Zeitz: "Wir wollen jetzt gerne die vierte Sensation nachlegen"

Der 1. FC Saarbrücken ist das Sensationsteam im DFB-Pokal. Im Viertelfinale trifft der Südwest-Regionalligist auf Bundesligist Fortuna Düsseldorf. Im DFB.de-Interview ordnet Saarbrückens Kapitän Manuel Zeitz (29) die Chancen ein und erzählt, wie er früher bei Heimspielen im Saarbrücker Fanblock stand.

DFB.de: Herr Zeitz, was ist Ihnen spontan durch den Kopf gegangen, als das Los am Sonntagabend gezogen war?

Manuel Zeitz: Ich habe mich vor allem für meine Frau gefreut, die gebürtig aus Düsseldorf kommt. Ich denke, dass viele Freunde und Familienmitglieder bei dem Spiel vor Ort sein werden. Das ist eigentlich so das Erste, was mir eingefallen ist.

DFB.de: Und jetzt, mit etwas mehr Zeit?

Zeitz: Wir sind ganz sicher krasser Außenseiter. Aber das wäre auch bei jedem anderen Gegner ähnlich gewesen. Wir sind uns schon bewusst, dass unsere Chancen auf das Halbfinale minimal sind. Wir haben bereits drei Sensationen geschafft - nun wollen wir gerne die vierte nachlegen. Aber wir sind realistisch: Es wird verdammt schwer. Ich bin selbst gespannt, was gegen Düsseldorf für uns möglich ist.

DFB.de: Ist nicht Fortuna Düsseldorf für Sie eher lösbar als zum Beispiel Bayern München?

Zeitz: Auf den ersten Blick mag für einen Außenstehenden vielleicht ein Weiterkommen nicht so unrealistisch sein, als wenn wir die Bayern, Schalke oder Frankfurt empfangen würden. Das mag sein. Dennoch darf man nicht vergessen, dass es immer noch einen Unterschied von drei Klassen gibt. Klar ist aber auch, dass wir den Düsseldorfern nicht schon vorher den roten Teppich ausrollen und ihnen zum Einzug ins Halbfinale gratulieren werden. Wir werden alles reinwerfen, was geht. Es wird Gegenwehr von uns kommen, das ist ganz sicher. Wie lange die dann hält, werden wir sehen. Unser Ziel ist es, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten und am Ende vielleicht den entscheidenden Treffer zu setzen.

DFB.de: Wie war das Feedback im WhatsApp-Chat der Mannschaft?

Zeitz: Klar, da sind einige Reaktionen eingelaufen. Aber nichts Spektakuläres. Einige haben geschrieben, dass wir da wieder alles raushauen werden, was in uns steckt. Und dann schauen wir mal, was passiert.

DFB.de: Die Saison läuft insgesamt sehr gut. Neben dem Viertelfinale im DFB-Pokal sind Sie in der Regionalliga Südwest Spitzenreiter.

Zeitz: Der Aufstieg in die 3. Liga ist unser ganz großes Ziel. Dem ordnen wir alles andere unter. Der DFB-Pokal ist eine sehr schöne Zugabe. Wir konnten logischerweise nicht damit planen, dass wir die erste Runde überstehen, dann haben wir in der zweiten Runde den 1. FC Köln rausgeschmissen - und dann kam im Achtelfinale das Elfmeterdrama gegen den Karlsruher SC. Davon haben wir nicht zu träumen gewagt. Jetzt haben wir noch ein Bonusspiel vor der Brust. Aber unsere Hausaufgaben müssen wir in der Liga erledigen. Wir stehen jetzt ganz oben. Wir wollen diese Position mit allen Mitteln verteidigen.

DFB.de: Ist das für Sie bis jetzt die aufregendste und beste Saison?

Zeitz: Das ist schwer zu beantworten. Wenn sie jetzt vorbei wäre, dann wäre das vielleicht der Fall. Aber wir haben noch ein hartes Programm vor uns, bis wir wirklich unser ganz großes Ziel erreicht haben. Wenn uns das nicht gelingt, dann hat alles andere auch keinen Wert. Dann war es sicher nicht meine beste Saison. Ich bin in meiner Karriere bisher zweimal aufgestiegen. Beide Male waren es großartige Erfahrungen, aufzusteigen ist einfach geil. Ich möchte es gerne noch einmal schaffen.

DFB.de: Am 22. Februar geht es beim FSV Frankfurt weiter.

Zeitz: Elversberg und Steinbach hängen uns im Nacken. Vier Punkte sind kein Vorsprung, auf dem wir uns ausruhen können. Wir müssen direkt Vollgas geben. 14 Begegnungen stehen noch auf dem Programm, die wir bestmöglich erfolgreich bestreiten wollen, damit wir am Ende auf Platz eins stehen.

DFB.de: Sie haben in der Jugend schon in Saarbrücken gespielt und dort auch den Sprung in den Erwachsenenbereich geschafft. Was bedeutet Ihnen dieser Klub?

Zeitz: Es ist mein Herzensverein. Das war schon immer so. Ich bin früh dort in die Fanszene gerutscht. Wenn wir in der Jugend nicht zeitgleich gespielt haben, stand ich bei Heimspielen immer in der Fankurve. Auch auswärts war ich oft dabei. Ich habe eine ganz besondere Beziehung zum 1. FC Saarbrücken. Bei vielen in meiner Familie ist es ganz ähnlich, bei meiner Mutter und meinem Vater sowieso. Hier in der Region gibt es ja auch nicht viel anderes, da ist jeder Blau-Schwarz.

DFB.de: Ist der 1. FC Saarbrücken aus Ihrer Sicht ein schlafender Riese?

Zeitz: Für diese Einordnung ist es aus meiner Sicht noch zu früh. Wir dürfen uns in dieser Saison die Tabellenführung nicht mehr nehmen lassen. Mit einem möglichen Aufstieg wartet weiterhin eine riesige Aufgabe auf uns. Wir versuchen das jetzt im vierten Jahr und sind bisher immer gescheitert. Daran sieht man, wie schwer das ist. Mir ist es deshalb viel zu früh, über Perspektiven zu sprechen, die wir uns erst einmal erarbeiten müssen. Wenn wir es wirklich in die 3. Liga schaffen sollten, können wir uns gerne noch mal über den schlafenden Riesen unterhalten.

[sw]

Der 1. FC Saarbrücken ist das Sensationsteam im DFB-Pokal. Im Viertelfinale trifft der Südwest-Regionalligist auf Bundesligist Fortuna Düsseldorf. Im DFB.de-Interview ordnet Saarbrückens Kapitän Manuel Zeitz (29) die Chancen ein und erzählt, wie er früher bei Heimspielen im Saarbrücker Fanblock stand.

DFB.de: Herr Zeitz, was ist Ihnen spontan durch den Kopf gegangen, als das Los am Sonntagabend gezogen war?

Manuel Zeitz: Ich habe mich vor allem für meine Frau gefreut, die gebürtig aus Düsseldorf kommt. Ich denke, dass viele Freunde und Familienmitglieder bei dem Spiel vor Ort sein werden. Das ist eigentlich so das Erste, was mir eingefallen ist.

DFB.de: Und jetzt, mit etwas mehr Zeit?

Zeitz: Wir sind ganz sicher krasser Außenseiter. Aber das wäre auch bei jedem anderen Gegner ähnlich gewesen. Wir sind uns schon bewusst, dass unsere Chancen auf das Halbfinale minimal sind. Wir haben bereits drei Sensationen geschafft - nun wollen wir gerne die vierte nachlegen. Aber wir sind realistisch: Es wird verdammt schwer. Ich bin selbst gespannt, was gegen Düsseldorf für uns möglich ist.

DFB.de: Ist nicht Fortuna Düsseldorf für Sie eher lösbar als zum Beispiel Bayern München?

Zeitz: Auf den ersten Blick mag für einen Außenstehenden vielleicht ein Weiterkommen nicht so unrealistisch sein, als wenn wir die Bayern, Schalke oder Frankfurt empfangen würden. Das mag sein. Dennoch darf man nicht vergessen, dass es immer noch einen Unterschied von drei Klassen gibt. Klar ist aber auch, dass wir den Düsseldorfern nicht schon vorher den roten Teppich ausrollen und ihnen zum Einzug ins Halbfinale gratulieren werden. Wir werden alles reinwerfen, was geht. Es wird Gegenwehr von uns kommen, das ist ganz sicher. Wie lange die dann hält, werden wir sehen. Unser Ziel ist es, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten und am Ende vielleicht den entscheidenden Treffer zu setzen.

DFB.de: Wie war das Feedback im WhatsApp-Chat der Mannschaft?

Zeitz: Klar, da sind einige Reaktionen eingelaufen. Aber nichts Spektakuläres. Einige haben geschrieben, dass wir da wieder alles raushauen werden, was in uns steckt. Und dann schauen wir mal, was passiert.

DFB.de: Die Saison läuft insgesamt sehr gut. Neben dem Viertelfinale im DFB-Pokal sind Sie in der Regionalliga Südwest Spitzenreiter.

Zeitz: Der Aufstieg in die 3. Liga ist unser ganz großes Ziel. Dem ordnen wir alles andere unter. Der DFB-Pokal ist eine sehr schöne Zugabe. Wir konnten logischerweise nicht damit planen, dass wir die erste Runde überstehen, dann haben wir in der zweiten Runde den 1. FC Köln rausgeschmissen - und dann kam im Achtelfinale das Elfmeterdrama gegen den Karlsruher SC. Davon haben wir nicht zu träumen gewagt. Jetzt haben wir noch ein Bonusspiel vor der Brust. Aber unsere Hausaufgaben müssen wir in der Liga erledigen. Wir stehen jetzt ganz oben. Wir wollen diese Position mit allen Mitteln verteidigen.

DFB.de: Ist das für Sie bis jetzt die aufregendste und beste Saison?

Zeitz: Das ist schwer zu beantworten. Wenn sie jetzt vorbei wäre, dann wäre das vielleicht der Fall. Aber wir haben noch ein hartes Programm vor uns, bis wir wirklich unser ganz großes Ziel erreicht haben. Wenn uns das nicht gelingt, dann hat alles andere auch keinen Wert. Dann war es sicher nicht meine beste Saison. Ich bin in meiner Karriere bisher zweimal aufgestiegen. Beide Male waren es großartige Erfahrungen, aufzusteigen ist einfach geil. Ich möchte es gerne noch einmal schaffen.

DFB.de: Am 22. Februar geht es beim FSV Frankfurt weiter.

Zeitz: Elversberg und Steinbach hängen uns im Nacken. Vier Punkte sind kein Vorsprung, auf dem wir uns ausruhen können. Wir müssen direkt Vollgas geben. 14 Begegnungen stehen noch auf dem Programm, die wir bestmöglich erfolgreich bestreiten wollen, damit wir am Ende auf Platz eins stehen.

DFB.de: Sie haben in der Jugend schon in Saarbrücken gespielt und dort auch den Sprung in den Erwachsenenbereich geschafft. Was bedeutet Ihnen dieser Klub?

Zeitz: Es ist mein Herzensverein. Das war schon immer so. Ich bin früh dort in die Fanszene gerutscht. Wenn wir in der Jugend nicht zeitgleich gespielt haben, stand ich bei Heimspielen immer in der Fankurve. Auch auswärts war ich oft dabei. Ich habe eine ganz besondere Beziehung zum 1. FC Saarbrücken. Bei vielen in meiner Familie ist es ganz ähnlich, bei meiner Mutter und meinem Vater sowieso. Hier in der Region gibt es ja auch nicht viel anderes, da ist jeder Blau-Schwarz.

DFB.de: Ist der 1. FC Saarbrücken aus Ihrer Sicht ein schlafender Riese?

Zeitz: Für diese Einordnung ist es aus meiner Sicht noch zu früh. Wir dürfen uns in dieser Saison die Tabellenführung nicht mehr nehmen lassen. Mit einem möglichen Aufstieg wartet weiterhin eine riesige Aufgabe auf uns. Wir versuchen das jetzt im vierten Jahr und sind bisher immer gescheitert. Daran sieht man, wie schwer das ist. Mir ist es deshalb viel zu früh, über Perspektiven zu sprechen, die wir uns erst einmal erarbeiten müssen. Wenn wir es wirklich in die 3. Liga schaffen sollten, können wir uns gerne noch mal über den schlafenden Riesen unterhalten.

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