Toni Kroos

Draußen zuhause

"Ach, die lieben Kleinen. Die Süßen. Ist das schön, wenn du vom Training kommst oder vom Spiel, und du wirst freudig erwartet. Ich gebe zu, das hat eine ganze Weile gedauert. Ich bin schon ungeduldig geworden. Du investierst ganz viel, spielst, krabbelst, gehst jeden Tag spazieren mit ihnen, selbst, wenn es regnet. Du opferst dich beinahe auf, hast soviel Arbeit mit den beiden. Und dann, eines Tages, ganz unvermittelt, geben sie dir all das zurück. Kommen zum Kuscheln, zum Schmusen, strahlen dich an, jetzt kriegst du die Streicheleinheiten. Das gibt dir soviel. Aber es muss sich erst entwickeln.

Julius ist der etwas ältere von den beiden. Entsprechend vernünftiger ist er, ein richtig anständiger Kerl. Lennox dagegen, der etwas Jüngere: total verspielt. Tollt überall rum, ist gar nicht einzufangen. Nur Quatsch im Kopf. Den ganzen Tag. Nicht, dass jetzt jemand denkt, wir hätten den Kleinen nach dem Boxer Lennox Lewis benannt. Wir haben es nicht so mit dem Boxen. Wir fanden den Namen einfach schön. Julius und Lennox, unsere Augensterne. Jessica, meine Freundin, ist ganz vernarrt in sie.

Das einzige Problem: Wohin mit ihnen, wenn wir in Urlaub gehen? Wir schauen schon, dass wir sie so wenig wie möglich wegbringen. Aber manchmal muss es schon sein, wir brauchen auch mal Zeit für uns, für eine Woche vielleicht. Aber dafür gibt es ja diese Hotels, da geben wir sie dann hin, sie werden es schon überleben. Ich glaube, wir sind dann fast trauriger als die beiden.

Bei der Haussuche in München stand ganz obenan: ein Garten rundum sollte schon dabei sein. Damit Julius und Lennox unbeschwert und ungefährdet herumtollen können. Das müssten Sie mal sehen. Zu komisch, wenn sie sich beim Laufen auf die Ohren treten. Bitte? Ja, die treten sich beim Laufen auf die Ohren, es sind ja riesige Schlappohren, die sie beide haben. Vergaß ich etwa zu erwähnen, dass Julius und Lennox Hunde sind, wunderschöne Beagle? Ach so, dann wissen Sie es jetzt."