Neuer trotz Bayern-Comeback: "Länderspielabsage war logisch"

Nach mehrmonatiger Verletzungspause gab Weltmeister Manuel Neuer beim 2:0 von Meister FC Bayern München beim SV Werder Bremen ein erfolgreiches Comeback - ohne besonders gefordert zu werden. Ein Einsatz in der WM-Qualifikation in Prag gegen Tschechien am Freitag und am 4. September (jeweils ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Stuttgart gegen Norwegen kommt jedoch noch zu früh. Im Interview auf DFB.de spricht der 31-Jährige über die Gründe der aufgeschobenen DFB-Rückkehr und sein Comeback in der Bundesliga.

Frage: Herr Neuer, Sie haben Ihr Comeback im Tor gefeiert und ein sicheres 2:0 des FC Bayern bei Werder Bremen gesehen. Wie fühlt sich das an?

Manuel Neuer: Ich habe mich gefreut, wieder auf dem Platz zu stehen und der Mannschaft zu helfen. Ich bin einfach froh, dass ich wieder dabei bin - das ist jetzt das Wichtigste. Und dass ich gesund bleibe. Die Zeit war lange genug.

Frage: Mitte April hatten Sie beim Viertelfinalrückspiel in der Champions League bei Real Madrid (2:4 nach Verlängerung; Anm. d. Red.) einen Fußbruch erlitten. Wie hat sich der Fuß heute angefühlt?

Neuer: Ich hatte nicht so viele Aktionen, musste nur ein paar lange Bälle spielen. Da war alles in Ordnung.

Frage: Die Leistung Ihrer Bayern war bis zum Doppelschlag von Torjäger Robert Lewandowski zeitweise überschaubar.

Neuer: Wir haben unser Spiel in der ersten Halbzeit zu langsam gestaltet, die Spielverlagerung ging nicht schnell genug, das Spiel in die Schnittstelle hat gefehlt. So konnten wir die Bremer mit ihrer Fünferkette nicht überraschen. Sie haben fast über den ganzen Platz Mann gegen Mann gespielt. Es war klar, dass sie dem irgendwann Tribut zollen mussten und müde wurden. Das haben wir ausgenutzt und versucht, unser Spiel schneller zu gestalten. Und dazu kam dann die Qualität von Robert Lewandowski. Es hat sich ausgezahlt, Lewy ist immer brandgefährlich.

Frage: War die Defensivleistung ein Fortschritt im Vergleich zum 3:1 im Auftaktspiel gegen Bayer Leverkusen?

Neuer: Ja, das war eine klare Steigerung. Man hat gesehen, dass wir jetzt wieder kompakter stehen. Das Spiel gegen Leverkusen hätte auch 6:3 ausgehen können, da ging es ziemlich viel auf und ab. Heute hatte Bremen keine Möglichkeit, das war ein Verdienst der Defensive. Wir sind froh, dass wir zu Null gewonnen haben.

Frage: Warum stehen Sie trotz Ihres Comebacks an diesem Spieltag nicht im DFB-Kader für die WM-Qualifikationsspiele in Tschechien und gegen Norwegen?

Neuer: Dass ich die Länderspiele jetzt auslasse, war nicht nur meine Entscheidung.

Frage: Es war also abgesprochen?

Neuer: Natürlich haben Bundestrainer Joachim Löw und ich telefoniert. Die Spieler entscheiden ja nicht, ob sie dabei sind, sondern der Bundestrainer. Ich wäre schon gerne dabei gewesen. Aber es ist klar: Besser wäre gewesen, wenn ich zuvor mit Bayern ein paar Spiele gemacht hätte. Dann wäre ich schon weiter gewesen und für die zwei Länderspiele infrage gekommen.

Frage: Es hätte Sie also gereizt?

Neuer: Wir wollen kein Risiko eingehen, ich war ja vier Monate weg. Die Spiele sind schon am Freitag und am Montag darauf. Ich habe mit dem Bundestrainer und mit Andreas Köpke abgesprochen, dass ich in Bremen mein erstes Spiel nach vier Monaten mache und dabei mal schaue, wie alles so funktioniert. Normalerweise hat man ja eine Vorbereitung mit Testspielen, und dann gewöhnt man sich wieder an alles. Daher war die Absage eine logische Entscheidung. Die Verantwortlichen wollen natürlich nicht, dass jetzt wieder etwas passiert. Im nächsten Sommer steht ja die WM in Russland an.

Frage: Nun werden Sie die Zeit im Bayern-Training nutzen?

Neuer: Wir haben, glaube ich, fünf Spieler im Training kommende Woche wegen der Länderspielabstellungen, davon drei Torhüter. (schmunzelt) Trotzdem: Ich muss jetzt weiter an meiner Fitness und der Routine in den Abläufen arbeiten. Wenn man so lange weg ist, helfen einem Spiele und Spielformen am meisten. Spielsituationen sind immer eine ganz andere Belastung. Der Fokus ist dann ein ganz anderer als im Training.

Frage: Die Nationalmannschaft hat imr Sommer den Confed Cup in Russland gewonnen. Haben Sie die Spiele verfolgt?

Neuer: Ja, im Urlaub.

Frage: Hat sich Marc-André ter Stegen mit seinem Leistungen als Nummer zwei etabliert?

Neuer: Ich kann nichts dazu sagen, was hinter mir passiert. Wer die Nummer zwei ist, wurde nie ausgesprochen von den Verantwortlichen der Nationalmannschaft. Man wird sehen, wie sich das weiterentwickelt. Ich weiß nur, dass wir vier sehr gute Torhüter haben - auch die drei, die nun im Kader stehen (neben ter Stegen noch Bernd Leno und Kevin Trapp; Anm. d. Red.). Auf der Torhüter-Position haben wir keine Probleme. Ich drücke den Jungs die Daumen und werde weiterhin gut arbeiten.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[pst]

Nach mehrmonatiger Verletzungspause gab Weltmeister Manuel Neuer beim 2:0 von Meister FC Bayern München beim SV Werder Bremen ein erfolgreiches Comeback - ohne besonders gefordert zu werden. Ein Einsatz in der WM-Qualifikation in Prag gegen Tschechien am Freitag und am 4. September (jeweils ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Stuttgart gegen Norwegen kommt jedoch noch zu früh. Im Interview auf DFB.de spricht der 31-Jährige über die Gründe der aufgeschobenen DFB-Rückkehr und sein Comeback in der Bundesliga.

Frage: Herr Neuer, Sie haben Ihr Comeback im Tor gefeiert und ein sicheres 2:0 des FC Bayern bei Werder Bremen gesehen. Wie fühlt sich das an?

Manuel Neuer: Ich habe mich gefreut, wieder auf dem Platz zu stehen und der Mannschaft zu helfen. Ich bin einfach froh, dass ich wieder dabei bin - das ist jetzt das Wichtigste. Und dass ich gesund bleibe. Die Zeit war lange genug.

Frage: Mitte April hatten Sie beim Viertelfinalrückspiel in der Champions League bei Real Madrid (2:4 nach Verlängerung; Anm. d. Red.) einen Fußbruch erlitten. Wie hat sich der Fuß heute angefühlt?

Neuer: Ich hatte nicht so viele Aktionen, musste nur ein paar lange Bälle spielen. Da war alles in Ordnung.

Frage: Die Leistung Ihrer Bayern war bis zum Doppelschlag von Torjäger Robert Lewandowski zeitweise überschaubar.

Neuer: Wir haben unser Spiel in der ersten Halbzeit zu langsam gestaltet, die Spielverlagerung ging nicht schnell genug, das Spiel in die Schnittstelle hat gefehlt. So konnten wir die Bremer mit ihrer Fünferkette nicht überraschen. Sie haben fast über den ganzen Platz Mann gegen Mann gespielt. Es war klar, dass sie dem irgendwann Tribut zollen mussten und müde wurden. Das haben wir ausgenutzt und versucht, unser Spiel schneller zu gestalten. Und dazu kam dann die Qualität von Robert Lewandowski. Es hat sich ausgezahlt, Lewy ist immer brandgefährlich.

Frage: War die Defensivleistung ein Fortschritt im Vergleich zum 3:1 im Auftaktspiel gegen Bayer Leverkusen?

Neuer: Ja, das war eine klare Steigerung. Man hat gesehen, dass wir jetzt wieder kompakter stehen. Das Spiel gegen Leverkusen hätte auch 6:3 ausgehen können, da ging es ziemlich viel auf und ab. Heute hatte Bremen keine Möglichkeit, das war ein Verdienst der Defensive. Wir sind froh, dass wir zu Null gewonnen haben.

Frage: Warum stehen Sie trotz Ihres Comebacks an diesem Spieltag nicht im DFB-Kader für die WM-Qualifikationsspiele in Tschechien und gegen Norwegen?

Neuer: Dass ich die Länderspiele jetzt auslasse, war nicht nur meine Entscheidung.

Frage: Es war also abgesprochen?

Neuer: Natürlich haben Bundestrainer Joachim Löw und ich telefoniert. Die Spieler entscheiden ja nicht, ob sie dabei sind, sondern der Bundestrainer. Ich wäre schon gerne dabei gewesen. Aber es ist klar: Besser wäre gewesen, wenn ich zuvor mit Bayern ein paar Spiele gemacht hätte. Dann wäre ich schon weiter gewesen und für die zwei Länderspiele infrage gekommen.

Frage: Es hätte Sie also gereizt?

Neuer: Wir wollen kein Risiko eingehen, ich war ja vier Monate weg. Die Spiele sind schon am Freitag und am Montag darauf. Ich habe mit dem Bundestrainer und mit Andreas Köpke abgesprochen, dass ich in Bremen mein erstes Spiel nach vier Monaten mache und dabei mal schaue, wie alles so funktioniert. Normalerweise hat man ja eine Vorbereitung mit Testspielen, und dann gewöhnt man sich wieder an alles. Daher war die Absage eine logische Entscheidung. Die Verantwortlichen wollen natürlich nicht, dass jetzt wieder etwas passiert. Im nächsten Sommer steht ja die WM in Russland an.

Frage: Nun werden Sie die Zeit im Bayern-Training nutzen?

Neuer: Wir haben, glaube ich, fünf Spieler im Training kommende Woche wegen der Länderspielabstellungen, davon drei Torhüter. (schmunzelt) Trotzdem: Ich muss jetzt weiter an meiner Fitness und der Routine in den Abläufen arbeiten. Wenn man so lange weg ist, helfen einem Spiele und Spielformen am meisten. Spielsituationen sind immer eine ganz andere Belastung. Der Fokus ist dann ein ganz anderer als im Training.

Frage: Die Nationalmannschaft hat imr Sommer den Confed Cup in Russland gewonnen. Haben Sie die Spiele verfolgt?

Neuer: Ja, im Urlaub.

Frage: Hat sich Marc-André ter Stegen mit seinem Leistungen als Nummer zwei etabliert?

Neuer: Ich kann nichts dazu sagen, was hinter mir passiert. Wer die Nummer zwei ist, wurde nie ausgesprochen von den Verantwortlichen der Nationalmannschaft. Man wird sehen, wie sich das weiterentwickelt. Ich weiß nur, dass wir vier sehr gute Torhüter haben - auch die drei, die nun im Kader stehen (neben ter Stegen noch Bernd Leno und Kevin Trapp; Anm. d. Red.). Auf der Torhüter-Position haben wir keine Probleme. Ich drücke den Jungs die Daumen und werde weiterhin gut arbeiten.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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