Fröhlich: So kam es zum Elfmeter für Mainz gegen Freiburg

An jedem Bundesliga-Spieltag müssen Situationen blitzschnell erkannt, bewertet und anschließend Entscheidungen in Bruchteilen von Sekunden getroffen werden. "Nach dem Spiel ist vor der Diskussion" - nach diesem Motto sind strittige Situationen auch noch nach dem Spieltag oft Thema in Freundeskreisen, unter Kollegen und in den Medien.

Am 30. Spieltag der Bundesliga führte eine diskutierte Elfmeterentscheidung bei der Begegnung zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem SC Freiburg zur 1:0-Führung der Gastgeber. In der Rubrik "Ich erklär's mal..." bringt Lutz Michael Fröhlich , der Projektleiter Video-Assistent und Sportliche Leiter Elite-Schiedsrichter, Klarheit in die vermeintlich unklare Spielszene.

DFB.de: Herr Fröhlich, wie beurteilen Sie die Situation und den Vorgang, der zur Elfmeterentscheidung führte? War die Spielfortsetzung trotz des Halbzeitpfiffs korrekt? Und durfte der Video-Assist noch eingreifen?

Lutz Michael Fröhlich: Ich erklär's mal. Das Regelwerk besagt, dass ein Schiedsrichter seine Entscheidung nur revidieren oder korrigieren darf, solange er sich noch auf dem Spielfeld befindet. Dies war gestern der Fall. Video-Assistentin Bibiana Steinhaus nahm mit Schiedsrichter Guido Winkmann Kontakt auf, bevor dieser das Spielfeld verließ. Das belegen der Ton- und Bildmitschnitt aus dem Video-Assist-Center in Köln, in dem jedes Spiel archiviert wird. Darüber hinaus ist der Halbzeitpfiff nicht mit dem Schlusspfiff gleichzusetzen. Der Halbzeitpfiff ist eine Form der Spielunterbrechung, nicht der Spielbeendigung, das geht aus dem DFB-Regelwerk hervor. Der Vorgang war also regelkonform, auch wenn der zeitliche Ablauf sicher nicht glücklich war.

DFB.de: Was kann man tun, damit sich Abläufe wie beim Spiel in Mainz nicht wiederholen?

Fröhlich: Der Video-Assistent muss den Schiedsrichter sofort informieren, wenn er einen Check zu einem Handspiel im Strafraum durchführt. Das ist ganz besonders wichtig, wenn der Video-Assistent merkt, dass der Schiedsrichter eine Situation überhaupt nicht erfasst hat. Nur mit dieser Information kann der Schiedsrichter sicherstellen, dass das Spiel in der nächsten Spielunterbrechung auch tatsächlich gestoppt wird oder unklare Situationen in Verbindung mit einem Halbzeit- oder Abpfiff entstehen. Diese Information erfolgte bei der Situation in Mainz zu spät, nämlich erst, als der Schiedsrichter nach dem Halbzeitpfiff auf dem Weg war, allerdings noch kurz vor der Seitenauslinie. Darüber hinaus ist es wichtig, dass das gesamte Schiedsrichterteam in der Kommunikation mit dem Headset-System bleibt und den Ohrclip mit dem Mikrofon erst in der Schiedsrichterkabine abnimmt. Auch das war ein Problem in dieser Situation, durch das eine unmittelbare Verarbeitung der Information beeinträchtigt war.

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An jedem Bundesliga-Spieltag müssen Situationen blitzschnell erkannt, bewertet und anschließend Entscheidungen in Bruchteilen von Sekunden getroffen werden. "Nach dem Spiel ist vor der Diskussion" - nach diesem Motto sind strittige Situationen auch noch nach dem Spieltag oft Thema in Freundeskreisen, unter Kollegen und in den Medien.

Am 30. Spieltag der Bundesliga führte eine diskutierte Elfmeterentscheidung bei der Begegnung zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem SC Freiburg zur 1:0-Führung der Gastgeber. In der Rubrik "Ich erklär's mal..." bringt Lutz Michael Fröhlich , der Projektleiter Video-Assistent und Sportliche Leiter Elite-Schiedsrichter, Klarheit in die vermeintlich unklare Spielszene.

DFB.de: Herr Fröhlich, wie beurteilen Sie die Situation und den Vorgang, der zur Elfmeterentscheidung führte? War die Spielfortsetzung trotz des Halbzeitpfiffs korrekt? Und durfte der Video-Assist noch eingreifen?

Lutz Michael Fröhlich: Ich erklär's mal. Das Regelwerk besagt, dass ein Schiedsrichter seine Entscheidung nur revidieren oder korrigieren darf, solange er sich noch auf dem Spielfeld befindet. Dies war gestern der Fall. Video-Assistentin Bibiana Steinhaus nahm mit Schiedsrichter Guido Winkmann Kontakt auf, bevor dieser das Spielfeld verließ. Das belegen der Ton- und Bildmitschnitt aus dem Video-Assist-Center in Köln, in dem jedes Spiel archiviert wird. Darüber hinaus ist der Halbzeitpfiff nicht mit dem Schlusspfiff gleichzusetzen. Der Halbzeitpfiff ist eine Form der Spielunterbrechung, nicht der Spielbeendigung, das geht aus dem DFB-Regelwerk hervor. Der Vorgang war also regelkonform, auch wenn der zeitliche Ablauf sicher nicht glücklich war.

DFB.de: Was kann man tun, damit sich Abläufe wie beim Spiel in Mainz nicht wiederholen?

Fröhlich: Der Video-Assistent muss den Schiedsrichter sofort informieren, wenn er einen Check zu einem Handspiel im Strafraum durchführt. Das ist ganz besonders wichtig, wenn der Video-Assistent merkt, dass der Schiedsrichter eine Situation überhaupt nicht erfasst hat. Nur mit dieser Information kann der Schiedsrichter sicherstellen, dass das Spiel in der nächsten Spielunterbrechung auch tatsächlich gestoppt wird oder unklare Situationen in Verbindung mit einem Halbzeit- oder Abpfiff entstehen. Diese Information erfolgte bei der Situation in Mainz zu spät, nämlich erst, als der Schiedsrichter nach dem Halbzeitpfiff auf dem Weg war, allerdings noch kurz vor der Seitenauslinie. Darüber hinaus ist es wichtig, dass das gesamte Schiedsrichterteam in der Kommunikation mit dem Headset-System bleibt und den Ohrclip mit dem Mikrofon erst in der Schiedsrichterkabine abnimmt. Auch das war ein Problem in dieser Situation, durch das eine unmittelbare Verarbeitung der Information beeinträchtigt war.