Löw: "Das Spiel elektrisiert und fesselt alle"

Am Vorabend des EM-Achtelfinales der deutschen Nationalmannschaft gegen England am Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und auf MagentaTV) stellten sich Bundestrainer Joachim Löw und Kapitän Manuel Neuer auf der Abschlusspressekonferenz den Fragen der Medien zum Klassiker. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.

Joachim Löw über...

...das Spiel und den Gegner: Alle Spiele, die bei einem Turnier zwischen uns stattgefunden haben, von denen spricht man noch Jahre danach. Das Spiel elektrisiert und fesselt alle. Es ist ein Alles-oder-Nichts-Spiel, der Verlierer fährt nach Hause, die Brisanz ist also gegeben. Man kann nur sagen, ich spüre, dass wir bis in die Haarspitzen motiviert sind. Wir haben uns eingehend mit England befasst. In allererster Linie freuen wir uns auf das Spiel und so einen Abend. Es ist meine Leidenschaft, solche Spiele zu bestreiten, das ist auch morgen so.

...die bisherige EM: Das ist schwierig zu beurteilen, es folgen ja die ganz wichtigen Spiele. In der Vorrunde sind Italien, Belgien und England sehr gut durchgekommen, es ist aber nicht immer der Maßstab für ein Turnier, das hat man gestern am Aus der Holländer gesehen. Es bleibt abzuwarten, wer ins Finale kommt. Am Anfang schwankende Leistungen sind nicht völlig ungewöhnlich. Was man sehen kann, ist, dass das Spiel sehr schnell, die Räume klein sind, ein hoher Raum- und Zeitdruck da ist. Man spürt, dass alle Mannschaften schnell und kompakt verteidigen und angreifen. Der Ballführer hat relativ wenig Zeit für gute Lösungen. Das Niveau in einigen Spielen war richtig hoch.

...Serge Gnabry: Ich habe ihn im Training beobachten und er macht mir nicht den Eindruck, dass er an Selbstbewusstsein eingebüßt hätte. Er weiß, dass ein Stürmer an Toren gemessen wird. Er ist sehr fleißig, macht Extraeinheiten, man muss ihn manchmal sogar etwas bremsen. Ich werde die Spieler noch einmal an ihre Stärken erinnern, wozu sie imstande sind.

...das Entscheidende in der K.o.-Phase: Ich habe schon nach dem Ungarn-Spiel gesagt: Es gab keinen Schönheitspreis zu gewinnen, es ging einzig darum, durch die Gruppe zu kommen. Jetzt kann nur die Devise lauten, zu gewinnen. Wir brauchen nicht glauben, dass wir viele spektakuläre Szenen haben werden. Das Spiel kann man nur gewinnen, wenn man eine gute Leistung bringt. Wir müssen alles in die Waagschale werfen, müssen ruhig und cool bleiben und uns nicht aus dem Konzept bringen lassen, unabhängig davon, was passiert. Individuelle Aktionen entscheiden die Spiele - mache ich ein Tor aus einer guten Chance, bin ich in der Abwehr wachsam, mache ich einen Fehler - darüber werden die Spiele entschieden.

...das Personal: Bei drei Spielern wird es sich erst morgen klären. Ilkay Gündogan hatte eine Prellung am Kopf, gestern war ihm nach Belastung etwas schwindlig, da muss man dann schauen. Er konnte heute nicht das ganze Training absolvieren, das war aber vorher abgesprochen. Robin Gosens und Antonio Rüdiger haben komplett trainiert, aber die Ärzte haben gesagt, man müsse abwarten, weil beide einen kleinen Infekt haben. Da muss man am Ende schauen, ob es durch die Belastung schlechter wird. Noch haben wir keine Entscheidung treffen können, das müssen wir morgen Früh sehen.

...Elfmeterschießen: Logischerweise haben wir jetzt auch die eine oder andere Situation zu simulieren versucht. Man kann das aber nicht eins zu eins übertragen. Im Spiel ist es etwas völlig Anderes, das ist eine unheimliche Drucksituation, wenn man im Spiel zum Elfmeter geht und weiß nicht, ob man derjenige ist, der verschießt. Beide Trainer werden aber sicher immer versuchen, das Spiel regulär oder in der Verlängerung zu entscheiden. Der Weg zum Elfmeter ist dann auch manchmal sehr lang.

...Jamal Musiala: Wenn er reinkommt und er macht nicht das entscheidende Tor, dann schicken wir ihn zurück nach England. (lacht) Ich habe gestern ein wenig mit ihm geflachst. Er weiß auch, dass seine Entscheidung weittragend war, aber er hat es aus vollem Herzen gemacht. Er hat zwei, drei Wochen gebraucht, um sich einzugewöhnen, die letzten Tage hat er sein Potenzial aber immer mehr gezeigt. Wenn er reinkommt, weiß man, er macht ganz unberechenbare Dinge.

Manuel Neuer über...

...ein besonderes Achtelfinale: Es ist ein Fußballklassiker. Wir sind sehr motiviert und es ist toll, dass es für uns mit einem gefühlten Finale weitergeht, nachdem wir schon mit einem Finale gegen Frankreich gestartet sind.

...ein mögliches Elfmeterschießen: Unser Torwarttrainer (Andreas Köpke, Anm.d.Red.) kennt sich in Wembley ja aus mit Elfmeterschießen. Man beschäftigt sich vor der K.o.-Runde automatisch mit möglichen Schützen. Alles ist möglich. Wenn man die Schützen kennt, ist es immer eine Sache des Bauchgefühls. Vorbereitung ist für mich persönlich sehr wichtig.

...seine Erwartungen an das Spiel: England hat bisher sehr gut verteidigt, wenig zugelassen, dennoch ist es auch so, dass sie nur zwei Tore geschossen haben. Wir müssen eine stabile Defensive auf den Platz bringen. Ausschlaggebend war auch, dass wir viele Tore erzielt haben, das spricht für unsere Spielstärke und unsere Variabilität. Auch von der Bank kamen immer Impulse bei den Einwechslungen, es wird vielleicht auch eine Geduldsprobe werden, wenn wir gut stehen. England kann auch kontern, sie haben auch schnelle Spieler, die wir nicht im Eins-gegen-Eins verteidigen sollten. 

...den geplanten Kniefall vor Anpfiff: Wir stehen für Toleranz und gegen jegliche Art von Diskriminierung und wollen uns solidarisch zeigen mit der Nationalmannschaft von England. Deshalb werden wir das auch machen. Wir ziehen da gerne mit und mussten nicht lange darüber nachdenken.

...den Gegner und Harry Kane: Wir wissen, wie stark die Premier League letzte Saison gewesen ist. Harry Kane hat sich für die Mannschaft aufgeopfert in der Gruppenphase. Es ist immer gefährlich, wenn ein Stürmer auf ein Tor wartet, er wird bis in die Haarspitzen motiviert sein. Wir wissen um seine Stärke.

...Englands Respekt vor Deutschland: Es ist schwer zu sagen, wie sie über uns denken. Das beruht auf gegenseitigem Respekt. Wir wissen, welche Qualität wir haben und sind überzeugt, dass wir England schlagen können. Wir wissen, dass sie eine starke Mannschaft haben, offensiv haben sie viele Möglichkeiten, das gilt es für uns abzuschalten. 

...die Stimmung in der Mannschaft: Jeder wird versuchen, seine Bestleistung zu zeigen, egal, wie viele Minuten er spielt. Das hat man bei den Einwechselspielern gesehen, es kam immer ein neuer Impuls auf den Platz, den wir nutzen konnten. Jeder wird alles dafür tun, dass wir erfolgreich dieses Spiel bestreiten können.

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Am Vorabend des EM-Achtelfinales der deutschen Nationalmannschaft gegen England am Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und auf MagentaTV) stellten sich Bundestrainer Joachim Löw und Kapitän Manuel Neuer auf der Abschlusspressekonferenz den Fragen der Medien zum Klassiker. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.

Joachim Löw über...

...das Spiel und den Gegner: Alle Spiele, die bei einem Turnier zwischen uns stattgefunden haben, von denen spricht man noch Jahre danach. Das Spiel elektrisiert und fesselt alle. Es ist ein Alles-oder-Nichts-Spiel, der Verlierer fährt nach Hause, die Brisanz ist also gegeben. Man kann nur sagen, ich spüre, dass wir bis in die Haarspitzen motiviert sind. Wir haben uns eingehend mit England befasst. In allererster Linie freuen wir uns auf das Spiel und so einen Abend. Es ist meine Leidenschaft, solche Spiele zu bestreiten, das ist auch morgen so.

...die bisherige EM: Das ist schwierig zu beurteilen, es folgen ja die ganz wichtigen Spiele. In der Vorrunde sind Italien, Belgien und England sehr gut durchgekommen, es ist aber nicht immer der Maßstab für ein Turnier, das hat man gestern am Aus der Holländer gesehen. Es bleibt abzuwarten, wer ins Finale kommt. Am Anfang schwankende Leistungen sind nicht völlig ungewöhnlich. Was man sehen kann, ist, dass das Spiel sehr schnell, die Räume klein sind, ein hoher Raum- und Zeitdruck da ist. Man spürt, dass alle Mannschaften schnell und kompakt verteidigen und angreifen. Der Ballführer hat relativ wenig Zeit für gute Lösungen. Das Niveau in einigen Spielen war richtig hoch.

...Serge Gnabry: Ich habe ihn im Training beobachten und er macht mir nicht den Eindruck, dass er an Selbstbewusstsein eingebüßt hätte. Er weiß, dass ein Stürmer an Toren gemessen wird. Er ist sehr fleißig, macht Extraeinheiten, man muss ihn manchmal sogar etwas bremsen. Ich werde die Spieler noch einmal an ihre Stärken erinnern, wozu sie imstande sind.

...das Entscheidende in der K.o.-Phase: Ich habe schon nach dem Ungarn-Spiel gesagt: Es gab keinen Schönheitspreis zu gewinnen, es ging einzig darum, durch die Gruppe zu kommen. Jetzt kann nur die Devise lauten, zu gewinnen. Wir brauchen nicht glauben, dass wir viele spektakuläre Szenen haben werden. Das Spiel kann man nur gewinnen, wenn man eine gute Leistung bringt. Wir müssen alles in die Waagschale werfen, müssen ruhig und cool bleiben und uns nicht aus dem Konzept bringen lassen, unabhängig davon, was passiert. Individuelle Aktionen entscheiden die Spiele - mache ich ein Tor aus einer guten Chance, bin ich in der Abwehr wachsam, mache ich einen Fehler - darüber werden die Spiele entschieden.

...das Personal: Bei drei Spielern wird es sich erst morgen klären. Ilkay Gündogan hatte eine Prellung am Kopf, gestern war ihm nach Belastung etwas schwindlig, da muss man dann schauen. Er konnte heute nicht das ganze Training absolvieren, das war aber vorher abgesprochen. Robin Gosens und Antonio Rüdiger haben komplett trainiert, aber die Ärzte haben gesagt, man müsse abwarten, weil beide einen kleinen Infekt haben. Da muss man am Ende schauen, ob es durch die Belastung schlechter wird. Noch haben wir keine Entscheidung treffen können, das müssen wir morgen Früh sehen.

...Elfmeterschießen: Logischerweise haben wir jetzt auch die eine oder andere Situation zu simulieren versucht. Man kann das aber nicht eins zu eins übertragen. Im Spiel ist es etwas völlig Anderes, das ist eine unheimliche Drucksituation, wenn man im Spiel zum Elfmeter geht und weiß nicht, ob man derjenige ist, der verschießt. Beide Trainer werden aber sicher immer versuchen, das Spiel regulär oder in der Verlängerung zu entscheiden. Der Weg zum Elfmeter ist dann auch manchmal sehr lang.

...Jamal Musiala: Wenn er reinkommt und er macht nicht das entscheidende Tor, dann schicken wir ihn zurück nach England. (lacht) Ich habe gestern ein wenig mit ihm geflachst. Er weiß auch, dass seine Entscheidung weittragend war, aber er hat es aus vollem Herzen gemacht. Er hat zwei, drei Wochen gebraucht, um sich einzugewöhnen, die letzten Tage hat er sein Potenzial aber immer mehr gezeigt. Wenn er reinkommt, weiß man, er macht ganz unberechenbare Dinge.

Manuel Neuer über...

...ein besonderes Achtelfinale: Es ist ein Fußballklassiker. Wir sind sehr motiviert und es ist toll, dass es für uns mit einem gefühlten Finale weitergeht, nachdem wir schon mit einem Finale gegen Frankreich gestartet sind.

...ein mögliches Elfmeterschießen: Unser Torwarttrainer (Andreas Köpke, Anm.d.Red.) kennt sich in Wembley ja aus mit Elfmeterschießen. Man beschäftigt sich vor der K.o.-Runde automatisch mit möglichen Schützen. Alles ist möglich. Wenn man die Schützen kennt, ist es immer eine Sache des Bauchgefühls. Vorbereitung ist für mich persönlich sehr wichtig.

...seine Erwartungen an das Spiel: England hat bisher sehr gut verteidigt, wenig zugelassen, dennoch ist es auch so, dass sie nur zwei Tore geschossen haben. Wir müssen eine stabile Defensive auf den Platz bringen. Ausschlaggebend war auch, dass wir viele Tore erzielt haben, das spricht für unsere Spielstärke und unsere Variabilität. Auch von der Bank kamen immer Impulse bei den Einwechslungen, es wird vielleicht auch eine Geduldsprobe werden, wenn wir gut stehen. England kann auch kontern, sie haben auch schnelle Spieler, die wir nicht im Eins-gegen-Eins verteidigen sollten. 

...den geplanten Kniefall vor Anpfiff: Wir stehen für Toleranz und gegen jegliche Art von Diskriminierung und wollen uns solidarisch zeigen mit der Nationalmannschaft von England. Deshalb werden wir das auch machen. Wir ziehen da gerne mit und mussten nicht lange darüber nachdenken.

...den Gegner und Harry Kane: Wir wissen, wie stark die Premier League letzte Saison gewesen ist. Harry Kane hat sich für die Mannschaft aufgeopfert in der Gruppenphase. Es ist immer gefährlich, wenn ein Stürmer auf ein Tor wartet, er wird bis in die Haarspitzen motiviert sein. Wir wissen um seine Stärke.

...Englands Respekt vor Deutschland: Es ist schwer zu sagen, wie sie über uns denken. Das beruht auf gegenseitigem Respekt. Wir wissen, welche Qualität wir haben und sind überzeugt, dass wir England schlagen können. Wir wissen, dass sie eine starke Mannschaft haben, offensiv haben sie viele Möglichkeiten, das gilt es für uns abzuschalten. 

...die Stimmung in der Mannschaft: Jeder wird versuchen, seine Bestleistung zu zeigen, egal, wie viele Minuten er spielt. Das hat man bei den Einwechselspielern gesehen, es kam immer ein neuer Impuls auf den Platz, den wir nutzen konnten. Jeder wird alles dafür tun, dass wir erfolgreich dieses Spiel bestreiten können.

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