Klostermann: "Titelgewinn mit RB ist ganz oben auf meiner Agenda"

Zweimal stand Lukas Klostermann mit RB Leipzig bereits im DFB-Pokalfinale. Heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) soll gegen den 1. FC Union Berlin der Einzug ins dritte Endspiel perfekt gemacht werden. Im DFB.de-Gespräch spricht der 25 Jahre alte Nationalspieler mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über die Schwere der Aufgabe, die starke Rückrunde von RB und seinem Traum vom Titel.

DFB.de: Lukas Klostermann, RB Leipzig bestreitet gegen Union Berlin sein drittes Halbfinale im DFB-Pokal in vier Jahren. Wird das langsam fast schon zur Routine für Sie? Oder ist so ein Halbfinale immer noch etwas ganz Besonderes?

Lukas Klostermann: Das ist schon noch etwas ganz Besonderes für uns. Unsere Ausbeute an Halbfinals ist nicht so schlecht.

DFB.de: Die anderen beiden Halbfinals musste RB auswärts in Hamburg bzw. Bremen spielen. Jetzt hat die Mannschaft Heimvorteil. Wie groß ist der Unterschied, oder macht das gar nicht so viel aus?

Klostermann: Doch. Ein Heimspiel ist eher ein kleiner Vorteil. Ich denke, dass die Vorfreude auch bei unseren Fans sehr groß sein wird. Ich erwarte eine super Stimmung. Die anderen beiden Halbfinals waren schon sehr emotionale Spiele. Aber jetzt schaue ich eher nach vorne, freue mich auf die Partie gegen Union und hoffe, dass wir ins Finale einziehen werden. Wenn wir es jetzt schon so weit geschafft haben, wollen wir die Pokalsaison natürlich auch noch krönen.

DFB.de: Wie stark schätzen Sie Union ein? Die Berliner zeigten zuletzt wieder aufsteigende Form.

Klostermann: Es wird ein sehr schwieriges Spiel. Ich denke, dass die Unioner auch den einen oder anderen Fan mit nach Leipzig bringen werden. Insofern wird für die Berliner genug Auswärtssupport am Start sein. Wir können uns auf ein gutes Spiel zwischen zwei guten Mannschaften freuen.

DFB.de: Auf dem Papier ist RB Favorit. Aber die beiden letzten Bundesligaspiele gegen Union gingen verloren.

Klostermann: Ja, deshalb wird es eine knifflige Aufgabe. In Berlin haben sie gezeigt, dass bei Union in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet wurde. Union ist eine Mannschaft, die über den Teamgeist kommt, sie ist kämpferisch sehr stark. Das haben sie in den letzten Jahren perfektioniert und auch gepaart mit sehr gutem Fußball. Sie sind in der Bundesliga oben mit dabei und auch im Pokal im Halbfinale. Es wird schwer.

DFB.de: Im DFB-Pokal hat Werder Bremen vor über 30 Jahren eine ähnliche Serie hingelegt wie RB jetzt und war zwischen 1989 und 1991 sogar dreimal in Serie im Endspiel. Die ersten beiden gingen verloren. Da kam der Spruch auf: Dreimal ist Bremer Recht. Im dritten Anlauf holte Werder dann den Cup. Übertragen auf Leipzig: Ist RB in diesem Jahr gefühlt einfach mal dran mit dem Titelgewinn?

Klostermann: Natürlich wünschen wir uns, in diesem Jahr den Pokal zu gewinnen. Aber jetzt müssen wir erst mal das Halbfinale spielen. Das wird noch ein hartes Stück Arbeit.

DFB.de: Was würde Ihnen der Pokalsieg persönlich bedeuten?

Klostermann: Sehr viel, weil es auch der erste große Titel meiner Karriere wäre. Wir arbeiten alle hart darauf hin, dass es in diesem Jahr klappt.

DFB.de: Gab es einen besonderen Pokalmoment, an den Sie gerne zurück denken?

Klostermann: Spontan fällt mir ein Pokalspiel des VfL Bochum gegen Bayern München (das Achtelfinale 2011/2012; Anm. d. Red.) ein, als ich 15 Jahre alt war. Ich war als Balljunge im Stadion. Das war ein cooles Erlebnis, weil im Stadion eine überragende Stimmung war. Bayern hat knapp mit 2:1 gewonnen. Und natürlich die beiden Pokalendspiele mit RB Leipzig, auch wenn im letzten Jahr leider keine Fans dabei waren. Deshalb hoffe ich umso mehr auf das Finale in diesem Jahr in einem vollen Olympiastadion, an das ich mich dann noch in vielen Jahren gerne erinnern werde.

DFB.de: RB Leipzig hat bislang in der Rückrunde in allen Wettbewerben aufgetrumpft. Wie hat der Mitte Dezember geholte neue Trainer Domenico Tedesco das hinbekommen? Was macht er anders als sein Vorgänger?

Klostermann: Wir sind grundsätzlich in unserem Spiel ein bisschen variabler geworden und können uns ein Stück weit mehr auf den Gegner einstellen. In der Hinrunde hatten wir auch Spiele, in denen es extrem gut lief. Aber auch Partien, in denen es nicht klappte. Wir sind flexibler geworden. Das macht es dann auch für den Gegner schwieriger. Hinzu kommt, dass wir jetzt eine gute Serie gestartet haben, Mechanismen greifen besser ineinander. Momentan funktioniert es sehr gut.

DFB.de: Wie läuft es bei Ihnen persönlich in dieser Saison?

Klostermann: Grundsätzlich ganz gut. Ich bin auch wieder fit. Jeder profitiert davon, dass die Mannschaft gut performt. Da sieht auch jeder einzelne Spieler besser aus und bekommt ein gutes Gefühl. Wir bekommen gerade gut auf den Platz, was wir uns vornehmen.

DFB.de: Kommen wir noch auf die Nationalmannschaft zu sprechen. Sie sind seit einigen Jahren fester Bestandteil des Kaders und haben bis jetzt 16 Länderspiele absolviert. Wie sehen Sie Perspektive? Ist die WM am Jahresende das große Ziel?

Klostermann: Auf jeden Fall. Ich bin mit dem Bundestrainer auch regelmäßig in Kontakt. Ich spiele gerne Turniere. 2016 war ich bei den Olympischen Spielen in Rio dabei. Das war eines der Highlights meiner Karriere. Ich erinnere mich gerne an das Turnier und besonders an das Finale gegen Brasilien, auch wenn es nicht so ausgegangen ist, wie wir uns das gewünscht hatten (Finalniederlage gegen Gastgeber Brasilien im Elfmeterschießen; Anm. d. Red.). Es herrschte eine super Stimmung dort. Bei der EM im letzten Jahr war ich leider relativ viel verletzt. Die war dementsprechend durchwachsen.

DFB.de: Welche Träume hat Lukas Klostermann noch?

Klostermann: Ein Titelgewinn mit RB ist ganz oben auf meiner Agenda.

[tg]

Zweimal stand Lukas Klostermann mit RB Leipzig bereits im DFB-Pokalfinale. Heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) soll gegen den 1. FC Union Berlin der Einzug ins dritte Endspiel perfekt gemacht werden. Im DFB.de-Gespräch spricht der 25 Jahre alte Nationalspieler mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über die Schwere der Aufgabe, die starke Rückrunde von RB und seinem Traum vom Titel.

DFB.de: Lukas Klostermann, RB Leipzig bestreitet gegen Union Berlin sein drittes Halbfinale im DFB-Pokal in vier Jahren. Wird das langsam fast schon zur Routine für Sie? Oder ist so ein Halbfinale immer noch etwas ganz Besonderes?

Lukas Klostermann: Das ist schon noch etwas ganz Besonderes für uns. Unsere Ausbeute an Halbfinals ist nicht so schlecht.

DFB.de: Die anderen beiden Halbfinals musste RB auswärts in Hamburg bzw. Bremen spielen. Jetzt hat die Mannschaft Heimvorteil. Wie groß ist der Unterschied, oder macht das gar nicht so viel aus?

Klostermann: Doch. Ein Heimspiel ist eher ein kleiner Vorteil. Ich denke, dass die Vorfreude auch bei unseren Fans sehr groß sein wird. Ich erwarte eine super Stimmung. Die anderen beiden Halbfinals waren schon sehr emotionale Spiele. Aber jetzt schaue ich eher nach vorne, freue mich auf die Partie gegen Union und hoffe, dass wir ins Finale einziehen werden. Wenn wir es jetzt schon so weit geschafft haben, wollen wir die Pokalsaison natürlich auch noch krönen.

DFB.de: Wie stark schätzen Sie Union ein? Die Berliner zeigten zuletzt wieder aufsteigende Form.

Klostermann: Es wird ein sehr schwieriges Spiel. Ich denke, dass die Unioner auch den einen oder anderen Fan mit nach Leipzig bringen werden. Insofern wird für die Berliner genug Auswärtssupport am Start sein. Wir können uns auf ein gutes Spiel zwischen zwei guten Mannschaften freuen.

DFB.de: Auf dem Papier ist RB Favorit. Aber die beiden letzten Bundesligaspiele gegen Union gingen verloren.

Klostermann: Ja, deshalb wird es eine knifflige Aufgabe. In Berlin haben sie gezeigt, dass bei Union in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet wurde. Union ist eine Mannschaft, die über den Teamgeist kommt, sie ist kämpferisch sehr stark. Das haben sie in den letzten Jahren perfektioniert und auch gepaart mit sehr gutem Fußball. Sie sind in der Bundesliga oben mit dabei und auch im Pokal im Halbfinale. Es wird schwer.

DFB.de: Im DFB-Pokal hat Werder Bremen vor über 30 Jahren eine ähnliche Serie hingelegt wie RB jetzt und war zwischen 1989 und 1991 sogar dreimal in Serie im Endspiel. Die ersten beiden gingen verloren. Da kam der Spruch auf: Dreimal ist Bremer Recht. Im dritten Anlauf holte Werder dann den Cup. Übertragen auf Leipzig: Ist RB in diesem Jahr gefühlt einfach mal dran mit dem Titelgewinn?

Klostermann: Natürlich wünschen wir uns, in diesem Jahr den Pokal zu gewinnen. Aber jetzt müssen wir erst mal das Halbfinale spielen. Das wird noch ein hartes Stück Arbeit.

DFB.de: Was würde Ihnen der Pokalsieg persönlich bedeuten?

Klostermann: Sehr viel, weil es auch der erste große Titel meiner Karriere wäre. Wir arbeiten alle hart darauf hin, dass es in diesem Jahr klappt.

DFB.de: Gab es einen besonderen Pokalmoment, an den Sie gerne zurück denken?

Klostermann: Spontan fällt mir ein Pokalspiel des VfL Bochum gegen Bayern München (das Achtelfinale 2011/2012; Anm. d. Red.) ein, als ich 15 Jahre alt war. Ich war als Balljunge im Stadion. Das war ein cooles Erlebnis, weil im Stadion eine überragende Stimmung war. Bayern hat knapp mit 2:1 gewonnen. Und natürlich die beiden Pokalendspiele mit RB Leipzig, auch wenn im letzten Jahr leider keine Fans dabei waren. Deshalb hoffe ich umso mehr auf das Finale in diesem Jahr in einem vollen Olympiastadion, an das ich mich dann noch in vielen Jahren gerne erinnern werde.

DFB.de: RB Leipzig hat bislang in der Rückrunde in allen Wettbewerben aufgetrumpft. Wie hat der Mitte Dezember geholte neue Trainer Domenico Tedesco das hinbekommen? Was macht er anders als sein Vorgänger?

Klostermann: Wir sind grundsätzlich in unserem Spiel ein bisschen variabler geworden und können uns ein Stück weit mehr auf den Gegner einstellen. In der Hinrunde hatten wir auch Spiele, in denen es extrem gut lief. Aber auch Partien, in denen es nicht klappte. Wir sind flexibler geworden. Das macht es dann auch für den Gegner schwieriger. Hinzu kommt, dass wir jetzt eine gute Serie gestartet haben, Mechanismen greifen besser ineinander. Momentan funktioniert es sehr gut.

DFB.de: Wie läuft es bei Ihnen persönlich in dieser Saison?

Klostermann: Grundsätzlich ganz gut. Ich bin auch wieder fit. Jeder profitiert davon, dass die Mannschaft gut performt. Da sieht auch jeder einzelne Spieler besser aus und bekommt ein gutes Gefühl. Wir bekommen gerade gut auf den Platz, was wir uns vornehmen.

DFB.de: Kommen wir noch auf die Nationalmannschaft zu sprechen. Sie sind seit einigen Jahren fester Bestandteil des Kaders und haben bis jetzt 16 Länderspiele absolviert. Wie sehen Sie Perspektive? Ist die WM am Jahresende das große Ziel?

Klostermann: Auf jeden Fall. Ich bin mit dem Bundestrainer auch regelmäßig in Kontakt. Ich spiele gerne Turniere. 2016 war ich bei den Olympischen Spielen in Rio dabei. Das war eines der Highlights meiner Karriere. Ich erinnere mich gerne an das Turnier und besonders an das Finale gegen Brasilien, auch wenn es nicht so ausgegangen ist, wie wir uns das gewünscht hatten (Finalniederlage gegen Gastgeber Brasilien im Elfmeterschießen; Anm. d. Red.). Es herrschte eine super Stimmung dort. Bei der EM im letzten Jahr war ich leider relativ viel verletzt. Die war dementsprechend durchwachsen.

DFB.de: Welche Träume hat Lukas Klostermann noch?

Klostermann: Ein Titelgewinn mit RB ist ganz oben auf meiner Agenda.

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