"Fußball-Berlinale" mit Sepp Maiers WM-Film

Für die DFB-Kulturstiftung ist das Filmfestival Teil eines Förderprogramms von künstlerischen und kulturellen Veranstaltungen anlässlich der EURO 2012 in Polen und der Ukraine. Bereits in den vergangenen Jahren konnte das Festival durch die DFB-Hilfe mit den Schwerpunktthemen „Afrikanischer Fußballfilm“ (2010) und „Frauenfußball“ (2011) auf Deutschlandtournee gehen. 2012 sind erstmals auch zwei „Auswärtsspiele“ geplant, natürlich in den Gastgeberländern der kommenden Europameisterschaft, im polnischen Breslau und ukrainischen Charkiw.

Das Berliner Festival hat somit dazu beigetragen, den früher schlechten Ruf des Sportfilms aufzupolieren. Schmidt: "Der Fußballfilm ist zu einer eigenen, sehr vielfältigen Gattung von zum Teil hoher künstlerischer Qualität geworden, und '11mm' hat sich zum festen Bestandteil der Festival-Landschaft entwickelt."

Berührungsängste zum Fußball abgelegt

Tatsächlich haben nicht zuletzt seit dem enormen Erfolg von Sönke Wortmanns Fußballfilmen über die Weltmeisterschaften 1954 ("Das Wunder von Bern") und 2006 ("Deutschland, ein Sommermärchen") Regisseure und Schauspieler ihre Berührungsängste zum Fußball abgelegt.

Ein gutes Beispiel dafür war der Kinofilm "Der ganz große Traum", in dem Regisseur Sebastian Gobler ein historisches Kapitel der Fußballgeschichte bearbeitet: Daniel Brühl spielt die Rolle des Braunschweiger Gymnasiallehrers Konrad Koch, der 1874 mit seinen Schülern das erste Fußballspiel in Deutschland austrug.

Der Fußball als Brennglas

Den Fußball als Brennglas gesellschaftlicher Entwicklungen hat in den vergangenen Jahren vor allem der Dokumentarfilm für sich entdeckt. "Transnationalmannschaft", das Debüt der jungen Mannheimer Filmschulabsolventen Philipp Kohl und Ali Badakhshan Rad, war so ein Film. Alles drehte sich um die deutsche Nationalmannschaft während der WM 2010 in Südafrika - und das, obwohl der Film nur in zwei Mannheimer Stadtteilen spielte.

Die beiden Mannheimer Filmemacher zeigten in dem poetischen, manchmal komischen und hochemotionalen Film, wie die WM in den Stadtteilen Jungbusch und Filsbach - Viertel mit einem Migrantenanteil von über 60 Prozent - ankamen. Entstanden ist ein "Heimatfilm"‚ der den heutigen Realitäten in deutschen Großstädten gerecht wird und dabei den Fußball feiert.



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Sepp Maier wird da sein, Heribert Fassbender kommt auch und ein Premierenpublikum, das den Saal des Berliner Kinos Babylon zweimal am heutigen Abend bis zum letzten Platz füllen wird. Das Kinofestival "11mm" startet vor ausverkauftem Haus.

"Es ist ein bisschen so, als hätten wir Angelina Jolie als Ehrengast dabei", sagt Birger Schmidt, der das Festival mit seinem Verein "Brot und Spiele e.V." seit dem ersten Tag vor acht Jahren veranstaltet. Seit vier Jahren unterstützt die DFB-Kulturstiftung das Berliner Festival als Förderer. Noch nie war der Medien- und Besucherandrang so groß wie diesmal.

Über 50 Spielfilme wie auch Dokumentation sowie Kinder- und Jugendfilme werden im Rahmen von "11mm" bis zum Dienstag auf der "Fußball-Berlinale" im Babylon gezeigt. Los geht’s mit einem Film, auf den Deutschlands Fußballfans gewartet haben - Sepp Maiers Videotagebuch der Fußball-Weltmeisterschaft 1990, das unter dem Titel "We are the Champions" in Berlin erstmals öffentlich aufgeklappt wird.

"Das wahre Sommermärchen"

"Das ist das wahre Sommermärchen", sagt der frühere Nationaltorwart und Amateur-Regisseur. "So weit wie ich ist der Sönke Wortmann nie gekommen." Die Fans im Kinosaal werden nie gezeigte Szenen vom WM-Triumph 1990 zu sehen bekommen, inklusive des Kabinenjubels unmittelbar nach dem 1:0-Finalsieg über Argentinien.

Fußballgeschichte vor laufender Kamera, das Drehbuch schrieb der Fußball, alle Szenen ungeprobt und ohne Regieanweisungen. "Einfach mal draufhalten", erklärt der Rekordtorhüter der deutschen Nationalmannschaft sein Konzept für den "Dreh" damals in Italien.

"Auswärtsspiele" in Breslau und Charkiw

Der jetzt "11mm" zugute kommt. "Es war ein stetiger Anstieg", beschreibt Birger Schmidt die Entwicklung des Festivals. "Besonders freut uns, dass die Qualität der Filme jedes Jahr besser wurde. Das haben wir auch der Unterstützung durch die Kulturstiftung zu verdanken."

Für die DFB-Kulturstiftung ist das Filmfestival Teil eines Förderprogramms von künstlerischen und kulturellen Veranstaltungen anlässlich der EURO 2012 in Polen und der Ukraine. Bereits in den vergangenen Jahren konnte das Festival durch die DFB-Hilfe mit den Schwerpunktthemen „Afrikanischer Fußballfilm“ (2010) und „Frauenfußball“ (2011) auf Deutschlandtournee gehen. 2012 sind erstmals auch zwei „Auswärtsspiele“ geplant, natürlich in den Gastgeberländern der kommenden Europameisterschaft, im polnischen Breslau und ukrainischen Charkiw.

Das Berliner Festival hat somit dazu beigetragen, den früher schlechten Ruf des Sportfilms aufzupolieren. Schmidt: "Der Fußballfilm ist zu einer eigenen, sehr vielfältigen Gattung von zum Teil hoher künstlerischer Qualität geworden, und '11mm' hat sich zum festen Bestandteil der Festival-Landschaft entwickelt."

Berührungsängste zum Fußball abgelegt

Tatsächlich haben nicht zuletzt seit dem enormen Erfolg von Sönke Wortmanns Fußballfilmen über die Weltmeisterschaften 1954 ("Das Wunder von Bern") und 2006 ("Deutschland, ein Sommermärchen") Regisseure und Schauspieler ihre Berührungsängste zum Fußball abgelegt.

Ein gutes Beispiel dafür war der Kinofilm "Der ganz große Traum", in dem Regisseur Sebastian Gobler ein historisches Kapitel der Fußballgeschichte bearbeitet: Daniel Brühl spielt die Rolle des Braunschweiger Gymnasiallehrers Konrad Koch, der 1874 mit seinen Schülern das erste Fußballspiel in Deutschland austrug.

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Der Fußball als Brennglas

Den Fußball als Brennglas gesellschaftlicher Entwicklungen hat in den vergangenen Jahren vor allem der Dokumentarfilm für sich entdeckt. "Transnationalmannschaft", das Debüt der jungen Mannheimer Filmschulabsolventen Philipp Kohl und Ali Badakhshan Rad, war so ein Film. Alles drehte sich um die deutsche Nationalmannschaft während der WM 2010 in Südafrika - und das, obwohl der Film nur in zwei Mannheimer Stadtteilen spielte.

Die beiden Mannheimer Filmemacher zeigten in dem poetischen, manchmal komischen und hochemotionalen Film, wie die WM in den Stadtteilen Jungbusch und Filsbach - Viertel mit einem Migrantenanteil von über 60 Prozent - ankamen. Entstanden ist ein "Heimatfilm"‚ der den heutigen Realitäten in deutschen Großstädten gerecht wird und dabei den Fußball feiert.

Offizielle FIFA-Filme im Festivalprogramm

Als Referenz an die Europameisterschaft im Sommer läuft beim diesjährigen "11mm"-Festival eine polnisch-ukrainische Retrospektive, darunter mit "Flying Pigs" ein Blick auf die Hooliganszene in Polen. Mit "The Journey" und "Match 64" laufen die beiden offiziellen FIFA-Filme zur WM in Südafrika - "tolle Bilder, große Produktionen", verspricht Birger Schmidt. Großes Kino eben.

Doch den Anfang macht "We are the Champions" - mit dem Hobby-Regisseur Sepp Maier und ARD-Legende Heribert Fassbender. Wegen der riesigen Nachfrage wird es heute gleich zwei Vorstellungen und am Sonntag und Dienstag weitere Vorführungen geben.