DFB-Kapitän Michael Ballack: "Ich fühle mich beim FC Chelsea wohl"

Die anhaltende Kritik in den englischen Medien kann Michael Ballack augenscheinlich nichts anhaben. "Nach meinem eigenen Empfinden habe ich mich ganz gut integriert", sagte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft vor dem Länderspiel gegen die Schweiz am Mittwoch in Düsseldorf (20 Uhr, live im ZDF).

Dass er rund ein halbes Jahr nach seinem Wechsel auf die Insel beim englischen Meister FC Chelsea immer noch nicht angekommen ist, bestreitet der 30-Jährige vehement. "Ich fühle mich sehr wohl, habe in der Mannschaft meine Rolle gefunden und erhalte auch ausreichend Bestätigung. Vor allem natürlich von meinem Trainer Jose Mourinho, mit dem ich sehr viel spreche", meinte Ballack, der sich selbst manchmal über die Schlagzeilen in den Revolverblättern wundert. "Es gibt halt eine Menge Boulevardzeitungen in England, die alle was schreiben müssen", sagt er lapidar, "dies stört mich aber nicht besonders." Der ehemalige Münchner, der den überraschenden Trainerwechsel bei den Bayern von Felix Magath zu Ottmar Hitzfeld mit Verwunderung zur Kenntnis genommen hat, räumt aber ein: "Es braucht natürlich seine Zeit, um in einer Mannschaft wie Chelsea sein Spiel zu perfektionieren und dann auch mal eine überragende Rolle zu spielen."

Dass er immer wieder mit seinem Teamkollegen Frank Lampard verglichen wird, scheint ihm nichts auszumachen: "Er spielt sein Spiel, ich spiele mein Spiel. Wir kommen gut miteinander klar", berichtet Ballack, der fest davon ausgeht, dass er seinen Vertrag bis 2009 bei Chelsea erfüllt. Und auch die beißenden Kommentare von Alan Shearer ("Der spielt, als würde er nebenbei noch eine rauchen"), haben seinem Selbstbewusstsein nicht geschadet: "Das ist halt so. Chelsea ist zuletzt zweimal Meister geworden, und entsprechend hoch sind die Ansprüche. Wenn man dann in der Meisterschaft etwas hinterherhinkt, muss man damit leben, vor allem die Neueinkäufe. "

Trotz der sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Manchester United glaubt Deutschlands dreimaliger Fußballer des Jahres aber noch an den Titel. "Natürlich wird es schwer, weil Manchester sehr konstant spielt. Wir spielen aber noch zu Hause gegen ManU. Klar ist, dass wir uns keinen Ausrutscher mehr erlauben dürfen und ständig Manchester unter Druck setzen müssen."

Vorzeitiger Abschied kein Thema

Dies weiß auch Trainer Mourinho, der offensichtlich von einigen großen Klubs umworben wir. "Unser Trainer wird jeden Tag mit neuen Gerüchten konfrontiert. Ich bin mir aber ebenso wie meine Mitspieler sicher, dass er bei Chelsea bleibt", erklärt Ballack, der von Mourinho an die Stamford Bridge geholt worden war.

Dass der Portugiese im Sommer zu Real Madrid oder sogar zu den Bayern wechselt, ist für Ballack unvorstellbar. Unabhängig von dieser Personalie geht der 75-malige Nationalspieler davon aus, seinen Vertrag bis 2009 an der Themse zu erfüllen. "Wir fühlen uns pudelwohl. Die Kinder besuchen seit kurzem die englische Schule und in unserem neuen Heim gefällt es uns ebenfalls sehr gut", berichtet Ballack, der seit einigen Wochen ein komfortables Haus in Wimbledon bezogen hat.

Von dort verfolgt der gebürtige Görlitzer natürlich auch das Bundesligageschehen und vor allem die Entwicklung seines ehemaligen Klubs Bayern München ganz genau. Dass ihm vor allem Präsident Franz Beckenbauer  angesichts der jüngsten Krise eine Träne hinterherweint, erfüllt ihn zwar mit Stolz, viel mehr lässt er sich aber nicht entlocken. "Die Bayern wollen immer den maximalen Erfolg, das Maß aller Dinge sein. Manager Uli Hoeneß und die anderen Verantwortlichen werden alles dafür tun, damit diese Schwächephase überwunden wird."

Schwächephase aus dem Zypern-Spiel schnell beenden

Ein kurze Schwächephase hat Ballack auch bei der Nationalmannschaft zum Jahresende ausgemacht. "Beim 1:1 auf Zypern hatten wir einen kleinen Hänger, sonst wäre unsere Ausgangsposition in der EM-Qualifikation noch besser. Jetzt kämpfen wir mit Tschechien um den ersten Platz in unserer Gruppe." Der Kapitän lässt aber keinen Zweifel daran, dass der WM-Dritte als Spitzenreiter die Ausscheidung für die EURO 2008 in der Schweiz und Österreich beenden will: "Das muss unser Anspruch und Ehrgeiz sein."

Ballack denkt aber schon einen Schritt weiter: "Wenn wir ins EM-Turnier gehen, müssen wir dann auch das Ziel haben, etwas gewinnen zu wollen. Und dass wir dazu imstande sind, müssen wir mit den Leistungen zuvor bestätigen. Vor den letzten Turnieren hieß es doch immer, die Deutschen kommen nicht weit. Das müssen wir ändern."

[db]

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Die anhaltende Kritik in den englischen Medien kann Michael Ballack augenscheinlich nichts anhaben. "Nach meinem eigenen Empfinden habe ich mich ganz gut integriert", sagte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft vor dem Länderspiel gegen die Schweiz am Mittwoch in Düsseldorf (20 Uhr, live im ZDF).

Dass er rund ein halbes Jahr nach seinem Wechsel auf die Insel beim englischen Meister FC Chelsea immer noch nicht angekommen ist, bestreitet der 30-Jährige vehement. "Ich fühle mich sehr wohl, habe in der Mannschaft meine Rolle gefunden und erhalte auch ausreichend Bestätigung. Vor allem natürlich von meinem Trainer Jose Mourinho, mit dem ich sehr viel spreche", meinte Ballack, der sich selbst manchmal über die Schlagzeilen in den Revolverblättern wundert. "Es gibt halt eine Menge Boulevardzeitungen in England, die alle was schreiben müssen", sagt er lapidar, "dies stört mich aber nicht besonders." Der ehemalige Münchner, der den überraschenden Trainerwechsel bei den Bayern von Felix Magath zu Ottmar Hitzfeld mit Verwunderung zur Kenntnis genommen hat, räumt aber ein: "Es braucht natürlich seine Zeit, um in einer Mannschaft wie Chelsea sein Spiel zu perfektionieren und dann auch mal eine überragende Rolle zu spielen."

Dass er immer wieder mit seinem Teamkollegen Frank Lampard verglichen wird, scheint ihm nichts auszumachen: "Er spielt sein Spiel, ich spiele mein Spiel. Wir kommen gut miteinander klar", berichtet Ballack, der fest davon ausgeht, dass er seinen Vertrag bis 2009 bei Chelsea erfüllt. Und auch die beißenden Kommentare von Alan Shearer ("Der spielt, als würde er nebenbei noch eine rauchen"), haben seinem Selbstbewusstsein nicht geschadet: "Das ist halt so. Chelsea ist zuletzt zweimal Meister geworden, und entsprechend hoch sind die Ansprüche. Wenn man dann in der Meisterschaft etwas hinterherhinkt, muss man damit leben, vor allem die Neueinkäufe. "

Trotz der sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Manchester United glaubt Deutschlands dreimaliger Fußballer des Jahres aber noch an den Titel. "Natürlich wird es schwer, weil Manchester sehr konstant spielt. Wir spielen aber noch zu Hause gegen ManU. Klar ist, dass wir uns keinen Ausrutscher mehr erlauben dürfen und ständig Manchester unter Druck setzen müssen."

[bild2]Vorzeitiger Abschied kein Thema

Dies weiß auch Trainer Mourinho, der offensichtlich von einigen großen Klubs umworben wir. "Unser Trainer wird jeden Tag mit neuen Gerüchten konfrontiert. Ich bin mir aber ebenso wie meine Mitspieler sicher, dass er bei Chelsea bleibt", erklärt Ballack, der von Mourinho an die Stamford Bridge geholt worden war.

Dass der Portugiese im Sommer zu Real Madrid oder sogar zu den Bayern wechselt, ist für Ballack unvorstellbar. Unabhängig von dieser Personalie geht der 75-malige Nationalspieler davon aus, seinen Vertrag bis 2009 an der Themse zu erfüllen. "Wir fühlen uns pudelwohl. Die Kinder besuchen seit kurzem die englische Schule und in unserem neuen Heim gefällt es uns ebenfalls sehr gut", berichtet Ballack, der seit einigen Wochen ein komfortables Haus in Wimbledon bezogen hat.

Von dort verfolgt der gebürtige Görlitzer natürlich auch das Bundesligageschehen und vor allem die Entwicklung seines ehemaligen Klubs Bayern München ganz genau. Dass ihm vor allem Präsident Franz Beckenbauer  angesichts der jüngsten Krise eine Träne hinterherweint, erfüllt ihn zwar mit Stolz, viel mehr lässt er sich aber nicht entlocken. "Die Bayern wollen immer den maximalen Erfolg, das Maß aller Dinge sein. Manager Uli Hoeneß und die anderen Verantwortlichen werden alles dafür tun, damit diese Schwächephase überwunden wird."

Schwächephase aus dem Zypern-Spiel schnell beenden

Ein kurze Schwächephase hat Ballack auch bei der Nationalmannschaft zum Jahresende ausgemacht. "Beim 1:1 auf Zypern hatten wir einen kleinen Hänger, sonst wäre unsere Ausgangsposition in der EM-Qualifikation noch besser. Jetzt kämpfen wir mit Tschechien um den ersten Platz in unserer Gruppe." Der Kapitän lässt aber keinen Zweifel daran, dass der WM-Dritte als Spitzenreiter die Ausscheidung für die EURO 2008 in der Schweiz und Österreich beenden will: "Das muss unser Anspruch und Ehrgeiz sein."

Ballack denkt aber schon einen Schritt weiter: "Wenn wir ins EM-Turnier gehen, müssen wir dann auch das Ziel haben, etwas gewinnen zu wollen. Und dass wir dazu imstande sind, müssen wir mit den Leistungen zuvor bestätigen. Vor den letzten Turnieren hieß es doch immer, die Deutschen kommen nicht weit. Das müssen wir ändern."