Nagelsmann und Terzic: Das jüngste Trainerduo im DFB-Pokalfinale

Heute Abend (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) kommt es im Berliner Olympiastadion zum 78. DFB-Pokalfinale, mit RB Leipzig und Borussia Dortmund haben sich die Favoriten in den Halbfinals durchgesetzt. Für den BVB ist es schon das zehnte Endspiel, der junge Klub RB kommt immerhin auch schon zum zweiten Mal nach 2019 nach Berlin. Für die beiden Trainer ist das Pokalfinale jedoch Neuland: Julian Nagelsmann und Edin Terzic hoffen auf ihren ersten Cheftrainertitel im Männerbereich.

Unabhängig vom Spielausgang haben sie einen "Titel" aber schon sicher, und den holen sie gemeinsam: In der Geschichte des DFB-Pokals, seit er ab 1953 unter diesem Namen firmiert, hat es noch kein jüngeres Trainerpaar bei einem Finale gegeben. Terzic ist 38, Nagelsmann gar erst 33. Im Schnitt sind sie also 35,5 Jahre jung und entthronen damit das Duo Michael Lorkowski und Jürgen Gelsdorf. Die standen sich 1992 gegenüber, als Lorkowski mit Zweitligist Hannover 96 die Sensation glückte, Gelsdorfs Mönchengladbacher nach Elfmeterschießen zu bezwingen. Seither hat kein Zweitligist mehr den Pokal gewonnen. Daran wird sich heute nichts ändern, aber den "Grünschnabelrekord" sind Lorkowski (damals 37) und Gelsdorf (39) nun bald los.

Altersrekord von 1940 bleibt bestehen

Das jüngste Finalpärchen deutscher Pokalgeschichte waren allerdings Alwin "Alv" Riemke (30) und Dr. Otto Neumann (37). Sie führten im Tschammer-Pokalfinale von 1939, das wegen des Kriegsausbruchs erst am 28. April 1940 im Berliner Olympiastadion stattfand, den 1. FC Nürnberg und Waldhof Mannheim an. Riemke, der schon mit 25 Jahren (!) mit Lausanne das Double in der Schweiz als Spielertrainer gewonnen hatte, triumphierte mit dem Club und ging mit dem 2:0-Endspielsieg als jüngster Pokalsiegertrainer in die Historie ein.

Acht Monate später war er übrigens wieder im Finale und immer noch 30, nun aber unterlag er dem Dresdner SC und seinem schon 40 Jahre alten Kollegen Georg Köhler. Riemke machte nach dem Krieg Karriere im DFB, saß im Spielausschuss und war bei der WM 1966 Delegationsmitglied.

Löst Nagelsmann Tippenhauer als jüngsten Siegertrainer ab?

Der jüngste Siegertrainer im DFB-Pokal, wie der Wettbewerb nun neutraler und in entschiedener Abgrenzung zur NS-Zeit heißt, war Hans-Dieter Tippenhauer. Der damals 35-Jährige führte Fortuna Düsseldorf 1979 ins Finale gegen Hertha BSC, das durch das 1:0 von Wolfgang Seel in der Verlängerung entschieden wurde. Nagelsmann, der am 23. Juli 34 wird, könnte ihn also unterbieten.

Jüngster Verlierer eines DFB-Pokalfinals war übrigens Hermann Gerland. 1988 bei der 0:1-Finalniederlage mit dem VfL Bochum gegen Eintracht Frankfurt war er so alt, wie Nagelsmann heute ist (33). Es folgen der spätere Bundestrainer Jupp Derwall 1961 mit Düsseldorf und der Ex-Duisburg-Coach Willibert Kremer (1975), jeweils 35 Jahre jung.

Edin Terzic wäre im Falle eines BVB-Pokalsieges der siebtjüngste Champion nach dem Krieg. In seinem Alter waren Bremens Thomas Schaaf (1999) und Gladbachs Bernd Krauss (1995), vor ihm stehen diese Männer: Ludwig Janda (1956/Karlsruher SC), Michael Lorkowski (1992/Hannover 96), Joachim Löw (1997/VfB Stuttgart) alle mit 37, Martin Wilke (1963/HSV) und Udo Lattek (1971/Bayern) mit 36 sowie Hans-Dieter Tippenhauer (1979/Fortuna Düsseldorf) mit 35 Jahren.

[um]

Heute Abend (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) kommt es im Berliner Olympiastadion zum 78. DFB-Pokalfinale, mit RB Leipzig und Borussia Dortmund haben sich die Favoriten in den Halbfinals durchgesetzt. Für den BVB ist es schon das zehnte Endspiel, der junge Klub RB kommt immerhin auch schon zum zweiten Mal nach 2019 nach Berlin. Für die beiden Trainer ist das Pokalfinale jedoch Neuland: Julian Nagelsmann und Edin Terzic hoffen auf ihren ersten Cheftrainertitel im Männerbereich.

Unabhängig vom Spielausgang haben sie einen "Titel" aber schon sicher, und den holen sie gemeinsam: In der Geschichte des DFB-Pokals, seit er ab 1953 unter diesem Namen firmiert, hat es noch kein jüngeres Trainerpaar bei einem Finale gegeben. Terzic ist 38, Nagelsmann gar erst 33. Im Schnitt sind sie also 35,5 Jahre jung und entthronen damit das Duo Michael Lorkowski und Jürgen Gelsdorf. Die standen sich 1992 gegenüber, als Lorkowski mit Zweitligist Hannover 96 die Sensation glückte, Gelsdorfs Mönchengladbacher nach Elfmeterschießen zu bezwingen. Seither hat kein Zweitligist mehr den Pokal gewonnen. Daran wird sich heute nichts ändern, aber den "Grünschnabelrekord" sind Lorkowski (damals 37) und Gelsdorf (39) nun bald los.

Altersrekord von 1940 bleibt bestehen

Das jüngste Finalpärchen deutscher Pokalgeschichte waren allerdings Alwin "Alv" Riemke (30) und Dr. Otto Neumann (37). Sie führten im Tschammer-Pokalfinale von 1939, das wegen des Kriegsausbruchs erst am 28. April 1940 im Berliner Olympiastadion stattfand, den 1. FC Nürnberg und Waldhof Mannheim an. Riemke, der schon mit 25 Jahren (!) mit Lausanne das Double in der Schweiz als Spielertrainer gewonnen hatte, triumphierte mit dem Club und ging mit dem 2:0-Endspielsieg als jüngster Pokalsiegertrainer in die Historie ein.

Acht Monate später war er übrigens wieder im Finale und immer noch 30, nun aber unterlag er dem Dresdner SC und seinem schon 40 Jahre alten Kollegen Georg Köhler. Riemke machte nach dem Krieg Karriere im DFB, saß im Spielausschuss und war bei der WM 1966 Delegationsmitglied.

Löst Nagelsmann Tippenhauer als jüngsten Siegertrainer ab?

Der jüngste Siegertrainer im DFB-Pokal, wie der Wettbewerb nun neutraler und in entschiedener Abgrenzung zur NS-Zeit heißt, war Hans-Dieter Tippenhauer. Der damals 35-Jährige führte Fortuna Düsseldorf 1979 ins Finale gegen Hertha BSC, das durch das 1:0 von Wolfgang Seel in der Verlängerung entschieden wurde. Nagelsmann, der am 23. Juli 34 wird, könnte ihn also unterbieten.

Jüngster Verlierer eines DFB-Pokalfinals war übrigens Hermann Gerland. 1988 bei der 0:1-Finalniederlage mit dem VfL Bochum gegen Eintracht Frankfurt war er so alt, wie Nagelsmann heute ist (33). Es folgen der spätere Bundestrainer Jupp Derwall 1961 mit Düsseldorf und der Ex-Duisburg-Coach Willibert Kremer (1975), jeweils 35 Jahre jung.

Edin Terzic wäre im Falle eines BVB-Pokalsieges der siebtjüngste Champion nach dem Krieg. In seinem Alter waren Bremens Thomas Schaaf (1999) und Gladbachs Bernd Krauss (1995), vor ihm stehen diese Männer: Ludwig Janda (1956/Karlsruher SC), Michael Lorkowski (1992/Hannover 96), Joachim Löw (1997/VfB Stuttgart) alle mit 37, Martin Wilke (1963/HSV) und Udo Lattek (1971/Bayern) mit 36 sowie Hans-Dieter Tippenhauer (1979/Fortuna Düsseldorf) mit 35 Jahren.

###more###