Volunteers bei der EURO 2020: München castet EM-Mannschaft

Es klingt ein wenig abwegig: Der Manager eines weltbekannten Automobilkonzerns hilft gewöhnlichen Zuschauern eines Fußballspiels beim Betreten des Stadions; später zeigt dann der Geschäftsführer eines großen Tourismusverbandes den Anhängern etwa, wo die nächstgelegene Toilette ist. Absurd? Keineswegs. Unter den 2500 Bewerbern, die bei der UEFA EURO 2020 am deutschen Spielort München einen reibungslosen Ablauf gewährleisten wollen, sind auch überraschende.

Für Corinna Mergner und ihre Mannschaft sind Kandidaten wie die genannten allerdings nicht ungewöhnlich. Mergner ist die Volunteer Managerin für München, sie und 24 Mitarbeiter sind vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) beauftragt, aus der Vielzahl der Kandidatinnen und Kandidaten die am Ende benötigten 1000 herauszufiltern. "Ein Spiegelbild der Gesellschaft", sagt sie, seien all die Menschen, die im kommenden Sommer als freiwillige Helfer, als Volunteer also, "Teil eines großen Ganzen" sein wollen.

Botschafterin Sasic begeistert

"Ich bin total begeistert davon, wie das Programm anläuft, wie es angenommen wird und wie viele Bewerbungen eingegangen sind", sagt Celia Sasic. Die ehemalige Nationalspielerin ist Volunteer Ambassador, also Botschafterin für München. Dort sind in der Tat auch jede Menge Bewerbungen aus dem Ausland angekommen für eine Vielzahl an Tätigkeiten. Rund 850 der 1000 Volunteers werden freilich für die vier Spiele benötigt: vor und im Stadion, als geduldige Helfer für die Besucher.

Bewerbungsschluss war bereits im Juli, das Casting dauert noch einen guten Monat, bis Ende Januar soll das Team dann stehen. Sasic berichtet, sie habe "einige Bewerbungsgespräche begleitet und mich mit den Volunteers vor Ort ausgetauscht, um aus erster Hand zu erfahren, was die Beweggründe und die Motivation sind". Die Antworten klingen ähnlich: Ich will helfen; ich will München/Deutschland repräsentieren; ich will einfach dabei sein und die Atmosphäre erleben.

Bei den Spielen am Bildschirm

Über einen möglichen Beweggrund, der allerdings ein großer Irrtum ist, werden die Bewerber gleich aufgeklärt: "Es gibt schon den ein oder anderen, der kommt und denkt, da steh ich unten am Spielfeldrand und darf den Spielern ganz nah sein", berichtet Mergner. Nur: Für die Volunteers wird im Stadion kein Platz sein, das Spiel werden auch sie höchstens an Bildschirmen verfolgen können. Sie sollen den Zuschauern helfen und keine Zuschauer sein.

So viel Selbstlosigkeit ist nicht jedermanns Sache. Und doch, das zeigt die Erfahrung vergangener Großveranstaltungen, sind viele auswärtige Volunteers sogar liebend gerne bereit, sich für die Dauer ihres Einsatzes ein Hotelzimmer zu leisten. Von den EM-Organisatoren gibt es eine mehrteilige hochwertige "Arbeitskleidung", ein Ticket für den Nahverkehr und an Einsatztagen zudem Vollverpflegung. "Wir wollen", sagt Mergner über die Kandidaten, "dass sie helfen wollen."

[dfb]

Es klingt ein wenig abwegig: Der Manager eines weltbekannten Automobilkonzerns hilft gewöhnlichen Zuschauern eines Fußballspiels beim Betreten des Stadions; später zeigt dann der Geschäftsführer eines großen Tourismusverbandes den Anhängern etwa, wo die nächstgelegene Toilette ist. Absurd? Keineswegs. Unter den 2500 Bewerbern, die bei der UEFA EURO 2020 am deutschen Spielort München einen reibungslosen Ablauf gewährleisten wollen, sind auch überraschende.

Für Corinna Mergner und ihre Mannschaft sind Kandidaten wie die genannten allerdings nicht ungewöhnlich. Mergner ist die Volunteer Managerin für München, sie und 24 Mitarbeiter sind vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) beauftragt, aus der Vielzahl der Kandidatinnen und Kandidaten die am Ende benötigten 1000 herauszufiltern. "Ein Spiegelbild der Gesellschaft", sagt sie, seien all die Menschen, die im kommenden Sommer als freiwillige Helfer, als Volunteer also, "Teil eines großen Ganzen" sein wollen.

Botschafterin Sasic begeistert

"Ich bin total begeistert davon, wie das Programm anläuft, wie es angenommen wird und wie viele Bewerbungen eingegangen sind", sagt Celia Sasic. Die ehemalige Nationalspielerin ist Volunteer Ambassador, also Botschafterin für München. Dort sind in der Tat auch jede Menge Bewerbungen aus dem Ausland angekommen für eine Vielzahl an Tätigkeiten. Rund 850 der 1000 Volunteers werden freilich für die vier Spiele benötigt: vor und im Stadion, als geduldige Helfer für die Besucher.

Bewerbungsschluss war bereits im Juli, das Casting dauert noch einen guten Monat, bis Ende Januar soll das Team dann stehen. Sasic berichtet, sie habe "einige Bewerbungsgespräche begleitet und mich mit den Volunteers vor Ort ausgetauscht, um aus erster Hand zu erfahren, was die Beweggründe und die Motivation sind". Die Antworten klingen ähnlich: Ich will helfen; ich will München/Deutschland repräsentieren; ich will einfach dabei sein und die Atmosphäre erleben.

Bei den Spielen am Bildschirm

Über einen möglichen Beweggrund, der allerdings ein großer Irrtum ist, werden die Bewerber gleich aufgeklärt: "Es gibt schon den ein oder anderen, der kommt und denkt, da steh ich unten am Spielfeldrand und darf den Spielern ganz nah sein", berichtet Mergner. Nur: Für die Volunteers wird im Stadion kein Platz sein, das Spiel werden auch sie höchstens an Bildschirmen verfolgen können. Sie sollen den Zuschauern helfen und keine Zuschauer sein.

So viel Selbstlosigkeit ist nicht jedermanns Sache. Und doch, das zeigt die Erfahrung vergangener Großveranstaltungen, sind viele auswärtige Volunteers sogar liebend gerne bereit, sich für die Dauer ihres Einsatzes ein Hotelzimmer zu leisten. Von den EM-Organisatoren gibt es eine mehrteilige hochwertige "Arbeitskleidung", ein Ticket für den Nahverkehr und an Einsatztagen zudem Vollverpflegung. "Wir wollen", sagt Mergner über die Kandidaten, "dass sie helfen wollen."