der Botschafter machten deutlich, dass die Bewerbung des DFB von Beginn an von Transparenz geprägt ist. "Wir wollen zeigen: Es geht auch, wenn man sich an die Regeln hält - wertebasiert und grundanständig. Bereits der Prozess zur Auswahl der zehn Spielorte war beispielhaft transparent und wurde von Transparency International Deutschland begleitet. Wir sind völlig gläsern", sagte Grindel. Auch Lahm meinte: "Wir wollen Regeln einhalten und glaubwürdig sein." Seine Begeisterung für eine Europameisterschaft in Deutschland glaubte man ihm jedenfalls aufs Wort. Sicherlich keine schlechte Voraussetzung, um am Ende erfolgreich zu sein.

Der Deutsche Fußball-Bund will nach 1988 ein zweites Mal eine Europameisterschaft in Deutschland ausrichten. Bis zum 27. April muss der DFB die vollständigen Bewerbungsunterlagen bei der UEFA einreichen. Die Entscheidung über den Ausrichter fällt im September 2018. Alle Infos zur Bewerbung gibt es hier.

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Bei der Weltmeisterschaft im Sommer in Russland muss die deutsche Nationalmannschaft ohne Philipp Lahm spielen - der Kapitän des Weltmeisterteams von 2014 hatte im Anschluss an das Turnier in Brasilien seine Karriere im DFB-Trikot beendet. Aber sie muss nicht ohne seine Unterstützung auskommen. Denn DFB-Ehrenspielführer Lahm, mittlerweile ganz als Fußballer zurückgetreten, hält weiter zu seiner ehemaligen Mannschaft und zu seinem früheren Bundestrainer Joachim Löw.

Nicht nur, weil er nun wieder Fan ist und Spiele des DFB-Teams aus einer anderen Perspektive erlebt. Sondern auch, weil er sich als offizieller Botschafter Rückenwind für die Bewerbung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) um die Ausrichtung der UEFA EURO 2024 erhofft. "Erfolg ist das beste Mittel, um Begeisterung zu entfachen", sagte Lahm am Dienstag auf der Bühne des Sportbusiness-Kongresses SPOBIS in Düsseldorf. Er selbst diente dabei als strahlendes Beispiel. Denn die Begeisterung des hochdekorierten Fußballers, der neben dem WM-Titel achtmal die Deutsche Meisterschaft, sechsmal den DFB-Pokal und auch die Champions League gewinnen konnte, für seine neue Aufgabe war deutlich spürbar. "Es macht mir immer mehr Spaß", sagte Lahm und erinnerte an ein Turnier, das vor zwölf Jahren nachhaltig die Botschaft aussendete, dass auch Deutschland ein Land des Lächelns sein kann: an die Weltmeisterschaft 2006, das letzte große Turnier der Männer in Deutschland.

EM-Botschafter Lahm: "Heim-WM 2006 war einmalig"

"Die WM 2006 war meine erste WM, und die Begeisterung zu erleben, so ein Turnier ausrichten zu dürfen, das war einmalig", sagte Lahm. "Die Ereignisse und Erlebnisse werde ich nie vergessen. Diese Erlebnisse werden mich ein Leben lang begleiten. Von den Bildern her war 2006 am intensivsten. Es war sensationell, wie uns die Zuschauer durch das Turnier getragen haben." Keine Wiederholung, aber eine Neuauflage, das ist der Anspruch des früheren Fußballprofis, der nun als Unternehmer erfolgreich ist: "Wir wollen die Menschen noch einmal so begeistern wie 2006."

DFB-Präsident Reinhard Grindel, der neben Lahm auf dem Podium Platz genommen hatte, weiß, wie das gelingen kann. Indem die Bewerbung des DFB nicht nur sportliche Höchstleistungen zum Ziel, sondern auch nachhaltige Entwicklungen im Fußball im Blick hat, die die Fans mitnehmen auf dem Weg zur EURO. "Wir wollen ein Fußballfest organisieren, mit dem Brücken gebaut werden zwischen Hunderttausenden Fans. In einer Zeit, in der in vielen Ländern auf nationale Interessen geschaut wird", sagte Grindel. Unter dem Motto "United by Football – Vereint im Herzen Europas" soll bereits die Bewerbung Zeichen setzen gegen Abgrenzung und Abschottung und für ein Miteinander - auf dem Rasen und auf den Rängen.

Grindel: "Bewerbung ist Leuchtturmprojekt"

So soll von der UEFA EURO 2024 der gesamte deutsche Fußball profitieren, nicht nur die Spitze, sondern vor allem auch die rund 25.000 Amateurvereine in Deutschland. Die Bewerbung des DFB sei ein "Leuchtturmprojekt", sagte Grindel und erinnerte daran, dass die Mehrheit der deutschen Nationalspieler nicht bei Bayern München oder Borussia Dortmund mit dem Fußballspielen begann, sondern im Amateurverein um die Ecke. Philipp Lahm etwa bei der FT Gern, wo seine Mutter noch heute Jugendleiterin ist. Nach der WM 2006 konnte sie viele neue Mitglieder im Klub begrüßen, vor allem Kinder und Jugendliche, die ihren Idolen aus dem Fernsehen nacheifern wollten. Diese Perspektive böte auch die EURO 2024 ein weiteres Mal.

Der Präsident wie der Botschafter machten deutlich, dass die Bewerbung des DFB von Beginn an von Transparenz geprägt ist. "Wir wollen zeigen: Es geht auch, wenn man sich an die Regeln hält - wertebasiert und grundanständig. Bereits der Prozess zur Auswahl der zehn Spielorte war beispielhaft transparent und wurde von Transparency International Deutschland begleitet. Wir sind völlig gläsern", sagte Grindel. Auch Lahm meinte: "Wir wollen Regeln einhalten und glaubwürdig sein." Seine Begeisterung für eine Europameisterschaft in Deutschland glaubte man ihm jedenfalls aufs Wort. Sicherlich keine schlechte Voraussetzung, um am Ende erfolgreich zu sein.

Der Deutsche Fußball-Bund will nach 1988 ein zweites Mal eine Europameisterschaft in Deutschland ausrichten. Bis zum 27. April muss der DFB die vollständigen Bewerbungsunterlagen bei der UEFA einreichen. Die Entscheidung über den Ausrichter fällt im September 2018. Alle Infos zur Bewerbung gibt es hier.

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