DFB trauert um Ex-Nationalspieler Pfeiffer

Er war der älteste lebende Nationalspieler im DFB-Dress. Am 2. Januar 2018 verstarb Michael "Michel" Pfeiffer im Alter von 92 Jahren in seiner Wahlheimt Vaals in den Niederlanden. DFB.de erinnert an den Mann, der am Aachener Tivoli Kultstatus erreichte.

Wer war der größte Spieler von Alemannia Aachen? Jüngere Fans werden vielleicht Erik Meijer oder Willi Landgraf sagen, die Mittelalten erinnern gewiss an den Spanier Jo Montanes, aber die Alten haben keinen Zweifel: Das war der am 2. Januar verstorbene Michael Pfeiffer, den alle nur "Michel" nannten und der es immerhin zum A-Nationalspieler gebracht hat. Es war zwar nur ein Spiel, aber mancher hätte zehn gegen seinen Auftritt vor 100.000 Zuschauern in Wembley getauscht.

Damals, am 1. Dezember 1954, als der aktuelle Weltmeister den Engländern 1:3 unterlag. "Ich habe Uwe Seeler ein Ding aufgelegt, das er normal blind macht - es wäre das 2:2 gewesen", erinnerte Pfeiffer sich einst.

Kultstatus am Aachener Tivoli

Natürlich gab es auch noch Reinhold Münzenberg, der vor dem Krieg an zwei WM-Endrunden teilnahm, aber den hat schon keiner mehr spielen sehen. Pfeiffer selbst stand auch zweimal dicht vor der WM-Teilnahme, wie er noch 2006 dem kicker erzählte: "Vor der WM 54 machte ich den DFB auf meine Leistenbeschwerden aufmerksam, da war Herberger das Risiko zu groß. Okay so, ich wollte keinesfalls in Verruf geraten, weil ich etwas verschwiegen hätte. Kurz vor der WM 58 haben wir mit der B-Mannschaft die A-Elf vor 25.000 Zuschauern weggeschossen. Die Leute skandierten meinen Namen. Da dachte ich: Jetzt fährst du mit. Herbergers Assistent Helmut Schön hatte gesagt, wir könnten uns noch empfehlen. Aber das war nur ein Motivationstrick, der Kader stand."

Wie dem auch sei, Pfeiffer gelangte zu Kultstatus am Aachener Tivoli, auch weil er nach seiner Spielerkarriere mit 244 Pflichtspieleinsätzen und 76 Treffern Großes vollbrachte. Er war der Trainer, der die Alemannia 1967 in die Bundesliga führte und 1969 sensationell zur Vizemeisterschaft. Weshalb niemand verstand, dass man nach der Saison getrennte Wege ging.

Pfeiffer, am 19. Juli 1925 in Eschweiler geboren, machte weiter Karriere als Trainer, kehrte sogar noch mal nach Aachen zurück. Seinen größten Erfolg aber feierte er in Tunesien, wo er 1981 mit dem CSS Faix Meister wurde. Mit seiner Familie verbrachte Michel Pfeiffer seine letzten Lebensjahre im niederländischen Vaals, ganz in der Nähe des Tivoli, wo man ihn noch oft sah. Pfeiffer verstarb im Alter von 92 Jahren, bis dahin war er der älteste DFB-Nationalspieler. Nun kommt diese Ehre dem Bayreuther Hans Zeitler zu, der 1952 ein A-Länderspiel bestritt. Er wird am 30. April dieses Jahres 91.

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Er war der älteste lebende Nationalspieler im DFB-Dress. Am 2. Januar 2018 verstarb Michael "Michel" Pfeiffer im Alter von 92 Jahren in seiner Wahlheimt Vaals in den Niederlanden. DFB.de erinnert an den Mann, der am Aachener Tivoli Kultstatus erreichte.

Wer war der größte Spieler von Alemannia Aachen? Jüngere Fans werden vielleicht Erik Meijer oder Willi Landgraf sagen, die Mittelalten erinnern gewiss an den Spanier Jo Montanes, aber die Alten haben keinen Zweifel: Das war der am 2. Januar verstorbene Michael Pfeiffer, den alle nur "Michel" nannten und der es immerhin zum A-Nationalspieler gebracht hat. Es war zwar nur ein Spiel, aber mancher hätte zehn gegen seinen Auftritt vor 100.000 Zuschauern in Wembley getauscht.

Damals, am 1. Dezember 1954, als der aktuelle Weltmeister den Engländern 1:3 unterlag. "Ich habe Uwe Seeler ein Ding aufgelegt, das er normal blind macht - es wäre das 2:2 gewesen", erinnerte Pfeiffer sich einst.

Kultstatus am Aachener Tivoli

Natürlich gab es auch noch Reinhold Münzenberg, der vor dem Krieg an zwei WM-Endrunden teilnahm, aber den hat schon keiner mehr spielen sehen. Pfeiffer selbst stand auch zweimal dicht vor der WM-Teilnahme, wie er noch 2006 dem kicker erzählte: "Vor der WM 54 machte ich den DFB auf meine Leistenbeschwerden aufmerksam, da war Herberger das Risiko zu groß. Okay so, ich wollte keinesfalls in Verruf geraten, weil ich etwas verschwiegen hätte. Kurz vor der WM 58 haben wir mit der B-Mannschaft die A-Elf vor 25.000 Zuschauern weggeschossen. Die Leute skandierten meinen Namen. Da dachte ich: Jetzt fährst du mit. Herbergers Assistent Helmut Schön hatte gesagt, wir könnten uns noch empfehlen. Aber das war nur ein Motivationstrick, der Kader stand."

Wie dem auch sei, Pfeiffer gelangte zu Kultstatus am Aachener Tivoli, auch weil er nach seiner Spielerkarriere mit 244 Pflichtspieleinsätzen und 76 Treffern Großes vollbrachte. Er war der Trainer, der die Alemannia 1967 in die Bundesliga führte und 1969 sensationell zur Vizemeisterschaft. Weshalb niemand verstand, dass man nach der Saison getrennte Wege ging.

Pfeiffer, am 19. Juli 1925 in Eschweiler geboren, machte weiter Karriere als Trainer, kehrte sogar noch mal nach Aachen zurück. Seinen größten Erfolg aber feierte er in Tunesien, wo er 1981 mit dem CSS Faix Meister wurde. Mit seiner Familie verbrachte Michel Pfeiffer seine letzten Lebensjahre im niederländischen Vaals, ganz in der Nähe des Tivoli, wo man ihn noch oft sah. Pfeiffer verstarb im Alter von 92 Jahren, bis dahin war er der älteste DFB-Nationalspieler. Nun kommt diese Ehre dem Bayreuther Hans Zeitler zu, der 1952 ein A-Länderspiel bestritt. Er wird am 30. April dieses Jahres 91.

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