Magdeburger FFC: Die Hoffnung lebt

Die Hoffnung lebt – noch. Trotz der völlig enttäuschenden Hinrunde. Trotz dieser so bitteren Bilanz: Kein Sieg, ein Unentschieden, zehn Niederlagen. Mit nur einem Punkt nach der ersten Saisonhälfte belegt der Magdeburger FFC derzeit den letzten Tabellenplatz der 2. Bundesliga Nord. Dennoch ist Magdeburg zumindest an diesem Wochenende das Mekka des Frauenfußballs – in der GETEC-Arena findet mit dem DFB-Hallenpokal der erste Höhepunkt des Jahres statt (Samstag, 17. Januar, ab 10 Uhr, live bei DFB-TV).

Aber wie ist die Situation beim Magdeburger FFC wirklich? Besteht tatsächlich noch Hoffnung auf den Klassenerhalt? Und wenn die Rettung doch nicht gelingen sollte, welche Auswirkungen hätte das auf den Verein? "Das wäre fatal", sagt Vizepräsidentin Elfie Wutke, die parallel beim Fußballverband Sachsen-Anhalt für den Mädchen- und Frauenfußball verantwortlich ist. "Dann müssten wir uns natürlich automatisch die Frage stellen, ob wir für die talentierten Nachwuchsspielerinnen noch interessant genug sind."

Sie wollen und werden deshalb zunächst alles daran setzen, das Wunder – denn das wäre es mittlerweile – doch irgendwie zu schaffen. "Wir haben noch elf Begegnungen. Es sind noch 33 Punkte zu vergeben. Das muss uns bewusst sein", sagt Wutke. "Ich bin davon überzeugt, dass wir das Potenzial haben. Aber vieles spielt sich eben auch im Kopf ab. Dort müssen wir ansetzen."

Dass das Selbstvertrauen nach diesem Negativlauf auf dem Nullpunkt angekommen ist, dürfte wenig überraschend sein. Dennoch – oder gerade deswegen – haben die Magdeburgerinnen ja auch nichts mehr zu verlieren: "Wir brauchen einfach dieses Erfolgserlebnis. Der Rückstand auf die Konkurrenz ist noch nicht aussichtslos", betont Wutke. "Aber wir müssen konsequenter unsere Möglichkeiten nutzen, wenn wir eine Chance haben wollen. Teilweise war es so grotesk, dass der Ball auf der Linie lag, wir ihn aber trotzdem nicht ins Tor gebracht haben."

Um das Unmögliche doch noch irgendwie möglich zu machen, haben die Verantwortlichen den Trainer noch einmal gewechselt. Nun hat wieder Erfolgscoach Steffen Scheler das Sagen, der parallel die U 17-Juniorinnen in der Bundesliga betreut. Scheler hatte in der vergangenen Saison ebenfalls das Kommando in einer schwierigen Situation übernommen. Danach blieb die Mannschaft in acht Begegnungen ungeschlagen und schaffte noch die Rettung – auf so einen Effekt hoffen die Verantwortlichen erneut.

Denn es wäre tatsächlich bitter, wenn der Verein von der großen Bühne verschwinden würde – gerade wegen seiner außergewöhnlich guten Nachwuchsarbeit. Die Frauen spielen – noch - in der 2. Bundesliga und die B-Juniorinnen in der Bundesliga. Zudem bestimmen die zweite Frauen-Mannschaft sowie die B2-,C-, D und E-Juniorinnen des Vereins das Niveau auf Landesverbandsebene.

Bereits jetzt steht der Verein jährlich vor der Herausforderung, die Schulabgänger in Magdeburg zu halten. Mit dem neuen Lebensabschnitt - Beginn einer Berufsausbildung oder Studium - suchen auch die eigens ausgebildeten Spielerinnen eine neue sportliche Herausforderung. Zuletzt machten dies zum Beispiel Isabelle Knipp (Herforder SV), Johanna Kaiser (TSG 1899 Hoffenheim), Julia Gornowitz (FF USV Jena) und Verena Volkmer (SV Werder Bremen). Beim Abstieg wäre es wahrscheinlich noch schlimmer. Aber es bleibt dabei: Die Hoffnung lebt. Auch und gerade beim Magdeburger FFC.

Zunächst jedoch überwiegt noch die Vorfreude. Die Vorfreude auf den DFB-Hallenpokal. In Magdeburg, in der eigenen Stadt. Es ist also die perfekte Gelegenheit, um den tristen Alltag zumindest für ein paar Stunden aus dem Kopf zu bekommen. Magdeburg wird noch einmal die ganz große Bühne des deutschen Frauenfußballs sein. Das ist sicher.

[sw]

Die Hoffnung lebt – noch. Trotz der völlig enttäuschenden Hinrunde. Trotz dieser so bitteren Bilanz: Kein Sieg, ein Unentschieden, zehn Niederlagen. Mit nur einem Punkt nach der ersten Saisonhälfte belegt der Magdeburger FFC derzeit den letzten Tabellenplatz der 2. Bundesliga Nord. Dennoch ist Magdeburg zumindest an diesem Wochenende das Mekka des Frauenfußballs – in der GETEC-Arena findet mit dem DFB-Hallenpokal der erste Höhepunkt des Jahres statt (Samstag, 17. Januar, ab 10 Uhr, live bei DFB-TV).

Aber wie ist die Situation beim Magdeburger FFC wirklich? Besteht tatsächlich noch Hoffnung auf den Klassenerhalt? Und wenn die Rettung doch nicht gelingen sollte, welche Auswirkungen hätte das auf den Verein? "Das wäre fatal", sagt Vizepräsidentin Elfie Wutke, die parallel beim Fußballverband Sachsen-Anhalt für den Mädchen- und Frauenfußball verantwortlich ist. "Dann müssten wir uns natürlich automatisch die Frage stellen, ob wir für die talentierten Nachwuchsspielerinnen noch interessant genug sind."

Sie wollen und werden deshalb zunächst alles daran setzen, das Wunder – denn das wäre es mittlerweile – doch irgendwie zu schaffen. "Wir haben noch elf Begegnungen. Es sind noch 33 Punkte zu vergeben. Das muss uns bewusst sein", sagt Wutke. "Ich bin davon überzeugt, dass wir das Potenzial haben. Aber vieles spielt sich eben auch im Kopf ab. Dort müssen wir ansetzen."

Dass das Selbstvertrauen nach diesem Negativlauf auf dem Nullpunkt angekommen ist, dürfte wenig überraschend sein. Dennoch – oder gerade deswegen – haben die Magdeburgerinnen ja auch nichts mehr zu verlieren: "Wir brauchen einfach dieses Erfolgserlebnis. Der Rückstand auf die Konkurrenz ist noch nicht aussichtslos", betont Wutke. "Aber wir müssen konsequenter unsere Möglichkeiten nutzen, wenn wir eine Chance haben wollen. Teilweise war es so grotesk, dass der Ball auf der Linie lag, wir ihn aber trotzdem nicht ins Tor gebracht haben."

Um das Unmögliche doch noch irgendwie möglich zu machen, haben die Verantwortlichen den Trainer noch einmal gewechselt. Nun hat wieder Erfolgscoach Steffen Scheler das Sagen, der parallel die U 17-Juniorinnen in der Bundesliga betreut. Scheler hatte in der vergangenen Saison ebenfalls das Kommando in einer schwierigen Situation übernommen. Danach blieb die Mannschaft in acht Begegnungen ungeschlagen und schaffte noch die Rettung – auf so einen Effekt hoffen die Verantwortlichen erneut.

Denn es wäre tatsächlich bitter, wenn der Verein von der großen Bühne verschwinden würde – gerade wegen seiner außergewöhnlich guten Nachwuchsarbeit. Die Frauen spielen – noch - in der 2. Bundesliga und die B-Juniorinnen in der Bundesliga. Zudem bestimmen die zweite Frauen-Mannschaft sowie die B2-,C-, D und E-Juniorinnen des Vereins das Niveau auf Landesverbandsebene.

Bereits jetzt steht der Verein jährlich vor der Herausforderung, die Schulabgänger in Magdeburg zu halten. Mit dem neuen Lebensabschnitt - Beginn einer Berufsausbildung oder Studium - suchen auch die eigens ausgebildeten Spielerinnen eine neue sportliche Herausforderung. Zuletzt machten dies zum Beispiel Isabelle Knipp (Herforder SV), Johanna Kaiser (TSG 1899 Hoffenheim), Julia Gornowitz (FF USV Jena) und Verena Volkmer (SV Werder Bremen). Beim Abstieg wäre es wahrscheinlich noch schlimmer. Aber es bleibt dabei: Die Hoffnung lebt. Auch und gerade beim Magdeburger FFC.

Zunächst jedoch überwiegt noch die Vorfreude. Die Vorfreude auf den DFB-Hallenpokal. In Magdeburg, in der eigenen Stadt. Es ist also die perfekte Gelegenheit, um den tristen Alltag zumindest für ein paar Stunden aus dem Kopf zu bekommen. Magdeburg wird noch einmal die ganz große Bühne des deutschen Frauenfußballs sein. Das ist sicher.