11mm-Filmfestival in Berlin eröffnet

Es ist das älteste und bis heute größte Filmfestival seiner Art – weltweit. Mit der emotionalen Film-Doku "Nossa Chape" eröffnete das internationale Fußballfilm-Festival "11mm" am Donnerstagabend seine 16. Ausgabe. Seit zehn Jahren ist die DFB-Kulturstiftung der Hauptpartner des Festivals.

Eigentlich ist es wie immer an jenen Abenden im späten März hier in "Mitte", im Kino Babylon gegenüber der Berliner Volkbühne. Wo bei anderen Filmfestivals der rote Teppich ausgerollt wird, liegt frischer grüner Rasen vor dem Kinoeingang, Kunstrasen. Ein Stück Festivalglamour aus dem Baumarktregal. Im Foyer wird neben Snacks und Getränken über fair gehandelte Bälle und Fußballsozialprojekte informiert, und der 500-Plätze-Saal ist gut gefüllt, als die drei Festivalmacher Birger Schmidt, Andreas Leimbach und Christoph Gabler die 16. Ausgabe des Festivals vorstellen: 58 Filme aus 24 Ländern, sechs Serien, zwei Welt- und 16 Deutschlandpremieren – ein vollgepacktes und anspruchsvolles Programm für die nächsten fünf Tage.

Nossa Chape – Über den Umgang mit Trauer

Aber der Film, den das Festivalteam dieses Jahr zur Eröffnung ausgewählt hat, sperrt sich dann doch ein wenig gegen die flirrende Vorfreude auf die kommenden Festivaltage. "Unser Team – Nossa Chape" beginnt mit einem fassungslos machenden Unglück, das die kleine Stadt Chapeco im Süden Brasiliens auf die weltweite Landkarte setzte. Im November 2016 stürzt das Flugzeug des brasilianischen Erstligisten Chapecoense kurz vor der Landung zum Finale der Copa Sudamericana in den Bergen vor Medellin ab. Die Fluggesellschaft, so stellte sich später heraus, hatte aus Kostengründen zu wenig Treibstoff getankt. 71 von 77 Passagieren kommen ums Leben, darunter 19 Spieler. Nur drei der Profis überleben schwer verletzt.

Die Filmemacher Jeff und Michael Zimbalist haben sich der Aufgabe gestellt, herauszufinden, wie eine Stadt, wie ein Fußballklub nach solch einer Tragödie weiterexistieren kann. Ein Film über eine Fußballmannschaft, aber auch ein Film über Trauer und Verlust: Wie verarbeitet eine ganze Stadt die Trauer um so viele Menschen, die plötzlich aus ihrer Mitte gerissen wurden? Wie kann ein Klub weitermachen, wenn nur drei Spieler des Teams überlebt haben? Wie können die Fans das neue Team unterstützen, ohne es ständig mit dem nicht mehr existenten zu vergleichen? Ursprünglich nur als ein vierwöchiges Projekt geplant, so berichten die Zimbalist-Brüder - ebenso wie der überlebende Journalist Rafael Henzel Gäste auf der 11mm-Bühne - zogen sich die Dreharbeiten über ein Jahr hin. Ein emotionaler Film und ein Abend, der noch lange nachwirken wird bei den Gästen der Festivaleröffnung.

"Abend der Fußballkulturhauptstadt"

Es sind auch Momente und Filme wie diese, die die DFB-Kulturstiftung vor mittlerweile zehn Jahren veranlassten, das 2004 mit bescheidenen elf Filmen gestartete Spartenfestival als Hauptpartner zu begleiten und somit zu ermöglichen, dem Berliner Publikum Jahr für Jahr die besten Fußballspiel- und kurzfilme, Dokumentationen oder Serien zu zeigen. Aus Anlass des Jubiläums findet gemeinsam mit 11mm am heutigen Freitag ab 19 Uhr ein spezieller Themenabend statt, der nicht nur das Festival, sondern die ganze Breite und Vielfalt der Berliner Fußballkultur auf die Bühne bringt.

Der "Abend der Fußballkulturhauptstadt" lebt von Gästen und Beiträgen vieler ganz unterschiedlicher Menschen und Institutionen, die sich in Berlin abseits das Rasenvierecks zwischen Fußball, Kunst, Bildung, Sozialem und Fankultur bewegen und Berlin damit zu einer echten Hauptstadt der Fußballkultur machen. Mit dabei unter anderem Jan Böttcher mit Gitarre, Theatersport mit Christoph Jungmann, ballverliebte Texte von Jochen Schmidt und DFB-Präsident Reinhard Grindel als Ehrengast.

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Es ist das älteste und bis heute größte Filmfestival seiner Art – weltweit. Mit der emotionalen Film-Doku "Nossa Chape" eröffnete das internationale Fußballfilm-Festival "11mm" am Donnerstagabend seine 16. Ausgabe. Seit zehn Jahren ist die DFB-Kulturstiftung der Hauptpartner des Festivals.

Eigentlich ist es wie immer an jenen Abenden im späten März hier in "Mitte", im Kino Babylon gegenüber der Berliner Volkbühne. Wo bei anderen Filmfestivals der rote Teppich ausgerollt wird, liegt frischer grüner Rasen vor dem Kinoeingang, Kunstrasen. Ein Stück Festivalglamour aus dem Baumarktregal. Im Foyer wird neben Snacks und Getränken über fair gehandelte Bälle und Fußballsozialprojekte informiert, und der 500-Plätze-Saal ist gut gefüllt, als die drei Festivalmacher Birger Schmidt, Andreas Leimbach und Christoph Gabler die 16. Ausgabe des Festivals vorstellen: 58 Filme aus 24 Ländern, sechs Serien, zwei Welt- und 16 Deutschlandpremieren – ein vollgepacktes und anspruchsvolles Programm für die nächsten fünf Tage.

Nossa Chape – Über den Umgang mit Trauer

Aber der Film, den das Festivalteam dieses Jahr zur Eröffnung ausgewählt hat, sperrt sich dann doch ein wenig gegen die flirrende Vorfreude auf die kommenden Festivaltage. "Unser Team – Nossa Chape" beginnt mit einem fassungslos machenden Unglück, das die kleine Stadt Chapeco im Süden Brasiliens auf die weltweite Landkarte setzte. Im November 2016 stürzt das Flugzeug des brasilianischen Erstligisten Chapecoense kurz vor der Landung zum Finale der Copa Sudamericana in den Bergen vor Medellin ab. Die Fluggesellschaft, so stellte sich später heraus, hatte aus Kostengründen zu wenig Treibstoff getankt. 71 von 77 Passagieren kommen ums Leben, darunter 19 Spieler. Nur drei der Profis überleben schwer verletzt.

Die Filmemacher Jeff und Michael Zimbalist haben sich der Aufgabe gestellt, herauszufinden, wie eine Stadt, wie ein Fußballklub nach solch einer Tragödie weiterexistieren kann. Ein Film über eine Fußballmannschaft, aber auch ein Film über Trauer und Verlust: Wie verarbeitet eine ganze Stadt die Trauer um so viele Menschen, die plötzlich aus ihrer Mitte gerissen wurden? Wie kann ein Klub weitermachen, wenn nur drei Spieler des Teams überlebt haben? Wie können die Fans das neue Team unterstützen, ohne es ständig mit dem nicht mehr existenten zu vergleichen? Ursprünglich nur als ein vierwöchiges Projekt geplant, so berichten die Zimbalist-Brüder - ebenso wie der überlebende Journalist Rafael Henzel Gäste auf der 11mm-Bühne - zogen sich die Dreharbeiten über ein Jahr hin. Ein emotionaler Film und ein Abend, der noch lange nachwirken wird bei den Gästen der Festivaleröffnung.

"Abend der Fußballkulturhauptstadt"

Es sind auch Momente und Filme wie diese, die die DFB-Kulturstiftung vor mittlerweile zehn Jahren veranlassten, das 2004 mit bescheidenen elf Filmen gestartete Spartenfestival als Hauptpartner zu begleiten und somit zu ermöglichen, dem Berliner Publikum Jahr für Jahr die besten Fußballspiel- und kurzfilme, Dokumentationen oder Serien zu zeigen. Aus Anlass des Jubiläums findet gemeinsam mit 11mm am heutigen Freitag ab 19 Uhr ein spezieller Themenabend statt, der nicht nur das Festival, sondern die ganze Breite und Vielfalt der Berliner Fußballkultur auf die Bühne bringt.

Der "Abend der Fußballkulturhauptstadt" lebt von Gästen und Beiträgen vieler ganz unterschiedlicher Menschen und Institutionen, die sich in Berlin abseits das Rasenvierecks zwischen Fußball, Kunst, Bildung, Sozialem und Fankultur bewegen und Berlin damit zu einer echten Hauptstadt der Fußballkultur machen. Mit dabei unter anderem Jan Böttcher mit Gitarre, Theatersport mit Christoph Jungmann, ballverliebte Texte von Jochen Schmidt und DFB-Präsident Reinhard Grindel als Ehrengast.