Meyer: "Durststrecke zum Glück beendet"

Max Meyer kam, köpfte und sah – erst recht spät, dass seine Kopfballverlängerung nach einer Ecke von Bastian Oczipka tatsächlich als Bogenlampe den Weg ins Tor fand. Der Treffer des Jung-Nationalspielers aus der 63. Minute sollte der einzige bleiben, und Schalke 04 im Duell mit dem 1. FC Köln den Weg ins DFB-Pokalviertelfinale ebnen.

DFB-Präsident Reinhard Grindel kürte den U 21-Europameister aufgrund des Siegtores und seiner exzellenten Leistung als Sechser zum Man of the Match. Im Interview auf DFB.de spricht der 22-Jährige über seine Qualitäten als Kopfballspieler, über Wunschkonstellationen für die nächste Runde und seine ganz persönliche Jahresbilanz.

Frage: Sagen Sie, Herr Meyer, war die Ecke einstudiert?

Max Meyer: Das könnte man vielleicht denken, aber nein. Ich war für die Standardsituationen offensiv eingeteilt und glücklicherweise kam die Ecke zu kurz, so dass ich den Ball erwischt habe. Ich habe versucht, ihn einfach auf das lange Eck zu bringen und habe erst relativ spät gesehen, dass er hinten einschlägt. Das ist natürlich nicht planbar gewesen, aber sehr wichtig für die Mannschaft und auch für mich sehr, sehr schön.

Frage: Der Ball sollte also nicht zwingend aufs Tor gehen?

Meyer: Ich wollte ihn einfach verlängern. Es ist schwierig zu planen, dass er ins lange Eck reingeht. Ich denke schon, dass ich ein gutes Kopfballspiel habe, auch wenn ich ein bisschen klein bin (1,73 Meter, Anm. d. Red.). Wenn er auf den Kopf kommt, dann kommt da auch öfter was bei rum. Diese Situation habe ich schon im Training ab und zu gehabt, jetzt hat es zum Glück auch im Spiel geklappt.

Frage: Es war aber nicht Ihr erstes Kopfballtor in einem Pflichtspiel...

Meyer: Nein, ich habe vor zwei Jahren in Stuttgart mal ein Kopfballtor gemacht. Das war mein zweites Tor im Profibereich. Allerdings nicht mit dem Rücken zum Tor.

Frage: Sie sagen, Sie waren vorne eingeteilt: Eigentlich sind Sie doch kein typischer Spieler für den Fünfmeterraum bei einer Ecke, oder? Das größte Kopfballungeheuer sind Sie – mit Verlaub – ja nun nicht. Was genau machen Sie also da vorne?

Meyer: Ich soll dafür sorgen, falls der Ball mal zu kurz kommt, dass ich ihn verlängere oder ein bisschen rausgehe, um einen Gegner mitzuziehen, damit wir ein bisschen mehr Platz in der Mitte haben. Und dass ich einfach ein bisschen für Verwirrung sorge. Ich glaube, der Gegner rechnet nicht unbedingt damit, dass ich bei den Standards vorne bin.

Frage: Ihr letzter Treffer war im Februar. Das ist schon eine lange Durststrecke...

Meyer: Da habe ich noch vorne im Sturm gespielt. Ja, das war eine lange Durststrecke – zum Glück ist die nun beendet.

Frage: Haben Sie die starken vier Monate auf der Sechserposition mit diesem Tor perfekt gekrönt?

Meyer: Ja, kann man so sagen. Auch wenn es nicht meine Hauptaufgabe ist, ein Tor zu machen. Wenn ich alleiniger Sechser spiele, bin ich relativ weit hinten, weil ich die beiden Achter absichern muss. Da komme ich dann kaum in den Sechzehner rein, und deswegen ist es schwierig für mich, Tore zu machen.

Frage: Man hatte das Gefühl, die Fans gönnen Ihnen diesen Treffer ganz besonders. Haben Sie das auf dem Platz auch registriert?

Meyer: Ja, schon. Man kriegt durchaus mit, wenn die Fans den eigenen Namen rufen. Ich denke, es war schon relativ laut. Vielleicht waren sie auch überrascht, dass es ein Kopfballtor war – wie die anderen und ich auch.

Frage: Bei aller Freude, dass es für Sie auf der Sechserposition so gut funktioniert. Sind Sie manchmal ein bisschen traurig, dass das Toreschießen nicht mehr zu Ihren Hauptaufgaben gehört?

Meyer: Das fehlt mir schon ein bisschen, dass ich beim Angriff nicht mitgehen und in den Sechzehner reingehen kann. Das ist manchmal schwer, weil ich in der Jugend sehr viele Tore gemacht habe und auch am Anfang im Profibereich. Trotzdem macht es mir sehr viel Spaß, weil ich hinten viele Bälle habe und das Spiel eröffnen kann.



Max Meyer kam, köpfte und sah – erst recht spät, dass seine Kopfballverlängerung nach einer Ecke von Bastian Oczipka tatsächlich als Bogenlampe den Weg ins Tor fand. Der Treffer des Jung-Nationalspielers aus der 63. Minute sollte der einzige bleiben, und Schalke 04 im Duell mit dem 1. FC Köln den Weg ins DFB-Pokalviertelfinale ebnen.

DFB-Präsident Reinhard Grindel kürte den U 21-Europameister aufgrund des Siegtores und seiner exzellenten Leistung als Sechser zum Man of the Match. Im Interview auf DFB.de spricht der 22-Jährige über seine Qualitäten als Kopfballspieler, über Wunschkonstellationen für die nächste Runde und seine ganz persönliche Jahresbilanz.

Frage: Sagen Sie, Herr Meyer, war die Ecke einstudiert?

Max Meyer: Das könnte man vielleicht denken, aber nein. Ich war für die Standardsituationen offensiv eingeteilt und glücklicherweise kam die Ecke zu kurz, so dass ich den Ball erwischt habe. Ich habe versucht, ihn einfach auf das lange Eck zu bringen und habe erst relativ spät gesehen, dass er hinten einschlägt. Das ist natürlich nicht planbar gewesen, aber sehr wichtig für die Mannschaft und auch für mich sehr, sehr schön.

Frage: Der Ball sollte also nicht zwingend aufs Tor gehen?

Meyer: Ich wollte ihn einfach verlängern. Es ist schwierig zu planen, dass er ins lange Eck reingeht. Ich denke schon, dass ich ein gutes Kopfballspiel habe, auch wenn ich ein bisschen klein bin (1,73 Meter, Anm. d. Red.). Wenn er auf den Kopf kommt, dann kommt da auch öfter was bei rum. Diese Situation habe ich schon im Training ab und zu gehabt, jetzt hat es zum Glück auch im Spiel geklappt.

Frage: Es war aber nicht Ihr erstes Kopfballtor in einem Pflichtspiel...

Meyer: Nein, ich habe vor zwei Jahren in Stuttgart mal ein Kopfballtor gemacht. Das war mein zweites Tor im Profibereich. Allerdings nicht mit dem Rücken zum Tor.

Frage: Sie sagen, Sie waren vorne eingeteilt: Eigentlich sind Sie doch kein typischer Spieler für den Fünfmeterraum bei einer Ecke, oder? Das größte Kopfballungeheuer sind Sie – mit Verlaub – ja nun nicht. Was genau machen Sie also da vorne?

Meyer: Ich soll dafür sorgen, falls der Ball mal zu kurz kommt, dass ich ihn verlängere oder ein bisschen rausgehe, um einen Gegner mitzuziehen, damit wir ein bisschen mehr Platz in der Mitte haben. Und dass ich einfach ein bisschen für Verwirrung sorge. Ich glaube, der Gegner rechnet nicht unbedingt damit, dass ich bei den Standards vorne bin.

Frage: Ihr letzter Treffer war im Februar. Das ist schon eine lange Durststrecke...

Meyer: Da habe ich noch vorne im Sturm gespielt. Ja, das war eine lange Durststrecke – zum Glück ist die nun beendet.

Frage: Haben Sie die starken vier Monate auf der Sechserposition mit diesem Tor perfekt gekrönt?

Meyer: Ja, kann man so sagen. Auch wenn es nicht meine Hauptaufgabe ist, ein Tor zu machen. Wenn ich alleiniger Sechser spiele, bin ich relativ weit hinten, weil ich die beiden Achter absichern muss. Da komme ich dann kaum in den Sechzehner rein, und deswegen ist es schwierig für mich, Tore zu machen.

Frage: Man hatte das Gefühl, die Fans gönnen Ihnen diesen Treffer ganz besonders. Haben Sie das auf dem Platz auch registriert?

Meyer: Ja, schon. Man kriegt durchaus mit, wenn die Fans den eigenen Namen rufen. Ich denke, es war schon relativ laut. Vielleicht waren sie auch überrascht, dass es ein Kopfballtor war – wie die anderen und ich auch.

Frage: Bei aller Freude, dass es für Sie auf der Sechserposition so gut funktioniert. Sind Sie manchmal ein bisschen traurig, dass das Toreschießen nicht mehr zu Ihren Hauptaufgaben gehört?

Meyer: Das fehlt mir schon ein bisschen, dass ich beim Angriff nicht mitgehen und in den Sechzehner reingehen kann. Das ist manchmal schwer, weil ich in der Jugend sehr viele Tore gemacht habe und auch am Anfang im Profibereich. Trotzdem macht es mir sehr viel Spaß, weil ich hinten viele Bälle habe und das Spiel eröffnen kann.

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Frage: Sie haben die Umschulung zum Sechser geschafft, jetzt machen Sie auch noch Kopfballtore. Wo soll das noch hinführen?

Meyer: Weiß ich nicht. Ich fühle mich einfach sehr wohl zurzeit beim Trainer, weil ich das Gefühl habe, dass er uns Spieler besser machen kann – wie auch mich. Dieses Gefühl habe ich seit langer Zeit wieder und spüre das jeden Tag. Ich gehe mit Freude zum Training, spüre einfach das Vertrauen und dass der Trainer auf mich setzt. Jeder zieht 100 Prozent mit, auch die Spieler, die nicht von Anfang an spielen, ziehen kein Gesicht und geben Gas im Training. Dadurch schaffen sie einen guten Konkurrenzkampf, wodurch immer die Spannung da ist. So erklärt sich auch das gute Halbjahr.

Frage: Klingt bei Ihnen nach einer schnellen Verkündigung einer Entscheidung pro Schalke...

Meyer: Eine schnelle Entscheidung wird jetzt nicht kommen. Ich habe gelesen, dass im Winter eine Entscheidung getroffen werden soll. Der Winter geht ja noch ein bisschen – ich glaube, bis zum 20. März. Bis dahin wird es eine Entscheidung geben, aber keine schnelle. Ich lasse alles in Ruhe auf mich zukommen. Natürlich ist die Entwicklung sehr positiv und das spielt auch eine Rolle, aber es gibt jetzt keine Tendenz.

Frage: Wovon machen Sie das abhängig? Wie sich die Mannschaft in der Rückrunde entwickelt, und was trauen Sie ihr zu?

Meyer: Klar warte ich ein bisschen ab. Bis jetzt ist die Entwicklung sehr, sehr positiv und es macht mir sehr viel Spaß. Aber ich habe keinen wirklichen Zeitdruck. Wie gesagt: Der Manager hat eine leichte Tendenz gegeben, bis wann man sich entscheiden sollte. Da werde ich mich auch dran halten. Es wird jetzt keinen Schnellschuss geben, was keine Tendenz in die eine oder die andere Richtung bedeutet.

Frage: Wie fällt Ihr Zwischenfazit nach der Hinrunde mit Platz zwei in der Bundesliga aus?

Meyer: Auf jeden Fall sehr gut. Anfang der Saison konnte man nicht damit rechnen, dass wir Zweiter sind und im Pokal ins Viertelfinale kommen. Wenn man sieht, wo wir hergekommen sind, in der letzten Saison haben wir wirklich lange gegen den Abstieg gespielt und haben uns erst kurz vor Schluss wirklich gerettet. Da ist die Entwicklung schon sehr stark. Deswegen müssen wir das genießen, aber auch wissen, dass das nur mit harter Arbeit ging. Wir dürfen in der Rückrunde kein bisschen weniger machen, weil es vorne in der Tabelle so eng ist, dann rutscht man sofort ab. Ich glaube, das ist jedem bewusst, dass wir nur mit 100 Prozent in der Rückrunde bestehen können.

Frage: Welchen Anreiz bietet es, im DFB-Pokal nach Berlin zu kommen?

Meyer: Einen sehr großen. Das ist der schnellste Weg, einen Titel zu holen und europäisch zu spielen. Wir wissen: Wir müssen noch drei Spiele spielen, dann hätten wir den Pokal. Aber das wird sehr, sehr schwierig, das hat man gegen Köln gesehen. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze, da kann jeder jeden schlagen.

Frage: Im Pokal sind noch einige Hochkaräter dabei. Gibt es einen Gegner, den Sie sich wünschen – oder vielleicht auch nicht wünschen?

Meyer: Wir müssen in der nächsten Runde nicht unbedingt in München spielen. Das würde dann sehr, sehr schwierig. Sonst ist es relativ egal. Wenn wir zuhause spielen, haben wir gute Chancen weiterzukommen, weil wir da sehr stark sind. Aber München auswärts muss nicht unbedingt sein.

Frage: Wenn nun im Achtelfinale noch Leverkusen oder Mönchengladbach ausscheiden, dazu entweder Dortmund oder die Bayern, dann sind wiederum auch einige starke Teams draußen ...

Meyer: Klar sind dann einige raus, aber es sind auch einige weiter. Wir können trotzdem auf Bayern, Dortmund, Gladbach oder Leverkusen treffen in der nächsten Runde – das wird schwierig genug. Auch Wolfsburg ist weitergekommen. Es wird also kein Selbstläufer. Wir müssen in jedem Spiel 100 Prozent geben, auch wenn wir beim Drittligisten Paderborn spielen sollten. Auch da wird es nicht einfach, wenn wir auswärts spielen. Wir sind nirgendwo Favorit, aber auch nirgendwo Außenseiter.

Frage: Nun steht erst einmal die Winterpause bevor. Sie waren in den vergangenen Jahren über Weihnachten häufig in den USA. Wo geht es dieses Jahr hin?

Meyer: Letztes Jahr war ich in Dubai, da werde ich dieses Jahr auch wieder sein.

Frage: Sie hatten ein Jahr mit Höhen und Tiefen, im ersten Halbjahr lief es nicht besonders, dann sind Sie im Sommer mit der deutschen U 21-Nationalmannschaft Europameister geworden, nun die starke Hinrunde. Was nehmen Sie aus diesem wechselvollen Jahr mit?

Meyer: Mit dem Gewinn der Europameisterschaft und der Hinserie war es auf jeden Fall ein sehr gutes Jahr 2017, auch wenn die Rückrunde letztes Jahr ein bisschen schwieriger war. Wir haben nicht gut gespielt, auch ich habe nicht gut gespielt. Ich wusste, dass ich einiges ändern muss im Sommer. Das habe ich getan. Ich habe hart an mir gearbeitet und so kam der Erfolg wieder zurück.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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