Bundestrainer Joachim Löw für Portugal-Spiel gesperrt

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Bundestrainer Joachim Löw ist von der Kontroll- und Disziplinar-Kommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) für ein Spiel gesperrt worden. Die offizielle UEFA-Mitteilung traf am Mittwoch gegen 15 Uhr in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main ein.

Parallel dazu wurde DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach von UEFA-Generalsekretär David Taylor telefonisch informiert. Laut UEFA-Reglement ist die Sperre von Löw rechtsverbindlich. Ein Einspruch gegen das Urteil ist nicht möglich.

Damit kann der 48-jährige Löw die deutsche Nationalmannschaft am Donnerstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) im EM-Viertelfinale in Basel gegen Vize-Europameister Portugal nicht von der Bank aus betreuen.

Kontakt mit Mannschaft nicht erlaubt

Als Auflagen für den Bundestrainer im Spiel gegen Portugal teilte die UEFA dem DFB mit Hinweis auf Artikel 70 Absatz 2 ihrer Rechtsordnung schriftlich mit: "Joachim Löw darf das Spiel nur von der Tribüne aus verfolgen. Vor und während des Spiels ist seine Anwesenheit in den Umkleidekabinen, im Spielertunnel sowie in der technischen Zone untersagt. Weder vor noch während des Spiels darf er mit der Mannschaft in Kontakt treten."

Als Begründung für die Bestrafung von Löw und auch für die von Österreichs Nationaltrainer Josef Hickersberger, der ebenfalls für ein Spiel gesperrt wurde, führte die UEFA in ihrem schriftlichen Urteil aus: "Gemäß den im Bericht des Schiedsrichters wiedergegebenen Ausführungen des Vierten Offiziellen verhielten sich die beiden Trainer sehr nervös. In der 35. Minute kam es zu einem Wortgefecht zwischen den beiden Teamverantwortlichen, in dessen Verlauf sie sich gegenseitig anschrien. Als der Vierte Offizielle die Situation beruhigen wollte, wurde er von den beiden Teamverantwortlichen angeschrien."

Zu der schriftlichen Stellungnahme von Joachim Löw als Erwiderung auf den Schiedsrichterbericht heißt es im UEFA-Urteil: "Es besteht kein Anlass an der Richtigkeit des Schiedsrichterberichtes zu zweifeln, als ein unkorrektes Verhalten von Löw beschrieben wird. Dieses bestand darin, dass der fehlbare Trainer in Richtung seines österreichischen Kollegen beziehungsweise des Vierten Offiziellen schrie. Die Intensität dieses Verhaltens war offensichtlich derart, dass der mit der Erfahrung aus zahlreichen Spielen einer europäischen Profiliga bestückte Schiedsrichter keinen Augenblick zögerte, Joachim Löw aus der technischen Zone zu verweisen. Für den im Schiedsrichterbericht dargestellten Sachverhalt spricht auch der Umstand, dass sich beide Trainer beim Verlassen der technischen Zone die Hand reichten."

Löw: "Muss UEFA-Entscheidung zur Kenntnis nehmen"

Bundestrainer Joachim Löw äußerte unmittelbar nach Bekanntwerden des Urteils am Mittwoch: "Ich muss die UEFA-Entscheidung zur Kenntnis nehmen und möchte sie nicht kommentieren. Natürlich bin ich maßlos enttäuscht."

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DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger kommentierte den UEFA-Spruch: "Ich teile die Enttäuschung der sportlichen Leitung unserer Nationalmannschaft in vollem Umfang und kann sehr wohl verstehen, dass sich unser Bundestrainer ungerecht behandelt fühlt. Als Mitglied der UEFA sind wir jedoch gehalten, deren Disziplinarhoheit anzuerkennen und die Entscheidung letztlich zu akzeptieren. Ich bin ganz sicher, dass für die Mannschaft damit ein zusätzlicher Motivationsschub gegen Portugal verbunden sein wird und sie ihren Trainer im EM-Halbfinale wieder auf der Bank haben wollen."

DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach sagte am Mittwoch: "Von der UEFA-Entscheidung bin ich sehr enttäuscht. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass kein Fehlverhalten des Bundestrainers vorlag. Doch wir müssen das Urteil respektieren. Im Viertelfinale ist das jetzt ein Handicap, mit dem die Mannschaft fertig werden muss."

Bierhoff: "Richtige Antwort auf dem Platz geben"

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff erklärte im DFB-Quartier in Tenero: "Für den Fußball ist diese Entscheidung eine schwere Niederlage. Wir Aktive können die von der UEFA ausgesprochene Sperre für Joachim Löw für das Spiel gegen Portugal nicht nachvollziehen und haben absolut kein Verständnis dafür, denn unser Bundestrainer wollte einfach nur seinen Job ausüben. Joachim Löw wurde ohne vorherige Verwarnung gegen Österreich auf die Tribüne geschickt und war schon genug dadurch bestraft, dass er die zweite Halbzeit nicht auf der Trainerbank sitzen durfte. Er hat niemanden beleidigt – das kommt auch im Schiedsrichter-Bericht klar zum Ausdruck. Ich bin jedoch optimistisch, dass die UEFA-Sperre für Löw unsere Mannschaft nur noch zusätzlich motiviert und wir die richtige Antwort auf dem Platz geben werden."

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Bundestrainer Joachim Löw ist von der Kontroll- und Disziplinar-Kommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) für ein Spiel gesperrt worden. Die offizielle UEFA-Mitteilung traf am Mittwoch gegen 15 Uhr in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main ein.

Parallel dazu wurde DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach von UEFA-Generalsekretär David Taylor telefonisch informiert. Laut UEFA-Reglement ist die Sperre von Löw rechtsverbindlich. Ein Einspruch gegen das Urteil ist nicht möglich.

Damit kann der 48-jährige Löw die deutsche Nationalmannschaft am Donnerstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) im EM-Viertelfinale in Basel gegen Vize-Europameister Portugal nicht von der Bank aus betreuen.

Kontakt mit Mannschaft nicht erlaubt

Als Auflagen für den Bundestrainer im Spiel gegen Portugal teilte die UEFA dem DFB mit Hinweis auf Artikel 70 Absatz 2 ihrer Rechtsordnung schriftlich mit: "Joachim Löw darf das Spiel nur von der Tribüne aus verfolgen. Vor und während des Spiels ist seine Anwesenheit in den Umkleidekabinen, im Spielertunnel sowie in der technischen Zone untersagt. Weder vor noch während des Spiels darf er mit der Mannschaft in Kontakt treten."

Als Begründung für die Bestrafung von Löw und auch für die von Österreichs Nationaltrainer Josef Hickersberger, der ebenfalls für ein Spiel gesperrt wurde, führte die UEFA in ihrem schriftlichen Urteil aus: "Gemäß den im Bericht des Schiedsrichters wiedergegebenen Ausführungen des Vierten Offiziellen verhielten sich die beiden Trainer sehr nervös. In der 35. Minute kam es zu einem Wortgefecht zwischen den beiden Teamverantwortlichen, in dessen Verlauf sie sich gegenseitig anschrien. Als der Vierte Offizielle die Situation beruhigen wollte, wurde er von den beiden Teamverantwortlichen angeschrien."

Zu der schriftlichen Stellungnahme von Joachim Löw als Erwiderung auf den Schiedsrichterbericht heißt es im UEFA-Urteil: "Es besteht kein Anlass an der Richtigkeit des Schiedsrichterberichtes zu zweifeln, als ein unkorrektes Verhalten von Löw beschrieben wird. Dieses bestand darin, dass der fehlbare Trainer in Richtung seines österreichischen Kollegen beziehungsweise des Vierten Offiziellen schrie. Die Intensität dieses Verhaltens war offensichtlich derart, dass der mit der Erfahrung aus zahlreichen Spielen einer europäischen Profiliga bestückte Schiedsrichter keinen Augenblick zögerte, Joachim Löw aus der technischen Zone zu verweisen. Für den im Schiedsrichterbericht dargestellten Sachverhalt spricht auch der Umstand, dass sich beide Trainer beim Verlassen der technischen Zone die Hand reichten."

Löw: "Muss UEFA-Entscheidung zur Kenntnis nehmen"

Bundestrainer Joachim Löw äußerte unmittelbar nach Bekanntwerden des Urteils am Mittwoch: "Ich muss die UEFA-Entscheidung zur Kenntnis nehmen und möchte sie nicht kommentieren. Natürlich bin ich maßlos enttäuscht."

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DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger kommentierte den UEFA-Spruch: "Ich teile die Enttäuschung der sportlichen Leitung unserer Nationalmannschaft in vollem Umfang und kann sehr wohl verstehen, dass sich unser Bundestrainer ungerecht behandelt fühlt. Als Mitglied der UEFA sind wir jedoch gehalten, deren Disziplinarhoheit anzuerkennen und die Entscheidung letztlich zu akzeptieren. Ich bin ganz sicher, dass für die Mannschaft damit ein zusätzlicher Motivationsschub gegen Portugal verbunden sein wird und sie ihren Trainer im EM-Halbfinale wieder auf der Bank haben wollen."

DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach sagte am Mittwoch: "Von der UEFA-Entscheidung bin ich sehr enttäuscht. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass kein Fehlverhalten des Bundestrainers vorlag. Doch wir müssen das Urteil respektieren. Im Viertelfinale ist das jetzt ein Handicap, mit dem die Mannschaft fertig werden muss."

Bierhoff: "Richtige Antwort auf dem Platz geben"

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff erklärte im DFB-Quartier in Tenero: "Für den Fußball ist diese Entscheidung eine schwere Niederlage. Wir Aktive können die von der UEFA ausgesprochene Sperre für Joachim Löw für das Spiel gegen Portugal nicht nachvollziehen und haben absolut kein Verständnis dafür, denn unser Bundestrainer wollte einfach nur seinen Job ausüben. Joachim Löw wurde ohne vorherige Verwarnung gegen Österreich auf die Tribüne geschickt und war schon genug dadurch bestraft, dass er die zweite Halbzeit nicht auf der Trainerbank sitzen durfte. Er hat niemanden beleidigt – das kommt auch im Schiedsrichter-Bericht klar zum Ausdruck. Ich bin jedoch optimistisch, dass die UEFA-Sperre für Löw unsere Mannschaft nur noch zusätzlich motiviert und wir die richtige Antwort auf dem Platz geben werden."