Löw: "Neuer wird 100. Länderspiel machen"

Im letzten Länderspiel vor dem EM-Start gegen Lettland am Montag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) möchte sich die deutsche Nationalmannschaft weiter Selbstvertrauen für das Turnier holen. Einen Tag vor dem Test in Düsseldorf stellten sich Bundestrainer Joachim Löw und Matthias Ginter in einer digitalen Pressekonferenz den Fragen der Journalisten.

Joachim Löw über...

... ein Zwischenfazit der Vorbereitung: Ein Fazit kann ich noch nicht vollends ziehen, weil die Vorbereitung weitergeht. Wir haben nach dem Spiel morgen noch mal eine Woche Zeit. Bis hierhin kann man sagen, dass wir sehr gute Bedingungen hatten. Wir konnten unsere geplanten Inhalte durchführen. Es war teilweise intensiv und umfangreich. Wir haben viele Gespräche geführt, wir sind Stand heute einen Schritt vorangekommen, aber wir müssen noch einige Dinge verbessern. Nun geht es ins Detail, um noch stabiler und gefestigter zu werden. Auch personell sind wir gut durchgekommen. Bei den "Engländern" hat man gemerkt, dass sie noch etwas Anlaufzeit brauchen, aber für morgen sind auch diese Spieler einsatzbereit.

... ein Jubiläum: Manuel Neuer wird morgen auf jeden Fall das Spiel bestreiten und sein 100. Länderspiel absolvieren. Er kann stolz sein, denn das ist eine sehr magische Zahl. Was die Aufstellung betrifft, haben wir noch zwei bis drei Fragezeichen. Ich werde auch im Laufe des Spiels noch den einen oder anderen Wechsel vornehmen. Gerade bei den Spielern aus England muss man noch etwas vorsichtig sein. Die endgültige Aufstellung für Frankreich wird sich dann in der nächsten Woche entscheiden.

... mögliche Experimente: Natürlich geht es morgen auch um das Einspielen. Es wird schon noch einige Wechsel geben. Nach der Intensität der vergangenen Tage wollen wir keine Verletzungen riskieren. An den Automatismen haben wir schon einiges im Training gemacht. Jeder muss seine Aufgabe auf der jeweiligen Position erfüllen können.

... Dreier- und Viererkette: Wir müssen zwei Grundordnungen beherrschen. Nach dem Anstoß sind wir in Sachen System aber unglaublich flexibel. Ob Dreier- oder Vierkerkette, die Prinzipien bleiben gleich. Wenn einer denkt, dass die Dreierkette die defensivere Variante ist, dann täuscht er sich. Das Entscheidende ist, wie man ein System interpretiert.

... den Zustand von Leon Goretzka: Leon Goretzka hat bislang kein Mannschaftstraining absolviert und wird noch einige Tage brauchen. Ich gehe davon aus, dass er für das erste Spiel nicht infrage kommen wird, weil er vier bis fünf Wochen keine Spielpraxis sammeln konnte. Leon muss wieder reinwachsen und sich reinarbeiten, und dann muss man mal sehen.

... Toni Kroos nach seiner Corona-Erkrankung: Toni Kroos kam ohne Probleme aus seiner Erkrankung heraus. Er hat schon zuhause ein leichtes Programm absolviert. Hier war er vom ersten Tag an so, wie man ihn kennt. Er hatte nach dem ersten Training schwere Beine, aber nun ist er in einem guten Rhythmus, und es ist nichts hängengeblieben. Er ist spielfreudig und ballsicher wie eh und je, körperlich hat er auch überhaupt keine Probleme.

... Matthias Ginter: Er ist schon längere Zeit dabei. Er ist unglaublich verlässlich und erfüllt seine Aufgaben, die man ihm stellt. Er ist die Zuverlässigkeit in Person. Er ist zwar kein Spieler, der auffällt, aber er ist wichtig für das Gefüge. Er sorgt mit seiner Kopfballstärke für große Gefahr und ist wichtig für die Defensive. Er muss noch lauter werden, mehr dirigieren und korrigieren. Aber was er taktisch leistet, ist einfach gut. Und er hat uns über viele Jahre hinweg nicht enttäuscht.

... die Stimmung in der Mannschaft: Es ist schon eine andere Situation als 2018. Damals lag eine gewisse Schwere auf der Stimmung. Aber sie ist auch schon die vergangenen Jahre nicht so schlecht gewesen. Heute ist die Stimmung extrem energetisch. Wir haben ältere Spieler, ganz junge Spieler und die "mittlere Generation". Die Jungs gehen respektvoll und gut miteinander um. Ich spüre, dass sie einen gemeinsamen Ehrgeiz entwickeln. Wir haben sehr viel sportliche Kommunikation mit vielen unterschiedlichen Sichtweisen. Es ist gut, dass darüber viel gesprochen wird, wie was verbessert werden kann. Das finde ich sehr positiv.

... Lettland und Frankreich im Vergleich: Mit Frankreich beschäftigen wir uns ab nächster Woche. Sie spielen in der Offensive wahnsinnig variabel. Frankreich ist sehr schwer auszumachen, darauf müssen wir uns einstellen. Was für das Spiel morgen gilt: Das sind komplett unterschiedliche Gegner. Wir wollen morgen nicht so spielen, wie wir gegen Frankreich spielen wollen. Lettland ist sehr defensiv orientiert. Wir werden viel mehr im Ballbesitz sein. Aber wir müssen Grunddinge machen, da spielt der Gegner keine Rolle. Die Aufstellung morgen ist nicht der Fingerzeig für das Spiel gegen Frankreich.

... den Zustand von Lukas Klostermann und Mats Hummels: Lukas Klostermann hatte nach dem Spiel gegen Dänemark einen leichten Erguss im Knie, es ist aber kein Problem für das Turnier. Er kennt die Probleme, wir haben ihn beim heutigen Training geschont, damit er nicht womöglich im schlechten Fall eine längere Pause einlegen muss. Deswegen hat er ein individuelles Programm absolviert. Mats Hummels ist gegen Dänamark aufs Knie gefallen,die Patellasehne schmerzte danach manchmal. Er hat aber gestern und heute ohne Beschwerden trainieren können.   

Matthias Ginter über...

... Eindrücke aus dem Trainingslager: Die Bedingungen hier in Seefeld waren sehr gut, wir haben intensiv trainiert und gearbeitet. Wir fühlen uns soweit gut, natürlich haben wir nun noch das Testspiel. Grundsätzlich kann man schon sagen, dass wir viele unserer Inhalte abgearbeitet haben. Wir sind gut vorwärts gekommen und fühlen uns gut vorbereitet.

... die taktische Ausrichtung: Ich fühle mich sehr wohl in der Dreierkette und auch in der Viererkette. Ich bin auf kein System festgelegt, es ändert sich auch im Spiel immer mal wieder fließend. Natürlich gibt es Unterschiede. Als Innenverteidiger kann ich in der Dreierkette mehr am Offensivspiel teilnehmen, aber ich glaube, dass es für das Turnier wichtig ist, dass wir viele Systeme spielen können. 

... seine Rolle in der Abwehrreihe: Im Verein und auch hier habe ich immer Innenverteidiger gespielt. Klar kann es im Turnier vorkommen, dass man verschiedene Positionen einnehmen muss. Ich bin nicht auf eine Position festgefahren. Ich versuche, meine Leistung zu bringen und die Vorgaben umzusetzen.

... den späten Start ins Turnier: Wenn das Turnier beginnt, möchte man immer sofort loslegen. Es ist dann natürlich etwas schwierig, die Vorfreude aufrechtzuerhalten. Aber wenn man einmal gespielt hat, sind die Zeitabstände immer gleich. Ich würde insgesamt nicht von einem Nach- oder Vorteil sprechen.

... die Stimmung im Team: Natürlich ist es nach einem Turnier wie 2018 immer leicht zu sagen, dass es nicht lief. Es kommt immer auf die sportlichen Erfolge an. Wir haben jetzt aber schon ein andere Atmosphäre, eine andere Stimmung. Wir haben viele gute Charaktere dabei. Man hat ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Jeder hat Bock auf das Turnier, das wollen wir vorleben, um erfolgreich zu sein.

... die EM als Bühne: Ich sehe das Turnier nicht als Bühne, weil ich mit Deutschland da bin und es mit Deutschland positiv gestalten will. Ich finde es egoistisch, sich als Einzelspieler präsentieren wollen. Von Gerüchten oder Gesprächen möchte ich in dieser Zeit sowieso nichts hören.

[dfb]

Im letzten Länderspiel vor dem EM-Start gegen Lettland am Montag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) möchte sich die deutsche Nationalmannschaft weiter Selbstvertrauen für das Turnier holen. Einen Tag vor dem Test in Düsseldorf stellten sich Bundestrainer Joachim Löw und Matthias Ginter in einer digitalen Pressekonferenz den Fragen der Journalisten.

Joachim Löw über...

... ein Zwischenfazit der Vorbereitung: Ein Fazit kann ich noch nicht vollends ziehen, weil die Vorbereitung weitergeht. Wir haben nach dem Spiel morgen noch mal eine Woche Zeit. Bis hierhin kann man sagen, dass wir sehr gute Bedingungen hatten. Wir konnten unsere geplanten Inhalte durchführen. Es war teilweise intensiv und umfangreich. Wir haben viele Gespräche geführt, wir sind Stand heute einen Schritt vorangekommen, aber wir müssen noch einige Dinge verbessern. Nun geht es ins Detail, um noch stabiler und gefestigter zu werden. Auch personell sind wir gut durchgekommen. Bei den "Engländern" hat man gemerkt, dass sie noch etwas Anlaufzeit brauchen, aber für morgen sind auch diese Spieler einsatzbereit.

... ein Jubiläum: Manuel Neuer wird morgen auf jeden Fall das Spiel bestreiten und sein 100. Länderspiel absolvieren. Er kann stolz sein, denn das ist eine sehr magische Zahl. Was die Aufstellung betrifft, haben wir noch zwei bis drei Fragezeichen. Ich werde auch im Laufe des Spiels noch den einen oder anderen Wechsel vornehmen. Gerade bei den Spielern aus England muss man noch etwas vorsichtig sein. Die endgültige Aufstellung für Frankreich wird sich dann in der nächsten Woche entscheiden.

... mögliche Experimente: Natürlich geht es morgen auch um das Einspielen. Es wird schon noch einige Wechsel geben. Nach der Intensität der vergangenen Tage wollen wir keine Verletzungen riskieren. An den Automatismen haben wir schon einiges im Training gemacht. Jeder muss seine Aufgabe auf der jeweiligen Position erfüllen können.

... Dreier- und Viererkette: Wir müssen zwei Grundordnungen beherrschen. Nach dem Anstoß sind wir in Sachen System aber unglaublich flexibel. Ob Dreier- oder Vierkerkette, die Prinzipien bleiben gleich. Wenn einer denkt, dass die Dreierkette die defensivere Variante ist, dann täuscht er sich. Das Entscheidende ist, wie man ein System interpretiert.

... den Zustand von Leon Goretzka: Leon Goretzka hat bislang kein Mannschaftstraining absolviert und wird noch einige Tage brauchen. Ich gehe davon aus, dass er für das erste Spiel nicht infrage kommen wird, weil er vier bis fünf Wochen keine Spielpraxis sammeln konnte. Leon muss wieder reinwachsen und sich reinarbeiten, und dann muss man mal sehen.

... Toni Kroos nach seiner Corona-Erkrankung: Toni Kroos kam ohne Probleme aus seiner Erkrankung heraus. Er hat schon zuhause ein leichtes Programm absolviert. Hier war er vom ersten Tag an so, wie man ihn kennt. Er hatte nach dem ersten Training schwere Beine, aber nun ist er in einem guten Rhythmus, und es ist nichts hängengeblieben. Er ist spielfreudig und ballsicher wie eh und je, körperlich hat er auch überhaupt keine Probleme.

... Matthias Ginter: Er ist schon längere Zeit dabei. Er ist unglaublich verlässlich und erfüllt seine Aufgaben, die man ihm stellt. Er ist die Zuverlässigkeit in Person. Er ist zwar kein Spieler, der auffällt, aber er ist wichtig für das Gefüge. Er sorgt mit seiner Kopfballstärke für große Gefahr und ist wichtig für die Defensive. Er muss noch lauter werden, mehr dirigieren und korrigieren. Aber was er taktisch leistet, ist einfach gut. Und er hat uns über viele Jahre hinweg nicht enttäuscht.

... die Stimmung in der Mannschaft: Es ist schon eine andere Situation als 2018. Damals lag eine gewisse Schwere auf der Stimmung. Aber sie ist auch schon die vergangenen Jahre nicht so schlecht gewesen. Heute ist die Stimmung extrem energetisch. Wir haben ältere Spieler, ganz junge Spieler und die "mittlere Generation". Die Jungs gehen respektvoll und gut miteinander um. Ich spüre, dass sie einen gemeinsamen Ehrgeiz entwickeln. Wir haben sehr viel sportliche Kommunikation mit vielen unterschiedlichen Sichtweisen. Es ist gut, dass darüber viel gesprochen wird, wie was verbessert werden kann. Das finde ich sehr positiv.

... Lettland und Frankreich im Vergleich: Mit Frankreich beschäftigen wir uns ab nächster Woche. Sie spielen in der Offensive wahnsinnig variabel. Frankreich ist sehr schwer auszumachen, darauf müssen wir uns einstellen. Was für das Spiel morgen gilt: Das sind komplett unterschiedliche Gegner. Wir wollen morgen nicht so spielen, wie wir gegen Frankreich spielen wollen. Lettland ist sehr defensiv orientiert. Wir werden viel mehr im Ballbesitz sein. Aber wir müssen Grunddinge machen, da spielt der Gegner keine Rolle. Die Aufstellung morgen ist nicht der Fingerzeig für das Spiel gegen Frankreich.

... den Zustand von Lukas Klostermann und Mats Hummels: Lukas Klostermann hatte nach dem Spiel gegen Dänemark einen leichten Erguss im Knie, es ist aber kein Problem für das Turnier. Er kennt die Probleme, wir haben ihn beim heutigen Training geschont, damit er nicht womöglich im schlechten Fall eine längere Pause einlegen muss. Deswegen hat er ein individuelles Programm absolviert. Mats Hummels ist gegen Dänamark aufs Knie gefallen,die Patellasehne schmerzte danach manchmal. Er hat aber gestern und heute ohne Beschwerden trainieren können.   

Matthias Ginter über...

... Eindrücke aus dem Trainingslager: Die Bedingungen hier in Seefeld waren sehr gut, wir haben intensiv trainiert und gearbeitet. Wir fühlen uns soweit gut, natürlich haben wir nun noch das Testspiel. Grundsätzlich kann man schon sagen, dass wir viele unserer Inhalte abgearbeitet haben. Wir sind gut vorwärts gekommen und fühlen uns gut vorbereitet.

... die taktische Ausrichtung: Ich fühle mich sehr wohl in der Dreierkette und auch in der Viererkette. Ich bin auf kein System festgelegt, es ändert sich auch im Spiel immer mal wieder fließend. Natürlich gibt es Unterschiede. Als Innenverteidiger kann ich in der Dreierkette mehr am Offensivspiel teilnehmen, aber ich glaube, dass es für das Turnier wichtig ist, dass wir viele Systeme spielen können. 

... seine Rolle in der Abwehrreihe: Im Verein und auch hier habe ich immer Innenverteidiger gespielt. Klar kann es im Turnier vorkommen, dass man verschiedene Positionen einnehmen muss. Ich bin nicht auf eine Position festgefahren. Ich versuche, meine Leistung zu bringen und die Vorgaben umzusetzen.

... den späten Start ins Turnier: Wenn das Turnier beginnt, möchte man immer sofort loslegen. Es ist dann natürlich etwas schwierig, die Vorfreude aufrechtzuerhalten. Aber wenn man einmal gespielt hat, sind die Zeitabstände immer gleich. Ich würde insgesamt nicht von einem Nach- oder Vorteil sprechen.

... die Stimmung im Team: Natürlich ist es nach einem Turnier wie 2018 immer leicht zu sagen, dass es nicht lief. Es kommt immer auf die sportlichen Erfolge an. Wir haben jetzt aber schon ein andere Atmosphäre, eine andere Stimmung. Wir haben viele gute Charaktere dabei. Man hat ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Jeder hat Bock auf das Turnier, das wollen wir vorleben, um erfolgreich zu sein.

... die EM als Bühne: Ich sehe das Turnier nicht als Bühne, weil ich mit Deutschland da bin und es mit Deutschland positiv gestalten will. Ich finde es egoistisch, sich als Einzelspieler präsentieren wollen. Von Gerüchten oder Gesprächen möchte ich in dieser Zeit sowieso nichts hören.

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