"Danke Schiri": 63 Preisträger geehrt

Am Samstagabend wurden in Frankfurt am Main die 63 "Danke Schiri"-Preisträger geehrt. Bei der Aktion des DFB, die in diesem Jahr zum fünften Mal zusammen mit dem Schiedsrichter-Partner DEKRA ausgerichtet wurde, werden Unparteiische für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnet.

Zum "kleinen Jubiläum" gab es ein Heimspiel in den "eigenen Hallen" des Deutschen Fußball-Bundes. Der langjährige Bundesliga-Schiedsrichter und heutige DFB-Lehrwart Lutz Wagner verdeutlichte zu Beginn seiner Moderation, dass diese Veranstaltung wichtig für die Basis und auch für den DFB sei. Wagner bezeichnete es als "unfassbar, was die 63 anwesenden Preisträger stellvertretend für die knapp 60.000 aktiven Schiedsrichter an der Basis leisten." Dass der Spielbetrieb bei rund 25.000 Vereinen laufe, sei den Schiedsrichtern zu verdanken, sagte Wagner. Viele Unparteiische würden am Wochenende Doppelschichten leisten.

Osmers gibt Einblicke in seinen Schiedsrichter-Alltag

In einer Talkrunde unter der Leitung Wagners gab Helmut Geyer (Vorsitzender der DFB-Schiedsrichter-Kommission Amateure) einen Einblick zu den Neuerungen im deutschen Schiedsrichterwesen, zu denen unter anderem die Einführung eines einheitlichen Patensystems in allen 21 Landesverbänden gehört.

Ebenfalls an der Talkrunde nahm Bundesliga-Referee Harm Osmers teil, der am heutigen Sonntag das Duell zwischen Eintracht Frankfurt und dem FSV Mainz 05 leitet. Er gab den Zuhörern Einblicke in seinen Schiedsrichter-Alltag, seine Vorbereitung auf ein Spiel sowie den Umgang mit dem Druck, der auf einem Bundesliga-Referee lastet. Der 34-Jährige stand den Preisträgern außerdem für Selfies zur Verfügung und gab praktische Tipps für die Schiedsrichter-Tätigkeit.

Dankert: "Video-Assistent eine große Errungenschaft"

Neben Osmers besuchte auch das Schiedsrichter-Team rund um Bastian Dankert, das am Nachmittag die Bundesliga-Partie zwischen der TSG Hoffenheim und Werder Bremen geleitet hatte, die Veranstaltung in Frankfurt. Eines der Gesprächsthemen war dort auch die Einführung des Video-Assistenten, den Dankert als eine "der größten Errungenschaften der vergangenen Jahre" bezeichnete. Den Assistenten biete dieser ein zusätzliches Backup, sagte Assistent René Rohde: "Den Millimeter-Entscheidungen konnten wir Assistenten zuletzt gar nicht mehr gerecht werden."

Der Sportliche Leiter der Elite-Schiedsrichter, Lutz Michael Fröhlich, berichtete über die aktuellen Planungen: "Wir werden das Projekt auch in der 2. Bundesliga weiter vorantreiben, bremsen jedoch gleichzeitig die Euphorie, dass dort alles sofort zu 100 Prozent funktionieren wird."

Immer wieder durften auch die Zuhörer im Plenum Fragen an die Gäste auf der Bühne stellen. Von Bastian Dankert wollten sie beispielsweise wissen, wie er die Balance zwischen Privatleben und Schiedsrichter-Tätigkeit hinbekommt: "Manchmal ist es schwierig. Gerade wenn ich mehr als 40 Tage hintereinander abwesend bin, wie demnächst bei der Frauen-WM. Ohne die Familie, die mir den Rücken frei hält, würde das nicht gehen."

Interessante Lebensläufe

Im weiteren Verlauf des Abends standen dann aber die Preisträger im Mittelpunkt der Veranstaltung. Christine Baitinger, Udo Penßler-Beyer und Andreas Thiemann aus der Schiedsrichter-Kommission Amateure riefen jeden Einzelnen auf die Bühne und überreichten ein speziell angefertigtes Schiedsrichter-Trikot, auf dem die Namen aller diesjährigen Gewinner abgedruckt sind.

Exemplarisch wurden die Lebensläufe einzelner Preisträger vorgestellt. Beispielsweise von Miriam Dietz (Südwestdeutscher Fußballverband), die nach jahrelanger Tätigkeit in der Frauen-Bundesliga inzwischen noch in der Kreisliga pfeift – wegen dem "Bratwurst-Geruch und der roten Erde", wie sie auf der Bühne berichtete. Oder die Geschichte von Sabine Stadler aus Hessen, die neben mehr als 100 Spielleitungen auch noch an Marathon- und Triathlon-Wettkämpfen teilnimmt. Thorsten Thomas aus Niedersachsen benötigt auf und neben dem Platz eine Gehhilfe und setzt sich für Inklusion im Schiedsrichterwesen ein.

Wie groß der ehrenamtliche Einsatz der ausgezeichneten Schiedsrichter ist, belegen die folgenden Zahlen: Bei den 21 Preisträgern in der Kategorie "Ü 50" standen beispielsweise mehr als 1440 Lebensjahre und unglaubliche 893 Jahre Erfahrung als Schiedsrichter auf der Bühne.

[db]

Am Samstagabend wurden in Frankfurt am Main die 63 "Danke Schiri"-Preisträger geehrt. Bei der Aktion des DFB, die in diesem Jahr zum fünften Mal zusammen mit dem Schiedsrichter-Partner DEKRA ausgerichtet wurde, werden Unparteiische für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnet.

Zum "kleinen Jubiläum" gab es ein Heimspiel in den "eigenen Hallen" des Deutschen Fußball-Bundes. Der langjährige Bundesliga-Schiedsrichter und heutige DFB-Lehrwart Lutz Wagner verdeutlichte zu Beginn seiner Moderation, dass diese Veranstaltung wichtig für die Basis und auch für den DFB sei. Wagner bezeichnete es als "unfassbar, was die 63 anwesenden Preisträger stellvertretend für die knapp 60.000 aktiven Schiedsrichter an der Basis leisten." Dass der Spielbetrieb bei rund 25.000 Vereinen laufe, sei den Schiedsrichtern zu verdanken, sagte Wagner. Viele Unparteiische würden am Wochenende Doppelschichten leisten.

Osmers gibt Einblicke in seinen Schiedsrichter-Alltag

In einer Talkrunde unter der Leitung Wagners gab Helmut Geyer (Vorsitzender der DFB-Schiedsrichter-Kommission Amateure) einen Einblick zu den Neuerungen im deutschen Schiedsrichterwesen, zu denen unter anderem die Einführung eines einheitlichen Patensystems in allen 21 Landesverbänden gehört.

Ebenfalls an der Talkrunde nahm Bundesliga-Referee Harm Osmers teil, der am heutigen Sonntag das Duell zwischen Eintracht Frankfurt und dem FSV Mainz 05 leitet. Er gab den Zuhörern Einblicke in seinen Schiedsrichter-Alltag, seine Vorbereitung auf ein Spiel sowie den Umgang mit dem Druck, der auf einem Bundesliga-Referee lastet. Der 34-Jährige stand den Preisträgern außerdem für Selfies zur Verfügung und gab praktische Tipps für die Schiedsrichter-Tätigkeit.

Dankert: "Video-Assistent eine große Errungenschaft"

Neben Osmers besuchte auch das Schiedsrichter-Team rund um Bastian Dankert, das am Nachmittag die Bundesliga-Partie zwischen der TSG Hoffenheim und Werder Bremen geleitet hatte, die Veranstaltung in Frankfurt. Eines der Gesprächsthemen war dort auch die Einführung des Video-Assistenten, den Dankert als eine "der größten Errungenschaften der vergangenen Jahre" bezeichnete. Den Assistenten biete dieser ein zusätzliches Backup, sagte Assistent René Rohde: "Den Millimeter-Entscheidungen konnten wir Assistenten zuletzt gar nicht mehr gerecht werden."

Der Sportliche Leiter der Elite-Schiedsrichter, Lutz Michael Fröhlich, berichtete über die aktuellen Planungen: "Wir werden das Projekt auch in der 2. Bundesliga weiter vorantreiben, bremsen jedoch gleichzeitig die Euphorie, dass dort alles sofort zu 100 Prozent funktionieren wird."

Immer wieder durften auch die Zuhörer im Plenum Fragen an die Gäste auf der Bühne stellen. Von Bastian Dankert wollten sie beispielsweise wissen, wie er die Balance zwischen Privatleben und Schiedsrichter-Tätigkeit hinbekommt: "Manchmal ist es schwierig. Gerade wenn ich mehr als 40 Tage hintereinander abwesend bin, wie demnächst bei der Frauen-WM. Ohne die Familie, die mir den Rücken frei hält, würde das nicht gehen."

Interessante Lebensläufe

Im weiteren Verlauf des Abends standen dann aber die Preisträger im Mittelpunkt der Veranstaltung. Christine Baitinger, Udo Penßler-Beyer und Andreas Thiemann aus der Schiedsrichter-Kommission Amateure riefen jeden Einzelnen auf die Bühne und überreichten ein speziell angefertigtes Schiedsrichter-Trikot, auf dem die Namen aller diesjährigen Gewinner abgedruckt sind.

Exemplarisch wurden die Lebensläufe einzelner Preisträger vorgestellt. Beispielsweise von Miriam Dietz (Südwestdeutscher Fußballverband), die nach jahrelanger Tätigkeit in der Frauen-Bundesliga inzwischen noch in der Kreisliga pfeift – wegen dem "Bratwurst-Geruch und der roten Erde", wie sie auf der Bühne berichtete. Oder die Geschichte von Sabine Stadler aus Hessen, die neben mehr als 100 Spielleitungen auch noch an Marathon- und Triathlon-Wettkämpfen teilnimmt. Thorsten Thomas aus Niedersachsen benötigt auf und neben dem Platz eine Gehhilfe und setzt sich für Inklusion im Schiedsrichterwesen ein.

Wie groß der ehrenamtliche Einsatz der ausgezeichneten Schiedsrichter ist, belegen die folgenden Zahlen: Bei den 21 Preisträgern in der Kategorie "Ü 50" standen beispielsweise mehr als 1440 Lebensjahre und unglaubliche 893 Jahre Erfahrung als Schiedsrichter auf der Bühne.

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