Deutsche WM-Bilanz gegen Südkorea: Zwei Duelle, zwei Siege

Zurück in der Spur: Die deutsche Nationalmannschaft hat beim Krimi gegen Schweden ihren ersten Sieg bei der WM in Russland eingefahren. Dank Toni Kroos' Last-Minute-Treffer zum 2:1 kann das Team von Bundestrainer Joachim Löw nun aus eigener Kraft das Achtelfinale erreichen. Heute (ab 16 Uhr, live im ZDF und bei Sky) geht es im dritten und letzten Gruppenspiel gegen Südkorea, das bislang noch punktlos ist, aber trotzdem noch Chancen aufs Achtelfinale hat. DFB.de macht den Faktencheck zur entscheidenden Partie gegen das Team aus Asien.

Die bisherigen Begegnungen

SELTENER GEGNER: Erst drei Aufeinandertreffen hat es bislang zwischen Deutschland und Südkorea gegeben. Die Bilanz spricht dabei mit zwei Siegen für das deutsche Team, Südkorea ging einmal als Sieger vom Feld.

ERSTES MAL BEI 45 GRAD: Das erste Duell fand am 27. Juni 1994 in der Hitze von Dallas bei rund 45 Grad Celsius in der Gruppenphase der WM in den USA statt. Das DFB-Team schoss durch Jürgen Klinsmann (12., 37.) und Karl-Heinz Riedle (20.) einen 3:0-Halbzeitvorsprung heraus, musste nach den Anschlusstreffern von Hwang Sun-Hong (52.) und Hong Myong-Bo (63.) aber nochmal um den Gruppensieg vor Spanien bangen.

MATCHWINNER BALLACK: Auch das zweite Duell trug sich bei einer WM zu, hatte aber letztlich eine größere Bedeutung als das erste. Im Halbfinale in Seoul 2002 setzte Gastgeber Südkorea den Deutschen stark zu, ehe der neben "Titan" Oliver Kahn beste DFB-Spieler des Turniers, Michael Ballack, die Mannschaft von Rudi Völler mit dem 1:0-Siegtreffer in der 75. Minute erlöste.

NIEDERLAGE IN FERNOST: Das jüngste Duell fand am 19. Dezember 2004 statt. In Busan besiegte Südkorea das deutsche Team mit 3:1, Ballacks zwischenzeitlichem Ausgleich nach 25 Minuten ließen die Gastgeber in den letzten 20 Minuten noch die Treffer zum 2:1 und 3:1 folgen.

OLYMPISCHES DUELL: Bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 traf die deutsche Olympiamannschaft auf die von Südkorea. Am zweiten Gruppenspieltag gab es ein 3:3. Nach der Führung des Salzburgers Hee-chan Hwang (25.) brachten Serge Gnabry (33.) und Davie Selke (55.) Deutschland erstmals in Führung, ehe Südkorea nach Toren von Heung-Min Son (57.) und Hyun-Jun Suk (86.) schon wie der Sieger aussah. Serge Gnabry rettete dem deutschen Team in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Treffer noch einen Zähler. Während Südkorea im Viertelfinale gegen Honduras ausschied (0:1) holte Deutschland die Silbermedaille und musste sich erst im Finale im Elfmeterschießen Brasilien geschlagen geben.

Schweden-Krimi

BESSER SPÄT ALS NIE: Mit seinem Freistoßtor zum 2:1 hat Toni Kroos in der fünften Minute der Nachspielzeit das späteste Tor der deutschen WM-Geschichte erzielt (Verlängerung nicht eingerechnet). Er sorgte damit für die erste Niederlage Schwedens in einem WM-Gruppenspiel seit 1990 gegen Costa Rica – zwischenzeitlichen hatten die Skandinavier keines von zehn WM-Gruppenspielen verloren.

GROSSE MORAL: Erstmals seit der WM 1974 gewann Deutschland ein WM-Spiel nach Pausenrückstand. Damals gelang dies ebenfalls gegen Schweden (4:2, nach 0:1 zur Halbzeit). Deutschland hat damit zum neunten Mal in Folge einer Niederlage bei einem WM-Spiel einen Sieg folgen lassen.

ALLES OFFEN: Vor dem letzten Spieltag ist die Ausgangslage in Gruppe F noch offen: Alle vier Teams können noch weiter kommen und ausscheiden. Mit ausreichend vielen Punkten und Toren – je nach Ausgang der Parallelpartie zwischen Schweden und Mexiko – kann Deutschland aus eigener Kraft das Achtelfinale sichern.

ACHT VON ZEHN: Deutschland hat acht der letzten zehn WM-Spiele gewonnen (ein Remis, eine Niederlage). Zudem gab es 15 Siege in den letzten 17 Pflichtspielen (ein Remis, eine Niederlage), wobei nur beim 0:1 gegen Mexiko zum WM-Auftakt nicht getroffen wurde.

TORE UND VORLAGEN: Toni Kroos war in seinen letzten fünf WM-Spielen an fünf Toren direkt beteiligt (drei Tore, zwei Assists).

DUTZEND VOLL GEMACHT: Thomas Müller hat mit dem Sieg gegen Schweden seinen zwölften Erfolg einem WM-Spiel gefeiert und mit Berti Vogts auf Platz neun der deutschen Bestenliste gleichgezogen. Das könnten ihm Manuel Neuer und Mesut Özil, die bei elf Siegen stehen, gegen Südkorea gleichtun.

ILLUSTRE RUNDE: Thomas Müller, Sami Khedira und Mesut Özil könnten auch bei ihrer dritten Weltmeisterschaft für Deutschland treffen und in einen illustren Kreis vorstoßen. Nur Uwe Seeler (1958-1970) und Miroslav Klose (2002-2014) netzten bei mehr WM-Endrunden für den DFB ein (jeweils bei vier Weltmeisterschaften). Bei drei WM-Turnieren trafen sonst nur Rudi Völler, Karl-Heinz Rummenigge, Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann für Deutschland.

Der Gegner

ERSTES TOR: Südkorea traf in seinem zweiten Gruppenspiel bei der WM ebenfalls in der Nachspielzeit: in der 93. Minute erzielte Heung-min Son den Anschlusstreffer zum 1:2-Endstand gegen Mexiko. Damit sind die Asiaten zwar noch punkt- aber immerhin nicht mehr torlos bei dieser WM. Der ehemalige Bundesliga-Profi Son war mit acht Schüssen und vier Torschussvorlagen der gefährlichste Mann auf dem Platz für ein koreanisches Team, das zwar mehr Torschüsse abgab (17:13), jedoch deutlich weniger Ballbesitz hatte (42 Prozent) als Mexiko.

OHNE PUNKTE RAUS: Alle drei Gruppenspiele verlor Südkorea übrigens nur 1990, als Deutschland Weltmeister wurde – auch beim deutschen Weltmeistertitel 1954 verlor Südkorea alle Gruppenpspiele, damals allerdings nur zwei.

ACHT JAHRE HER: Südkorea verlor seine letzten vier WM-Spiele und stellte damit seinen Negativrekord (1986 bis 1990) ein. Seit acht WM-Spielen sind die Asiaten sieglos, dabei gab es zwei Remis und sechs Niederlagen. Der letzte Erfolg war ein 2:0 gegen Griechenland zum Auftakt der WM 2010 in Südafrika. 17 Gegentore gab es für Südkorea in diesen letzten acht WM-Partien, im Schnitt also über zwei pro Spiel.

GRÜNDUNG UNTER JAPANISCHER HERRSCHAFT: Der Koreanische Fußball-Bund wurde 1928 noch unter japanischer Herrschaft über die Region gegründet und 1948 nach der Unabhängigkeit zu Japan neu aufgelegt. Im gleichen Jahr trat die Republik Korea der FIFA bei.

ERSTES LÄNDERSPIEL: Bereits 13 Tage vor der Unabhängigkeit am 15. August 1948 fand das erste offizielle Länderspiel der südkoreanischen Mannschaft statt. In London besiegte das Team Mexiko bei den Olympischen Spielen mit 5:3.

ASIENMEISTER: Siege feierte das Nationalteam bei den ersten beiden Teilnahmen an den Asienmeisterschaften 1956 und 1960. Danach reichte es bei diesen Turnieren zu vier zweiten und vier dritten Plätzen.

HEIM-WM: 2002 richtete Südkorea gemeinsam mit Japan die erste WM auf dem asiatischen Kontinent aus und erreichte das Halbfinale gegen Deutschland. Im späteren Spiel um Platz drei unterlag Südkorea anschließend der Türkei 2:3. Platz vier ist dennoch der größte Erfolg der südkoreanischen Fußballgeschichte.

EINST ASSISTENT, JETZT CHEF: Trainer der Südkoreaner ist seit Juli 2017 Tae-yong Shin, der zuvor drei Jahre als Assistent und auch zeitweise Interimscoach der "Taeguk Warriors" fungiert sowie nebenbei auch die sükoreanische U20 und U23 betreut hatte. In seiner aktiven Karriere lief der Mittelfeldspieler in beinahe 300 Ligaspielen für den Seongnam FC auf, in denen ihm über 70 Tore gelangen. 2005 spielte er noch für den australischen Klub Brisbane Roar, für den später auch Thomas Broich auflief.

REKORDSCHÜTZE AUS DER BUNDESLIGA: Südkoreas ist ein alter Bekannter aus der Bundesliga: Bum-kun Cha, der zwischen 1978 und 1989 für Darmstadt, Frankfurt und Leverkusen 308 Bundesligaspiele bestritt und mit 98 Bundesligatoren lange Zeit der torgefährlichste Ausländer der Ligahistorie war. Chas Sohn Du-ri spielte ebenfalls in Deutschlands Beletage. Für Südkorea schoss Bum-kun Cha in 121 Länderspielen 55 Treffer.

KAPITÄN UND REKORDSPIELER: Kapitän des Teams ist Sung-yong Ki, der mit Swansea City in der abgelaufenen Saison aus der Premier League in die zweitklassige Championship abstieg. Er hat von allen Aktiven im Kader auch die meisten Länderspiele bestritten (104).

AUGSBURGER AUSWAHLSPIELER: Mit Ja-cheol Koo vom FC Augsburg ist auch ein Bundesligaspieler für Südkorea bei der WM dabei. Koo spielt seit 2011 in Deutschland (Wolfsburg, Mainz und Augsburg) und ist mit 185 Einsätzen (26 Toren) nach Bum-kun Cha der Südkoreaner mit den meisten Partien in der Bundesliga. Zwölf der 23 Spieler des WM-Kaders spielen in der Heimat. Yong Lee von Jeonbuk Hyundai Motors, geboren an Heiligabend 1986, ist der älteste Spieler im Kader. Seung-woo Lee (geboren am 6. Januar 1998) von Hellas Verona der jüngste. Stürmer Heung-min Son spielte zwischen 2010 und 2015 in der Bundesliga für den Hamburger SV und Bayer 04 Leverkusen und traf in 135 Partien 41-mal. Von allen Südkoreanern erzielte nur Cha Bum-kun mehr Tore in der Bundesliga (98).

Der Spielort

FUSSBALL IN DER SEEROSE: Austragungsort ist die Kasan-Arena. Sie liegt am Ufer des Flusses Kasanka im Nordosten der gleichnamigen Hauptstadt der Region Tartastan. Das Stadion ersetzt das alte Zentralstadion als Spielstätte des russischen Erstligisten Rubin Kasan, fasst 45.105 Zuschauer und ist in seiner Form einer Seerose nachempfunden. Der Bau wurde am 14. Juni 2013 bei der Sommer-Universiade eingeweiht. Ein prägnantes Merkmal ist die riesige LED-Medienfassade des Stadions. Sie ist mit einer Größe von 3622 Quadratmetern die weltweit größte ihrer Art an einem Fußballstadion.

ZURÜCK IN KASAN: Die Kasan-Arena war bereits 2017 einer der vier Spielorte des Confed Cups. Deutschland traf hier in der Gruppenphase auf Chile (1:1). Es war das bislang einzige Länderspiel des DFB-Teams in Kasan.

PARTNERSTADT BRAUNSCHWEIG: Kasan liegt ungefähr 800 Kilometer östlich von Moskau und gilt als bedeutendes Zentrum des russischen Islam. Kasan hat gut 1,1 Millionen Einwohner und beherbergt unter anderem die Staatliche Universität Kasan – die zweitälteste Russlands.

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Zurück in der Spur: Die deutsche Nationalmannschaft hat beim Krimi gegen Schweden ihren ersten Sieg bei der WM in Russland eingefahren. Dank Toni Kroos' Last-Minute-Treffer zum 2:1 kann das Team von Bundestrainer Joachim Löw nun aus eigener Kraft das Achtelfinale erreichen. Heute (ab 16 Uhr, live im ZDF und bei Sky) geht es im dritten und letzten Gruppenspiel gegen Südkorea, das bislang noch punktlos ist, aber trotzdem noch Chancen aufs Achtelfinale hat. DFB.de macht den Faktencheck zur entscheidenden Partie gegen das Team aus Asien.

Die bisherigen Begegnungen

SELTENER GEGNER: Erst drei Aufeinandertreffen hat es bislang zwischen Deutschland und Südkorea gegeben. Die Bilanz spricht dabei mit zwei Siegen für das deutsche Team, Südkorea ging einmal als Sieger vom Feld.

ERSTES MAL BEI 45 GRAD: Das erste Duell fand am 27. Juni 1994 in der Hitze von Dallas bei rund 45 Grad Celsius in der Gruppenphase der WM in den USA statt. Das DFB-Team schoss durch Jürgen Klinsmann (12., 37.) und Karl-Heinz Riedle (20.) einen 3:0-Halbzeitvorsprung heraus, musste nach den Anschlusstreffern von Hwang Sun-Hong (52.) und Hong Myong-Bo (63.) aber nochmal um den Gruppensieg vor Spanien bangen.

MATCHWINNER BALLACK: Auch das zweite Duell trug sich bei einer WM zu, hatte aber letztlich eine größere Bedeutung als das erste. Im Halbfinale in Seoul 2002 setzte Gastgeber Südkorea den Deutschen stark zu, ehe der neben "Titan" Oliver Kahn beste DFB-Spieler des Turniers, Michael Ballack, die Mannschaft von Rudi Völler mit dem 1:0-Siegtreffer in der 75. Minute erlöste.

NIEDERLAGE IN FERNOST: Das jüngste Duell fand am 19. Dezember 2004 statt. In Busan besiegte Südkorea das deutsche Team mit 3:1, Ballacks zwischenzeitlichem Ausgleich nach 25 Minuten ließen die Gastgeber in den letzten 20 Minuten noch die Treffer zum 2:1 und 3:1 folgen.

OLYMPISCHES DUELL: Bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 traf die deutsche Olympiamannschaft auf die von Südkorea. Am zweiten Gruppenspieltag gab es ein 3:3. Nach der Führung des Salzburgers Hee-chan Hwang (25.) brachten Serge Gnabry (33.) und Davie Selke (55.) Deutschland erstmals in Führung, ehe Südkorea nach Toren von Heung-Min Son (57.) und Hyun-Jun Suk (86.) schon wie der Sieger aussah. Serge Gnabry rettete dem deutschen Team in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Treffer noch einen Zähler. Während Südkorea im Viertelfinale gegen Honduras ausschied (0:1) holte Deutschland die Silbermedaille und musste sich erst im Finale im Elfmeterschießen Brasilien geschlagen geben.

Schweden-Krimi

BESSER SPÄT ALS NIE: Mit seinem Freistoßtor zum 2:1 hat Toni Kroos in der fünften Minute der Nachspielzeit das späteste Tor der deutschen WM-Geschichte erzielt (Verlängerung nicht eingerechnet). Er sorgte damit für die erste Niederlage Schwedens in einem WM-Gruppenspiel seit 1990 gegen Costa Rica – zwischenzeitlichen hatten die Skandinavier keines von zehn WM-Gruppenspielen verloren.

GROSSE MORAL: Erstmals seit der WM 1974 gewann Deutschland ein WM-Spiel nach Pausenrückstand. Damals gelang dies ebenfalls gegen Schweden (4:2, nach 0:1 zur Halbzeit). Deutschland hat damit zum neunten Mal in Folge einer Niederlage bei einem WM-Spiel einen Sieg folgen lassen.

ALLES OFFEN: Vor dem letzten Spieltag ist die Ausgangslage in Gruppe F noch offen: Alle vier Teams können noch weiter kommen und ausscheiden. Mit ausreichend vielen Punkten und Toren – je nach Ausgang der Parallelpartie zwischen Schweden und Mexiko – kann Deutschland aus eigener Kraft das Achtelfinale sichern.

ACHT VON ZEHN: Deutschland hat acht der letzten zehn WM-Spiele gewonnen (ein Remis, eine Niederlage). Zudem gab es 15 Siege in den letzten 17 Pflichtspielen (ein Remis, eine Niederlage), wobei nur beim 0:1 gegen Mexiko zum WM-Auftakt nicht getroffen wurde.

TORE UND VORLAGEN: Toni Kroos war in seinen letzten fünf WM-Spielen an fünf Toren direkt beteiligt (drei Tore, zwei Assists).

DUTZEND VOLL GEMACHT: Thomas Müller hat mit dem Sieg gegen Schweden seinen zwölften Erfolg einem WM-Spiel gefeiert und mit Berti Vogts auf Platz neun der deutschen Bestenliste gleichgezogen. Das könnten ihm Manuel Neuer und Mesut Özil, die bei elf Siegen stehen, gegen Südkorea gleichtun.

ILLUSTRE RUNDE: Thomas Müller, Sami Khedira und Mesut Özil könnten auch bei ihrer dritten Weltmeisterschaft für Deutschland treffen und in einen illustren Kreis vorstoßen. Nur Uwe Seeler (1958-1970) und Miroslav Klose (2002-2014) netzten bei mehr WM-Endrunden für den DFB ein (jeweils bei vier Weltmeisterschaften). Bei drei WM-Turnieren trafen sonst nur Rudi Völler, Karl-Heinz Rummenigge, Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann für Deutschland.

Der Gegner

ERSTES TOR: Südkorea traf in seinem zweiten Gruppenspiel bei der WM ebenfalls in der Nachspielzeit: in der 93. Minute erzielte Heung-min Son den Anschlusstreffer zum 1:2-Endstand gegen Mexiko. Damit sind die Asiaten zwar noch punkt- aber immerhin nicht mehr torlos bei dieser WM. Der ehemalige Bundesliga-Profi Son war mit acht Schüssen und vier Torschussvorlagen der gefährlichste Mann auf dem Platz für ein koreanisches Team, das zwar mehr Torschüsse abgab (17:13), jedoch deutlich weniger Ballbesitz hatte (42 Prozent) als Mexiko.

OHNE PUNKTE RAUS: Alle drei Gruppenspiele verlor Südkorea übrigens nur 1990, als Deutschland Weltmeister wurde – auch beim deutschen Weltmeistertitel 1954 verlor Südkorea alle Gruppenpspiele, damals allerdings nur zwei.

ACHT JAHRE HER: Südkorea verlor seine letzten vier WM-Spiele und stellte damit seinen Negativrekord (1986 bis 1990) ein. Seit acht WM-Spielen sind die Asiaten sieglos, dabei gab es zwei Remis und sechs Niederlagen. Der letzte Erfolg war ein 2:0 gegen Griechenland zum Auftakt der WM 2010 in Südafrika. 17 Gegentore gab es für Südkorea in diesen letzten acht WM-Partien, im Schnitt also über zwei pro Spiel.

GRÜNDUNG UNTER JAPANISCHER HERRSCHAFT: Der Koreanische Fußball-Bund wurde 1928 noch unter japanischer Herrschaft über die Region gegründet und 1948 nach der Unabhängigkeit zu Japan neu aufgelegt. Im gleichen Jahr trat die Republik Korea der FIFA bei.

ERSTES LÄNDERSPIEL: Bereits 13 Tage vor der Unabhängigkeit am 15. August 1948 fand das erste offizielle Länderspiel der südkoreanischen Mannschaft statt. In London besiegte das Team Mexiko bei den Olympischen Spielen mit 5:3.

ASIENMEISTER: Siege feierte das Nationalteam bei den ersten beiden Teilnahmen an den Asienmeisterschaften 1956 und 1960. Danach reichte es bei diesen Turnieren zu vier zweiten und vier dritten Plätzen.

HEIM-WM: 2002 richtete Südkorea gemeinsam mit Japan die erste WM auf dem asiatischen Kontinent aus und erreichte das Halbfinale gegen Deutschland. Im späteren Spiel um Platz drei unterlag Südkorea anschließend der Türkei 2:3. Platz vier ist dennoch der größte Erfolg der südkoreanischen Fußballgeschichte.

EINST ASSISTENT, JETZT CHEF: Trainer der Südkoreaner ist seit Juli 2017 Tae-yong Shin, der zuvor drei Jahre als Assistent und auch zeitweise Interimscoach der "Taeguk Warriors" fungiert sowie nebenbei auch die sükoreanische U20 und U23 betreut hatte. In seiner aktiven Karriere lief der Mittelfeldspieler in beinahe 300 Ligaspielen für den Seongnam FC auf, in denen ihm über 70 Tore gelangen. 2005 spielte er noch für den australischen Klub Brisbane Roar, für den später auch Thomas Broich auflief.

REKORDSCHÜTZE AUS DER BUNDESLIGA: Südkoreas ist ein alter Bekannter aus der Bundesliga: Bum-kun Cha, der zwischen 1978 und 1989 für Darmstadt, Frankfurt und Leverkusen 308 Bundesligaspiele bestritt und mit 98 Bundesligatoren lange Zeit der torgefährlichste Ausländer der Ligahistorie war. Chas Sohn Du-ri spielte ebenfalls in Deutschlands Beletage. Für Südkorea schoss Bum-kun Cha in 121 Länderspielen 55 Treffer.

KAPITÄN UND REKORDSPIELER: Kapitän des Teams ist Sung-yong Ki, der mit Swansea City in der abgelaufenen Saison aus der Premier League in die zweitklassige Championship abstieg. Er hat von allen Aktiven im Kader auch die meisten Länderspiele bestritten (104).

AUGSBURGER AUSWAHLSPIELER: Mit Ja-cheol Koo vom FC Augsburg ist auch ein Bundesligaspieler für Südkorea bei der WM dabei. Koo spielt seit 2011 in Deutschland (Wolfsburg, Mainz und Augsburg) und ist mit 185 Einsätzen (26 Toren) nach Bum-kun Cha der Südkoreaner mit den meisten Partien in der Bundesliga. Zwölf der 23 Spieler des WM-Kaders spielen in der Heimat. Yong Lee von Jeonbuk Hyundai Motors, geboren an Heiligabend 1986, ist der älteste Spieler im Kader. Seung-woo Lee (geboren am 6. Januar 1998) von Hellas Verona der jüngste. Stürmer Heung-min Son spielte zwischen 2010 und 2015 in der Bundesliga für den Hamburger SV und Bayer 04 Leverkusen und traf in 135 Partien 41-mal. Von allen Südkoreanern erzielte nur Cha Bum-kun mehr Tore in der Bundesliga (98).

Der Spielort

FUSSBALL IN DER SEEROSE: Austragungsort ist die Kasan-Arena. Sie liegt am Ufer des Flusses Kasanka im Nordosten der gleichnamigen Hauptstadt der Region Tartastan. Das Stadion ersetzt das alte Zentralstadion als Spielstätte des russischen Erstligisten Rubin Kasan, fasst 45.105 Zuschauer und ist in seiner Form einer Seerose nachempfunden. Der Bau wurde am 14. Juni 2013 bei der Sommer-Universiade eingeweiht. Ein prägnantes Merkmal ist die riesige LED-Medienfassade des Stadions. Sie ist mit einer Größe von 3622 Quadratmetern die weltweit größte ihrer Art an einem Fußballstadion.

ZURÜCK IN KASAN: Die Kasan-Arena war bereits 2017 einer der vier Spielorte des Confed Cups. Deutschland traf hier in der Gruppenphase auf Chile (1:1). Es war das bislang einzige Länderspiel des DFB-Teams in Kasan.

PARTNERSTADT BRAUNSCHWEIG: Kasan liegt ungefähr 800 Kilometer östlich von Moskau und gilt als bedeutendes Zentrum des russischen Islam. Kasan hat gut 1,1 Millionen Einwohner und beherbergt unter anderem die Staatliche Universität Kasan – die zweitälteste Russlands.

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