Kellermann: "Ein ganz großer Moment in meiner Trainerkarriere"

Ralf Kellermann hatte Mühe, die Tränen zu unterdrücken. Es war zu emotional. Seine Auszeichnung zum FIFA-Welttrainer im Frauenfußball 2014 am Montagabend beim Ballon d'Or in Zürich. Und gleichzeitig der tragische Tod von Wolfsburgs Mittelfeldspieler Junior Malanda am Samstag.

Im DFB.de-Interview spricht der Trainer der Fußballerinnen des VfL Wolfsburg über die emotionalen Tage zuletzt, die Bedeutung der Ehrung und über seine Spielerin Nadine Keßler, die zur Weltfußballerin des Jahres 2014 gekürt wurde. Gleichzeitig wirft der 46-Jährige bereits einen Blick nach vorne – auf den DFB-Hallenpokal am Samstag in Magdeburg (ab 10 Uhr, live auf DFB-TV).

DFB.de: Herr Kellermann, welchen Stellenwert hat die Auszeichnung für Sie?

Ralf Kellermann: Einen sehr, sehr hohen natürlich. Das ist ein ganz großer Moment in meiner Trainerkarriere. Ich durfte ja letztes Jahr schon dabei sein und erleben, wie festlich der Rahmen ist und welche Bedeutung dieses Event hat. Ich bin sehr stolz, dass ich zum Welttrainer im Frauenfußball gekürt wurde. Das ist zwar eine persönliche Auszeichnung. Aber ich nehme sie stellvertretend für mein gesamtes Trainerteam in Empfang. Nur gemeinsam konnten wir die ganzen Erfolge feiern. Alleine ist man nichts.

DFB.de: Kam der Erfolg überraschend oder sind Sie mit großen Hoffnungen nach Zürich gereist?

Kellermann: Ich war vorher vorsichtig optimistisch. Durch meine Nominierung im vergangenen Jahr war mein Name schon etwas bekannter im Vorfeld. Dass ich dann tatsächlich gewinne, ist dennoch unglaublich. Man kann es zunächst überhaupt nicht fassen. Maren Meinert hätte es genauso verdient gehabt, davon bin ich absolut überzeugt. Aber dieses Jahr war das Glück einfach auf meiner Seite. Allerdings ist unsere Freude durch die Trauer um Junior Malanda natürlich getrübt. Das ist ganz klar. Wir sind beim VfL Wolfsburg eine große Familie. Diese Geschichte hat uns wirklich sehr, sehr getroffen. Da relativiert sich vieles.

DFB.de: Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als dann Ihr Name gefallen ist?

Kellermann: Das kann ich gar nicht mehr so genau sagen. Der Moment ist von ganz großer Emotionalität, Spannung und Nervosität geprägt. Ich finde es immer wieder faszinierend, dass vorher wirklich an keiner Stelle durchdringt, wer gewonnen hat. Man kann fragen, wen man will: Es gibt einfach im Vorfeld keinen Hinweis. Deshalb ist dieser Moment auch so besonders. Man weiß nicht, was passiert. Und dann entlädt sich plötzlich die ganze Aufregung.



Ralf Kellermann hatte Mühe, die Tränen zu unterdrücken. Es war zu emotional. Seine Auszeichnung zum FIFA-Welttrainer im Frauenfußball 2014 am Montagabend beim Ballon d'Or in Zürich. Und gleichzeitig der tragische Tod von Wolfsburgs Mittelfeldspieler Junior Malanda am Samstag.

Im DFB.de-Interview spricht der Trainer der Fußballerinnen des VfL Wolfsburg über die emotionalen Tage zuletzt, die Bedeutung der Ehrung und über seine Spielerin Nadine Keßler, die zur Weltfußballerin des Jahres 2014 gekürt wurde. Gleichzeitig wirft der 46-Jährige bereits einen Blick nach vorne – auf den DFB-Hallenpokal am Samstag in Magdeburg (ab 10 Uhr, live auf DFB-TV).

DFB.de: Herr Kellermann, welchen Stellenwert hat die Auszeichnung für Sie?

Ralf Kellermann: Einen sehr, sehr hohen natürlich. Das ist ein ganz großer Moment in meiner Trainerkarriere. Ich durfte ja letztes Jahr schon dabei sein und erleben, wie festlich der Rahmen ist und welche Bedeutung dieses Event hat. Ich bin sehr stolz, dass ich zum Welttrainer im Frauenfußball gekürt wurde. Das ist zwar eine persönliche Auszeichnung. Aber ich nehme sie stellvertretend für mein gesamtes Trainerteam in Empfang. Nur gemeinsam konnten wir die ganzen Erfolge feiern. Alleine ist man nichts.

DFB.de: Kam der Erfolg überraschend oder sind Sie mit großen Hoffnungen nach Zürich gereist?

Kellermann: Ich war vorher vorsichtig optimistisch. Durch meine Nominierung im vergangenen Jahr war mein Name schon etwas bekannter im Vorfeld. Dass ich dann tatsächlich gewinne, ist dennoch unglaublich. Man kann es zunächst überhaupt nicht fassen. Maren Meinert hätte es genauso verdient gehabt, davon bin ich absolut überzeugt. Aber dieses Jahr war das Glück einfach auf meiner Seite. Allerdings ist unsere Freude durch die Trauer um Junior Malanda natürlich getrübt. Das ist ganz klar. Wir sind beim VfL Wolfsburg eine große Familie. Diese Geschichte hat uns wirklich sehr, sehr getroffen. Da relativiert sich vieles.

DFB.de: Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als dann Ihr Name gefallen ist?

Kellermann: Das kann ich gar nicht mehr so genau sagen. Der Moment ist von ganz großer Emotionalität, Spannung und Nervosität geprägt. Ich finde es immer wieder faszinierend, dass vorher wirklich an keiner Stelle durchdringt, wer gewonnen hat. Man kann fragen, wen man will: Es gibt einfach im Vorfeld keinen Hinweis. Deshalb ist dieser Moment auch so besonders. Man weiß nicht, was passiert. Und dann entlädt sich plötzlich die ganze Aufregung.

DFB.de: Kurz nach Ihnen wurde Nadine Keßler zur Weltfußballerin des Jahres gekürt...

Kellermann: ...und darüber habe ich mich fast noch mehr gefreut. Sie hat es absolut verdient. Ich denke, daran gibt es keinerlei Zweifel. Es ist unglaublich, wie sie sich immer wieder in den Dienst der Mannschaft stellt und auf dem Platz vorangeht. Die vergangenen Monate waren für Nadine wirklich nicht einfach. Ihre Knieverletzung macht ihr zu schaffen. Ich hoffe, dass ihr diese Auszeichnung Schwung gibt, damit sie bald wieder bei uns auf dem Platz stehen kann. Ich wünsche es mir wirklich sehr für sie und für uns. Im neuen Jahr geht es Schlag auf Schlag weiter. Es wäre toll, wenn sie bald wieder dabei sein könnte.

DFB.de: Am Samstag steht zunächst in Magdeburg der DFB-Hallenpokal auf dem Programm. Dieser Titel fehlt noch in Ihrer Sammlung. Ist das der erste sportliche Höhepunkt 2015?

Kellermann: Ja, natürlich. Ich hoffe, dass wir dieses Jahr diese Lücke schließen können. Wir fahren nach Magdeburg, um den DFB-Hallenpokal zu gewinnen. Das muss unser Anspruch sein als Deutscher Meister und Champions-League-Sieger. Nicht nur mir fehlt dieser Titel, auch dem VfL Wolfsburg. Allerdings werden wir kein Risiko eingehen. Wir werden nur mit Spielerinnen antreten, bei denen wir keine Verletzungen befürchten müssen. Alle anderen werden geschont.

DFB.de: Wie haben Sie den DFB-Hallenpokal in den vergangenen Jahren erlebt?

Kellermann: Es ist ein tolles Ereignis. Wir freuen uns sehr darauf - und zwar nicht nur aus sportlicher Sicht. Die Atmosphäre ist herausragend, die Halle ausverkauft. Und es ist immer wieder schön, dass man etwas Zeit hat, um sich mit den Trainerkollegen mal in Ruhe austauschen zu können. Im stressigen Ligaalltag kommt das leider fast immer viel zu kurz.

DFB.de: Werden Sie sich speziell auf das Turnier vorbereiten?

Kellermann: Nein, das nicht. Wir werden eine Einheit in der Halle machen. Aber nur mit den Spielerinnen, die auch tatsächlich zum Einsatz kommen. Ansonsten wird der DFB-Hallenpokal ganz normal in die Vorbereitung integriert. Wie gesagt: Uns stehen intensive Wochen und Monate bevor. Wir sind noch in allen drei Wettbewerben vertreten – Deutsche Meisterschaft, DFB-Pokal, Champions League. Dazu steht im Sommer die Weltmeisterschaft in Kanada auf dem Programm. Darauf müssen wir unseren Fokus richten. Das heißt allerdings nicht, dass wir nur zum Spaß nach Magdeburg fahren. Dafür sind wir zu ehrgeizig.