Heynckes und Kovac vorm Abschied: "Ein wunderbarer Höhepunkt"

Letztes Spiel der Saison, letztes Spiel für die beiden Trainer. Doch für eben jene geht es heute (ab 20 Uhr, live in der ARD und bei Sky) nicht um Wehmut und Abschiedsschmerz, sondern um das ganz große Ziel: den DFB-Pokalsieg. Und sowohl Bayern-Trainer Jupp Heynckes als auch Eintracht-Coach Niko Kovac freuen sich auf die besondere Atmosphäre beim Finale im Olympiastadion. Im DFB.de-Doppelinterview mit den Mitarbeitern Steffen Lüdeke und Gereon Tönnihsen sprechen der 73-jährige Heynckes und der 46 Jahre alte Kroate Kovac über ihre Chancen im Pokalfinale, den Abschied von ihrem Verein und ihre persönlichen Highlights der Pokalsaison.

DFB.de: Herr Heynckes, Ihr letztes Spiel werden etwa 75.000 Menschen im Stadion verfolgen, Millionen amn den TV-Schirmen schauen auf diese Partie in der Hauptstadt. Hätte es einen besseren Abschied geben können?

Jupp Heynckes: Das Pokalfinale ist sicherlich ein wunderbarer Höhepunkt, wobei das Finale in der Champions League auch einer gewesen wäre. Ich freue mich jedenfalls sehr mit der Mannschaft und dem gesamten Team, das Endspiel in Berlin zu bestreiten. Es ist ein einzigartiges Erlebnis, die Atmosphäre mit den beiden Fanblöcken im Stadion zu erleben.

DFB.de: Für Sie als Berliner, Herr Kovac, was bedeutet Ihnen das Pokalfinale?

Niko Kovac: Dass wir als Eintracht Frankfurt dieses Finale zum zweiten Mal in Folge erreichen - das hat uns niemand zugetraut, das ist ein unglaublicher Erfolg. Und dass ich als gebürtiger Berliner erneut ins Olympiastadion einziehen darf, das ist natürlich ein persönliches i-Tüpfelchen.

DFB.de: Ist das Erreichen des Endspiels für Sie grundsätzlich ein formuliertes Saisonziel?

Kovac: Wir haben vor Saisonbeginn das erneute Erreichen des Pokalfinales als Ziel ausgegeben. Das war mutig, das war unser Traum. Wir haben uns das durch außergewöhnlichen Willen und tolle Spiele hart erarbeiten müssen.

DFB.de: Und bei Ihnen, Herr Heynckes? War das Finale in Ihrem Kopf, als Sie bei Bayern zugesagt haben?

Heynckes: So weit habe ich nicht gedacht. Zu der Zeit war es wichtig, die richtigen Maßnahmen zu treffen und umzusetzen. Dass wir jetzt im Endspiel stehen, ist die Bestätigung für die Arbeit der Mannschaft und des gesamten Funktionsteams.

DFB.de: Herr Kovac, auch für Sie ist es ein Abschied. Die letzte Fahrt, die letzte Besprechung. Inwieweit mischen sich bei Ihnen Freude und Wehmut?

Kovac: Ja, es stimmt, ein Stück Wehmut wird nach dem Spiel schon mit dabei sein. Eintracht Frankfurt ist meine erste Bundesliga-Trainerstation. Ich habe vor zwei Jahren eine große Chance erhalten, und wir haben das Optimale in dieser Zeit rausgeholt. Von Abstieg in die zweite Liga spricht heute in Frankfurt niemand mehr, im Gegenteil, plötzlich heißt in diesem Klub das Ziel "Europa" - und wir sind zweimal in Folge ins Pokalfinale gekommen. Die Freude auf die Möglichkeit, Pokalsieger zu werden, ist jetzt aber erst mal größer als die Wehmut.

DFB.de: Geht es Ihnen ähnlich?

Heynckes: Natürlich ist die Freude, im Pokalfinale zu stehen, sehr groß, aber meinen Abschied hatte ich ja eigentlich schon 2013 gegeben.

DFB.de: Herr Kovac, gefällt Ihnen die Konstellation gegen den künftigen Verein?

Kovac: Mir gefällt, dass wir im Pokalfinale stehen. Gegen wen es dabei geht, ist egal, auch wenn es einfacher hätte kommen können als gegen Bayern. Mich interessieren nur die 90 oder 120 Minuten und wie wir als Eintracht Frankfurt eine Chance haben können, gegen Bayern zu gewinnen. Alles andere kommt irgendwann mal später.

DFB.de: Herr Heynckes, aus Ihrer Zeit in Frankfurt kennen Sie vermutlich noch ein Stück weit das Innenleben des Vereins. Können Sie einschätzen, wie wichtig für die Eintracht dieser Pokalerfolg wäre?

Heynckes: Wer ein Finale erreicht, will dieses natürlich auch gewinnen - sonst wäre er ja kein Sportler. Das gilt selbstverständlich auch für Frankfurt, wo unter Niko Kovac richtig gute Arbeit geleistet wird.

DFB.de: Herr Kovac, benennen Sie bitte mal die Bedeutung eines solchen Erfolges für den Klub! Wie haben Sie den Verein und die Stadt in dieser Hinsicht erlebt, als die Eintracht schon im Vorjahr ganz nah dran war am Pokalerfolg?

Kovac: Die Eintracht-Fans, die ganze Stadt lechzt wieder nach einem Titel. Der letzte liegt 30 Jahre zurück. Es wäre eine Explosion der Gefühle für Frankfurt und unsere Fans. Ich, wir alle würden ihnen diesen sehnlichen Wunsch so gerne erfüllen. Nachdem wir im vergangenen Jahr schon so knapp davor waren, hätten es meine Spieler verdient.



Letztes Spiel der Saison, letztes Spiel für die beiden Trainer. Doch für eben jene geht es heute (ab 20 Uhr, live in der ARD und bei Sky) nicht um Wehmut und Abschiedsschmerz, sondern um das ganz große Ziel: den DFB-Pokalsieg. Und sowohl Bayern-Trainer Jupp Heynckes als auch Eintracht-Coach Niko Kovac freuen sich auf die besondere Atmosphäre beim Finale im Olympiastadion. Im DFB.de-Doppelinterview mit den Mitarbeitern Steffen Lüdeke und Gereon Tönnihsen sprechen der 73-jährige Heynckes und der 46 Jahre alte Kroate Kovac über ihre Chancen im Pokalfinale, den Abschied von ihrem Verein und ihre persönlichen Highlights der Pokalsaison.

DFB.de: Herr Heynckes, Ihr letztes Spiel werden etwa 75.000 Menschen im Stadion verfolgen, Millionen amn den TV-Schirmen schauen auf diese Partie in der Hauptstadt. Hätte es einen besseren Abschied geben können?

Jupp Heynckes: Das Pokalfinale ist sicherlich ein wunderbarer Höhepunkt, wobei das Finale in der Champions League auch einer gewesen wäre. Ich freue mich jedenfalls sehr mit der Mannschaft und dem gesamten Team, das Endspiel in Berlin zu bestreiten. Es ist ein einzigartiges Erlebnis, die Atmosphäre mit den beiden Fanblöcken im Stadion zu erleben.

DFB.de: Für Sie als Berliner, Herr Kovac, was bedeutet Ihnen das Pokalfinale?

Niko Kovac: Dass wir als Eintracht Frankfurt dieses Finale zum zweiten Mal in Folge erreichen - das hat uns niemand zugetraut, das ist ein unglaublicher Erfolg. Und dass ich als gebürtiger Berliner erneut ins Olympiastadion einziehen darf, das ist natürlich ein persönliches i-Tüpfelchen.

DFB.de: Ist das Erreichen des Endspiels für Sie grundsätzlich ein formuliertes Saisonziel?

Kovac: Wir haben vor Saisonbeginn das erneute Erreichen des Pokalfinales als Ziel ausgegeben. Das war mutig, das war unser Traum. Wir haben uns das durch außergewöhnlichen Willen und tolle Spiele hart erarbeiten müssen.

DFB.de: Und bei Ihnen, Herr Heynckes? War das Finale in Ihrem Kopf, als Sie bei Bayern zugesagt haben?

Heynckes: So weit habe ich nicht gedacht. Zu der Zeit war es wichtig, die richtigen Maßnahmen zu treffen und umzusetzen. Dass wir jetzt im Endspiel stehen, ist die Bestätigung für die Arbeit der Mannschaft und des gesamten Funktionsteams.

DFB.de: Herr Kovac, auch für Sie ist es ein Abschied. Die letzte Fahrt, die letzte Besprechung. Inwieweit mischen sich bei Ihnen Freude und Wehmut?

Kovac: Ja, es stimmt, ein Stück Wehmut wird nach dem Spiel schon mit dabei sein. Eintracht Frankfurt ist meine erste Bundesliga-Trainerstation. Ich habe vor zwei Jahren eine große Chance erhalten, und wir haben das Optimale in dieser Zeit rausgeholt. Von Abstieg in die zweite Liga spricht heute in Frankfurt niemand mehr, im Gegenteil, plötzlich heißt in diesem Klub das Ziel "Europa" - und wir sind zweimal in Folge ins Pokalfinale gekommen. Die Freude auf die Möglichkeit, Pokalsieger zu werden, ist jetzt aber erst mal größer als die Wehmut.

DFB.de: Geht es Ihnen ähnlich?

Heynckes: Natürlich ist die Freude, im Pokalfinale zu stehen, sehr groß, aber meinen Abschied hatte ich ja eigentlich schon 2013 gegeben.

DFB.de: Herr Kovac, gefällt Ihnen die Konstellation gegen den künftigen Verein?

Kovac: Mir gefällt, dass wir im Pokalfinale stehen. Gegen wen es dabei geht, ist egal, auch wenn es einfacher hätte kommen können als gegen Bayern. Mich interessieren nur die 90 oder 120 Minuten und wie wir als Eintracht Frankfurt eine Chance haben können, gegen Bayern zu gewinnen. Alles andere kommt irgendwann mal später.

DFB.de: Herr Heynckes, aus Ihrer Zeit in Frankfurt kennen Sie vermutlich noch ein Stück weit das Innenleben des Vereins. Können Sie einschätzen, wie wichtig für die Eintracht dieser Pokalerfolg wäre?

Heynckes: Wer ein Finale erreicht, will dieses natürlich auch gewinnen - sonst wäre er ja kein Sportler. Das gilt selbstverständlich auch für Frankfurt, wo unter Niko Kovac richtig gute Arbeit geleistet wird.

DFB.de: Herr Kovac, benennen Sie bitte mal die Bedeutung eines solchen Erfolges für den Klub! Wie haben Sie den Verein und die Stadt in dieser Hinsicht erlebt, als die Eintracht schon im Vorjahr ganz nah dran war am Pokalerfolg?

Kovac: Die Eintracht-Fans, die ganze Stadt lechzt wieder nach einem Titel. Der letzte liegt 30 Jahre zurück. Es wäre eine Explosion der Gefühle für Frankfurt und unsere Fans. Ich, wir alle würden ihnen diesen sehnlichen Wunsch so gerne erfüllen. Nachdem wir im vergangenen Jahr schon so knapp davor waren, hätten es meine Spieler verdient.

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DFB.de: Vermutlich wird das aber nicht bedeuten, dass die Bayern weniger motiviert sind...

Kovac: Nein, bestimmt nicht. Die Bayern könnten eine große Saison mit dem Double beenden und ihrem Trainer Jupp Heynckes einen großartigen Abschied bescheren.

DFB.de: Wie erleben Sie Ihre Mannschaft im Moment, Herr Heynckes?

Heynckes: Das Aus im Halbfinale der Champions League ist verdaut - soweit es möglich ist. Jetzt gilt unsere volle Konzentration dem Endspiel in Berlin. Das Team wird alles dafür geben, die Saison mit dem Double zu krönen.

DFB.de: Die Bayern haben unter Ihnen eine sehr konstante Saison gespielt, trotz klaren Vorsprungs nie nachgelassen. Wie lässt sich das erklären? Professionalität der Spieler, Vereins-DNA?

Heynckes: Ohne professionelle Einstellung kann man nicht beim FC Bayern bestehen - das versteht sich doch von selbst. Ich habe vor meiner Rückkehr die Situation gründlich analysiert und mit meinem Trainerteam dann alle Erkenntnisse umgesetzt. Der bisherige Erfolg ist das Ergebnis der gesamten Mannschaftsleistung.

DFB.de: Welche Fähigkeiten braucht es generell, um in solch ein Finale zu kommen? Und was macht eine Pokalmannschaft aus?

Heynckes: Neben einer gewissen Klasse in allen Bereichen geht es immer um ein funktionierendes Team. Nur wenn alle Spieler mitziehen, ist ein so großer Erfolg möglich. Gerade der Pokalmodus erfordert Leistung auf den Punkt, wie unsere Spiele gegen Leipzig, Dortmund und Leverkusen gezeigt haben.

Kovac: Im Pokal gibt es nur hopp oder top, oder wie es Louis van Gaal immer gesagt hat: Tod oder Gladiolen. Eine Mannschaft muss sich also auf den Punkt genau fokussieren können, 100 Prozent da sein, wenn's darauf ankommt, und dann Leidenschaft, unbändigen Willen mitbringen - und gewinnen, manchmal auch egal, wie.

DFB.de: Welche Erkenntnisse bringen die beiden Ligaspiele gegeneinander, die mit 1:0 und 4:1 an den FC Bayern gingen?

Kovac: Das kann man nicht miteinander vergleichen, die haben nichts mit dem Finale zu tun. In der Liga kannst du manchmal taktieren, gegen die Bayern auch mal mit einem Punkt zufrieden sein. Jetzt wird nicht taktiert. Jetzt gilt es, den DFB-Pokal zu gewinnen. Für beide Klubs.

Heynckes: Dass Frankfurt über ein starkes Team verfügt, zeigt ja schon, wie weit die Eintracht in dieser Saison gekommen ist. Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen.

DFB.de: Die Bayern haben die Bundesliga dominiert, warum gewinnt im Berliner Olympiastadion trotzdem die Eintracht?

Kovac: (schmunzelt) Manchmal schlagen Leidenschaft und Mentalität auch Qualität. Vielleicht ist diesmal so ein Tag.

DFB.de: Warum liegen die Bayern nicht nur in der Bundesliga, sondern auch an diesem speziellen Tag vor der Eintracht?

Heynckes: Bitte haben Sie Verständnis, aber Prognosen vor dem Spiel sind wenig sinnvoll und nicht mein Stil.

DFB.de: Was war für Sie das Highlight der Pokalsaison? Oder gab es das womöglich noch gar nicht?

Heynckes: Der Sieg in Leipzig nach Elfmeterschießen war sicherlich ein Highlight und für unseren weiteren Saisonverlauf sehr bedeutsam. Auch die Erfolge gegen Dortmund und Leverkusen sind nicht geringer einzuschätzen. Das größte Highlight aber steht jetzt an.

Kovac: Das Highlight für uns war bis jetzt natürlich der Halbfinalsieg auf Schalke. Das hatte uns niemand zugetraut. Das ultimative Highlight erleben wir aber nun: ausverkauftes Olympiastadion, Millionen von Fußballfans vorm TV, der Gegner heißt FC Bayern. Und wieder traut uns niemand was zu.

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