SG Aumund-Vegesack: Der Fußball-Zwerg aus Bremen

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Mittelfeldspieler Daniel Block hat bereits Erfahrung mit dem Bundesligisten aus Sinsheim. In der Saison 2009/2010, damals noch im Dienste des Stadtrivalen FC Oberneuland, spielte der 23-Jährige gegen Hoffenheim und unterlag 0:2. "Ich kam damals frisch aus der A-Jugend, hatte ordentlich Hosenflattern", erinnert er sich: "Ein Spiel gegen einen Bundesligisten ist natürlich eine ganz andere Hausnummer. Die hatten ein ganz anderes Tempo, eine ganz andere Kondition an den Tag gelegt."

Letztendlich schlugen sich Block und seine Mannschaftskameraden tapfer, gingen sogar mit einem 0:0 in die Halbzeitpause. Das macht ihm Mut für sein persönliches Wiedersehen mit dem Bundesligisten: "Es wird natürlich sehr schwer. Aber der Pokal schreibt seine eigenen Gesetze. An einem guten Tag von uns und einem schlechten Tag von Hoffenheim wäre es vielleicht möglich, ein Tor zu schießen und keins zu kassieren." Die Hoffnung stirbt eben zuletzt.

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Als die DFB-Pokalauslosung erfolgte, befanden sich die Spieler der SG Aumund-Vegesack am Flughafen auf Mallorca. Ein gemeinsamer Mannschaftsurlaub lag hinter dem Oberligisten. Gemeinsam starrten sie auf ein kleines Mobiltelefon, verfolgten gespannt per Livestram die Übertragung der Sportschau. Die Freude war groß, als die TSG 1899 Hoffenheim als Gegner gezogen wurde. "Es war unser Wunsch, gegen einen Bundesligisten zu spielen", sagt Trainer Kristian Arambasic im Gespräch mit DFB.de vor dem Pokalduell heute (ab 15.30 Uhr, live bei Sky).

In der vergangenen Saison scheiterte Hoffenheim gleich in der ersten Runde beim Regionalligisten Berliner AK mit 0:4. Wird die SG Aumund-Vegesack nun zum nächsten Stolperstein der 1899er? Arambasic möchte keine falschen Erwartungen wecken: "Der Berliner AK spielt eine Liga höher und hat ein Etat von knapp 400.000 Euro im Jahr. Uns steht nur ein Zehntel davon zur Verfügung. Von daher wäre alles andere als eine hohe Niederlage gegen Hoffenheim eine große Überraschung."

Selbst für Oberliga-Verhältnisse ein Fußball-Zwerg

Selbst für Oberliga-Verhältnisse ist die SG Aumund-Vegesack ein Fußball-Zwerg. Kein einziger Spieler erhält eine finanzielle Aufwandsentschädigung. Lediglich Tankgutscheine werden vergeben. Zu den Heimspielen kommen nur selten mehr als 150 Zuschauer.

Auch die Infrastruktur des Vegesack-Stadions lässt zu Wünschen übrig. Bestes Beispiel: Die gegeneinander antretenden Mannschaften stehen nach dem Spiel gemeinsam unter der Dusche, weil lediglich ein Waschraum zur Verfügung steht. Immerhin ist Besserung in Sicht. Die Einnahmen aus dem DFB-Pokal sollen in die Sanitäranlagen investiert werden. Aufgrund der mangelnden Infrastruktur wird das Pokalspiel auf Platz elf am Weserstadion, Heimstätte von Werder Bremen II, ausgetragen.

"Attraktiver und offensiver Fußball"

Trotz der bescheidenen Möglichkeiten hat die SG Aumund-Vegesack große Ziele. Eines Tages würde der Verein gerne die Regionalliga in Angriff nehmen. Großsponsoren im Raum Bremen-Nord werden dafür händeringend gesucht. "Wir hoffen, dass der DFB-Pokal einen Schub gibt, damit wir weitere Geldgeber als Unterstützer gewinnen können", erklärt Arambasic.

Guter Fußball wird bereits jetzt gespielt. Die vergangene Saison in der Oberliga Bremen wurde auf Tabellenplatz drei abgeschlossen. "Die Philosophie unserer Mannschaft ist es, attraktiven und offensiven Fußball zu spielen", sagt der Trainer. 99 Saisontore sind ein Beleg dafür. "Natürlich wird gegen Hoffenheim eine andere Taktik nötig sein", fügt Arambasic, der als Sport- und Deutschlehrer tätig ist, hinzu.

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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Mittelfeldspieler Daniel Block hat bereits Erfahrung mit dem Bundesligisten aus Sinsheim. In der Saison 2009/2010, damals noch im Dienste des Stadtrivalen FC Oberneuland, spielte der 23-Jährige gegen Hoffenheim und unterlag 0:2. "Ich kam damals frisch aus der A-Jugend, hatte ordentlich Hosenflattern", erinnert er sich: "Ein Spiel gegen einen Bundesligisten ist natürlich eine ganz andere Hausnummer. Die hatten ein ganz anderes Tempo, eine ganz andere Kondition an den Tag gelegt."

Letztendlich schlugen sich Block und seine Mannschaftskameraden tapfer, gingen sogar mit einem 0:0 in die Halbzeitpause. Das macht ihm Mut für sein persönliches Wiedersehen mit dem Bundesligisten: "Es wird natürlich sehr schwer. Aber der Pokal schreibt seine eigenen Gesetze. An einem guten Tag von uns und einem schlechten Tag von Hoffenheim wäre es vielleicht möglich, ein Tor zu schießen und keins zu kassieren." Die Hoffnung stirbt eben zuletzt.