Manuel Neuer: "Sind noch nicht dort, wo wir sein möchten"

Endspurt in der EM-Qualifikation! Mit Siegen gegen Belarus am Samstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Mönchengladbach und Nordirland am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Frankfurt will die deutsche Nationalmannschaft das Ticket für das Turnier im kommenden Sommer lösen. Zuvor sprechen Kapitän Manuel Neuer, Leon Goretzka und Oliver Bierhoff im DFB-Quartier in Düsseldorf über die anstehenden Aufgaben. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.

Manuel Neuer über...

... die Zielsetzung für die kommenden Partien: Wir möchten natürlich die nächsten beiden Pflichtspiele gewinnen und die sechs Punkte holen. Das ist unser großes Ziel. Wir müssen aber die Aufgaben ernstnehmen, das haben wir in den Hinspielen gesehen. Ich bereite mich immer so vor, als ob ich spiele, vom Bundestrainer habe ich in die Richtung aber noch nichts gehört.

... das laufende Länderspieljahr: Bisher bewerte ich das Jahr sehr positiv. Wir hatten ein Jahr des Umbruchs, Veränderungen haben aber auch schon vorher stattgefunden. Wir sind noch nicht dort, wo wir nächsten Sommer sein möchten. Wir geben aber grundsätzlich ein positives Bild ab und haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir stehen noch nicht bei 100 Prozent, auch weil wir in unseren Maßnahmen nie auf alle Spieler zurückgreifen konnten.

... über den möglichen Ersatz für den verletzten Niklas Süle: Wir haben mehrere Spielertypen. Grundsätzlich ist es so, dass einige neue Spieler dazugekommen und wir noch auf der Suche sind. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Niklas Süle bei der EURO doch dabei ist. Wir müssen versuchen, unsere Linie zu finden und gemeinsam gut verteidigen. Wir sollten die Spiele möglichst zu Null spielen, das gibt uns Selbstbewusstsein.

... den Teamgeist: Jeder von uns darf Fehler machen - auf und neben dem Platz. Wir halten als Team zusammen. Das hat man gemerkt. Der Respekt gegenüber dem Nebenmann ist groß.

Leon Goretzka über...

... seine Rückkehr ins A-Team: Ich habe mich natürlich gefreut, es ist immer wieder schön anzureisen. Wenn du ein paar Länderspiele verpasst hast, freust du sich doppelt, alle wiederzusehen. Nach einer überwundenen Verletzung ist man besonders euphorisch.

... seine Rolle im Mittelfeld: Man muss abwarten, mit welchem System wir spielen. Ich kann meine Rolle aber in beiden Systemen einbringen. Ich bin relativ entspannt, versuche meine Qualitäten einzubringen und der Mannschaft weiterzuhelfen.

... die Stimmung in der Mannschaft: Ich denke, dass wir als Mannschaft einen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir haben gemeinsam Prinzipien und Werte besprochen, die wir vorleben wollen. Man kann für das vergangene Jahr ein positives Fazit ziehen. Wir sind ein kunterbunter Haufen mit richtig geilen Typen. Ich freue mich immer extrem auf die Zeit, das ist eine Grundvoraussetzung, um Erfolg zu haben.

... eine mögliche Hierarchie: Wir sind an einem Punkt angekommen, wo jeder was sagen darf. Dafür muss man nicht 50 Länderspiele gemacht haben. Auf dem Feld ist jeder gefordert, das Wort zu ergreifen. Wir sind alle taktisch gut ausgebildet, um Vorgaben umzusetzen und dafür zu sorgen, dass andere diese umsetzen. Kommandos helfen untereinander, da spielt es keine Rolle, wie lange man schon dabei ist.

Oliver Bierhoff über...

... den Status quo: Wir können die Quali klar machen, das ist das klare Ziel. Wir wollen aber auch gute Spiele machen und Dinge umgesetzt sehen, die sich die Trainer wünschen. Es war kein leichtes Jahr, aber ein sehr zufriedenstellendes. Am Anfang der Saison haben wir uns gefreut, eine junge Mannschaft aufzubauen. Damals habe ich schon gesagt, dass wir Geduld und Verständnis brauchen. Wenn man von außen betrachtet, wie intensiv die Trainer mit den Spielern arbeiten, dann freut das alle. Dass es nicht immer 90 Minuten lang klappt, ist auch selbstverständlich. Schade ist, dass der Neuaufbau der Mannschaft und das Finden einer neuen Struktur durch Verletzungen erschwert wurde. Die Mannschaft konnte so nicht richtig zusammenwachsen. Wir haben die Hoffnung, dass alle in Richtung EM zu ihrem Rhythmus finden, bei ihren Vereinen spielen und dann wieder die nötige Konstanz haben. Ich habe bei den Trainern aber nie gesehen, dass der Kopf in den Sand gesteckt wurde, es wurde immer kreativ nach einer Lösung gesucht. Natürlich möchtest du als Tabellenerster die Gruppe gewinnen, aber die Niederländer haben eine sehr starke Mannschaft, auch mit sehr erfahrenen Spielern. Wir wissen aber auch, dass noch ein Weg zu gehen ist.

... die Außendarstellung der Nationalmannschaft: Schon 2004 war uns ein Wertekodex wichtig. Bei einer Mannschaft, die sich immer wieder verändert, muss man diesen immer wieder anbringen. Wir hatten nach 2018 die Gesamtdiskussion genutzt, was ein Nationalspieler mitbringen muss und was es bedeutet, beim DFB zu sein. Wir haben das erarbeitet und werden es auch bei Jugend- und Frauenmannschaften ausrollen. Wir haben drei Fixsterne ausgemacht: Toleranz, Verantwortung und Respekt. Die Nationalmannschaft hat es schon länger für sich selbst definiert. Sie läuft genau unter diesem Raster mit verschiedenen anderen Punkten, auch im Bereich Social Media. Wichtig ist, dass dieser Kodex täglich gelebt wird von Verantwortlichen und Spielern - und das spüren wir auch. Nationalspieler bist du 365 Tage im Jahr.

... den Abwehrchef in Abwesenheit von Süle: Es ist eine gute Frage. Es gibt einige Spieler, die die Qualität haben, zentral zu spielen. Selbstverständlich haben wir auf Niklas Süle stark gebaut. Es gibt keinen Einzelspieler, der heraussticht. Natürlich hat ein Matthias Ginter Erfahrungen gesammelt. Jonathan Tah bei Leverkusen ebenfalls, und er hat ein unheimlich hohes Potenzial. Antonio Rüdiger bringt Robustheit mit und spielt schon lange auf hohem Niveau in England. Robin Koch hat sich auch gut eingefügt. Wir müssen schauen, dass das gesamte Gebilde funktioniert – und nicht auf einen Einzelspieler.

... Toni Kroos: Er hat ein klares Bekenntnis zur Nationalmannschaft abgelegt. Er hat ein riesiges Pensum mit Real Madrid gefahren und kaum Pausen gehabt. Er hat gesagt, er möchte den Neuanfang mitvorantreiben. Über seine spielerische und technische Qualität brauchen wir nicht diskutieren. Er kann mit seiner Erfahrung der Mannschaft Rhythmus und eine Richtung geben. Er muss sich der Konkurrenz wie jeder andere stellen, hat aber eine besondere Stellung und Vorbildfunktion.

... das Zuschauerinteresse: Wir haben unsere Analysen gemacht. Wir sind im internationalen Vergleich vorne, haben in den Stadien 90 Prozent Auslastung. Generell sind wir mit dem Zuschauerschnitt sehr zufrieden und dankbar, dass Fans auch zu spielen kommen, wenn wir nicht gegen die Großen spielen. Belarus ist kein Gegner, der zieht. Wir müssen am Samstag 90 Minuten lang Powerfußball spielen, dass sich die Leute auf die Nationalmannschaft freuen und gerne hingehen.

[dfb]

Endspurt in der EM-Qualifikation! Mit Siegen gegen Belarus am Samstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Mönchengladbach und Nordirland am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Frankfurt will die deutsche Nationalmannschaft das Ticket für das Turnier im kommenden Sommer lösen. Zuvor sprechen Kapitän Manuel Neuer, Leon Goretzka und Oliver Bierhoff im DFB-Quartier in Düsseldorf über die anstehenden Aufgaben. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.

Manuel Neuer über...

... die Zielsetzung für die kommenden Partien: Wir möchten natürlich die nächsten beiden Pflichtspiele gewinnen und die sechs Punkte holen. Das ist unser großes Ziel. Wir müssen aber die Aufgaben ernstnehmen, das haben wir in den Hinspielen gesehen. Ich bereite mich immer so vor, als ob ich spiele, vom Bundestrainer habe ich in die Richtung aber noch nichts gehört.

... das laufende Länderspieljahr: Bisher bewerte ich das Jahr sehr positiv. Wir hatten ein Jahr des Umbruchs, Veränderungen haben aber auch schon vorher stattgefunden. Wir sind noch nicht dort, wo wir nächsten Sommer sein möchten. Wir geben aber grundsätzlich ein positives Bild ab und haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir stehen noch nicht bei 100 Prozent, auch weil wir in unseren Maßnahmen nie auf alle Spieler zurückgreifen konnten.

... über den möglichen Ersatz für den verletzten Niklas Süle: Wir haben mehrere Spielertypen. Grundsätzlich ist es so, dass einige neue Spieler dazugekommen und wir noch auf der Suche sind. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Niklas Süle bei der EURO doch dabei ist. Wir müssen versuchen, unsere Linie zu finden und gemeinsam gut verteidigen. Wir sollten die Spiele möglichst zu Null spielen, das gibt uns Selbstbewusstsein.

... den Teamgeist: Jeder von uns darf Fehler machen - auf und neben dem Platz. Wir halten als Team zusammen. Das hat man gemerkt. Der Respekt gegenüber dem Nebenmann ist groß.

Leon Goretzka über...

... seine Rückkehr ins A-Team: Ich habe mich natürlich gefreut, es ist immer wieder schön anzureisen. Wenn du ein paar Länderspiele verpasst hast, freust du sich doppelt, alle wiederzusehen. Nach einer überwundenen Verletzung ist man besonders euphorisch.

... seine Rolle im Mittelfeld: Man muss abwarten, mit welchem System wir spielen. Ich kann meine Rolle aber in beiden Systemen einbringen. Ich bin relativ entspannt, versuche meine Qualitäten einzubringen und der Mannschaft weiterzuhelfen.

... die Stimmung in der Mannschaft: Ich denke, dass wir als Mannschaft einen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir haben gemeinsam Prinzipien und Werte besprochen, die wir vorleben wollen. Man kann für das vergangene Jahr ein positives Fazit ziehen. Wir sind ein kunterbunter Haufen mit richtig geilen Typen. Ich freue mich immer extrem auf die Zeit, das ist eine Grundvoraussetzung, um Erfolg zu haben.

... eine mögliche Hierarchie: Wir sind an einem Punkt angekommen, wo jeder was sagen darf. Dafür muss man nicht 50 Länderspiele gemacht haben. Auf dem Feld ist jeder gefordert, das Wort zu ergreifen. Wir sind alle taktisch gut ausgebildet, um Vorgaben umzusetzen und dafür zu sorgen, dass andere diese umsetzen. Kommandos helfen untereinander, da spielt es keine Rolle, wie lange man schon dabei ist.

Oliver Bierhoff über...

... den Status quo: Wir können die Quali klar machen, das ist das klare Ziel. Wir wollen aber auch gute Spiele machen und Dinge umgesetzt sehen, die sich die Trainer wünschen. Es war kein leichtes Jahr, aber ein sehr zufriedenstellendes. Am Anfang der Saison haben wir uns gefreut, eine junge Mannschaft aufzubauen. Damals habe ich schon gesagt, dass wir Geduld und Verständnis brauchen. Wenn man von außen betrachtet, wie intensiv die Trainer mit den Spielern arbeiten, dann freut das alle. Dass es nicht immer 90 Minuten lang klappt, ist auch selbstverständlich. Schade ist, dass der Neuaufbau der Mannschaft und das Finden einer neuen Struktur durch Verletzungen erschwert wurde. Die Mannschaft konnte so nicht richtig zusammenwachsen. Wir haben die Hoffnung, dass alle in Richtung EM zu ihrem Rhythmus finden, bei ihren Vereinen spielen und dann wieder die nötige Konstanz haben. Ich habe bei den Trainern aber nie gesehen, dass der Kopf in den Sand gesteckt wurde, es wurde immer kreativ nach einer Lösung gesucht. Natürlich möchtest du als Tabellenerster die Gruppe gewinnen, aber die Niederländer haben eine sehr starke Mannschaft, auch mit sehr erfahrenen Spielern. Wir wissen aber auch, dass noch ein Weg zu gehen ist.

... die Außendarstellung der Nationalmannschaft: Schon 2004 war uns ein Wertekodex wichtig. Bei einer Mannschaft, die sich immer wieder verändert, muss man diesen immer wieder anbringen. Wir hatten nach 2018 die Gesamtdiskussion genutzt, was ein Nationalspieler mitbringen muss und was es bedeutet, beim DFB zu sein. Wir haben das erarbeitet und werden es auch bei Jugend- und Frauenmannschaften ausrollen. Wir haben drei Fixsterne ausgemacht: Toleranz, Verantwortung und Respekt. Die Nationalmannschaft hat es schon länger für sich selbst definiert. Sie läuft genau unter diesem Raster mit verschiedenen anderen Punkten, auch im Bereich Social Media. Wichtig ist, dass dieser Kodex täglich gelebt wird von Verantwortlichen und Spielern - und das spüren wir auch. Nationalspieler bist du 365 Tage im Jahr.

... den Abwehrchef in Abwesenheit von Süle: Es ist eine gute Frage. Es gibt einige Spieler, die die Qualität haben, zentral zu spielen. Selbstverständlich haben wir auf Niklas Süle stark gebaut. Es gibt keinen Einzelspieler, der heraussticht. Natürlich hat ein Matthias Ginter Erfahrungen gesammelt. Jonathan Tah bei Leverkusen ebenfalls, und er hat ein unheimlich hohes Potenzial. Antonio Rüdiger bringt Robustheit mit und spielt schon lange auf hohem Niveau in England. Robin Koch hat sich auch gut eingefügt. Wir müssen schauen, dass das gesamte Gebilde funktioniert – und nicht auf einen Einzelspieler.

... Toni Kroos: Er hat ein klares Bekenntnis zur Nationalmannschaft abgelegt. Er hat ein riesiges Pensum mit Real Madrid gefahren und kaum Pausen gehabt. Er hat gesagt, er möchte den Neuanfang mitvorantreiben. Über seine spielerische und technische Qualität brauchen wir nicht diskutieren. Er kann mit seiner Erfahrung der Mannschaft Rhythmus und eine Richtung geben. Er muss sich der Konkurrenz wie jeder andere stellen, hat aber eine besondere Stellung und Vorbildfunktion.

... das Zuschauerinteresse: Wir haben unsere Analysen gemacht. Wir sind im internationalen Vergleich vorne, haben in den Stadien 90 Prozent Auslastung. Generell sind wir mit dem Zuschauerschnitt sehr zufrieden und dankbar, dass Fans auch zu spielen kommen, wenn wir nicht gegen die Großen spielen. Belarus ist kein Gegner, der zieht. Wir müssen am Samstag 90 Minuten lang Powerfußball spielen, dass sich die Leute auf die Nationalmannschaft freuen und gerne hingehen.

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