"Kopftuch tragen und trotzdem Fußball spielen"

Ein wenig erschöpft sieht sie aus, als sie vom Platz kommt. Ihr Team hat gerade verloren. "Macht nicht so lange", bittet der Betreuer des jordanischen Teams. Reema Ramounieh ist Muslima. Es ist Ramadan, und sie fastet. Fußball spielt sie trotzdem.

Reema ist Torhüterin der jordanischen Nationalmannschaft, die als das stärkste Frauenteam im arabischen Raum gilt. Der Verein, für den sie seit zwei Jahren antritt, ist der Orthodox Club aus Amman. Beim Eröffnungsspiel gegen die Ägypterinnen ist Reema die einzige in ihrer Mannschaft, die nicht nur lange Hosen und ein langärmliges Trikot, sondern auch das traditionelle Kopftuch trägt.

Selbstverständlich ist das nicht. Erst 2012 wurde das Kopftuchverbot der FIFA aufgehoben. Reema hatte sich für die Aufhebung des Verbots stark gemacht. Auch deshalb wollen am Rande des Fußballturniers "Discover Football" viele mit ihr sprechen. Sie gilt als Vorbild, auch der jordanische Frauenfußball wird als Erfolgsgeschichte angesehen. Mitarbeiterin Stefanie Fiebrig erzählt sie für DFB.de.

"Man kann ein Kopftuch tragen und trotzdem Fußball spielen"

Stolz wirkt Reema, und selbstbewusst, wenn sie davon erzählt. Frauenfußball gibt es seit 1998/1999 in Jordanien, berichtet sie. Zunächst in selbst organisierten Freizeitteams, später angegliedert an die Universitäten. Die Teams waren offen für alle. Danach gründeten sich eigenständige Fußballvereine. Die Liga zählt inzwischen zehn Klubs, sechs haben auch Nachwuchsteams.

Die Nationalmannschaft der Frauen hat sich erstmals seit ihrer Gründung vor acht Jahren für die Asienmeisterschaft 2014 qualifiziert. "Wir hatten sehr talentierte Mädchen, als wir angefangen haben", begründet Reema die rasante Entwicklung. " Und wir haben die Unterstützung seiner königlichen Hoheit, Prinz Ali Bin al Hussein." Der Prinz ist Vizepräsident des FIFA-Exekutivkomitees.

Die religiösen Unterschiede innerhalb des Teams spielen keine Rolle, meint Reema. Jordanien sei da sehr offen. Sara Schlote von "Discover Football" führt näher aus: "Was man sehr gut an Reema sieht, man kann gläubig sein, man kann islamisch sein, man kann ein Kopftuch tragen und trotzdem Fußball spielen. Fußball ist eine Sportart, die sehr viel Spaß macht, die einem sehr viel gibt, aber es ist auch mit allen Facetten der Weiblichkeit und der Religiosität, die es so gibt, vereinbar."

"Unser Ziel ist die WM 2015



[bild1]

Ein wenig erschöpft sieht sie aus, als sie vom Platz kommt. Ihr Team hat gerade verloren. "Macht nicht so lange", bittet der Betreuer des jordanischen Teams. Reema Ramounieh ist Muslima. Es ist Ramadan, und sie fastet. Fußball spielt sie trotzdem.

Reema ist Torhüterin der jordanischen Nationalmannschaft, die als das stärkste Frauenteam im arabischen Raum gilt. Der Verein, für den sie seit zwei Jahren antritt, ist der Orthodox Club aus Amman. Beim Eröffnungsspiel gegen die Ägypterinnen ist Reema die einzige in ihrer Mannschaft, die nicht nur lange Hosen und ein langärmliges Trikot, sondern auch das traditionelle Kopftuch trägt.

Selbstverständlich ist das nicht. Erst 2012 wurde das Kopftuchverbot der FIFA aufgehoben. Reema hatte sich für die Aufhebung des Verbots stark gemacht. Auch deshalb wollen am Rande des Fußballturniers "Discover Football" viele mit ihr sprechen. Sie gilt als Vorbild, auch der jordanische Frauenfußball wird als Erfolgsgeschichte angesehen. Mitarbeiterin Stefanie Fiebrig erzählt sie für DFB.de.

"Man kann ein Kopftuch tragen und trotzdem Fußball spielen"

Stolz wirkt Reema, und selbstbewusst, wenn sie davon erzählt. Frauenfußball gibt es seit 1998/1999 in Jordanien, berichtet sie. Zunächst in selbst organisierten Freizeitteams, später angegliedert an die Universitäten. Die Teams waren offen für alle. Danach gründeten sich eigenständige Fußballvereine. Die Liga zählt inzwischen zehn Klubs, sechs haben auch Nachwuchsteams.

Die Nationalmannschaft der Frauen hat sich erstmals seit ihrer Gründung vor acht Jahren für die Asienmeisterschaft 2014 qualifiziert. "Wir hatten sehr talentierte Mädchen, als wir angefangen haben", begründet Reema die rasante Entwicklung. " Und wir haben die Unterstützung seiner königlichen Hoheit, Prinz Ali Bin al Hussein." Der Prinz ist Vizepräsident des FIFA-Exekutivkomitees.

[bild2]

Die religiösen Unterschiede innerhalb des Teams spielen keine Rolle, meint Reema. Jordanien sei da sehr offen. Sara Schlote von "Discover Football" führt näher aus: "Was man sehr gut an Reema sieht, man kann gläubig sein, man kann islamisch sein, man kann ein Kopftuch tragen und trotzdem Fußball spielen. Fußball ist eine Sportart, die sehr viel Spaß macht, die einem sehr viel gibt, aber es ist auch mit allen Facetten der Weiblichkeit und der Religiosität, die es so gibt, vereinbar."

"Unser Ziel ist die WM 2015

Auch Schwierigkeiten innerhalb der Familie seien eher selten, sagt Reema. Das Hauptproblem sei die zeitliche Vereinbarkeit von Sport und Ausbildung, denn: "Wenn die Spielerinnen zur Uni gehen und mit der Mannschaft reisen, müssen sie Kurse ausfallen lassen, schaffen ihre Prüfungen nicht."

Von einer Professionalisierung des Fußballs sind die Frauen in Jordanien noch weit entfernt. Die Nationalspielerinnen können aus dem, was sie durch den Sport verdienen, gerade ihre Reisekosten bestreiten. Reemas Ehrgeiz konzentriert sich allerdings viel mehr auf den sportlichen Bereich. "Unser Ziel ist es, an der WM 2015 teilzunehmen", sagt sie forsch. Mit der Qualifikation für die Asienmeisterschaft ist der erste Schritt schon mal getan.