Finale 1954: Das Wunder von Bern

Im Sommer nimmt Deutschland zum 19. Mal an einer WM-Endrunde teil. DFB.de dokumentiert in einer 106-teiligen Serie alle Spiele seit 1934. Sie enthält die obligatorischen Daten und Fakten, eine kurze Übersicht zur jeweiligen Ausgangslage und den Spielbericht. Darüber hinaus finden sich in der Rubrik "Stimmen zum Spiel" Zitate, die das unmittelbar danach Gesagte oder Geschriebene festhalten und das Ereignis wieder aufleben lassen.

4. Juli in Bern - Finale: Deutschland - Ungarn 3:2

Vor dem Spiel:

Im sechsten Spiel des Turniers trafen die Deutschen erst auf den vierten Gegner, denn nach den Türken sahen sie auch ihren zweiten Gruppengegner Ungarn wieder. Das 3:8 aus der Vorrunde bestimmte die Vorberichterstattung, nur wenige Experten zweifelten an einem Sieg der 32 Spiele ungeschlagenen Ungarn. Den Spielern wurden in Budapest bereits Denkmale auf dem Gelände des Nep-Stadions errichtet, Sonderbriefmarken wurden gedruckt, der ungarische Botschafter der Schweiz hatte bereits eine Einladung für den Montag nach dem Finale ausgesprochen. Die Spieler selbst hatten auch keine Zweifel nach dem 4:2 nach Verlängerung im Halbfinale über Titelverteidiger Uruguay, trainierten weder am Donnerstag noch am Freitag - und am Samstag nur leicht. Immer unter Beobachtung von Albert Sing, deutscher Ex-Nationalspieler und inoffizieller Assistent von Bundestrainer Sepp Herberger in der Schweiz.

Nur die Sorge, ob "Major" Ferenc Puskas, in Basel von Werner Liebrich empfindlich verletzt, fit werden würde, trieb sie um. Der DFB bot den Ungarn sogar an, Puskas mit seinem modernen Unterwassermassagetechnik zu behandeln, der des Ungarischen mächtige Jupp Posipal rief eigens im Quartier in Solothurn an. Doch sie lehnten dankend ab, Puskas wurde auch so fit. Im deutschen Quartier traf wieder haufenweise Post ein, längst hatte sie wieder einen anderen Zungenschlag. Und der "Mitarbeiter" aus Säckingen, der Herberger nach dem 3:8 am liebsten hatte baumeln sehen, ging nach Canossa. Er war Augenzeuge des 6:1, und nun gingen ihm auch die Augen auf: "Jetzt habe ich aber doch gesehen, dass Sie mit ihrer Einstellung recht hatten, und ich beglückwünsche Sie zu Ihrer Haltung und Ihrer Mannschaft... Die Vorwürfe nehme ich also mit Bedauern zurück."

Herberger fuhr am Morgen des Spiels schon mal ins 25 Kilometer entfernte Bern, um den Platz zu inspizieren. Dabei baute er einen kleinen Unfall, die Windschutzscheib zerbrach und er musste einen anderen Wagen nehmen, mit dem er sein Ziel erreichte. Es hatte etwas Symbolisches für das, was am Abend auf dem Platz folgen würde. Vorher hatte er sich bei der Wetterwarte erkundigt, ob denn mit Regen zu rechnen sei, und erhielt die befriedigende Antwort: "Dauerregen in Südbaden und der Schweiz." Und tatsächlich: So warm und sonnig der Tag auch begann, beide Mannschaften liefen bei Dauerregen ins überfüllte Berner Wankdorf-Stadion ein. Den Deutschen war der Regen recht, es war "Fritz-Walter-Wetter." Als er am Mittag einsetzte, während sie gerade wieder an ihren Brathähnchen saßen, bemerkte es Max Morlock zuerst: "Friedrich, es regnet!" Da brachen sie in Jubel aus. Im Bus nach Bern sangen sie "Hoch auf dem gelben Wagen".

Herberger wählte die Kabine, die schon beim 4:1 gegen die Türken Glück gebracht hatte. Zuversicht machte sich breit. Ein Schweizer Verbandsfunktionär trat ein und erklärte das Finalprozedere: "Vor dem Spiel beide Hymnen, danach nur noch die des Siegers." Wer dann "also die deutsche" sagte, ist umstritten. Laut Sepp Herberger soll es ausgerechnet Skeptiker Fritz Walter ausgerufen haben. Auf der Pressetribüne aber stimmten sie anders ab - 39:1 für Ungarn. Radio (Herbert Zimmermann) und das noch in den Kinderschuhen steckende Fernsehen (Dr. Bernhard Ernst) übertrugen natürlich live, denn "heute ist Deutschlands größter Fußballtag", wie Zimmermann verhieß. Zimmermann hatte schlecht geschlafen, aus Aufregung und in der Sorge, der Heimat ein weiteres Debakel übertragen zu müssen. Am Sonntagmorgen sah man ihn in einer Barockkirche in Spiez. "Ein großer Kirchgänger war er nicht gewesen, aber ein gläubiger Christ", plauderte Kollege Rudi Michel später aus. Der Radioreporter sollte als Mittler des mythischsten deutschen Fußballspiels an diesem Tag weltberühmt werden, bekannter als so mancher Spieler, der am "Wunder von Bern" beteiligt gewesen war.



Im Sommer nimmt Deutschland zum 19. Mal an einer WM-Endrunde teil. DFB.de dokumentiert in einer 106-teiligen Serie alle Spiele seit 1934. Sie enthält die obligatorischen Daten und Fakten, eine kurze Übersicht zur jeweiligen Ausgangslage und den Spielbericht. Darüber hinaus finden sich in der Rubrik "Stimmen zum Spiel" Zitate, die das unmittelbar danach Gesagte oder Geschriebene festhalten und das Ereignis wieder aufleben lassen.

4. Juli in Bern - Finale: Deutschland - Ungarn 3:2

Vor dem Spiel:

Im sechsten Spiel des Turniers trafen die Deutschen erst auf den vierten Gegner, denn nach den Türken sahen sie auch ihren zweiten Gruppengegner Ungarn wieder. Das 3:8 aus der Vorrunde bestimmte die Vorberichterstattung, nur wenige Experten zweifelten an einem Sieg der 32 Spiele ungeschlagenen Ungarn. Den Spielern wurden in Budapest bereits Denkmale auf dem Gelände des Nep-Stadions errichtet, Sonderbriefmarken wurden gedruckt, der ungarische Botschafter der Schweiz hatte bereits eine Einladung für den Montag nach dem Finale ausgesprochen. Die Spieler selbst hatten auch keine Zweifel nach dem 4:2 nach Verlängerung im Halbfinale über Titelverteidiger Uruguay, trainierten weder am Donnerstag noch am Freitag - und am Samstag nur leicht. Immer unter Beobachtung von Albert Sing, deutscher Ex-Nationalspieler und inoffizieller Assistent von Bundestrainer Sepp Herberger in der Schweiz.

Nur die Sorge, ob "Major" Ferenc Puskas, in Basel von Werner Liebrich empfindlich verletzt, fit werden würde, trieb sie um. Der DFB bot den Ungarn sogar an, Puskas mit seinem modernen Unterwassermassagetechnik zu behandeln, der des Ungarischen mächtige Jupp Posipal rief eigens im Quartier in Solothurn an. Doch sie lehnten dankend ab, Puskas wurde auch so fit. Im deutschen Quartier traf wieder haufenweise Post ein, längst hatte sie wieder einen anderen Zungenschlag. Und der "Mitarbeiter" aus Säckingen, der Herberger nach dem 3:8 am liebsten hatte baumeln sehen, ging nach Canossa. Er war Augenzeuge des 6:1, und nun gingen ihm auch die Augen auf: "Jetzt habe ich aber doch gesehen, dass Sie mit ihrer Einstellung recht hatten, und ich beglückwünsche Sie zu Ihrer Haltung und Ihrer Mannschaft... Die Vorwürfe nehme ich also mit Bedauern zurück."

Herberger fuhr am Morgen des Spiels schon mal ins 25 Kilometer entfernte Bern, um den Platz zu inspizieren. Dabei baute er einen kleinen Unfall, die Windschutzscheib zerbrach und er musste einen anderen Wagen nehmen, mit dem er sein Ziel erreichte. Es hatte etwas Symbolisches für das, was am Abend auf dem Platz folgen würde. Vorher hatte er sich bei der Wetterwarte erkundigt, ob denn mit Regen zu rechnen sei, und erhielt die befriedigende Antwort: "Dauerregen in Südbaden und der Schweiz." Und tatsächlich: So warm und sonnig der Tag auch begann, beide Mannschaften liefen bei Dauerregen ins überfüllte Berner Wankdorf-Stadion ein. Den Deutschen war der Regen recht, es war "Fritz-Walter-Wetter." Als er am Mittag einsetzte, während sie gerade wieder an ihren Brathähnchen saßen, bemerkte es Max Morlock zuerst: "Friedrich, es regnet!" Da brachen sie in Jubel aus. Im Bus nach Bern sangen sie "Hoch auf dem gelben Wagen".

Herberger wählte die Kabine, die schon beim 4:1 gegen die Türken Glück gebracht hatte. Zuversicht machte sich breit. Ein Schweizer Verbandsfunktionär trat ein und erklärte das Finalprozedere: "Vor dem Spiel beide Hymnen, danach nur noch die des Siegers." Wer dann "also die deutsche" sagte, ist umstritten. Laut Sepp Herberger soll es ausgerechnet Skeptiker Fritz Walter ausgerufen haben. Auf der Pressetribüne aber stimmten sie anders ab - 39:1 für Ungarn. Radio (Herbert Zimmermann) und das noch in den Kinderschuhen steckende Fernsehen (Dr. Bernhard Ernst) übertrugen natürlich live, denn "heute ist Deutschlands größter Fußballtag", wie Zimmermann verhieß. Zimmermann hatte schlecht geschlafen, aus Aufregung und in der Sorge, der Heimat ein weiteres Debakel übertragen zu müssen. Am Sonntagmorgen sah man ihn in einer Barockkirche in Spiez. "Ein großer Kirchgänger war er nicht gewesen, aber ein gläubiger Christ", plauderte Kollege Rudi Michel später aus. Der Radioreporter sollte als Mittler des mythischsten deutschen Fußballspiels an diesem Tag weltberühmt werden, bekannter als so mancher Spieler, der am "Wunder von Bern" beteiligt gewesen war.

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Rahn aus dem Hintergrund

Spielbericht:

Schiedsrichter William Ling aus England hat es eilig und bittet schon sechs Minuten zu früh zur Seitenwahl. Die lässt er wiederholen, da Puskas die aufprallende Münze mit dem Fuß berührt. Die Ungarn gewinnen und glauben sicher, dass sie auch das Spiel gewinnen werden. Danach sieht es aus: Zum Entsetzen der 25.000 Deutschen unter den 65.000 steht es schon nach acht Minuten 0:2. Ferenc Puskas und Zoltan Czibor, der ein Missverständnis zwischen Toni Turek und Werner Kohlmeyer dankend verwertet, kommen zu zwei leichten Toren. "Was wir befürchtet haben, ist eingetreten", sagt Zimmermann. Auf der Tribüne ernten die deutschen Spielerfrauen mitleidige Blicke von den Ungarinnen, die eine Reihe vor ihnen sitzen. Was in diesem Moment auf dem Platz los ist, lässt Fritz Walter die Nachwelt wissen: "Bestürzt schauen wir einander an. Aber es fällt kein Wort des Vorwurfs, für Kohli nicht und für Toni auch nicht. Als der Ball nach vorn gegeben wird zum Anspiel, versucht Max Morlock, das Steuer herumzureißen. 'Das macht nix', schreit er, und Ottmar, der die Hoffnung noch nicht begraben hat, steht ihm bei. 'Fritz, nur weiter, das schaffen wir noch.'"

Und damit beginnen sie sofort. Helmut Rahns Schuss aus etwa 25 Meter wird zur unpräzisen Flanke für Morlock, "doch kein Grund für Max, die Annahme zu verweigern! Auf einem Knie rutschend, streckte er das andere vor und spitzelte die Lederkugel an dem herausstürzenden Grosics vorbei über die Torlinie", schreibt Rahn in seinen Memoiren. Da sind erst zehn Minuten gespielt. "Das Unentschieden schaffen wir noch", ruft Horst Eckel zu Karl Mai. Und sie glauben daran. Fraglos wird in diesen Minuten von Bern der Mythos von den nie resignierenden Deutschen geboren. Ein größeres Beispiel kennt unser Fußball jedenfalls nicht. Nach einer einstudierten Eckballvariante drückt Rahn den Ball, den Torwart Grosics verfehlt, mit rechts über die Linie - das 2:2, erst 18 Minuten sind gespielt. Jahre später gab Hans Schäfer zu, dass er den Torwart ein wenig gerempelt hatte in der Luft. Rahn ist es erst mal egal, "ich war ganz rappelig vor Glück".

In der Pause herrscht diesmal Ruhe, Herberger schließt die Tür ab. Vor dem Anpfiff sind noch Journalisten hineingekommen. Dennoch wird es kurz laut, denn Rahn tadelt Turek und Kohlmeyer wegen des zweiten Tores, aber Herberger geht dazwischen: "Spart euch die Luft, ihr werdet sie noch brauchen." Doch müde ist keiner, und sie spüren, dass sie die bessere Kondition haben. "Spielt weiter so, dann mag kommen, was mag. Selbst wenn ihr jetzt verliert, wird euch niemand einen Vorwurf machen", sagt der "Chef", während die Spieler Eiswasser, Sprudel oder Tee trinken und Zitronen lutschen. Aber sie denken nicht ans Verlieren, und Helmut Rahn raunt Fritz Walter zu: "Hoffentlich schaffen wir's."

Bei den Ungarn dagegen macht sich Verunsicherung breit. Trainer Gustav Sebes gibt knappe Anweisungen mit ernster Stimme, wie ein Arzt, der seinem todkranken Patienten das Rauchen verbietet. Gyula Lorant pfeift vor lauter Verlegenheit eine Filmmelodie - "Der dritte Mann" - vor sich hin, ehe ihn Jozsef Boszik barsch zum Schweigen bringt: "Hör auf damit." Das Drama begeistert die Menschen. Noch während des Spiels füllen sich die letzten freien Plätze. 64000 Menschen wollen Zeuge des finalen Aktes werden.

DFB-Arzt Dr. Franz Loogen, der vor allem Horst Eckels Oberschenkelverletzung behandelt, klopft Fritz Walter auf die Schulter und ruft ihm nach: "Machen Sie sich keinen Kummer, Fritz, wir gewinnen 3:2." So kommt es. Weil Turek, bei Herberger ob seines Leichtsinns umstritten, in der zweiten Hälfte zum "Fußball-Gott" avanciert, wie ihn Zimmermann tauft, weil Kocsis nur die Latte trifft, weil Kohlmeyer wieder mal auf der Linie rettet und weil ein Tor von Puskas womöglich zu Unrecht aberkannt wird. Und weil Helmut Rahn in der 84. Minute aus dem Hintergrund schießt. Zimmermanns unsterbliche Radioschilderung des dritten Tores ist längst deutsches Kulturerbe. Wie fast alles, was an diesem Tage geschieht, nachdem Linksaußen Schäfer Boszik den Ball abgenommen und nach "innen geflankt" hat, der abgewehrte Ball zu Rahn tropft und dessen Aufsetzer von der Strafraumkante unhaltbar für Grosics im Eck gelandet ist.

Dann Siegerehrung, Hymne, Händchenhalten der Siegerelf. Und später: der stürmische Empfang in Deutschland, das für Tage in einen kollektiven Rauschzustand verfällt. In der Kabine der Ungarn aber fließen die Tränen, während Puskas von Mann zu Mann geht und die immer gleiche Frage stellt: "Verstehst du das?" Niemand versteht das, und im sozialistischen Lager der Nachkriegsweltordnung ist dieses Resultat kein Grund zur Freude. Aber es gibt auch anständige Verlierer. Am Morgen des 5. Juli, irgendwo in Russland, erleben ein paar Hundert deutsche Kriegsgefangenen eine freudige Überraschung. Der Lagerkommandant sagt: "Heute müsst ihr nicht arbeiten, denn Deutschland ist Fußball-Weltmeister geworden".

Aufstellung: Turek – Posipal, Kohlmeyer – Eckel, Liebrich, Mai – Morlock, Fritz Walter – Rahn, Ottmar Walter, Schäfer.

Tore: 0:1 Puskas (6.), 0:2 Czibor (8.), 1:2 Morlock (10.), 2:2, 3:2 Rahn (18., 84.).

Zuschauer: 62.471 in Bern.

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Adenauer: "Das ganze deutsche Volk nimmt mit größter Freude Anteil"

Stimmen zum Spiel:

Sepp Herberger: "Was soll ich sagen? Ich bin so glücklich und auf meine Mannschaft stolz. Wir hatten, wie sich zeigte, alles richtig vorausgesehen. Die Flügel sollten Ungarns Verteidigung keine Zeit lassen, ebenso wie die Innenstürmer durch promptes Angreifen der gegnerischen Läufer der Hintermannschaft helfen sollten, dass auf keinen Fall den ungarischen Stürmern Lebensraum und Zeit gelassen werden durfte. Das klappte anfangs nicht so ganz. Aber die Sache ordnete sich, und dann lief alles wie am Schnürchen."

Helmut Rahn: "Als wir auf 2:2 herangekommen waren, konnte doch nichts mehr schiefgehen! Als ich die Maßflanke von Schäfer erhielt, legte ich mir den glatten Ball noch auf den linken Fuß und schoss einfach drauflos. Na, und als ich Grosics fallen und nicht mehr an das Leder herankommen sah, wusste ich alles."

Jupp Posipal: "Nur einmal blieb uns das Herz stehen, als Puskas in den Schlussminuten noch einmal durchbrach und den Ball über die weiße Linie drückte. Aber der Linienrichter hatte die Abseitsstellung des ungarischen Spielführers gesehen."

Dr. Peco Bauwens (DFB-Präsident): "Unsere Mannschaft mag etwas Glück gehabt haben. Der Tüchtige hat das aber oft, der Sieg jedenfalls war verdient und ehrlich errungen... Es war ein sehr faires Spiel, und wir waren alle mit Ling zufrieden."

Konrad Adenauer (Bundeskanzler/per Telegramm): "An Ihrem großartigen Erfolg nimmt das ganze deutsche Volk mit größter Freude Anteil. Ich spreche der deutschen Mannschaft meinen herzlichsten Glückwunsch aus und übermittle die besten Grüße."

Gustav Sebes (Ungarns Trainer): "An alles hatten wir gedacht, aber an diese Niederlage nicht. Als die deutsche Mannschaft mit kämpferischen Schwung und nie gesehener Hingabe den Ausgleich erzielte, da wusste ich, dass die Nerven nicht mehr hielten."

Sandor Kocsis (Ungarn): "Ich hatte nicht die leiseste Ahnung von dem nahenden Verhängnis. Ich war guter Dinge und ging wie zu einem prächtigen Schauspiel, in dem die Rollen klar verteilt sind. Der Sieger: Wir. Die Besiegten: Deutschland."

"Triumph der Künstler mit Ball und Geist... Deutschland und Ungarn erwiesen sich mit diesem Endspiel als eine Weltklasse für sich. Sie übertrafen weit die Rivalen des Vortags! Und noch etwas adelt den deutschen Triumph: Weil er in einem wundervoll fairen, ritterlichen Spiel erkämpft wurde, dem fairsten aller Spiele." (Kicker)

"Sie kämpften, wie nur Männer kämpfen können. Und sie spielten zauberhaften Fußball, eines Weltmeisters würdig." (BILD)

"Diese deutsche Mannschaft ist nicht die beste der Welt, aber sie ist wesentlich besser, als es von vielen erwartet worden ist... Keiner der international anerkannten Fachleute behauptet, dass das Endergebnis der WM die Kräfteverhältnisse im internationalen Fußball richtig widerspiegelt." (Nepsport/Ungarn)

"Die wenig beachteten Deutschen, jahrelang die Parias im internationalen Fußball, schlugen zurück und gewannen, weil sie im Gegensatz zu jeder anderen Mannschaft dieser Meisterschaft sich weigerten, auf die schrecklichen Geschichten der magyarischen Magie zu hören." (Daily Express/England)

"Die Deutschen spielten einen schnellen, direkten und intelligenten Fußball. Toni Turek gebührt die Krone." (Times/England)

"Das achte Weltwunder: Deutschland ist Weltmeister. Die elf Deutschen, die am Sonntagnachmittag im Berner Wankdorf-Stadion den Weltmeistertitel im Fußball erreichten, werden in die Geschichte eingehen. Mit Verlaub: Es waren zwölf. Und der zwölfte Deutsche war der Beste. Er saß auf der Reservebank und freute sich, daß seine Burschen seinen Plan mit hundertprozentiger Konsequenz durchführten." (Bild-Telegraf/Österreich)

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