Deutschland verpasst Achtelfinale

Historisches WM-Aus in der Vorrunde: Deutschland hat sein letztes Gruppenspiel gegen Südkorea 0:2 (0:0) verloren und muss erstmals in der WM-Geschichte nach der Vorrunde die Heimreise antreten. Weil Schweden im Parallelspiel die Mexikaner 3:0 (0:0) bezwang, hätte dem DFB-Team auch ein Remis nicht zum Weiterkommen gereicht. Gegen die aufgerückte Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw erzielten Young-Gwon Kim (90+4.) und Heung-Min Son (90+6.) in der Nachspielzeit die Tore für die Südkoreaner.

Der "Fluch des Weltmeisters" hatte zuletzt 2002, 2010 und 2014 schon die jeweiligen Titelverteidiger Frankreich, Italien und Spanien nach den ersten drei Spielen ereilt. Als Gruppensieger zog Schweden neben Mexiko ins Achtelfinale ein.

Löw: "Wir sind zu Recht ausgeschieden"

"Es herrscht eine riesige Enttäuschung, Totenstille. Für uns ist das eine riesige Enttäuschung. Der Mannschaft hat die Leichtigkeit gefehlt. Die Sicherheit war nicht vorhanden. Wir sind zu Recht aus dem Turnier ausgeschieden. Wir haben viele Tormöglichkiten gehabt, aber wir konnten das Tor nicht erzwingen", so Joachim Löw.

Mats Hummels sagte: "Es ist ganz, ganz schwierig, das in Worte zu fassen. Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt, selbst nach dem 0:1 haben wir noch versucht, es zu drehen, aber wir haben den Ball heute nicht ins Tor gebracht, keiner von uns. Ein ganz, ganz bitterer Abend für alle deutschen Fußball-Fans."

Im Vergleich zum 2:1 (0:1) gegen Schweden tauschte Löw auf fünf Positionen aus. Vor Kapitän Manuel Neuer rückten der genesene Mats Hummels und Niklas Süle für den gesperrten Jerome Boateng und Antonio Rüdiger in die Innenverteidigung. Im zentralen Mittelfeld begann Sami Khedira neben Toni Kroos und zu Marco Reus rückten in der offensiven Dreierkette Leon Goretzka und Mesut Özil anstelle von Julian Draxler und Thomas Müller. Ganz vorne begann erneut Timo Werner, die Außenverteidigerpositionen übernahmen wie zuletzt Jonas Hector und Joshua Kimmich.

Bei knapp 30 Grad in Kasan übernahm das DFB-Team gleich das Kommando, präsentierte sich passsicher, gut in der Rückwärtsbewegung und gegen das hohe Pressing der Koreaner auch zweikampfstark. Der entscheidende Pass wollte aber zunächst nicht ankommen. Nach Ballgewinn im Mittelfeld schickte Özil einmal links Hector steil und einmal rechts Kimmich auf die Reise – die aufgerückten Außenverteidiger kamen aber nicht ganz an das mutige Zuspiel heran.

Goretzka und Werner scheitern

Auch die erste dicke Chance ergab sich nach einer Balleroberung in der Hälfte der Südkoreaner. Goretzka luchste Young-Kwon Kim die Kugel ab und übergab an Reus. In einer Drei-gegen-Drei-Situation lief sich Werner links frei in Position, Reus bediente aber den rechts startenden Goretzka, dessen Schuss die Koreaner abblockten (14.).

Dann wurde es auf der Gegenseite zweimal brenzlig. Woo-Joung Jungs Freistoß aus knapp 30 Metern konnte Neuer nicht festhalten, Son setzte nach, aber der DFB-Kapitän wischte die Kugel im Nachfassen gedankenschnell vor Son zur Seite weg (19.). Sechs Minuten später tauchte Son nach einem Zuspiel von der linken Seite im Strafraum auf und ging mit einem Volleyschuss volles Risiko – aus kurzer Distanz zum Tor flog der Ball deutlich über den Kasten.

In der Schlussphase der ersten Halbzeit intensivierte Deutschland seine Offensivbemühungen, kombinierte bis an den Strafraum heran sehr sicher, doch im entscheidenden Moment stellte sich immer wieder ein Abwehrbein der Asiaten dazwischen. So rettete Kim in einer brenzligen Situation gegen Werner (38.). Bei der anschließenden Ecke wühlte sich Hummels durch den Fünfer, Keeper Hyun-Woo Cho warf sich aber vor den Verteidiger und wehrte den Schuss ab (39.).

Riesenchancen für Goretzka und Gomez

Deutlich zwingender wurden die Aktionen der deutschen Mannschaft kurz nach Wiederanpfiff. Goretzka kam nach butterweicher Flanke von Kimmich frei zum Kopfball, Cho verhinderte mit einer Glanzparade den Rückstand (48.). Drei Minuten später zog Werner aus 15 Metern per Vollspann ab – die Kugel strich wenige Zentimeter links am Tor vorbei.

Weil zeitgleich Schweden seine Tore gegen Mexiko schoss, war klar, dass ein Unentschieden wohl nicht zum Achtelfinaleinzug reichen würde. Löw reagierte mit den offensiven Einwechslungen von Mario Gomez (58./für Khedira) und Thomas Müller (63./für Goretzka). Die Folge war ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Gegen Son zeigte Hummels ein starkes Tackling, gegenüber parierte Woo einen wuchtigen Kopfball von Gomez (68.) und ein Distanzschuss von Kroos flog knapp über das Tor (70.).

Powerplay reicht nicht

Deutschland zog ein Powerplay auf, tat sich aber schwer, eine Lücke zu finden: Kimmich bediente Gomez flach im Strafraum, der Angreifer legte die Kugel hauchdünn am langen Pfosten vorbei (71.), ein Schuss des ebenfalls eingewechselten Julian Brandt (78./für Hector) wurde geblockt (83.9 und der aufgerückte Hummels drückte den Ball nach Flanke von Özil aus fünf Metern mit der Schulter über den Querbalken (87.).

In den Schlussminuten warf das DFB-Team alles nach vorn, konnte sich aber nicht mit dem erlösenden Treffer belohnen. Stattdessen schlugen auf der Gegenseite noch zweimal die Südkoreaner zu.

[dfb]

Historisches WM-Aus in der Vorrunde: Deutschland hat sein letztes Gruppenspiel gegen Südkorea 0:2 (0:0) verloren und muss erstmals in der WM-Geschichte nach der Vorrunde die Heimreise antreten. Weil Schweden im Parallelspiel die Mexikaner 3:0 (0:0) bezwang, hätte dem DFB-Team auch ein Remis nicht zum Weiterkommen gereicht. Gegen die aufgerückte Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw erzielten Young-Gwon Kim (90+4.) und Heung-Min Son (90+6.) in der Nachspielzeit die Tore für die Südkoreaner.

Der "Fluch des Weltmeisters" hatte zuletzt 2002, 2010 und 2014 schon die jeweiligen Titelverteidiger Frankreich, Italien und Spanien nach den ersten drei Spielen ereilt. Als Gruppensieger zog Schweden neben Mexiko ins Achtelfinale ein.

Löw: "Wir sind zu Recht ausgeschieden"

"Es herrscht eine riesige Enttäuschung, Totenstille. Für uns ist das eine riesige Enttäuschung. Der Mannschaft hat die Leichtigkeit gefehlt. Die Sicherheit war nicht vorhanden. Wir sind zu Recht aus dem Turnier ausgeschieden. Wir haben viele Tormöglichkiten gehabt, aber wir konnten das Tor nicht erzwingen", so Joachim Löw.

Mats Hummels sagte: "Es ist ganz, ganz schwierig, das in Worte zu fassen. Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt, selbst nach dem 0:1 haben wir noch versucht, es zu drehen, aber wir haben den Ball heute nicht ins Tor gebracht, keiner von uns. Ein ganz, ganz bitterer Abend für alle deutschen Fußball-Fans."

Im Vergleich zum 2:1 (0:1) gegen Schweden tauschte Löw auf fünf Positionen aus. Vor Kapitän Manuel Neuer rückten der genesene Mats Hummels und Niklas Süle für den gesperrten Jerome Boateng und Antonio Rüdiger in die Innenverteidigung. Im zentralen Mittelfeld begann Sami Khedira neben Toni Kroos und zu Marco Reus rückten in der offensiven Dreierkette Leon Goretzka und Mesut Özil anstelle von Julian Draxler und Thomas Müller. Ganz vorne begann erneut Timo Werner, die Außenverteidigerpositionen übernahmen wie zuletzt Jonas Hector und Joshua Kimmich.

Bei knapp 30 Grad in Kasan übernahm das DFB-Team gleich das Kommando, präsentierte sich passsicher, gut in der Rückwärtsbewegung und gegen das hohe Pressing der Koreaner auch zweikampfstark. Der entscheidende Pass wollte aber zunächst nicht ankommen. Nach Ballgewinn im Mittelfeld schickte Özil einmal links Hector steil und einmal rechts Kimmich auf die Reise – die aufgerückten Außenverteidiger kamen aber nicht ganz an das mutige Zuspiel heran.

Goretzka und Werner scheitern

Auch die erste dicke Chance ergab sich nach einer Balleroberung in der Hälfte der Südkoreaner. Goretzka luchste Young-Kwon Kim die Kugel ab und übergab an Reus. In einer Drei-gegen-Drei-Situation lief sich Werner links frei in Position, Reus bediente aber den rechts startenden Goretzka, dessen Schuss die Koreaner abblockten (14.).

Dann wurde es auf der Gegenseite zweimal brenzlig. Woo-Joung Jungs Freistoß aus knapp 30 Metern konnte Neuer nicht festhalten, Son setzte nach, aber der DFB-Kapitän wischte die Kugel im Nachfassen gedankenschnell vor Son zur Seite weg (19.). Sechs Minuten später tauchte Son nach einem Zuspiel von der linken Seite im Strafraum auf und ging mit einem Volleyschuss volles Risiko – aus kurzer Distanz zum Tor flog der Ball deutlich über den Kasten.

In der Schlussphase der ersten Halbzeit intensivierte Deutschland seine Offensivbemühungen, kombinierte bis an den Strafraum heran sehr sicher, doch im entscheidenden Moment stellte sich immer wieder ein Abwehrbein der Asiaten dazwischen. So rettete Kim in einer brenzligen Situation gegen Werner (38.). Bei der anschließenden Ecke wühlte sich Hummels durch den Fünfer, Keeper Hyun-Woo Cho warf sich aber vor den Verteidiger und wehrte den Schuss ab (39.).

Riesenchancen für Goretzka und Gomez

Deutlich zwingender wurden die Aktionen der deutschen Mannschaft kurz nach Wiederanpfiff. Goretzka kam nach butterweicher Flanke von Kimmich frei zum Kopfball, Cho verhinderte mit einer Glanzparade den Rückstand (48.). Drei Minuten später zog Werner aus 15 Metern per Vollspann ab – die Kugel strich wenige Zentimeter links am Tor vorbei.

Weil zeitgleich Schweden seine Tore gegen Mexiko schoss, war klar, dass ein Unentschieden wohl nicht zum Achtelfinaleinzug reichen würde. Löw reagierte mit den offensiven Einwechslungen von Mario Gomez (58./für Khedira) und Thomas Müller (63./für Goretzka). Die Folge war ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Gegen Son zeigte Hummels ein starkes Tackling, gegenüber parierte Woo einen wuchtigen Kopfball von Gomez (68.) und ein Distanzschuss von Kroos flog knapp über das Tor (70.).

Powerplay reicht nicht

Deutschland zog ein Powerplay auf, tat sich aber schwer, eine Lücke zu finden: Kimmich bediente Gomez flach im Strafraum, der Angreifer legte die Kugel hauchdünn am langen Pfosten vorbei (71.), ein Schuss des ebenfalls eingewechselten Julian Brandt (78./für Hector) wurde geblockt (83.9 und der aufgerückte Hummels drückte den Ball nach Flanke von Özil aus fünf Metern mit der Schulter über den Querbalken (87.).

In den Schlussminuten warf das DFB-Team alles nach vorn, konnte sich aber nicht mit dem erlösenden Treffer belohnen. Stattdessen schlugen auf der Gegenseite noch zweimal die Südkoreaner zu.

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