Joachim Löw: "Wir sind noch nicht auf der Überholspur"

Nach dem 3:1-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch in Köln gegen Rumänien zollte Bundestrainer Joachim Löw seinem Team im aktuellen Interview ein Lob für die abgelieferte Leistung, sah die Mannschaft nach dem fünften Sieg in Serie aber dennoch "nicht auf der Überholspur".

Frage: Im Gegensatz zum Sieg in Wales musste Ihre Mannschaft gegen Rumänien Schwerstarbeit verrichten. Wie lautet Ihr Fazit?

Joachim Löw: Uns war klar, dass wir auf einen starken Gegner treffen. Schließlich hatten die Rumänen zuvor 14-mal in Folge nicht verloren und sind auch in der UEFA-Fünf-Jahres-Wertung an uns vorbeigezogen. Das kommt nicht von ungefähr. Unter dem Strich haben wir nach einer nicht so guten ersten Halbzeit aber am Ende verdient gewonnen, weil wir kämpferisch und läuferisch in der zweiten Hälfte unheimlich zugelegt haben. Es war toll von der Mannschaft, dass sie wieder Charakter bewiesen hat. Die Moral nach der Pause war sehr gut, der Willen, das Spiel noch zu drehen war da. Am Ende war es imponierend, wie wir den Gegner niedergefightet haben.

Frage: Was hat Ihnen denn vor der Pause nicht so gefallen?

Löw: Wir hatten nicht die Präsenz in unserem Spiel, wie ich mir das wünsche. Wir haben uns zu wenig bewegt, das Tempo hat gefehlt. Darunter hat unser Kombinationsspiel enorm gelitten.

Frage: Was haben Sie Ihrer Mannschaft zur Pause gesagt?

Löw: Eigentlich nur, dass Sie weiterspielen und ihr Spiel finden soll. Das hat die Mannschaft hervorragend gemacht. Es ist eine unserer ganz großen Stärken, dass wir immer an den Sieg glauben.

Frage: Haben Sie vor der Pause mal daran gedacht, dass Sie das Spiel verlieren können?



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Nach dem 3:1-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch in Köln gegen Rumänien zollte Bundestrainer Joachim Löw seinem Team im aktuellen Interview ein Lob für die abgelieferte Leistung, sah die Mannschaft nach dem fünften Sieg in Serie aber dennoch "nicht auf der Überholspur".

Frage: Im Gegensatz zum Sieg in Wales musste Ihre Mannschaft gegen Rumänien Schwerstarbeit verrichten. Wie lautet Ihr Fazit?

Joachim Löw: Uns war klar, dass wir auf einen starken Gegner treffen. Schließlich hatten die Rumänen zuvor 14-mal in Folge nicht verloren und sind auch in der UEFA-Fünf-Jahres-Wertung an uns vorbeigezogen. Das kommt nicht von ungefähr. Unter dem Strich haben wir nach einer nicht so guten ersten Halbzeit aber am Ende verdient gewonnen, weil wir kämpferisch und läuferisch in der zweiten Hälfte unheimlich zugelegt haben. Es war toll von der Mannschaft, dass sie wieder Charakter bewiesen hat. Die Moral nach der Pause war sehr gut, der Willen, das Spiel noch zu drehen war da. Am Ende war es imponierend, wie wir den Gegner niedergefightet haben.

Frage: Was hat Ihnen denn vor der Pause nicht so gefallen?

Löw: Wir hatten nicht die Präsenz in unserem Spiel, wie ich mir das wünsche. Wir haben uns zu wenig bewegt, das Tempo hat gefehlt. Darunter hat unser Kombinationsspiel enorm gelitten.

Frage: Was haben Sie Ihrer Mannschaft zur Pause gesagt?

Löw: Eigentlich nur, dass Sie weiterspielen und ihr Spiel finden soll. Das hat die Mannschaft hervorragend gemacht. Es ist eine unserer ganz großen Stärken, dass wir immer an den Sieg glauben.

Frage: Haben Sie vor der Pause mal daran gedacht, dass Sie das Spiel verlieren können?

Löw: An eine Niederlage habe ich eigentlich nicht gedacht. Wir wollten allerdings nach dem 0:1 unbeschadet in die Halbzeit kommen, um auf einige Dinge noch mal hinzuweisen, einiges zu besprechen. Ich hatte aber frühzeitig den Eindruck, dass die Rumänen das Tempo nicht durchhalten und wir die Mannschaft niederkämpfen können.

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Frage: Erfolgten die Auswechslungen zu Pause absprachegemäß oder aufgrund der Leistung in der ersten Hälfte?

Löw: Die Auswechslungen waren abgesprochen. Metzelder und Hitzlsperger spielen nächste Woche schon wieder Champions League, für Jansen wären drei volle Spiele nach seiner Verletzung zu viel gewesen. Da muss man auch Rücksicht auf die Vereine nehmen.

Frage: Wie hat Ihnen das "Kölsche Duo" Podolski/Helmes im Angriff gefallen?

Löw: Sie haben eine Halbzeit gebraucht, um sich abzustimmen. Bei Lukas hat man zudem gesehen, dass er nach seiner langen Pause im Nationalteam erst mal wieder Fuß fassen muss, was ihm am Ende ja sehr gut gelungen ist. Man hat man gemerkt, dass er sein Tor unbedingt machen wollte. Für ihn war das Tor dann eine Erlösung. Es war für mich immer klar, dass man an so einem Spieler festhält. Patrick hat vor allem in der Schlussphase seine Qualitäten angedeutet.

Frage: Wie bewerten Sie den Stellenwert ihrer Mannschaft, die den fünften Sieg in Serie feierte, in Europa und auch in der Welt?

Löw: Wir sind noch lange nicht auf der Überholspur. Uns muss es dauerhaft gelingen, pro Saison fünf, sechs Spieler an die Nationalmannschaft heranzuführen. Das muss unser Ziel sein. In diesem Bereich müssen wir noch vieles optimieren.

Frage: Worauf achten Sie bei der Auswahl Ihrer Spieler besonders?

Löw: Wir suchen gezielt die Leute aus, die zu uns kommen. Sie müssen lernfähig, wissbegierig und gleichzeitig professionell sein. Zudem achten wir auf einen respektvollen Umgang miteinander und erwarten Selbstkritik. Zudem ist eine gute Kommunikation vorteilhaft. Derzeit haben wir eine Menge solcher Spieler, die alle besser werden wollen. Das gibt der Mannschaft eine unheimliche Energie.