Ur-Stendaler Philipp Groß: "Werden lange davon erzählen"

22 Jahre: So lange musste der 1. FC Lok Stendal aus der Oberliga NOFV-Nord auf seine insgesamt vierte Teilnahme am DFB-Pokal warten. Am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) trifft die Mannschaft von Trainer Sven Körner auf den Zweitligisten Arminia Bielefeld. Dass der Verein aus dem 40.000 Einwohner Ort Stendal, 65 Kilometer nördlich von Magdeburg, erstmals seit langer Zeit im DFB-Pokal vertreten ist, ist nicht zuletzt Eigengewächs Philipp Groß zu verdanken.

Halbfinale im Verbandspokal von Sachsen-Anhalt, 24. Minute: In der Partie beim Verbandsligisten SV Blau-Weiß Zorbau steht es noch 0:0. Ein Stendaler Freistoß wird zunächst abgewehrt. Der Ball gelangt zu Martin Krüger, dessen flache Hereingabe Philipp Groß aus fünf Metern ins Tor befördert. Es bleibt der einzige Treffer des Spiels und ist für den gebürtigen Stendaler Groß das bisher wichtigste Tor seiner Karriere. Denn: Da sich der Finalgegner 1. FC Magdeburg wenige Wochen später durch den Aufstieg in die 2. Bundesliga automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert, ist auch der 1. FC Lok Stendal trotz der 0:1-Endspielniederlage im großen Pokalwettbewerb dabei.

"Als Oberliga-Fußballer nimmst du nicht so oft am DFB-Pokal teil. Da denkt man schon ein-, zweimal an den entscheidenden Treffer zurück", so Philipp Groß im Gespräch mit DFB.de. Für den Außenverteidiger war es in der vergangenen Saison eines von nur zwei Toren in 32 Pflichtspielen. Die Mannschaftskollegen des 27-Jährigen würdigten den Treffer mit "dem einen oder anderen Kaltgetränk", wie Groß verrät.

Feier verschoben, aber nicht aufgehoben

Die Feier musste nach dem Erreichen des DFB-Pokals aber zunächst noch warten. Denn in der NOFV-Oberliga Süd musste die Mannschaft von Trainer Sven Körner bis zum Schluss um den Klassenverbleib bangen. Erst am letzten Spieltag Anfang Juni verhinderte Stendal mit einem 2:2 gegen den Meister Bischofswerdaer FV den Abstieg. Lediglich dank der um einen Treffer besseren Tordifferenz landete Stendal vor der Gefahrenzone. "Da ist uns nicht nur ein Stein vom Herzen gefallen. Bei unserer Abschlussfahrt auf Mallorca haben wir dann den Klassenverbleib und die Teilnahme am DFB-Pokal gebührend gefeiert", so Philipp Groß.

Der 1. FC Lok Stendal nimmt in dieser Saison insgesamt zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte am DFB-Pokal teil. Einen besonderen Platz im Klubgedächtnis hat dabei die Saison 1995/1996. Nach den sensationellen Siegen gegen die damaligen Zweitligisten VfL Wolfsburg (4:3 nach Elfmeterschießen), Hertha BSC (3:2 nach Verlängerung) und SV Waldhof Mannheim (7:6 nach Elfmeterschießen) erreichten die Sachsen-Anhaltiner sogar das Viertelfinale. Dort war gegen den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen (unter anderem mit Rudi Völler und Bernd Schuster) auch erst im Elfmeterschießen (2:3) Endstation.

"Ich habe keine Erinnerungen an die damalige Saison, dafür war ich noch zu klein. Aber ich kenne die Videos von den Pokalspielen und auch im Verein erinnern sich seit der Auslosung viele gerne daran zurück. Da gerät man schon kurz ins Träumen, dass für uns noch nicht in der ersten Runde Schluss sein muss", sagt Groß.



22 Jahre: So lange musste der 1. FC Lok Stendal aus der Oberliga NOFV-Nord auf seine insgesamt vierte Teilnahme am DFB-Pokal warten. Am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) trifft die Mannschaft von Trainer Sven Körner auf den Zweitligisten Arminia Bielefeld. Dass der Verein aus dem 40.000 Einwohner Ort Stendal, 65 Kilometer nördlich von Magdeburg, erstmals seit langer Zeit im DFB-Pokal vertreten ist, ist nicht zuletzt Eigengewächs Philipp Groß zu verdanken.

Halbfinale im Verbandspokal von Sachsen-Anhalt, 24. Minute: In der Partie beim Verbandsligisten SV Blau-Weiß Zorbau steht es noch 0:0. Ein Stendaler Freistoß wird zunächst abgewehrt. Der Ball gelangt zu Martin Krüger, dessen flache Hereingabe Philipp Groß aus fünf Metern ins Tor befördert. Es bleibt der einzige Treffer des Spiels und ist für den gebürtigen Stendaler Groß das bisher wichtigste Tor seiner Karriere. Denn: Da sich der Finalgegner 1. FC Magdeburg wenige Wochen später durch den Aufstieg in die 2. Bundesliga automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert, ist auch der 1. FC Lok Stendal trotz der 0:1-Endspielniederlage im großen Pokalwettbewerb dabei.

"Als Oberliga-Fußballer nimmst du nicht so oft am DFB-Pokal teil. Da denkt man schon ein-, zweimal an den entscheidenden Treffer zurück", so Philipp Groß im Gespräch mit DFB.de. Für den Außenverteidiger war es in der vergangenen Saison eines von nur zwei Toren in 32 Pflichtspielen. Die Mannschaftskollegen des 27-Jährigen würdigten den Treffer mit "dem einen oder anderen Kaltgetränk", wie Groß verrät.

Feier verschoben, aber nicht aufgehoben

Die Feier musste nach dem Erreichen des DFB-Pokals aber zunächst noch warten. Denn in der NOFV-Oberliga Süd musste die Mannschaft von Trainer Sven Körner bis zum Schluss um den Klassenverbleib bangen. Erst am letzten Spieltag Anfang Juni verhinderte Stendal mit einem 2:2 gegen den Meister Bischofswerdaer FV den Abstieg. Lediglich dank der um einen Treffer besseren Tordifferenz landete Stendal vor der Gefahrenzone. "Da ist uns nicht nur ein Stein vom Herzen gefallen. Bei unserer Abschlussfahrt auf Mallorca haben wir dann den Klassenverbleib und die Teilnahme am DFB-Pokal gebührend gefeiert", so Philipp Groß.

Der 1. FC Lok Stendal nimmt in dieser Saison insgesamt zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte am DFB-Pokal teil. Einen besonderen Platz im Klubgedächtnis hat dabei die Saison 1995/1996. Nach den sensationellen Siegen gegen die damaligen Zweitligisten VfL Wolfsburg (4:3 nach Elfmeterschießen), Hertha BSC (3:2 nach Verlängerung) und SV Waldhof Mannheim (7:6 nach Elfmeterschießen) erreichten die Sachsen-Anhaltiner sogar das Viertelfinale. Dort war gegen den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen (unter anderem mit Rudi Völler und Bernd Schuster) auch erst im Elfmeterschießen (2:3) Endstation.

"Ich habe keine Erinnerungen an die damalige Saison, dafür war ich noch zu klein. Aber ich kenne die Videos von den Pokalspielen und auch im Verein erinnern sich seit der Auslosung viele gerne daran zurück. Da gerät man schon kurz ins Träumen, dass für uns noch nicht in der ersten Runde Schluss sein muss", sagt Groß.

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Ausverkauftes "Stadion Am Hölzchen"

Statt Schuster oder Völler heißen die Gegner nun Julian Börner und Fabian Klos. "Bei der Auslosung haben wir schon auf einen attraktiven Bundesligisten gehofft. Mit Arminia Bielefeld geht es aber gegen einen traditionsreichen Zweitligisten, der in der Vorsaison auf einem guten vierten Platz gelandet ist. Unser 'Stadion am Hölzchen' wird mit rund 3000 Zuschauern ausverkauft sein. Wir sind motiviert bis in die Haarspitzen", kündigt Groß an: "Fest steht schon jetzt, dass wir noch lange Zeit davon erzählen werden."

Ein "Riesenspiel" ist es vor allem für Philipp Groß selbst. Bereits seit dem zwölften Lebensjahr trägt der heute 27 Jahre alte Defensivspieler das Trikot des 1. FC Lok Stendal. Bei einem Stützpunkttraining der Talente aus der Region war er den Vereinsverantwortlichen aufgefallen. Angefangen mit dem Fußballspielen hatte Groß im Alter von fünf Jahren bei Blau-Gelb Goldbeck. "Mein vier Jahre älterer Bruder spielte schon mit seinen Freunden im Verein. Da kam ich ganz automatisch mit dem Fußball in Verbindung."

Besonders ausgeprägt ist die Verbindung von Groß mit dem 1. FC Lok Stendal. "Ich habe nie daran gedacht, den Verein zu wechseln. Wir haben ein schönes, kleines und enges Stadion, gute Trainingsmöglichkeiten und einen starken Teamgeist. Es macht einfach Spaß, hier Fußball zu spielen", so der duale Bauingenieur-Student. Gemeinsam mit Martin Gödecke, Franz Erdmann und Moritz Instenberg gehört er zu den Spielern, die schon seit der Jugend für den 1. FC Lok am Ball sind.

Umzug vom Süden in den Norden: "Wie ein Aufstieg"

"Wir sind ein eingeschworener und eingespielter Haufen. Auch gegen einen Zweitligisten können wir an einem guten Tag für eine Überraschung sorgen", ist Philipp Groß überzeugt. Auf die Unterstützung von den Rängen kann der 1. FC Lok auf jeden Fall zählen. "Es gab unheimlich viele Kartenanfragen von Freunden und Verwandten. Auch in der Stadt ist die Vorfreude auf das Duell mit Arminia Bielefeld spürbar."

Neben dem Höhepunkt in der ersten Runde des DFB-Pokals stellt auch die kommende Ligasaison den 1. FC Lok Stendal vor eine große Herausforderung. Aus geographischen Gründen wurde der Verein von der Süd- in die Nord-Staffel der NOFV-Oberliga versetzt, trifft also auf viele neue Gegner.

"Das ist quasi so, als wären wir nicht vor einem Jahr, sondern erst in dieser Saison in die Oberliga aufgestiegen. Gegen einen Großteil der Vereine haben wir bislang noch nie gespielt. Gerade das macht aber den Reiz aus", stellt Groß die positiven Aspekte des "Umzugs" heraus. "Ich bin davon überzeugt, dass wir auch im Norden genügend Punkte für den Klassenverbleib sammeln werden."

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